Der freigebige Diener

Vor einiger Zeit ging ich mit schwerem Herzen und von Sorgen geplagt ins Gebet und begann, meine Situation vor dem Herrn auszubreiten:

"Oh, Herr, ich war noch nie so erschöpft. Ich schaffe es kaum noch! Mein Verstand ist so ausgelaugt, daß ich bestimmt keine weiteren Botschaften mehr empfangen kann. Du mußt kommen und mir bei den schweren Lasten helfen, die Du auf mein Leben und auf meinen Dienst gelegt hast. Ich brauche einfach Kraft von Dir. Herr, bitte — hilf mir!“

Dann fing ich an zu weinen. Ich war so zermürbt, daß die Tränen regelrecht aus mir hervorbrachen. Während ich weinend dalag, dachte ich: "Bestimmt werden meine Tränen Gottes Herz bewegen!"

Tatsächlich kam der Heilige Geist und begegnete mir — allerdings nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte! Ich suchte einfach Mitgefühl, Ermutigung, Verständnis. Und das gab Er mir auch — aber ganz anders, als ich es erwartet hatte.

Sanft forderte der Herr mich auf, 2. Korinther 9,6-11 aufzuschlagen. Er sagte, in dieser Schriftstelle sei alles enthalten, was ich brauche:

"Dies aber sage ich: Wer sparsam sät, wird auch sparsam ernten, und wer segensreich sät, wird auch segensreich ernten. Jeder gebe, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat: nicht mit Verdruß oder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber liebt Gott.

Gott aber vermag auf euch überströmen zu lassen jede Gnade, damit ihr in allem allezeit alles Genüge habt und überströmt zu jedem guten Werk wie geschrieben steht: 'Er hat ausgestreut, er hat den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.'

Der aber Samen darreicht dem Sämann und Brot zur Speise, wird eure Saat darreichen und mehren und die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, und ihr werdet in allem reich gemacht zu aller Freigebigkeit, die durch uns Danksagung Gott gegenüber bewirkt."

Ich las den Abschnitt immer wieder, aber er sagte mir nichts. Schließlich legte ich meine Bibel aus der Hand und betete: "Herr, ich bin verwirrt. Ich erkenne in diesen Versen nichts, was mir helfen oder mich ermutigen könnte."

In diesem Abschnitt sprach Paulus mit den Korinthern über ein Opfer, das sie für die leidenden Christen im hungergeplagten Jerusalem einsammeln sollten. Er forderte sie auf, nicht unwillig, sondern großzügig zu geben, wie es die Mazedonier trotz ihrer Armut getan hatten.

Ich fragte: "Herr, was hat das alles mit mir zu tun? Ich bin völlig fertig — bedrückt, erschöpft, total ausgebrannt. Ich brauche Hilfe! Außerdem gebe ich reichlich. Was willst Du mir denn sagen?"

Schließlich sprach der Heilige Geist nachdrücklich, aber liebevoll in meine Gedanken: "David, das hat sehr viel mit der Situation zu tun, die du gerade durchmachst. In der letzten Zeit hast du Mir nicht in freigebiger, fröhlicher Haltung gedient! Wo bleibt deine Freude und Begeisterung im Dienst für Mich? Mein Wort bezieht sich nicht nur auf das Geld, das ihr den Armen gebt. Es meint auch den Dienst an Mir und an Meinem Leib!

Ich habe dich nach New York City gerufen, um in diesen letzten Tagen ein heiliges Volk auszusondern. Und Ich habe dich nicht ohne Hilfe und überreichliche Mittel ausgesandt! Alles, was du brauchst, steht dir zur Verfügung: Stärke, Ruhe, Kraft, Fähigkeit, Freude und Ermutigung. Es gibt keinen Grund, traurig und überlastet zu sein. Du hast Zugang zu aller Kraft und Freude!"

Ich möchte Ihnen einige sehr wichtige Einsichten mitteilen, die der Heilige Geist mir in dieser Situation vermittelt hat:

1. Wenn Gott uns zu einer bestimmten Aufgabe beruft, hat Er bereits alle nötigen Voraussetzungen geschaffen, damit wir sie auch — mit Frische und Freude — erfüllen können!

"Gott aber vermag auf euch überströmen zu lassen jede Gnade, damit ihr in allem allezeit alles Genüge habt und überströmt zu jedem guten Werk" (2. Korinther 9,8).

