Das Geheimnis der Kraft in gefährlichen Zeiten

Wenn die Welt ins Wanken zu geraten scheint, wird ein Volk aufstehen, das mitten in alledem seine Kraft zu wahren weiß. Es sind Menschen, die sich in Krisenzeiten eng an den Herrn halten.

Die Bibel sagt, dass solche Menschen selbst dann unerschütterlich bleiben, wenn der Mond und die Sterne vom Himmel fallen oder die Berge beben und ins Meer stürzen. Sie werden weiter auf die rettende Kraft des Herrn vertrauen und ihr Glaube wird durch nichts erschüttert, was auf sie zukommt.

In Psalm 31 stellt David dem Volk Gottes „das Geheimnis seiner Gegenwart“ vor. David schreibt:

„Wie groß ist deine Güte, die du bereithältst denen, die dich fürchten, die du denen erweist, die sich bei dir bergen vor den Menschen. Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts [im Geheimnis deiner Gegenwart¸ King James Bibel] vor den Verschwörungen der Menschen; du birgst sie in einer Hütte vor dem Gezänk der Zungen“ (Psalm 31,20-21).

David hat dem Leib Christi hier etwas sehr Tiefes zu sagen.

David sagt uns hier im Wesentlichen: „Jede wahre Stärke entspringt aus der Nähe zum Herrn. Tatsächlich steht das Maß unserer Stärke im Verhältnis dazu, wie nahe wir dem Herrn sind.“

Einfach ausgedrückt: Je näher wir Jesus sind, desto stärker werden wir sein. Tatsächlich wird alle Kraft, die wir je brauchen, aus unserem verborgenen Gebetsleben hervorgehen.

Die Bibel sagt, wenn wir uns nur Christus nahen, wird er sich uns nahen. Und indem wir seine Nähe suchen, wird uns täglich ein frisches Maß an Kraft gegegeben. Das ist das „Geheimnis seiner Gegenwart“, auf das David in Psalm 31 hinweist.

Sehen Sie, der Teufel fürchtet die Gegenwart des Herrn in unserem Leben sehr. Er zittert schon bei dem bloßen Gedanken der Nähe eines Gläubigen zu Jesus. Wenn seine dämonischen Heere also sehen, wie Sie Gebete sprechen und die Gegenwart Ihres himmlischen Vaters suchen, nimmt die Hölle davon Notiz:

„Der Herr ist mit diesem Gläubigen; er hat die göttliche Gegenwart erlangt. Was können wir jetzt noch gegen ihn tun?“

Man müsste völlig blind sein, nicht zu erkennen, dass das Gericht schon über Amerika und die Welt kommt.

Aus diesem Grund wird Satan alles tun, was in seiner Macht steht, um Ihnen die Gegenwart des Herrn zu rauben. Deshalb unternimmt er so viele Versuche, Ihre Seele durch Sorgen über die Zukunft niederzudrücken.

Einfach gesagt will der Feind Ihrer Seele Ihnen alle Kraft rauben. Deshalb bietet er alles Mögliche auf, sogar „gute“ Dinge, um Sie davon abzuhalten, Zeit allein mit Jesus zu verbringen. Er weiß, dass Ihre Zeit mit Christus Sie befähigt, Angst und Sorge durchzustehen, sogar in dieser beunruhigenden Zeit.

Der ganzen Welt ist klar, dass wir vor sehr schweren Zeiten stehen, wie nie zuvor in der Geschichte.

Während ich dies schreibe, erkennt die Welt endlich an, dass wir auf unfassbare Veränderungen zusteuern. Als Gläubige stehen wir vor einer wichtigen Frage: „Wie nahe bin ich Jesus in dieser Stunde?“

Ich glaube, wenn Dinge in Aufruhr geraten, liegt das stärkste Zeugnis darin, dass Christen in völligem Frieden bleiben. Während die übrige Gesellschaft in Panik gerät – vor Angst den Halt verliert und einige sogar vor Angst vergehen – werden betende Christen ständig stärker werden. Das wird so sein, weil ein gottesfürchtiger Christ immer mehr Ermutigung vom Heiligen Geist empfängt. Die Bibel spricht von dem, was nicht erschüttert werden kann!

Wenn Sie fähig sein wollen, im Sturm standhaft zu bleiben, lautet der einfache Rat der Bibel: Sie brauchen täglich die Gegenwart des Herrn in Ihrem Leben.

Wie viel Qualitätszeit verbringen Sie allein mit Jesus? Kommen Sie ihm mit jedem Tag näher? Beten Sie ohne Unterlass – das heißt, rufen Sie ihn im Verlauf des Tages und des Abends innerlich immer wieder an? Er verspricht, Ihr Rufen zu hören, selbst wenn es schwach ist.

