Christus, unser Hoherpriester! (Teil 1)

Gott, der Vater, bestimmte Seinen Sohn dazu, ein Hoherpriester für uns in Herrlichkeit zu werden. In der Tat, Jesus ist gerade jetzt in Herrlichkeit – sowohl als Mensch als auch als Gott – um unseretwillen. Er ist in die Gewänder eines Hohenpriesters gehüllt – und Er steht fürbittend für uns vor dem Vater, sogar während ich schreibe!

Ohne Zweifel hat der Vater großes Gefallen daran, Seinen Sohn zu Seiner rechten Hand zu haben. Aber die Bibel sagt nicht, dass Jesus um Seines Vaters Willen auffuhr. Auch sagt sie nicht, dass Er auffuhr, um Seine Herrlichkeit wiederzugewinnen. Nein – die Schrift sagt, dass Christus unseretwegen in den Himmel auffuhr – als ein Hoherpriester: „Denn Christus ist ... hineingegangen ... in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen“ (Hebräer 9,24).

Johannes erhaschte einen flüchtigen Anblick von Jesus in Seinem Dienst als unser Hoherpriester in Herrlichkeit. Er schreibt, dass Jesus inmitten von sieben Leuchtern (Seine Kirche repräsentierend) erschien und unter ihnen diente, wobei Er eine besondere Kleidung trug: „... bekleidet mit einem bis zu den Füßen reichenden Gewand, und an der Brust umgürtet mit einem goldenen Gürtel“ (Offenbarung 1,13).

Dies ist die Kleidung eines Hohenpriesters! Jesus trug ein Gewand bis hinunter zu Seinen Füßen und eine Brustplatte um die Oberkörpermitte. Und das ist dieselbe Kleidung, die er trägt, während Er unseretwegen in Herrlichkeit dient!

Sie erinnern sich wahrscheinlich, dass der Hohepriester im Alten Testament ein Typus und Schatten Christi war. Zwei Priestertümer werden erwähnt: ein aaronitisches und ein Melchisedek-Priestertum. Aaron war ganz sicher ein Typus Christi. In der Tat, Gott gab uns im alttestamentlichen Hohenpriester eine anschauliche Predigt. Alles, was er tat, illustrierte das Werk und den Dienst von Jesus in Herrlichkeit!

Jeder Einrichtungsgegenstand und jede Anordnung im alttestamentlichen Zelt der Begegnung deutete auf Jesus hin. Wenn Sie etwas über den Dienst Jesu für uns in Herrlichkeit in diesen letzten Tag erfahren wollen, dann studieren Sie das Zelt der Begegnung und den Hohenpriester. Exodus 30 gibt uns ein wundervolles Bild von diesem Dienst:

Zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten des Zeltes der Begegnung war ein Vorhang. Und unmittelbar vor dem Eingang zum Allerheiligsten stand ein Altar, aus Gold gemacht, drei Fuß hoch und acht Zoll im Quadrat. Weihrauch wurde auf diesen Altar gelegt und zu jeder Zeit verbrannt.

Als Hohempriester wurde Aaron befohlen, sich um die Lampen und Dochte zu kümmern. Jeden Morgen, wenn er in das Heilige ging, um sie anzuzünden, legte er Weihrauch auf dem Altar. Der Altar musste immer Kohlen in sich haben, so dass das Feuer niemals ausgehen würde. Sogar abends sollte Aaron hineingehen und süßlichen, klein zerstoßenen Weihrauch auf den Altar legen.

„Und Aaron [der Hohepriester] soll wohlriechendes Räucherwerk als Rauch aufsteigen lassen. Morgen für Morgen, wenn er die Lampen zurichtet, soll er es als Rauch aufsteigen lassen. <Auch> wenn Aaron die Lampen zwischen den zwei Abenden aufsetzt, soll er es als Rauch aufsteigen lassen. <Dies sei> ein regelmäßiges Räucheropfer vor dem HERRN für <all> eure Generationen“ (2. Mose 30,7-8). Jahrelang, während der ganzen Wildniswanderungen Israels erfüllte der goldene Altar das Heilige mit einer Wolke süßlichen Weihrauchs. Weihrauch stieg ständig zum Himmel auf!