Dieser Vers ist nicht nur eine Hoffnung – er ist eine Verheißung! Er beginnt mit den Worten: „Gott aber vermag!“

Doch Gott will nicht einfach nur Ihre Bedürfnisse stillen. Er will Ihnen immer mehr geben, als Sie brauchen. Deswegen heißt es "überströmend": eine ständig wachsende, überreiche Versorgung! "Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt..." (Epheser 3,20).

Stellen Sie sich einmal vor, was uns hier verheißen wird: Wenn Sie niedergeschlagen und müde sind, wenn Sie glauben, einfach nicht mehr weitermachen zu können, ist Gott fähig, Sie so zu beleben, daß Sie alles haben, was Sie brauchen: zu jeder Zeit, in jeder erdenklichen Situation!

Diese Verheißung umfaßt auch die Kraft, Sie vor dem Straucheln zu bewahren. Ich kenne viele Christen, die in großer Angst davor leben, zu straucheln und das Ziel zu verfehlen. Sie befürchten, der Teufel könnte sie irgendwie in die Falle locken — und sie würden Gott betrüben!

Wie stark Ihre Versuchung auch sein mag oder wie entmutigt Sie auch über Ihre mangelnde Widerstandskraft sein mögen, Gott sagt, daß Er Kraft für Sie bereithält: "Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor Seine Herrlichkeit tadellos und mit Frohlokken hinzustellen vermag..." (Judas 24).

Es ist, als wolle der Herr sagen: "Hört zu, Ihr Hirten! Hört zu, alle, die ihr treu Mein Haus aufsucht und in Gebet, Lobpreis und Fürbitte dient! Ich möchte euch Kraft, Hoffnung, Freude, Frieden, Ruhe, Finanzen, Ermutigung und Weisheit in Fülle geben. Ja, Ich möchte, daß ihr alles im Überfluß habt, was ihr braucht — zu jeder Zeit!"

Gott hatte nie die Absicht, uns in geistlicher Armut leben zu lassen. Ganz im Gegenteil: Ein freigebiger Diener ist der, der sich über die Offenbarung der unerschöpflichen Vorräte freut, die Gott für ihn vorbereitet hat! Und er streckt sich im Glauben nach dieser Offenbarung aus!

"...sondern wie geschrieben steht: 'Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.' Uns aber hat Gott es geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes." (1. Korinther 2,9-10).

Paulus sagt hier: "Unsere Väter konnten die überreichen Zuteilungen nicht annähernd erfassen, die Gott für uns vorgesehen hat! Sie konnten es weder voraussehen, noch hören oder sich auch nur vorstellen. Wir brauchen jedoch nicht blind für diese Dinge zu sein oder in Unwissenheit darüber zu leben, was uns gehört. Unsere Augen müssen sehen, unsere Ohren müssen hören; es muß unsere Herzen und Gedanken erfassen, weil wir das Volk sind, für das Gott diese Dinge vorbereitet hat! Der Heilige Geist hat es uns offenbart!"

Tatsächlich sagt die Bibel, daß wir Ihn suchen sollen, um diese Offenbarung zu empfangen. Paulus schrieb: "Wir aber haben ... empfangen ... den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind ... gelehrt durch den Geist,... weil es geistlich beurteilt wird" (Verse 12-14).

Ich glaube, daß die meisten Christen nicht ernsthaft erwägen, welche Macht in diesen Verheißungen Gottes liegt! Wir haben sie oft gelesen, aber als tote Buchstaben aufgefaßt, statt sie zu ergreifen und zu sagen: "Herr, offenbare mir, was Du für mich vorbereitet hast! Öffne meinen Verstand und meinen Geist für Deine Möglichkeiten. Dein Wort sagt, daß ich die Dinge kennen muß, die mir umsonst gegeben werden, damit ich sie zu Deiner Verherrlichung beanspruchen kann!"

Warum lassen viele Christen sich so leicht entmutigen? Warum werden sie müde und lustlos, Gutes zu tun?

Warum erleben so viele Gläubige sich als schwach, verzweifelt und so leer, daß sie nicht mehr weiterwissen? Ihnen fehlt diese Offenbarung, die der Heilige Geist Paulus und den Christen des Neuen Testaments gab — eine Offenbarung all dessen, was Gott denen bereitgestellt hat, die es im Glauben in Anspruch nehmen!

