Das Erzeugen eines Anbeters

Exodus 14 beschreibt einen unfassbaren Augenblick in der Geschichte Israels. Die Israeliten hatten Ägypten gerade unter Gottes übernatürlicher Führung verlassen. Nun wurden sie von der Armee des Pharaos heftig verfolgt. Die Israeliten waren in ein Tal geführt worden, das von beiden Seiten durch steile Berge umgeben war, und vor ihnen lag ein furchteinflößendes Meer. Sie wussten es noch nicht, aber diese Menschen waren dabei, die dunkelste, stürmischste Nacht ihrer Seelen zu erleben. Sie sahen sich einer qualvollen Nacht der Panik und Verzweiflung gegenüber, die sie bis an ihre äußersten Grenzen testen würde.

Ich bin sicher, dass Sie über dieses Kapitel in der Geschichte Israels informiert sind. Die meisten Christen wissen, was am Roten Meer geschah und wie Gott sein auserwähltes Volk auf wunderbare Weise erlöste. Doch Sie mögen sich fragen, was diese Begebenheit mit dem Titel meiner Predigt „Die Erzeugung eines Anbeters“ zu tun hat.

Ich glaube, dieser Abschnitt hat alles damit zu tun, wie Gott sein Volk zu Anbetern macht. In der Tat demonstriert kein anderes Kapitel der Bibel dies stärker. Sehen Sie, Anbeter werden nicht während Erweckungen erzeugt. Sie werden nicht in den guten, sonnigen Zeiten, in Perioden von Sieg und Gesundheit erzeugt. Anbeter werden nicht erzeugt, wenn sie den Feind am Rennen sehen, in die Flucht geschlagen. Die Wahrheit ist, dass Anbeter Gottes während den dunklen, stürmischen Nächten erzeugt werden. Und wie wir auf unsere Stürme reagieren, bestimmt, welche Art von Anbetern wir sind.

Hebräer 11 zeigt uns dieses Bild von Jakob in seinem hohen Alter: „Durch Glauben segnete Jakob sterbend einen jeden der Söhne Josefs und betete an über der Spitze seines Stabes“ (Hebräer 11,21). Warum wird Jakob in den Tagen seines Sterbens so portraitiert?

Zuerst müssen wir beachten, dass Hebräer 11 das Kapitel ist, das als die „Glaubenshalle“ der Bibel bekannt ist. Jakob ist nur eine von vielen Gestalten, die in diesem Kapitel als ein Vorbild des Glaubens aufgezählt werden, denen wir in diesen letzten Tagen nacheifern sollen. Hier war ein Mann, der einen Sturm nach dem anderen durchgemacht hatte. Er und seine Familie hatten traumatische Ereignisse in jedem Stadium ertragen. Jakob selbst hatte in seinen Jahren auf der Erde viel persönlichen Schmerz, Kummer und Todesqualen durchgemacht.

Nun wusste Jakob, dass sein Leben zu Ende ging. Das ist es, warum wir ihn seinen Enkeln seinen Segen geben sehen. Also, was tut Jakob, als er auf die Ereignisse seines Lebens zurückblickt? Er wird dazu bewegt, anzubeten. Nicht ein Wort wird von diesem Mann gesprochen. Doch als er sich auf seinen Stab lehnt, staunend über das Leben, das Gott ihm gegeben hatte, „betete (er) an“ (11,21).

Jakob betete Gott in diesem Augenblick an, weil seine Seele in der Ruhe war. Er hatte Gott ohne jeden Schatten eines Zweifels sein Leben lang für treu befunden. Wahrscheinlich spielte Jakob in Gedanken all die Siege durch, für die Gott bei jeder Gelegenheit gesorgt hatte. Und nun folgerte der Patriarch: „Es spielte niemals eine Rolle, durch welche Schlacht ich ging. Durch jeden Sturm hindurch hat sich Gott mir als treu erwiesen. Manchmal dachte ich, ich würde aus Panik und Verzweiflung zusammenbrechen. Aber der Herr brachte mich durch jede Situation hindurch. Er ist immer treu gewesen. Oh Herr, Allmächtiger Gott, ich bete dich an!“

Ich schreibe diese Botschaft heute für jeden, der sich der schwierigsten Zeit seines Lebens gegenübersieht. Sie gilt für jene, die ihre gegenwärtige Prüfung als eine dunkle, stürmische Nacht beschreiben würden. Sie befinden sich inmitten einer Zeit schwerer Prüfung. Tatsächlich mag Ihre Prüfung so unmöglich erscheinen, dass sie eine wundersame Intervention von Gott erfordert.