Nun, Weihrauch in der Bibel repräsentiert Gebet. Und dieser ständig brennende Weihrauch auf jenem Altar im Heiligen repräsentiert die Gebete Jesu, während Er auf Erden war. Da war nicht ein Tag in Seinem Leben auf diesem Planeten, an dem Jesus nicht für Seine Jünger betete. Seine Gebete für Sie waren ein süßlicher Weihrauch, der ständig zum Vater zog. „Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben ... Ich bitte für sie ... Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast“ (Johannes 17,8-11).

Jesus betete ständig: Er ging zu den Bergen, um zu beten ... Er suchte nach Einsamkeit zum Gebet ... Er betete am Morgen und am Abend – zu allen Zeiten. Tatsächlich sagte Jesus, dass er nichts tat, ohne es zuerst von Seinem Vater gehört zu haben – im Gebet!

Johannes 17 handelt ganz von den Gebeten Jesu für Seine Jünger und Sein Volk – für jene, die Ihm nachfolgten und an Ihn glaubten. Doch Jesus betete nicht nur für Seine Anhänger, sondern „auch für die, welche durch ihr [der Jünger] Wort an mich glauben“ (17,20).

Was für eine kraftvolle Wahrheit! Jesu Satzteil „die, welche ... an mich glauben“ schließt Sie und mich ein. Jesus betete für uns, während Er im Fleisch auf dieser Erde wandelte! Vor Jahrhunderten hatte Er uns im Sinn. Er zeichnete dieses Gebet sogar in Seinem Wort auf, wissend, dass wir es lesen würden. Er möchte, dass wir wissen, dass Er für uns beim Vater fürbittete.

Geliebte, dieses Gebet, welches Jesus für uns betete, hat sich nicht in Luft aufgelöst. Es hat diese ganze Zeit auf dem Altar Gottes gebrannt – und Gott hat das Gebet Seines Sohnes für jeden von uns akzeptiert! Unsere Bekehrung, unsere Rettung, ist ein Ergebnis der Gebete Jesu. Das ist es, warum wir heute in Ihm sind – weil Gott Seine Gebete für uns beantwortete!

„Dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. Daher kann er die auch völlig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden ...“ (Hebräer 7,24-25).

Gerade jetzt betet Jesus für Übertreter, die sich Ihm noch nicht zugewandt haben. Die Schrift sagt, Er kann sie aufs Äußerste retten – was bedeutet: „bis ans Ende der Zeit“ – alle, die jemals zu Ihm kommen werden.

Während all der Jahre im Dienst habe ich viele Süchtige und Alkoholiker herrlich gerettet werden sehen. Jedes Mal pflegte ich bei mir selbst zu denken: „Dieser muss irgendwann in der Vergangenheit eine betende Mutter oder fürbittende Großmutter gehabt haben. Gott beantwortet gerade die Gebete jener heiligen Krieger!“

Doch nun sehe ich etwas Besseres als das – etwas weit Kraftvolleres und Effektiveres. Es war nicht nur eine Mutter oder ein Großelternteil, die für jene, die jetzt glauben, am Beten waren. Jesus betet für sie die ganze Zeit! „Ich bitte ... auch für die, welche durch (meiner Jünger) Wort an mich glauben“ (Johannes 17,9.20).

Wenn Sie auch vom Herrn weggelaufen sind, Sie können Seinen Gebeten niemals entkommen! Der Vater antwortet Seinem Sohn. Und alle, die Ihm widerstehen, wobei sie auf ihren sündigen Wegen weitergehen, verhärten dabei ihre Herzen gegenüber den Gebeten Jesu – der auf Erden für sie betete, und immer noch für sie am Beten ist!