Vielleicht antworten Sie mir: „Ich denke, dass ich auf jeden Sturm gut vorbereitet bin. Schließlich bin ich ein treuer Zeuge für den Herrn. Ich schäme mich des Evangeliums nicht. Und ich führe ein reines, moralisches Leben. Ich gebe den Zehnten, ich lese meine Bibel und ich besuche regelmäßig den Gottesdienst.“

Es ist möglich, als gläubiger Christ dennoch vom Herrn distanziert zu sein. Tatsache ist: Wenn Sie nicht Zeit mit ihm verbringen – wenn Sie nicht aus seiner Kraft schöpfen –, wird Ihr Herz versagen. Ihre Worte werden wenig oder gar keine Kraft haben und kaum oder gar keine Ergebnisse zeigen; Ihr Zeugnis wird leblos sein. Warum? Weil Sie sich von Ihrer Quelle der Kraft entfernt haben.

Machen Sie nicht den Fehler, Ihr Leben mit Christus an Ihren guten Werken oder an Ihrem Dienst statt an seiner Gegenwart in Ihrem Leben zu messen.

Sie können dem Herrn durch nichts mehr gefallen – mehr erfüllt oder im Zentrum seines Willens sein – als einfach dadurch, dass Sie ihm im Gebet nahen.

Das wissen wir aus dem Leben des Apostels Paulus. Paulus machte viele harte und gefährliche Zeiten durch. Dieser gottesfürchtige Mann wusste, was es heißt, alles zu verlieren: Hunger und Durst zu leiden, Entbehrungen zu erfahren, in Armut zu leben, verlassen zu werden, angekettet in einer dunklen, feuchten Gefängniszelle zu liegen, allein und selbst von einigen engen Freunden verlassen.

Paulus wurde nicht kraftlos. Der Apostel wurde sogar durch jede Anfechtung stärker. Wie war das möglich? Es geschah, weil Paulus dieses Geheimnis, wahre Kraft zu bekommen und zu bewahren, kannte.

Paulus bezeugte: „Bei meiner ersten Verteidigung stand mir niemand bei, sondern alle verließen mich; es werde ihnen nicht zugerechnet. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich ... Der Herr wird mich retten von jedem bösen Werk und mich in sein himmlisches Reich hineinretten. Ihm sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (2. Timotheus 4,16-18).

Wenn Paulus hier das Wort „aber“ benutzt, meint er einfach: „trotzdem.“ Er sagt uns: „Der Herr stand mir bei und stärkte mich trotz all der Schwierigkeiten, die ich erlebte.“

Paulus wusste: Wenn er sich dem Herrn nahte, würde Christus ihn ehren, indem er ihm zur Seite stand.

Der Apostel erklärte im Grunde: „Überall, wo ich hinkam, gab es Probleme und Nöte. Doch wenn andere mich im Stich ließen – wenn ich allein war und nur harte Zeiten vor mir sah – kam der Herr zu mir und flößte mir seine Kraft ein. Er befreite mich von meinen Ängsten. Er gab mir eine Gewissheit, dass er mich vor jedem bösen Werk bewahren würde und mich weiter bewahren wird, bis ich in den Himmel komme.“

Paulus brannte darauf, dass seine geistlichen Kinder diesen Gedanken des „Trotzdem“ für ihr Leben erfassen würden. Jahr für Jahr erlebte er, dass der Herr ihm die Kraft gab, selbst in den schwierigsten Zeiten standhaft zu bleiben.

Geliebte, Sie können diese Art von Gewissheit und Stärke nirgendwo sonst erlangen, sondern nur in der Gegenwart des Herrn selbst. Wir wissen, dass Paulus ständig im Gebet Gemeinschaft mit Christus hatte, und deshalb konnten schlechte Nachrichten oder heftige Anfechtungen ihn nicht erschüttern. Jedes Mal, wenn Paulus vor einer weiteren schlimmen Anfechtung stand, floh er ins Gebet und rannte zu Jesus, um sein Herz vor ihm auszuschütten.

Der Schreiber des Hebräerbriefs lobt das Zeugnis derjenigen Gläubigen, die durch treues Gebet gestärkt wurden: „Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr ... viel Leidenskampf erduldet habt, als ihr teils durch Schmähungen und Bedrängnisse zur Schau gestellt ... [wurdet und habt] den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen“ (Hebräer 10,32-34).

Stellen Sie sich das vor: Die hier beschriebenen Menschen hatten ihr Zuhause verloren, ihren Besitz, alles. Und doch konnten sie, wie ihr Pastor Paulus, bezeugen: „Aber trotz der harten Zeiten – trotz jeder Anfechtung, die wir erlebten – stand der Herr uns zur Seite. Er kam täglich, um uns alle Kraft zu geben, die wir brauchten, um zu überwinden.“

Liebes Gotteskind, lassen Sie mich fragen: Haben Sie ein solches „Trotzdem“ in Ihrem Leben?