Ich möchte Ihnen aus der Schrift zeigen, dass der Herr Sie aus Ihrem Sturm als Anbeter hervorgehen lassen möchte. Er hat für Sie einen Weg in Ihrer dunklen Nacht geschaffen. Und er hat einen Plan, Sie für die Welt als ein leuchtendes Beispiel der Treue Gottes zu seinem Volk herauszubringen.

Die Schrift sagt uns, dass der Herr selbst diese dunkle, stürmische Nacht für sein Volk arrangierte. Erstens war es Gott, der sie in das Tal am Meer führte: „Der HERR redete zu Mose und sprach: Befiehl den Söhnen Israel … ihr [sollt] euch am Meer lagern!“ (2. Mose 14,1-2). Es war auch Gott, der das Herz des Pharaos gegen Israel verhärtete: „Ich [will] das Herz des Pharao verstocken, so dass er ihnen nachjagt“ (14,4). Warum würde Gott so etwas tun?

Erstens sagt uns der Herr: „Ich [will] mich am Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht verherrlichen, und die Ägypter sollen erkennen, dass ich der HERR bin“ (14,4). Zweitens wollte Gott, dass seine Leute ihren bevorstehenden Weg durch die Wüste als Anbeter antraten. Deshalb war es wichtig, dass sie nun mit Anbetung in ihren Herzen aus dem Roten Meer hervorgingen. Gott wollte keine Murrenden und Klagenden, sondern wahre Anbeter. Er hatte Israel zu seinem Erbe ernannt, zu dem Volk, das seine ewige Absicht auf Erden verkörperte. Deshalb sollten sie lebendige Beispiele seiner Treue zu seinem Volk in ihren schwierigsten Zeiten sein.

Hier war der Schauplatz: Israel lagerte nun am Meer. Sie Menschen hatten ihre Zelte errichtet und freuten sich über ihre neue Freiheit. Nach vierhundert Jahren der Sklaverei hatte Gott sie aus dem Schmelzofen Ägyptens herausgeführt. Und nun fanden sie ihren ersten Geschmack an der Freiheit. Sie waren voll von der Hoffnung, die die Freiheit bringt, wobei sie sangen und riefen: „Kein Auspeitschen mehr, keine Verfolgung mehr. Endlich sind wir frei.“ Sie waren außerdem von den Verheißungen begeistert, die Gott ihnen gegeben hatte. Er hatte ihnen im Wesentlichen gesagt: „Es liegt ein neuer Tag vor euch. Ich habe ein verheißenes Land vor euch, das darauf wartet, dass Ihr hineingeht.“

Diese Szene repräsentiert treffend den Christen, der von Gott von seiner Sünde erlöst wurde. Der Gläubige freut sich in seiner neu gefundenen Freiheit, befreit von aller Sklaverei der Vergangenheit. Plötzlich lebt er in einer wunderbaren Zeit der Errettung und Erlösung. Und er hat eine heilige Melodie in seinem Herzen, weil er aus Gottes Verheißungen lebt.

Das war der Zustand Israels, als sie am Meer lagerten. Die Menschen realisierten, dass Gott dabei war, seine Worte an ihnen zu erfüllen. Er hatte sie erwählt, sein Erbe zu sein und nun holte er sie wieder zu sich zurück. Sie waren dabei, Anbeter zu werden, deren Zeugenaussage und Zeugnis als ein hell scheinendes Licht für die Welt dienen würde.

Doch in der Stunde ihres größten Friedens suchte der Feind, sie zu verschlingen. Auf dem Gipfel der Freiheit Israels, in ihrer Stunde der größten Hoffnung, kam ein Angriff. Brüllend wie ein Löwe kamen die Ägypter auf sie herab, unter dem Befehl des Pharaos. Und diese dämonische Armee hatte es klar darauf abgesehen, sie wieder in die Sklaverei zurückzuholen: „Die Ägypter [jagten ihnen] nach, alle Pferde und Streitwagen des Pharao, auch seine Reiter und seine Heeresmacht, und erreichten sie, als sie sich am Meer gelagert hatten“ (14,9).