Einmal im Jahr ging der Hohepriester in das Allerheiligste, um Buße für Israels Sünden zu tun. Nachdem er sich selbst geheiligt hatte – sich gründlich badend, um in Reinheit einzutreten – nahm er das Blut eines Stieres und ein goldenes Räuchergefäß (oder einen Schale), das von drei Zinken oder Ketten gehalten wurde. Der Priester nahm dann einige Kohlen vom Altar weg, legte sie in das Räuchergefäß, nahm eine Handvoll Weihrauch und ging in das Allerheiligste.

Innen war eine Lade, und oben auf ihr war der Barmherzigkeits-Thron – ein Deckel oder eine bedeckende Platte, mit einer kleinen Rippung darum herum. Auf beiden Seiten des Throns waren zwei goldene Cherubim, deren Flügel über ihn ausgebreitet waren. Der Barmherzigkeits-Thron repräsentierte die eigentliche Gegenwart Gottes – wo der Herr auf seinem Thron saß.

In einer früheren Botschaft mit dem Titel „Das kostbare Blut Jesu“ schrieb ich, dass der Hohepriester den Barmherzigkeits-Thron siebenmal mit dem Blut des Opfers besprengte, um Sühne für alle Sünden Israels zu erwirken. Dies geschah für den Erlass aller Sünden Israels. Die Blutbesprengung bedeutete die Zufriedenstellung jeder Forderung aus Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit, und jeder Anklage des Teufels. Durch diese Blutbesprengung wurden alle rein gemacht.

Dann nahm der Hohepriester eine Handvoll Weihrauch und warf es auf das Feuer im Räuchergefäß. Plötzlich erfüllte ein großartiger Duft das Zelt der Begegnung. Der Priester pflegte das Räuchergefäß vor der Bundeslade hin und her zu schwenken, bis der Barmherzigkeits-Thron von einer Wolke aromatischen, süßlichen Weihrauchs eingenebelt war.

Geliebte, dies ist eine perfekte Illustration dessen, was Jesus für uns getan hat – und gerade jetzt für uns tut! Erstens zeigt es Jesu Tod und Auffahren zum Vater als unser Hoherpriester an. Er ging durch den Vorhang – wobei Er ihn entzweiriss – und direkt in das Allerheiligste und nahm dabei das Blut Seines eigenen Opfers mit. Dort besprengte Er, in einem geistlichen Sinn, den Altar in Herrlichkeit und sagte dabei: „Von diesem Tag an sind alle, die an mich glauben – die mir folgen und mir vertrauen, die mir rettenden Glauben entgegenbringen – durch Mein Blut bedeckt. Ich schenke Dir, O Vater, dieses Blut als Opfer für die Sünden der Welt!“

Zweitens zeigt diese Sühnungsszene die Zeit an, in der Jesus für uns zu beten begann, unseretwegen vor dem Vater fürbittend. Warum? Der süßliche Weihrauch, der das Allerheiligste erfüllte, repräsentiert die Gebete und Fürbitten Jesu, jetzt in der Herrlichkeit! Wir haben einen Freund in Herrlichkeit, einen Advokat vor des Vaters Thron, einen Fürbitter zur rechten Hand Gottes – für uns: „Christus ist ... hineingegangen ... in den Himmel ... um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen“ (Hebräer 9,24).

Dieser Advokat, oder Rechtsanwalt, ist nicht wie ein irdischer Rechtsanwalt. Wenn Ihnen das Geld ausgeht, weigert er sich nicht, sich für sie vor Gericht blicken zu lassen. Nein! Er hängt mehr an Ihnen als ein Bruder. Er wird Sie niemals verlassen oder sich Ihnen versagen. Er wird immer da sein – für Sie fürbittend!