Trifft Paulus' Beschreibung eines freigebigen Dieners auf Sie zu — eines Dieners, der zu jeder Zeit und in jeder Krise alles hat, was er braucht, und mehr? Haben Sie diese Verheißung erprobt und von der himmlischen "Bank" abgehoben, was Sie brauchen? Nicht viele können das von sich behaupten!

Mehrere Jahre habe ich mit Kathryn Kuhlman zusammengearbeitet. In ihren Versammlungen habe ich mir morgens, nachmittags und abends die Seele aus dem Leib gepredigt und war am Ende des Tages meistens völlig erledigt. Eines Abends sagte Kathryn zu Gwen und mir: "Laßt uns irgendwo essen gehen." Ich erwiderte: "Tut mir leid, aber ich bin zu müde. Ich muß ins Hotel zurück, um ein wenig zu schlafen."

Sie blickte mich von der Seite an und meinte: "David, hast du heute abend unter der Salbung des Heiligen Geistes gepredigt?" Ich antwortete: "Du weißt, daß ich gesalbt war. So viele sind zum Altar gekommen!"

Kathryn sagte ruhig: "Dann fehlt dir etwas. Wenn du unter der Kraft des Heiligen Geistes dienst, dann solltest du nach der Versammlung stärker sein als vorher — denn Er ist ein belebender Geist! Du kannst über deine menschliche Kraft hinauswachsen, weil du diese Freiheit durch den Heiligen Geist in Anspruch nehmen kannst."

"...damit ihr in allem allezeit alles Genüge habt und überströmt zu jedem guten Werk" (2. Korinther 9,8). "Überströmen" bedeutet eigentlich "ständig zunehmen; am Ende mehr haben als am Anfang." Mit anderen Worten nimmt Gottes Gnade zu, je heftiger der Kampf wird! Wenn Schwäche Sie überwältigt, wächst Seine Kraft um so mehr! Und wenn Ihre Lasten größer werden, nimmt auch Seine Macht und Stärke entsprechend zu!

Gott gibt diese Kraft aber nur denjenigen, die sie wollen, brauchen und in Anspruch nehmen! Oft habe ich gebetet: "Oh, Gott, Du hast mir eine sehr schwere Last auferlegt. Ich glaube, ich schaffe es nicht!" Doch jedesmal hat Er mir geantwortet: "Ich habe mehr Kraft für dich, als dir bewußt ist! Ich lege Meinen Kindern nie eine Last auf, ohne ihnen auch mehr Kraft zur Verfügung zu stellen, als sie brauchen, um diese Last zu tragen. Ich habe dir Freude und Ruhe auch in der schlimmsten Krise verheißen!"

Geliebte Mitchristen, das bedeutet, daß es uns nie an etwas zu mangeln braucht! Wir sollten in unserem Dienst, unserer Arbeit und unserem Leben Überfluß haben. Je härter unsere Situation, je schwieriger unser Weg, je schwerer unsere Last ist, desto mehr Freude, Ruhe und Hoffnung stehen uns zur Verfügung! Gott gibt uns zu verstehen: "Ich verheiße dir mehr als genug Mittel und Möglichkeiten! Du brauchst nicht erschöpft, ausgelaugt und niedergeschlagen zu sein. Du solltest deine Anstrengungen noch erhöhen, statt zurückzuweichen!"

Jahrelang hatte ich in meinem Dienst Zeit und Mühe investiert, um für verschiedene Projekte finanzielle Unterstützung zu sammeln, doch nach einer Weile wurde es mir zuviel. Wir mußten eine Bibelschule finanzieren. Wir führten Evangelisationen in der ganzen Welt durch. Wir unterstützten verschiedene Missionen. Jedes dieser Werke benötigte viel Geld, um die Arbeit leisten zu können. Wir mußten Hundertausende Dollar sammeln, und mit der Zeit wurde es mir zur Last.