Die Meldung kam plötzlich und unerwartet: „Die Ägypter sind hier! Die Armee des Pharaos donnert herunter, auf uns zu!“ Das sandte Schockwellen durch das Lager. Die Führer Israels kletterten auf eine nahe gelegene Anhöhe, von wo aus sie große Staubwolken von dem gewaltigen Aufmarsch weiter unten aufsteigen sehen. Hunderte Pferde und Reiter näherten sich, gefolgt von Legionen von Infanterie. Die Erde bebte unter dem gewaltigen Poltern 900 eiserner Streitwagen.

Was für ein schrecklicher Anblick. Er zerschlug alle Hoffnung im Lager: „Die Söhne Israel [hoben] ihre Augen [auf], und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Da fürchteten sich die Söhne Israel sehr“ (14,10).

Ich frage mich, wie viele Christen sich auf dem Höhepunkt ihres Friedens dieser Art des Schreckens gegenübersahen. Meine Familie und ich haben dies natürlich. Ich erinnere mich an den schockierenden Anruf, der eines Abends kam, als meiner Frau mitgeteilt wurde: „Dein Bruder ist gestorben. Er hatte einen plötzlichen Herzanfall.“ Oder der schreckliche Anruf der wegen unsere geliebte Enkeltochter kam: „Tiffany hat einen Gehirntumor.“ Ich denke an die schockierenden Anrufe, die viele andere in unserer Gemeinde erhalten haben: „Der Knoten, den Sie ertasteten, ist bösartig. Bitte kommen Sie sofort in die Praxis.“

Dies war die Art eines plötzlichen, schockierenden Rufs, der Israel erreichte. Die Schrift notiert die Reaktion der Menschen: „(Sie) [hoben] ihre Augen [auf], und (sahen) die Ägypter ... Da fürchteten sich die Söhne Israel sehr“ (14,10). Gottes Volk konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die erschreckende Situation, in der es sich befand. Und ihr Schrei war: „Es ist hoffnungslos. Wir sitzen in der Falle. Wir werden alle sterben.“

Was sie als nächstes taten, sagt uns alles über den Status der Israeliten als Anbeter: „Die Söhne Israel … schrien zum HERRN“ (14,10). Täuschen Sie sich nicht: Das war kein Schrei der Anbetung. Der Schrei des Volkes war: „Warum hast du das zugelassen, Gott? Nach all diesen Jahren der Sklaverei hast du uns frei gemacht. Aber wozu? Um durch die Hand des Pharaos zu sterben? Nach all unserem Schmerz und Leiden: ist dies der Ort, an dem wir enden?

Du erfülltest uns mit Hoffnung, erlöstest uns, du gabst uns große Verheißungen. Doch als wir deinem Wort gehorchten, ließt du den Feind über uns kommen. Warum bist du so mit uns umgegangen? In Ägypten damals hatten wir es besser. Wenn es das ist, wie alles endet, dann lohnt es sich nicht, dir zu dienen.“

Haben Sie jemals so empfunden? Haben Sie so in Ihrer entsetzlichen Stunde geklungen? Stieg Bitterkeit in Ihnen auf? Haben Sie geschrien, wie es Israel tat: „Was habe ich denn getan, um das zu verdienen? Ich entschied mich, dich zu lieben, Gott. Ich habe mein Bestes getan, um dein Wort zu befolgen und dir zu dienen. Warum solltest du mich so behandeln? Alles, was ich sehe, ist noch mehr Leid vor mir.“

Gott teilte den Israeliten inmitten ihrer Prüfung drei Dinge mit: „Fürchtet euch nicht. Steht still. Seht die Rettung des Herrn.“ Sein Ruf an Israel war: „Ich werde für dich kämpfen. Du sollst einfach die Ruhe bewahren. Sei einfach still und lege alles in meine Hände. Ich bin dabei, ein Werk im übernatürlichen Bereich tun. Alles ist unter meiner Kontrolle. Also, gerate nicht in Panik. Traue darauf, dass ich den Teufel bekämpfe. Diese Schlacht ist nicht deine.“

Schon bald legte sich die Dämmerung über das Lager. Es war der Beginn von Israels dunkler und stürmischer Nacht. Aber es war auch der Beginn des übernatürlichen Werkes Gottes. Er schickte einen Ehrfurcht gebietenden schützenden Engel, um zwischen seinem Volk und den Feinden zu stehen. Ich glaube, dass Gott auch heute schützende Engel sendet, die sich um alle lagern, die ihn lieben und fürchten (siehe Psalm 34,8).