Das Anfangswerk der Fürbitte Jesu war das Sprengen Seines Blutes auf jeden Schuldschein und jede Schuld, die wir schuldeten. Ein Schuldschein ist eine „besiegelte Schuldverschreibung oder Obligation, die für den Schuldner und seine Erben bindend ist.“ Ein Beispiel ist ein Hypothekenbrief einer Bank. Solange Sie leben verpflichtet Sie das Gesetz, jenen Brief zu bezahlen. Und wenn Sie sterben, sind Ihre Kinder verpflichtet, ihn zu bezahlen.

Ebenso hielt einmal der Teufel einen Schuldschein auf Ihre Seele. Er erhob Anspruch auf Sie, weil Sie in Übertretungen und Sünden tot waren. In der Tat, da sind gerade jetzt viele in der Hölle, weil der Teufel ihren unbezahlten Brief aufkündigte!

Es muss eine Höhle irgendwo in den Eingeweiden der Hölle geben, die einem Berg von Aufzeichnungen enthält – einschließlich Ihres und meines Briefs. Und gerade jetzt sind diese Briefe fällig. Die Briefe lesen sich so: „Du musst mit deinem Leben bezahlen – und der Preis ist ewiger Tod und ewige Verdammnis.“

Aber Jesus wurden die Schlüssel zum Tresorraum der Hölle gegeben! Unser Hoherpriester ging in die ureigensten Abgründe hinab, direkt an jenen Ort der Aufzeichnungen, und öffnete den Tresorraum. Er begann durch die Aufzeichnungen zu blättern und zog unsere Briefe heraus – all die Schuldscheine, Schulden und Obligationen jener, die an Ihn glauben und noch glauben werden. Jesus sammelte all diese Briefe ein und nahm sie mit in die Herrlichkeit. Dort, in der Gegenwart des Vaters, sprengte Er Sein Blut über sie und gab dabei bekannt: „Diese Schulden sind vollständig bezahlt – durch das Blut meiner eigenen Adern!“

„... wisst ihr nicht ... dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden ...“ (1. Korinther 6,19-20). „... der als Sklave im Herrn Berufene ist ein Freigelassener des Herrn ... Ihr seid um einen Preis erkauft ...“ (7,22-23).

Gottes Gerechtigkeit verlangt, dass Er zornig auf die Sünde ist. Seine Heiligkeit verlangt, dass Sein Zorn gegen jede Rebellion vorgeht. Aber Gott liebt Barmherzigkeit! Und jetzt hat das Blut Jesu Gottes Gerechtigkeit und Heiligkeit zufriedengestellt – so dass Gott durch den zerrissenen Vorhang zu uns kommen kann, wobei er uns Barmherzigkeit und Gnade erweist!

Das Alte Testament enthält ein kraftvolles Schattenbild unseres barmherzigen Hohenpriesters. In Numeri 16 sehen wir die ganze Gemeinde Israels sich gegen Moses und Aaron erheben und murren. Zweihundertfünfzig Fürsten hatten rebelliert, und Gott war zornig, also vernichtete er sie. Jetzt war das Volk wegen ihrem Tod sauer auf Mose und Aaron: „Die ganze Gemeinde der Söhne Israel murrte ... gegen Mose und gegen Aaron und sagte: Ihr habt das Volk des HERRN getötet!“ (4. Mose 17,6).

Gott erschien in einer Wolke und wies Moses und Aaron an, sich vom Volk zu entfernen: „Geht von ihnen weg. Ich werde sie sofort verzehren – gerade jetzt“ (siehe 16,45, a. d. englischen King James Version; Elberfelder Bibel 2006: 17,10).

Plötzlich brach unter dem Volk eine grauenhafte Plage aus. Moses war erschrocken – und er wies Aaron, den Hohenpriester, an: „... Nimm das Feuerbecken und tu Feuer vom Altar darauf und lege Räucherwerk auf, und bringe es schnell zur Gemeinde und erwirke Sühnung für sie! Denn der Zorn ist von dem HERRN ausgegangen, die Plage hat begonnen ... Und er stand zwischen den Toten und den Lebenden. Da wurde der Plage gewehrt“ (17,11.13).