Als Gott mich Jahre später wieder nach New York rief, sagte ich: "Herr, ich werde gehen, aber unter einer Bedingung: Ich werde kein Geld mehr sammeln! Ich will keine Schulden machen. Ich möchte keine Spendenaufrufe schreiben. Und ich möchte nicht meine ganze Zeit damit verbringen, um finanzielle Mittel zu beten und über Geld zu weinen. Du hast eine Bank im Himmel mit mehr Geld, als ich je brauchen könnte. Ich bitte Dich, die Fenster des Himmels zu öffnen und diese Gelder fließen zu lassen! Ich brauche einen ständigen Zufluß finanzieller Mittel."

Der Herr versprach: "Wenn du nach New York gehst, wird dir nie ein Dollar fehlen, um Mein Werk zu tun. Ich werde dir alles schicken, was du benötigst. Du brauchst niemanden anzubetteln — du wirst nicht einmal über Geld reden müssen. Ich werde dich mit allem versorgen!" Er hat Sein Wort gehalten!

Ich hatte mit dem Herrn einen "Vertrag" geschlossen: "Ich werde glauben, was Du gesagt hast! Ich will keinen Dollar mehr, als wir brauchen — nur Deine ausreichende Versorgung." Seine Antwort lautete: "Du wirst überfließend versorgt werden — in jeder Hinsicht, zu jeder Zeit!"

2. Da Gott versprochen hat, uns überreich zu versorgen, erwartet Er auch von uns, Ihm alles zu geben, was wir haben — von ganzem Herzen!

Gott akzeptiert von niemandem mürrische Dienste. "Was ihr auch tut, arbeitet von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen" (Kolosser 3,23). Von Herzen bedeutet "mit aller Kraft, mit allem, was in dir ist."

Paulus schreibt: "Jeder gebe, wie er sich in seinem Herzen vorgenommen hat: nicht mit Verdruß oder aus Zwang ..." (2. Korinther 9,7). Der Apostel wendet dieses Geben auf zwei Bereiche an: es hat mit dem finanziellen Geben zu tun und mit der Hingabe unseres ganzen Lebens für das Werk Gottes!

Paulus schrieb, daß die Gemeinde in Mazedonien regelrecht bettelte, für die armen, leidenden Christen in Jerusalem eine Sammlung durchführen zu dürfen. Diese Mazedonier waren dem Herrn so völlig hingegeben, daß sie aus ihrer Armut heraus großzügig spendeten! Wegen kriegerischer Auseinandersetzungen litten sie damals mehr, als die Gläubigen in Jerusalem. Ihre Wirtschaft war zerrüttet, eine Flaute lähmte den Handel, alles war außer Kontrolle geraten. Doch trotz aller Anarchie und chaotischer Zustände gaben sie, was sie hatten — über ihr Vermögen hinaus: freigebig!

Paulus sagt, daß die Mazedonier mehr gaben als Geld. Sie erklärten ihm: "Hier ist unsere Gabe. Was sollen wir nun tun? Wir stellen unsere Dienste für das Werk Gottes zur Verfügung!" "...sie gaben sich selbst zuerst dem Herrn und dann uns durch Gottes Willen" (Vers 8,5). Sie hielten nichts zurück, um dem Herrn und ihren Geschwistern zu dienen! "... über Vermögen waren sie aus eigenem Antrieb willig" (Vers 8,3). Sie gaben über ihr menschliches Vermögen hinaus — unter viel Gebet!

Paulus mußte diese Leute nicht zum Geben anstacheln; er hielt ihnen weder das Gesetz vor, noch forderte er sie auf, zehn Prozent zu geben. Sie waren so begeistert von Jesus, so voller Vertrauen auf Seine Treue, daß sie bereitwillig, eifrig und freizügig gaben!

Ich muß Sie warnen: Wenn Sie sich bei Gott auf Prozentsätze versteifen, können Sie Ihr Geld genauso gut behalten. Gott ehrt kein Geschenk, das wir nicht aus Freude geben — bereitwillig und aus einem Herzen voller Liebe!

Wenn Sie nur geben, weil Sie es für ein Gebot halten, oder wenn Sie sich ständig fragen: "Ist der Zehnte ein neutestamentliches Gebot oder gehört er zum Alten Testament?", dann ist Ihre Herzenshaltung falsch! Und wenn Sie zehn Prozent geben, nur weil der Pastor Sie dazu auffordert, ist das ebenfalls verkehrt! All das trifft nicht den Kern der Sache, den eigentlichen Sinn des Gebens!