Aber das war nicht alles. Der Herr bewegte auch die übernatürliche Wolke, die er Israel gegeben hatte, um das Volk zu führen. Die Wolke verlagerte sich plötzlich von der Vorderseite des Lagers zur Rückseite. Und dort tauchte sie als pechschwarze Mauer vor den Ägyptern auf. Israels Feind konnte kein Zoll weiter sehen: „Sie wurde <dort> Gewölk und Finsternis“ (2. Mose 14,20).

Doch auf der anderen Seite sorgte die Wolke für ein übernatürliches Licht, und gab den Israeliten die ganze Nacht klare Sicht. „[Sie] erleuchtete <hier> die Nacht, so kam jenes <Heer> diesem die ganze Nacht nicht näher“ (14,20).

Liebe Heilige, wenn Sie ein bluterkauftes Kind Gottes sind, hat er einen Kampfengel zwischen Sie und den Teufel gestellt. Und er befiehlt Ihnen genauso wie er es damals Israel sagte: „Fürchtet dich nicht. Stehe still. Glaube an meine Rettung.“ Satan mag gegen Sie ankommen und jede böse Drohung ausstoßen. Aber zu keinem Zeitpunkt Ihrer dunklen, stürmischen Nacht ist der Feind jemals in der Lage, Sie zu zerstören.

Obwohl die Armee des Pharaos zwar in völliger Dunkelheit war, konnte sie immer noch ihre Stimme erheben. Und die ganze Nacht lang spien sie fortwährend Drohungen und Lügen gegen Gottes Volk aus: „Sobald diese Nacht vorüber ist, ist das dein Ende, Israel. Morgen wirst du untergehen. Wir werden dich wieder in die Sklaverei zurückholen. Und wenn du versuchst, zu widerstehen, werden wir dich erschlagen. Dein Gott kann dich nicht retten. Du kannst jetzt genauso gut aufgeben.“

Haben Sie je solche Stimmen von der anderen Seite der Dunkelheit gehört? Hat der Feind Ihrer Seele die ganze Nacht lang mit Lügen und Drohungen ihre Ohren bombardiert? Israels Zelte zitterten unter diesem Sperrfeuer von Lügen in dieser dunklen Nacht. Aber es war egal, wie laut der Feind sie bedrohte: Ein Engel stand Wache, um sie zu schützen. Und Gott hatte seinem Volk eine Verheißung gegeben. Er hatte ihnen bereits gesagt, dass er sie durchbringen würde.

Kürzlich unternahm ich eine Reise nach Osteuropa, wo wir dreißig Tage lang Konferenzen für Geistliche in mehreren Ländern abhielten. Zu der Zeit, als wir unser Abschlusstreffen in Budapest, Ungarn, abhielten, war ich erschöpft. Sobald ich an diesem Abend aufgehört hatte, zu predigen, begann mein Herz zu pochen. Plötzlich brach ich in Schweiß aus. Ich realisierte, dass ich die Versammlung nicht abschließen konnte, also bat ich meinen Sohn Gary, für mich einzuspringen.

Als ich von Bühne herabstieg, hörte ich eine Stimme in meinen Ohren dröhnen: „Du stirbst, David. Du hast gerade deine letzte Predigt gehalten. Bevor dieser Tag vorüber ist, wird dein Herz zum letzten Mal schlagen.“ Es war eine Stimme von jenseits der dunklen Mauer. Und sie war voller Lügen, und sollte Angst in mir auslösen.