Moses sagte dabei: Hole das Räuchergefäß – und laufe durch das Lager und schwenke den Weihrauch, und bedecke damit das Volk! Aaron tat genau das, und im ganzen Lager stieg der Weihrauch auf.

Aaron ist hier ein Typus Christi – und der Weihrauch repräsentiert Jesu Gebete für ein rebellisches Volk. Was für ein unfassbares Bild von Gott, der durch die Gebete des Hohenpriesters Barmherzigkeit erweist! Wir sehen ein Bild von Jesus, der unter rebellischen Sündern umherläuft und ihretwegen Gebete zum Vater hinaufschickt. Mit jeder Person, die Er besprengt, schreit Er: „Herr, Ich habe für diese gebetet! Ich habe ihr Herz mit dem Blut besprengt. Ich habe Deine Gerechtigkeit und Heiligkeit zufriedengestellt. Also, Vater, sei barmherzig!“

Ein Advokat ist einer, der dem Gericht sagt, was legal ist – was rechtens ist und getan werden sollte. Kurz: Er beschreibt das Gesetz. Und unser Advokat Jesus sagt: „Ich habe das Gesetz erfüllt. Ich habe den Preis bezahlt, um Gottes Gerechtigkeit völlig zufriedenzustellen. Der Teufel kann Gott niemals anklagen, ungerecht zu sein!“

Zwar starben 14.700 Israeliten an der Plage, aber zwei oder drei Millionen weitere hätten fallen sollen. Das gesamte Israel hätte vernichtet werden sollen. Aber Gott erwies Barmherzigkeit!

Ebenso hätten auch Sie und ich schon seit Langem wegen unserer Sünde sterben sollen. Doch der Vater hat uns durch die Gebete Jesu in Seiner Kraft barmherzig bewahrt. Er liebt Barmherzigkeit!

Sacharja 3 beschreibt einen Hohenpriester namens Jeschua, der vor dem Herrn steht, und Satan zu seiner Rechten, um sich ihm entgegenzustellen. Anwesend war auch ein Engel, der Christus gewesen sein musste (oder Jehova des Alten Testaments), weil Engel nicht richten.

Nun, dieser Jeschua war ein realer Mensch; er war nicht ein Typus Christi. Vielmehr war er der Hohepriester während der Zeit Esras und Nehemias. Esra 2,2 dokumentiert, dass dieser Jeschua zusammen mit dem Propheten Sacharja aus der Gefangenschaft kam.

In Esra 10,18 erscheint, dass Jeschua und seine Söhne heidnische Frauen geheiratet hatten und deshalb „in schmutzige Lumpen gekleidet“ waren. Zu jener Zeit war die schlimmste Weise, auf die sich ein Jude beflecken konnte, das Heiraten einer Nichtjüdin. Dadurch hatte Jeschua seine priesterlichen Gewänder verunreinigt: „Und Joschua war mit schmutzigen Kleidern bekleidet und stand vor dem Engel“ (Sacharja 3,3).

Betrachten Sie die Szene jetzt druckfertig: Jeschua steht vor dem Thron in seinen schmutzigen Kleidern, und der Teufel ist an seiner Seite und verklagt ihn. In Offenbarung 12,10 wird Satan „der Ankläger unserer Brüder“ genannt. Denken Sie darüber danach: Der Teufel stand vor dem Herrn, um Hiobs Gerechtigkeit zu hinterfragen. Er stand vor dem himmlischen Thron, um sich diesem Hohenpriester Jeschua entgegenzustellen. Und er steht gerade jetzt vor Gott, um sich Ihnen und mir entgegenzustellen – um uns wegen unserer Sünde und Untreue zu verklagen!