Ein Mann sagte mir einmal: "Wenn ich zehn Prozent gegeben habe, kann ich mit dem Rest machen, was ich will. Und ich erwarte, daß Gott mich segnet, wie Er es versprochen hat, denn ich habe meinen Zehnten gegeben!"

Nein! Viele von uns können mehr geben als den Zehnten. Und Gott möchte, daß wir nach unseren Möglichkeiten geben — großzügig! In Gottes Volk hat Geiz nichts zu suchen. Zeigen Sie mir einen Christen, der nur gibt, was seiner Meinung nach von ihm gefordert ist, und ich zeige Ihnen einen Christen, der mit seiner Zeit, Energie und Arbeit für Gott geizt. (Wahrscheinlich ist er auch zuhause geizig und knausert mit jedem Dollar!)

Wenn Sie Gott gegenüber geizig sind, wird Er sich Ihnen gegenüber auch geizig zeigen. Wenn Sie mürrisch in die Gemeinde gehen — einmal in der Woche, weil es nun einmal sein muß — wird Gott mit Ihnen genauso umgehen und Ihnen kaum eine Segnung zukommen lassen!

Wenn Sie Ihr Herz und Ihr Leben ganz dem Herrn hingeben, dann entspringt all Ihr Geben aus Ihrer Liebe zu Ihm!

Wenn Sie sich dem Herrn von ganzem Herzen hingegeben haben, dann sollte Ihr erster Gedanke nicht lauten: "Wie eng sollte ich mich an die zehn Prozent halten?", sondern: "Wieviel kann ich von mir selbst geben — von meinem Geld, meiner Zeit und meiner Energie?" Unsere Freude sollte darauf beruhen, wieviel wir geben können und wie sehr unser Herz daran beteiligt ist! Alles andere ist Zwang!

Wenn Sie Ihr Geld in den Opferkorb legen und denken: "Damit hätte ich meine Stromrechnung bezahlen können, aber ich muß es geben," dann hätten Sie das Geld behalten sollen! Gott erkennt es nicht an! "... nicht mit Verdruß oder aus Zwang ..." (2. Korinther 9,7).

"Da ist einer, der ausstreut, und er bekommt immer mehr, und einer, der mehr spart, als recht ist, und es gereicht ihm nur zum Mangel" (Sprüche 11,24). Dieser Vers sagt, daß jemand reichlich gibt und doch immer noch mehr gewinnt, während ein anderer mehr als nötig zurückhält, aber bedürftig wird!

Tatsache ist: Je mehr Kraft und Energie Sie für Gott investieren, desto mehr wird Er zu Ihnen zurückfließen lassen. Je mehr Sie sich für Seine Anliegen einsetzen und Ihre Zeit, Mittel und Kräfte opfern, desto mehr hat Er verheißen, Sie zu unterstützen. Am Ende steht Ihnen ein Überfluß zur Verfügung!

Vielleicht sagen Sie: "Bruder David, ich liebe den Herrn wirklich, und ich tue mein Bestes, um Ihm alles hinzugeben. Ich bin nicht nachlässig, ich faulenze nicht. Und ich bin wirklich von Herzen bei der Sache. Aber ich bin schwach, erschöpft, ausgelaugt! Mein Geist ist niedergeschlagen. Ich kann einfach nicht anders!"

Es gibt keine einzige Empfindung, weder Verzweiflung noch Erschöpfung, die Paulus nicht selbst erfahren hätte. Hören Sie einmal, was er darüber sagt:

"In allem sind wir bedrängt ... verfolgt ... niedergeworfen ... von außen Kämpfe, von innen Ängste ... in Mühe und Beschwerde ... in Hunger und Durst ... in Kälte und Blöße" (Verse 4,8-10, 7,5 und 11,24-27).

Doch in all diesen Nöten hatte Paulus eine Offenbarung der Mittel, die ihm zur Verfügung standen. Und wenn er überwältigt war, ergriff er im Glauben alles, was er brauchte, um jede Not siegreich und kraftvoll überwinden zu können! Paulus stürzte sich sofort wieder in den Kampf, weil er aus den Quellen seines himmlischen Vaters schöpfte! Wir sehen, wie er immer und immer wieder aufsteht und mit neuem Glauben und neuer Stärke weitergeht: "... ermatten wir nicht ... nicht erdrückt ... nicht ohne Ausweg ... nicht verlassen ... nicht vernichtet ... nicht getötet ... allezeit uns freuend" (Verse 4,1.8-10 und 6,9-10).