Als ich in mein Hotelzimmer gelangte, konnte ich mich einfach nicht erholen. Die Stimme war immer noch da, und drohte. Sie erinnerte mich an andere Geistliche, die ich gekannt hatte, die gestorben sind: „Diesen mit dir befreundeten Pastor habe ich ausgeschaltet. Und diesen Evangelisten, den du kennst, habe ich niedergestreckt. Jetzt ist auch dein Dienst vorbei.“

Was für eine dunkle, stürmische Nacht. Diese höllischen Stimmen wüteten stundenlang gegen mich. Schließlich ging ich auf meine Knie und rief zu Gott: „Herr, was geht hier vor? Was mache ich hier durch? Bitte, hilf mir.“ Da flüsterte der Heilige Geist mir zu: „David, du stehst unter Angriff. Das ist alles nur, weil du das Reich des Teufels aufgescheucht hast. Hunderte Pastoren wurden erneuert und sind wieder brennend. Ich freue mich über deine Arbeit. Aber Satan ist aufgewühlt und wütend. Doch hab keine Angst. Ein mächtiger Engel wurde zwischen dich und den Feind gestellt. Du bist überhaupt nicht in Gefahr. Sei einfach still und ruhe in mir.“

Dann, im vergangenen Monat sah ich wieder, wie Satan von jenseits dieser dunklen Mauer sprach. Die meisten Leser meiner Botschaften wissen, dass meine Frau Gwen im Lauf der Jahre viele Krebsoperationen hatte. Sie hat auch nur eine Niere, weil die andere entfernt werden musste. Jedes Mal, wenn wir gehen, um einen neuen Arzt aufzusuchen, schüttelt er erstaunt den Kopf über Gwens lange Krankengeschichte und ihr wundersames Überleben.

Kürzlich kämpfte Gwen gegen eine Blaseninfektion. In der Urologiepraxis sagte uns der Arzt: „Ich scheue mich, ein Medikament dafür zu verschreiben. Es kann Ihre verbliebene Niere schädigen.“ Als ich meine Frau anschaute, sah ich Tränen in ihre Augen kommen. Und ich konnte in diesem Moment die Stimme in ihrem Kopf hören: „Deine einzige Niere wird versagen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann eine weitere Infektion daherkommt.“

Nein! Ich erinnerte mich an mich selbst. Wie ich es auch zu Gwen später sagte: „Liebling, du hast einen Engel zwischen dir und diesem lügenden Feind. Gott bestimmt über deine Jahre. Ganz egal, welchem Kampf du dich gerade gegenübersiehst, er hat einen Plan für dich. Du bist im Zentrum seines Willens wie auch in der Handfläche seiner Hand. Und er hat alle Macht, dich durchzubringen.“

Während dieser langen Nacht in Ägypten tobte ein Sturm. Die Schrift sagt: „Mose streckte seine Hand über das Meer aus, und der HERR ließ das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurückweichen“ (2. Mose 14,21). Das hebräische Wort für Wind in diesem Vers bedeutet „heftiges Ausatmen“. Mit anderen Worten: Gott atmete die ganze Nacht seinen Atem aus. Israels Zeltunterkünfte müssen heftig geschüttelt worden sein, als diese mächtigen Böen durch das Lager bliesen.

Während ich dies schreibe, sehen wir gerade solche machtvollen Windkräfte, bei den schrecklichen Bränden in Kalifornien. Jeden Tag bringen die Medien Berichte darüber, wie diese unberechenbaren Santa-Ana-Winde die verzehrenden Feuer verbreitet haben. Und diese Sturmwinde dauern bis zu mehreren Tagen oder sogar Wochen an. Der Schaden, den sie verursachen, kann nicht berechnet werden.

Das ist die Art von Kraft, die durch Israels Lager geblasen haben muss. Der Sturmwind, den Gott herab gebracht hatte, war so machtvoll, dass er die Wellen des Meeres zu teilen begann: „Der starke Ostwind ... machte das Meer zu trockenem Land, und die Wasser wurden geteilt“ (14,21; a. d. englischen King James Version).

Was für ein Sturm muss das gewesen sein. Und was für eine furchterregende Zeit das für Israel gewesen sein muss. Diese heftigen Winde kamen sicherlich noch zu ihrer Angst hinzu, als sie den Feind von jenseits der dunklen Wand rufen hörten: „Ihr seid jetzt so gut wie tot. Selbst wenn ihr den Sturm überlebt, werdet ihr uns nicht überleben. Es ist alles vorbei. Ihr und eure Kinder werdet es nicht schaffen.“

Ich frage Sie: Was hatte Gott hier vor? Warum würde er einem so schrecklichen Sturmwind erlauben, die ganze Nacht anzudauern? Warum wies er Moses nicht einfach an, das Wasser mit seinem Mantel zu berühren und die Wellen übernatürlich zu teilen, wie es später bei Elia und Elisa geschah? Welchen Grund konnte Gott möglicherweise haben, zuzulassen, dass diese furchtbare Nacht stattfand?