Satan argumentiere gegen Jeschua: „Gott, Du kennst alle Dinge. Du kennst Dein Gesetz – und dieser Mann hat es gebrochen! Er hat gegen Dich gesündigt, und nun ist sein Herz wie schmutzige Lumpen. Er ist unrein, übel, unwürdig!“

Die Anklagen des Teufels waren korrekt: Jeschua hatte gesündigt. Er war schuldig, und seine Gewänder waren befleckt. Und nun beanspruchte Satan Jeschua für sich: „Ich beanspruche diesen Mann als mein Eigen.

Geliebte, dies ist genau das, was auch mit uns geschieht! Viele der Anklagen des Teufels gegen uns sind genau richtig. Wenn wir in Sünde fallen – wenn wir in unserem christlichen Wandel versagen, und unser Gewand beschmutzt ist – kommt Satan vor den Thron, um uns anzuklagen, sich uns entgegenzustellen und uns zu diffamieren. Er zeigt auf uns und sagt: „Schau ihn an! Du kennst alle Dinge, Gott. Siehst Du nicht den Kompromiss im Leben dieses Einen? Wenn Du gerecht bist, musst Du mir seine Seele geben!“

Das ist der Augenblick, in dem unser Anwalt einschreitet. Jesus steht auf und sagt: „Es ist wahr, Vater – es gibt hier einen Makel. Da ist Versagen gewesen, und sein Gewand ist befleckt. Aber da ist Glaube in seinem Herzen – Glaube an die Kraft Meines Blutes!

Du weißt, dass Ich für die Sünde dieses Menschen Genugtuung getan habe. In der Tat, Ich habe für jede Sünde bezahlt, die er jemals begangen hat oder jemals begehen wird. Also, durch jedes Gesetz der Gerechtigkeit, Heiligkeit und Barmherzigkeit, verlange ich die Begnadigung und Freiheit für diesen Menschen. Er ist ein Holzscheit, das Ich aus dem Feuer gezogen habe. Ich habe sein Herz mit Meinem Blut besprengt – und seine Ungerechtigkeit weichen lassen!“

Dann wendet Jesus sich an die Dabeistehenden und sagt: „Zieht ihm jene schmutzigen Kleider aus, und legt ihm Meine Robe der Gerechtigkeit über seine Schultern. Nehmt jenen Hut auf seinem Kopf ab und setzt ihm eine Krone auf!“

Dies ist genau das, was mit Jeschua in Sacharja 3 geschieht. Jesus plädiert für seinen Fall, indem er für ihn fürbittet: „... Ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit Feierkleidern“ (3,4). Das ist das Passah – das versprengte Blut!

Dann sagt Jesus zu Satan: „Der HERR wird dich bedrohen, Satan! Ja, der HERR, der Jerusalem erwählt hat, bedroht dich! Ist dieser nicht ein Holzscheit, das aus dem Feuer herausgerissen ist?“(3,2).

Was für ein Bild! Der Teufel wurde gezwungen zu gehen, mit einem ordentlichen Tadel. Und Jeschua ging mit Vergebung, einem neuen Gewand und einer Krone der Gerechtigkeit auf seinem Haupt weg!

„... wenn jemand sündigt – wir haben einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten“ (1. Johannes 2,1). Jesus ist diese 2000 Jahre lang in Herrlichkeit gewesen und betete dabei für uns. Als er auf Erden war sagte er, dass „die Menschen allezeit beten sollten ...“ (Lukas 18,1). Und das ist es, wie wir erkennen, dass auch Er immer noch für uns betet: Durch sein eigenes Zeugnis sagte er, dass die Menschen immer beten sollten – und er ist immer noch selbst Mensch, auch in der Herrlichkeit!