Haben Sie einen Punkt erreicht, an dem Sie sagen können: „Trotz alledem weiß ich, dass Jesus mich in harten Zeiten bewahren wird. Und er wird mir alles geben, was ich brauche, denn er ist meine Quelle der Kraft.“

Paulus lernte dieses Geheimnis der Kraft bei seiner Bekehrung. Nachdem er auf der Straße nach Damaskus erblindet war, verbrachte er drei Tage mit Fasten und Gebet, weil er entschlossen war, die wirkliche Gegenwart dieses Herrn zu erfahren, der sich ihm offenbart hatte.

Dann geschah es, dass der Herr einen Christen namens Hananias die Anweisung gab: „Geh zu Paulus und diene ihm.“ „Denn siehe, er betet“ (Apostelgeschichte 9,11). Als nächstes sagt die Bibel über Paulus: „Saulus aber erstarkte noch mehr im Wort“ (Vers 22).

Ein anschauliches Beispiel für diese Wahrheit finden wir in dem Gleichnis, das Jesus über einen Mann erzählt, der seinen Freund um Mitternacht um Brot bat.

Der Mann hatte selbst kein Brot, aber er wusste, dass sein Freund alles Brot besaß, das er brauchte. Also pochte und klopfte er solange an die Tür, bis sein Freund aufstand, die Tür öffnete und ihm Brot gab.

Geliebte, dieser Freund mit dem Brot ist Jesus. Er steht uns näher als ein Bruder und er wird uns mit allem versorgen, was wir brauchen. Dazu gehören nicht nur Nahrung, Kleidung und Unterkunft (siehe Matthäus 6), sondern auch Ermutigung, Stärke und Frieden.

Die Bibel sagt es ganz klar: Es gibt eine bestimmte, konkrete Vorbereitung, die wir alle jetzt treffen sollten, und sie besteht darin, dass wir anfangen, unseren Glauben und unsere geistliche Stärke aufzubauen. Der einzige Weg, wie wir das tun können, ist, Jesus im Gebet zu nahen. Wir werden die Kraft, die wir brauchen, einfach auf keine andere Weise erlangen.

Von David lernen wir: Diejenigen, „die sich bei dir bergen vor den Menschen. Du verbirgst sie im Schutz deines Angesichts [im Geheimnis deiner Gegenwart]“ (Psalm 31,20-21). Es ist an der Zeit, täglich die Stille zu suchen, um ins Gebet zu gehen und Jesus zu nahen und ihm unser Herz auszuschütten.

Wenn der Sturm hereinbricht, muss jeder von uns aus der eigenen Kraft schöpfen, die er oder sie gesammelt hat.

Wenn wir uns mitten im Sturm befinden, wird keiner von uns auf die Kraft irgendeines anderen Menschen zurückgreifen können. Wir können uns dann nicht auf unseren Partner, unseren Pastor, unseren Freund und nicht einmal auf einen wahren Propheten Gottes stützen.

Jesus veranschaulicht dies in dem Gleichnis von den törichten Jungfrauen. Als die Frauen versuchten, von ihren weiseren Gefährtinnen Öl zu borgen, wurde ihnen gesagt: „Geht und kauft euch selbst Öl. Wir haben nicht soviel, dass es für uns und für euch reicht.“

Hören Sie, was Jesus in diesem Gleichnis sagt? Er warnt alle seine Kinder: „Kein anderer Mensch hat genug Glauben, um dich durchzutragen. Du brauchst deinen eigenen Bestand an Glauben, um auf mich zu vertrauen.“

Liebes Gotteskind, es ist ganz einfach: Sie brauchen Ihren eigenen Bestand an Kraft. Aber den erlangen Sie nicht, indem Sie nur Predigten oder Lehr-DVDs hören. Und Sie bekommen ihn auch nicht, indem Sie an gemeinsamen Gottesdiensten teilnehmen oder gute Werke tun. Sie bekommen ihn nur, indem Sie die Gegenwart des Herrn suchen und Zeit mit ihm allein verbringen.

Ich spreche nun zu allen Christen: Die Zeit ist gekommen, die Nähe Jesus zu suchen wie nie zuvor.

Sie brauchen seine Gegenwart mehr als je zuvor.

Der Psalmist sagt über diejenigen, die vor Gott in Zion erscheinen: „Sie gehen von Kraft zu Kraft“ (Psalm 84,8). Es wird uns gesagt: „Ein betender Christ wird in harten Zeiten nicht scheitern. Er wird immer stärker werden, weil er vor den Menschenkindern auf Gott vertraut.“

Ich schließe mit diesen starken Worten Jesajas:

„Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der Herr, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht.

„Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke.

„Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer straucheln und stürzen. Aber die auf den Herrn hoffen, gewinnen neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht“ (Jesaja  40,28-31).

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