Er bringt zum Ausdruck, daß er alles durchgemacht hat: heftige Anfechtungen, Schläge, Lasten, Sorgen, Schmerzen und Leid. "Aber der die Niedrigen tröstet, Gott, tröstete uns ..." (Vers 7,6). Jedes Mal, wenn Paulus niedergeschlagen war, wandte er sich an den Herrn. Er kannte den Gott des Trostes und begann, aus den himmlischen Ressourcen zu schöpfen!

Wenn Sie im Begriff stehen aufzugeben, wenn Sie alles einfach ein wenig leichter nehmen oder sogar ganz hinwerfen wollen, dann sind Sie in Gefahr, den größten Fehler Ihres Lebens zu begehen. Harren Sie im Kampf aus — denn gerade in der Hitze des Gefechts macht Gott Sie stärker! Gerade da zeigt Er Ihnen Seine Fülle und überschüttet Sie mit Seinen Segnungen und innerer Stärke. Nur diejenigen, die im Kampf ausharren, empfangen Kraft aus Seinen unerschöpflichen Quellen!

3. Gott erwartet von uns einen freudigen Dienst — ohne Murren und Klagen!

Wenn Sie sich ganz für den Herrn und Seinen Dienst hingeben wollen, müssen Sie es freudig tun! "... denn einen fröhlichen Geber liebt Gott" (Vers 9,7).

Dieser Vers überführt mich sehr, weil es mir im Leben und im Dienst oft an der Freude des Herrn mangelt. Ich höre viele Christen sagen: "Ich bin so erschöpft, ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll. Oh, Gott, Du mußt kommen und mich stärken!" Sie murren und klagen!

Das griechische Wort für "fröhlich" in diesem Vers bedeutet "ausgelassen, heiter, froh"; es bezeichnet ein beschwingtes Herz, Bereitwilligkeit, Heiterkeit. Gott will sagen: "Was immer du für Mich tust — sei es Fürbitte, Anbetung in Meinem Haus oder Gemeinschaft in der Verborgenheit deiner Gebetskammer — tue es freudig! Sei fröhlich und in allem großzügig: mit deinem Geld, deinem Dienst, deiner Zeit, deinem Leben!"

Ich frage Sie: Ist Ihr Dienst für den Herrn langweilig oder mühsam geworden? Wurde er Ihnen zu einer Last, die Sie meistens traurig und erschöpft zurückläßt?

In 5. Mose 28 wird ein schrecklicher Fluch Gottes für diejenigen beschrieben, die nicht auf Sein Wort hören wollten, sondern in Angst verfielen und sich dem Götzendienst zuwandten. Dieser Fluch umfaßte Unterdrückung, Unausgefülltheit, den Verlust aller Freude, geistige Verwirrung und Mangel an allem. Warum dieser schreckliche Fluch für das Volk Gottes? "Dafür daß du dem Herrn, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen gedient hast wegen des Überflusses an allem" (5. Mose 28,47).

Gott erklärte Israel: "Ich habe euch mit allem versorgt und euch solchen Überfluß gegeben, aber Ihr habt euch geweigert, es in Anspruch zu nehmen! Ihr habt Mich vernachlässigt und seid betrübt, freudlos, und ohne Begeisterung umhergegangen. Jetzt seid ihr verwirrt und habt alle Freude verloren, weil ihr Mir nicht mit fröhlichem Herzen gedient habt!"

Gott hat uns alles verheißen, was wir je benötigen werden, um gottesfürchtig zu leben und mehr als Überwinder zu sein. Und doch gehen wir umher und beklagen uns über schwere Lasten, Schwierigkeiten, Mangel an Kraft! Wir murren und klagen und treten als arme, mutlose und verlassene Bettler vor Gott!

Es ist eine ernste Angelegenheit, sich beim Herrn darüber zu beschweren, wie schwer die Last ist. Jesus sagte: "Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht" (Matthäus 11,30). Wenn Ihre Last schwer ist, dann tragen Sie nicht Seine Last, sondern Ihre eigene — und machen Ihn zum Lügner!