Sehen Sie, es ist in Seinem Menschsein, in dem Jesus für uns betet. Er betet als einer, der alles erfahren hat, was wir erfahren, und der auf all die Weisen versucht wurde, wie wir versucht werden. Und als unser Hoherpriester betrat Er das Allerheiligste, wobei Er jede menschliche Zerbrechlichkeit, jede menschliche Erfahrung versteht: „Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen“ (Hebräer 2,17).

Es war für Jesus notwendig, die menschliche Natur anzunehmen, damit Er durch alles gehen konnte, durch das wir auf Erden gehen – Ablehnung, Schmerz, Kummer, Versuchung. In der Tat, obwohl Er Gott im Fleisch war, hielt Er alle menschlichen Erfahrungen nicht als Gott, sondern als ein Mensch aus, mit all unserer Zerbrechlichkeit. Und das befähigt Ihn, unseren Hohenpriester, mit enormem Mitgefühl für uns zu beten: „denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht worden ist, kann er denen helfen, die versucht werden“ (2,18).

Denken Sie an eine liebe Schwester im Kampf. Sie ist eine Liebhaberin Jesu –aber sie ist entmutigt, niedergeschlagen, fühlt sich abgelehnt. Sie steht in Beschämung da und denkt dabei: „Ich bin so verletzt worden. Niemand scheint mich zu verstehen. Niemand weiß, durch was ich gehe. Ich habe keinen, der wirklich versteht, um zu ihm zu reden.“ Manchmal fragt sie sich, ob selbst Gott ihr vergeben kann, einen so schwachen Glauben zu haben. Sie ist in totaler Verzweiflung – am Rande dessen, aufzugeben.

Satan steht neben ihr und klagt sie an: „Schau Dir diese an – sie hat praktisch keinen Glauben mehr. Sie lebt in Verzweiflung. Was für eine Art von Christin ist sie, Gott? Du musst sie verdammen!“

Das ist der Augenblick, in dem ihr Advokat einschreitet! Jesus sieht ihre Verletzung und fühlt ihren Schmerz. Er weiß, dass ihr Glaube schwach ist – dass sie an der Schwelle dessen steht, aufzugeben, wobei sie sich zu unwürdig fühlt, weiterzugehen. Also kommt Er ihretwegen vor den Vater und beginnt sich einzusetzen:

„Vater, Ich weiß, was sie fühlt. Ich bin dort gewesen! Ich wurde von Meinen eigenen Brüdern abgelehnt, Meinem eigenen Fleisch und Blut. Die religiöse Menge mokierte sich über Mich, ich wurde von Soldaten bespuckt, die Mir eine Dornenkrone aufsetzten. In Gethsemane schrie Ich in Verzweiflung: ‚Warum hast Du Mich verlassen?’ Ich weiß, wie es sich anfühlt, falsch beurteilt, betitelt und lächerlich gemacht zu werden. Ich fühle mit dieser Frau mit, Vater – und Ich habe ihre Sünden abgewaschen. Ich weiß, dass sie immer noch ein Herz für Mich hat – und Ich werde ein geknicktes Rohr nicht abbrechen!“

Dies ist der Augenblick, in dem Jesu Gebete für uns ins Spiel kommen: „Vater, Ich habe gewollt, dass ihr ihre Mutlosigkeit vergeben wird. Ich habe gewollt, dass ihr ein neuer Vorrat an Gnade aus der Höhe gegeben wird – dass der Heilige Geist auf sie kommt mit einer speziellen Erneuerung der Ermutigung. Ich habe gewollt, dass ihr ein Geist des Friedens und der Ruhe im Heiligen Geist gegeben wird. Sie ist Mein, Vater. Satan kann sie nicht haben!“

Plötzlich, aus dem Nichts heraus, fühlt sich die Frau ermutigt. Gnade wird ihr gegeben – durch die Gebete unseres Hohenpriesters! Er wird von den Gefühlen unserer Schwachheiten berührt – und Er handelt aus Barmherzigkeit.