Es gab nur einen Grund: Der Herr erzeugte Anbeter. Gott war die ganze Zeit über am Werk und benutzte den schrecklichen Sturm, um seinem Volk einen Weg aus der Krise zu schaffen. Doch die Israeliten konnten es zu dieser Zeit nicht sehen. Viele versteckten sich zitternd vor Angst und wütend auf Gott in ihren Zelten. Aber diejenigen, die herauskamen, wurden Zeuge einer herrlichen Lightshow. Außerdem bot sich ihnen der herrliche Anblick von sich auftürmenden Wellen, mächtigen Mauern aus Wasser, die sich erhoben, um einen trockenen Weg durch das Meer zu formen. Als die Menschen das sahen, müssen sie gerufen haben: „Schaut! Gott hat den Wind benutzt, um uns einen Weg zu schaffen. Preist den Herrn!“

Ich glaube, dass das übernatürliche Licht, für das diese Wolke sorgte, ein Bild für Gottes Wort ist. Wir können uns in einer dunklen, stürmischen Nacht verstecken und dabei Gott hinterfragen. Aber er hat uns mit einem Licht versorgt, damit wir sehen, dass er einen Weg für uns schafft. In der Tat ist genau der Sturm, der uns ängstigt, Gottes Weg, um einen klaren Weg der Erlösung zu schaffen. Und er wird diesen Weg benutzen, um uns aus unserem Sturm herauszubringen. Aber um das zu sehen, müssen wir in das Licht seines Wortes kommen, um über seine Werke der Erlösung zu staunen.

Als der Morgen kam, sah das ganze Lager das Wunder, das der Sturm verursacht hatte: Mächtige Wasser türmten sich auf beiden Seiten auf. Und vor ihnen lag ein Weg trockenen Bodens, der geradewegs durch das Rote Meer schnitt. Nun befahl ihnen der Herr, auf diesem trockenen Weg entlang zu marschieren, genau durch die Mitte des Meeres.

Sie mögen denken: „Es brauchte nicht viel Glauben für Israel, um zu gehorchen. Schließlich befanden sie sich auf trockenem Boden.“ Aber stellen Sie sich vor, an diesen hohen Mauern aus Wasser hinaufzusehen. Da musste ein niagaraähnlicher Druck hinter ihnen stehen. Die Frage war jetzt: Würden diese Mauern halten? Die Menschen fragten sich wahrscheinlich: „Herr, du hast unsere Gebete bis zu diesem Punkt beantwortet. Du hast uns bis hierher sicher geführt. Aber es liegen immer noch Gefahren vor uns. Wirst du uns bewahren?“

An diesem Punkt wollte Gott, dass sein Volk sah, dass er die ganze Zeit einen Plan für es im Kopf gehabt hatte. Zuerst wollte er, dass sie erkennen, dass er entlang des ganzen Weges Gott für sie gewesen war. Er wollte, dass sie wissen, dass er sie nie im Stich lassen würde, dass er die ganze Welt (einschließlich ihrer Feinde) in seinen allmächtigen Händen hielt. Diese Menschen hatten seine Segnungen schon erlebt. Sie hatten seine Verheißungen in jedem Stadium erfüllt gesehen.

Nun war hier der größte Test von allen. Vor ihnen lag ein Weg, der sie in Sicherheit führen würde. In diesem entscheidenden Moment wollte Gott, dass sein Volk die Mauern ansah und glaubte, dass er das Wasser zurückhalten würde, bis sie sicher auf der anderen Seite angekommen waren.

Einfach ausgedrückt: Gott wollte für sein Volk einen Glauben, der erklärte: „Er, der dieses Wunder für uns begonnen hat, wird es auch vollenden. Er hat uns schon bewiesen, dass er treu ist.

Wenn wir zurückblicken, sehen wir, dass alle unsere Befürchtungen umsonst waren. Wir hätten keine Angst haben sollen, als wir die Ägypter kommen sahen. Gott errichtete eine übernatürliche Mauer der Dunkelheit, um uns vor ihnen zu beschützen. Und wir hätten uns nicht vor ihren Drohungen in der Nacht fürchten sollen. Die ganze Zeit versorgte uns Gott mit einem erhellenden Licht, während unsere Feinde durch die Dunkelheit blind wurden. Auch unsere Ängste vor jenen heftigen Winden waren vergeblich, wenn Gott sie die ganze Zeit benutzt hat, um unseren Fluchtweg zu formen.