An einem einzigen Tag kamen 23.000 Israeliten in der Wüste um, weil sie gemurrt hatten! Paulus nannte ihre Sünde "Christus versuchen." Er warnte: "Laßt uns auch den Christus nicht versuchen, wie einige von ihnen ihn versuchten und von den Schlangen umgebracht wurden. Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten und von dem Verderber umgebracht wurden" (1. Korinther 10,8-10).

Gott möchte nicht, daß Sie über Ihre Last klagen. Er möchte, daß Sie diese Dinge aus Ihrem Leben vertreiben, indem Sie sich Sein Wort aneignen!

Ihr Scheckbuch, das Sie aus Seinen Quellen schöpfen läßt, ist der Glaube! Der Herr sagt: "Ich habe alle Vorsorge für dich getroffen. Welches Bedürfnis in deinem Leben ist so groß, daß Ich nicht mehr bereitstellen könnte, als nötig ist? Welche Müdigkeit und Last ist so erdrückend, daß Ich dir nicht übergroße Kraft geben könnte, um sie zu tragen? Alles, was dir mangelt, ist Glaube!"

Sind Sie am Ende Ihrer Kräfte? Erschöpft, niedergeschlagen, im Begriff aufzugeben? Ich fordere Sie heraus, folgende Fragen einfach mit Ja oder Nein zu beantworten:

  • Hat das Wort Gottes verheißen, all Ihre wahren Bedürfnisse zu stillen?
  • Hat Jesus gesagt, daß Er Sie nie verlassen, sondern bis zum Äußersten bei Ihnen sein wird?
  • Hat Er gesagt, daß Sein Ohr für Ihre Gebete offen ist und daß Er die Sehnsucht Ihres Herzens erfüllen wird?
  • Hat Er gesagt, daß Sie mehr als Überwinder sein werden? Ja oder Nein?
  • Hat Er gesagt, daß Er Sie vor dem Fall bewahren und untadelig vor den Thron des Vaters stellen wird?
  • Hat Er gesagt, daß Er Ihnen jederzeit alles geben wird, was Sie benötigen?
  • Hat Er Ihnen allen Samen versprochen, den Sie zur Aussaat des Evangeliums brauchen?
  • Ist Er eher bereit zu geben, als Sie bereit sind zu empfangen?
  • Ist Er, der in Ihnen ist, größer als der, der in der Welt ist?
  • Wird Er über die Maßen mehr tun, als Sie von Ihm erbitten oder auch nur erdenken können?
  • Hegt Er gute Gedanken über Sie?
  • Belohnt Er diejenigen, die Ihn eifrig suchen?
  • Ist Er mit all Ihren Wegen vertraut?
  • Ruhen Seine Augen Tag und Nacht auf Ihnen?
  • Legt Er gerade in diesem Augenblick Fürbitte für Sie ein?
  • Ist Er hingegangen, um Ihnen einen Platz zu bereiten?
  • Wird Er in den Wolken kommen, um Sein Volk zu sich zu holen? Werden Sie mit Ihm gehen, wenn Er kommt?

Ihre Antwort auf all diese Fragen sollte lauten: "Ja, absolut!"

Kann schließlich irgend jemand oder irgend etwas im Himmel oder auf der Erde Sie von Liebe Gottes trennen, die in Christus Jesus ist?

Nein! Nie!

Das nenne ich einen freigebigen Erlöser! Wir sind geistlich reich an Mitteln und Möglichkeiten geworden, die Er für uns bereithält! "Und ihr werdet in allem reich gemacht zu aller Freigebigkeit, die durch uns Danksagung Gott gegenüber bewirkt" (2. Korinther 9,11).

Geliebte Mitchristen, bekennen Sie jedes Murren und Klagen, dessen Sie sich schuldig gemacht haben, und jede Verzweiflung in Ihrem Herzen. Geben Sie das alles jetzt dem Herrn ab. Und beten Sie mit mir:

"Herr, Du hast mich heute reich gemacht. Ich bin reich an Stärke, weil Du mir gesagt hast, daß Du immer alles für mich hast, was ich brauche. Von nun an werde ich mich nicht bei Dir beklagen, wenn ich müde geworden bin, sondern einen Scheck einlösen! Gieß Deine Kraft in mein Herz aus und mache mich heute stärker in Dir, als ich es je gewesen bin. Halleluja!"

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