Denken Sie nun an einen kostbaren, beunruhigten Mann, der angeklagt dasteht, weil er einer großen Versuchung erlegen ist. Er hat schwer gegen Gott gesündigt, und er fühlt, wie sein Herz kälter wird. Er denkt: „Ich schaffe es nicht! Ich bin zu sehr oben-und-unten, zu sehr heiß-und-kalt. Satan schleudert alles aus der Hölle gegen mich, und ich werde kräftig versucht. Ich bin viele Male von meiner Versuchung eingeholt worden. Doch ich liebe Jesus. Oh, Herr – ich möchte frei und rein sein!“

Dieser Mann ist erschöpft, abgenutzt, entmutigt. Und der Teufel steht neben ihm und klagt ihn an: „Er fiel in Sünde, Gott. Keine Frage: Er kann der Versuchung nicht widerstehen. Sein Gewand ist befleckt, schmutzig!“

Aber der Advokat schreitet ein, zwischen den Mann und seinen Verkläger. Er sagt: „Vater, ich weiß, durch was dieser Mann geht. Der Teufel trieb auch Mich durch die Wildnis und versuchte Mich schwer. Ich wurde versucht, zu lästern – niederzufallen und Satan anzubeten! Ich weiß, worum es bei der ganzen Versuchung geht. Und Ich kenne das Herz dieses Mannes. Da ist noch ein Funken Glaube in ihm – eine Glut der Liebe zu Mir in seinem Herzen.

Vater, ich habe gewollt, dass Du auf ihn als gerechtfertigt durch Mein Blut schaust. Ich habe gewollt, dass er von der Macht der Finsternis und des Bösen erlöst wird. Ich habe gewollt, dass er akzeptiert, dass ihm vergeben, dass er wiederhergestellt wird – und dass ihm Kraft aus der Höhe gegeben wird, um dem Teufel zu widerstehen. Ich bete für seine Erlösung!“

Am nächsten Tag nimmt dieser Mann seine Bibel hoch und liest eine kraftvolle Wahrheit, die er zuvor nicht gesehen hat. Er fällt auf seine Knie, und Gott kommt mit Erlösung zu ihm – weil der Hohepriester gebetet hat!

Lieber Heiliger, liebe Heilige, es spielt keine Rolle, durch was Sie gerade gehen. Jesus war schon dort und ging in Ihren Schuhen. Und das ist es, was ihn zu einem barmherzigen Hohenpriester macht! Sie brauchen Ihm nicht von all Ihrem Schmerz zu erzählen. Er weiß alles darüber – weil Er alles selbst gefühlt hat! Wir haben nichts durchgemacht, was Er nicht gefühlt hat.

Sie mögen denken: „Warten Sie mal eine Minute. Wie kann Jesus täglich gleichzeitig für Millionen Gläubige auf einmal am Beten sein – und Multimillionen Übertreter?“

Das ist eine dumme Frage – besonders wenn Sie daran denken, dass ein winziger Computerchip fähig ist, Millionen von Datenteilchen zu speichern und zu verteilen! Ein Chip der Größe eines Fingernagels ist fähig, Milliarden von Transaktionen durchzuführen. Und wenn das schon für einen winzigen Speicherchip gilt, wie groß muss dann der Sinn Gottes sein, der fähig ist, jeden menschlichen Gedanken, jede Bewegung zu überwachen?

In der Tat, Jesus ist fähig, alle Nöte, Schmerzen, Schreie und Gebete Seines Volkes vor den Vater zu bringen – auf einmal, zu jeder Zeit –, und gleichzeitig für jeden von ihnen Fürbitte zu tun. Ihr Advokat kennt Ihre Adresse. Er hat jedes Haar auf Ihrem Kopf gezählt. Und Er kennt jeden Ihrer Gedanken, fühlt jeden Ihrer Schmerzen, hört jeden Ihrer Schreie. Fassen Sie sich ein Herz, Geliebte: Jesus betet gerade für Sie! Halleluja!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.

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