Wir sehen jetzt, dass Gott sich danach sehnt, uns nur Gutes zu tun. Wir haben seine Macht und Herrlichkeit zu unseren Gunsten gesehen. Und nun sind wir entschlossen, nicht länger in Furcht zu leben. Es spielt für uns keine Rolle, ob diese Wassermauern zusammenbrechen. Leben oder sterben, wir sind des Herrn. Und wir sind zu jeder Zeit in seinen Händen. Also, sollen die Wellen kommen, wenn sie wollen. Wie unser Vater Abraham schauen wir nach einer Stadt aus, deren Erbauer und Schöpfer Gott ist.“

Es gab einen Grund, weshalb Gott an diesem Punkt diese Art von Glauben für Israel wollte. Sie standen davor, mit einer Reise durch die Wüste konfrontiert zu werden. Sie würden Entbehrung, Gefahr und Leid durchmachen. Also sagte er: „Ich möchte, dass mein Volk weiß, dass ich ihnen nur Gutes tun werde. Ich will nicht, dass sie jedes Mal Angst haben, zu sterben, wenn sie sich der Gefahr gegenübersehen. Ich möchte ein Volk, das keine Angst vor dem Tod hat, weil es weiß, dass ich in allem vertrauenswürdig bin.“

Es gab niemals einen Augenblick, an dem Gott dabei war, diese Wassermauern einbrechen zu lassen. Und er wollte jetzt das Vertrauen des Volkes, auf dieser Seite des Meeres. Auf diese Weise, wenn es sicher auf der anderen Seite ankam, würde es in seiner Ruhe sein. Er wollte wahre Anbeter, Menschen, die ihn zu jeder Zeit, in allen Situationen anbeten könnten.

Sie sehen, ein wahrer Anbeter ist nicht jemand, der tanzt, nachdem der Sieg errungen ist. Es ist nicht der Mensch, der Gott Loblieder singt, wenn der Feind einmal bezwungen ist. Das ist das, was die Israeliten taten. Sobald sie auf der anderen Seite ankamen, sangen und tanzten sie, priesen Gott und rühmten seine Größe. Doch drei Tage später murrten dieselben Leute bei Mara verbittert gegen Gott. Dies waren keine Anbeter – sie waren oberflächlich Rufende. Sie hatten die liebende Natur des Vaters in ihrer Zeit der Schwierigkeiten nicht kennen gelernt. Sie erfassten nicht die Liebe ihres Allmächtigen Herrn inmitten ihres Sturms.

Ein wahrer Anbeter ist jemand, der gelernt hat, Gott im Sturm zu vertrauen. Die Anbetung dieses Menschen liegt nicht nur in seinen Worten, sondern in seinem Lebensstil. Seine Seele ist zu jeder Zeit im Frieden, weil sein Vertrauen auf Gottes Treue unerschütterlich ist. Er hat keine Angst vor der Zukunft, weil er keine Angst mehr hat, zu sterben.

Gwen und ich sahen einen so unerschütterlichen Glauben in unserer Enkeltochter Tiffany. Als wir an ihren letzten Tagen an ihrem Bett saßen, sahen wir in Tiffany einen Frieden, der all unser Verständnis überstieg. Sie sagte mir: „Opa, ich möchte heimgehen. Ich habe Jesus gesehen und er sagte mir, dass er mich dort haben will. Ich möchte einfach nicht mehr hier sein.“ Unsere zwölfjährige Tiffany hatte jede Angst vor Tod und Verlust verloren.

Das ist die Ruhe, die Gott für sein Volk möchte. Es ist eine Zuversicht, die wie Paulus sagt, und wie Tiffany: „Leben oder Sterben, ich bin des Herrn“. Das ist es, was einen wahren Anbeter ausmacht.

Ich bete, dass alle, die diese Botschaft lesen, inmitten ihres Sturms sagen können: „Ja, die Wirtschaft mag zusammenbrechen. Ja, ich mag vielleicht mit einer dunklen, stürmischen Nacht konfrontiert werden. Aber Gott hat sich mir als treu erwiesen. Egal, was kommt, ich werde in seiner Liebe zu mir ruhen.“

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.