Die Beute der geistlichen Kriegführung

„Von der Kriegsbeute und von dem Plündergut hatten sie es geweiht zur Unterstützung des Hauses des Herrn“ (1. Chronik 26,27). Dieser Vers eröffnet uns eine tiefgründige, lebensverändernde Wahrheit. Er spricht von Beute, die nur im Kampf gewonnen werden kann. Und sobald diese Beute errungen ist, wird sie dem Bau des Hauses Gottes geweiht.

Ich glaube, wenn wir diese mächtige Wahrheit ergreifen, werden wir verstehen, warum der Herr während unseres ganzen Lebens intensive geistliche Kämpfe zulässt. Viele Christen denken, dass, wenn sie einmal gerettet sind, ihre Probleme vorüber sind, dass ihr Leben ruhig dahinsegeln wird. Nichts könnte weiter weg von der Wahrheit sein. Gott erlaubt unsere Kämpfe nicht nur, sondern er hat mit ihnen eine herrliche Absicht für unser Leben.

Also, was ist „Kriegsbeute“? Beute ist Plündergut, Raub, Güter, die in der Schlacht von den Siegern übernommen werden. Die Bibel erwähnt Beute zum ersten Mal in Genesis 14, als mehrere verbündete Könige in Sodom und Gomorra einfielen. Diese Eroberer nahmen die Einwohner gefangen und plünderten ihre Besitztümer: „Da nahmen sie alle Habe von Sodom und Gomorra ... Und sie nahmen Lot mit, den Sohn von Abrams Bruder“ (1.Mose 14,11-12).

Als Abram erfuhr, dass sein Neffe Lot gefangen genommen worden war, versammelte er seine 318-Mann-Armee von Dienern und verfolgte die feindlichen Könige. Die Schrift sagt, dass er die Invasoren einholte und „[sie] schlug ... und … [er] die ganze Habe zurück[brachte]; und auch Lot, seinen Neffen, und dessen Habe brachte er zurück und auch die Frauen und das Volk“ (14,15-16).

Malen Sie sich hier den siegreichen Abram einmal aus. Er führte einen langen Triumphzug jubelnder Menschen, und hoch aufgestapelten Wagenladungen voll von Gütern aller Art an. Und entlang des Weges begegnete er Melchisedek, dem König von Salem. Die Schrift sagt uns, dass Abram bewegt wurde, diesem König zu verzehnten (siehe 14,20). „Schaut aber, wie groß dieser ist, dem Abraham, der Patriarch, den Zehnten von der Beute gab!“ (Hebräer 7,4).

Was für eine erstaunliche Szene. Gottes auserwählter Diener hatte gerade einen großen Sieg errungen, und nun überreichte er einen Teil seiner gesamten Beute einem König. Warum? Melchisedek war „Priester Gottes, des Höchsten“ (1. Mose 14,18). Abram gab diesen Zehnten klar für den Unterhalt des Dienstes am Haus Gottes.

Versuchen Sie nun, sich die Szene wenige Stunden bevor Abram die Eindringlinge bezwang vorzustellen. Satan musste sich hämisch gefreut haben. Seine Armeen hatten gerade die gesamte Bevölkerung zweier Städte verschleppt, einschließlich des einzigen gottesfürchtigen Mannes, der dort lebte. Der gerechte Lot war die einzige Person, die die Kontrolle des Teufels über jene Städte hätte herausfordern können. Doch nun hatte Satan ihn als Beute genommen, zusammen mit riesigen Viehherden, Wagenladungen mit Nahrung und Kleidung, und Kisten voll Gold, Silber und Edelsteinen.

Ich kann mir das Prahlen des Teufels über die Gefangennahme von Abrahams Samen vorstellen: „Schaut euch Lot an. Er ist mit Ketten gebunden, aller seiner Güter entledigt. Das ist es, was jedem passiert, der versucht, in mein Territorium einzudringen.“

Doch nun stellen sie sich die Szene nach Abrams Sieg vor. Die konföderierte Armee steckte in Asphaltgruben fest und war vernichtend geschlagen. Und Abram hatte die Menschen befreit und eine riesige Karawane von Beutegütern zurückerobert. Diese Güter waren nicht nur aus Sodom und Gomorra, sondern auch aus neun anderen Städten, die geplündert worden waren. Die Beute aus Sodom wurde zurückgegeben, bis zum letzten Schuhriemen. Aber die Beute der Invasoren wurde von Abram behalten.

Hier ist das Prinzip, von dem Gott möchte, dass wir es ergreifen sollen: Unser Herr ist an viel mehr interessiert, als uns zu Siegern zu machen. Er möchte uns aus unseren Kämpfen Beute, Güter, geistlichen Reichtum geben. Wir sollen mit Wagenladungen voller Ressourcen aus dem Kampf hervorgehen. Das ist es, worauf Paulus sich bezieht, wenn er sagt: „Wir [sind] mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat“ (Römer 8,37; Kursiv von mir).

David hatte dieselbe ehrfürchtige Haltung gegenüber Beute, die im Krieg gemacht wurde. Wir sehen das an einem Erlass, den er gegen Ende seines Lebens herausgab. David hatte gerade seinen Sohn Salomo ernannt, ihm auf dem Thron Israels zu folgen. Und nun versammelte er die Führer der Nation, um eine göttliche Anordnung für den Unterhalt des Hauses Gottes einzuführen. Welche Ressourcen sollten sie für diesen heiligen Dienst benutzen? „Von der Kriegsbeute und von dem Plündergut hatten sie es geweiht zur Unterstützung des Hauses des Herrn“ (1. Chronik 26,27).

Lassen Sie mich das in Szene setzen. Nach jedem militärischen Sieg legte David erbeutete Güter zurück und häufte sie in Hülle und Fülle an: Gold, Silber, Bronze, Holz, so viel Geld, das man es nicht zählen konnte. Und er hatte damit eine Absicht im Hinterkopf: diese Beute als Ressourcen zu verwenden, um den Tempel zu bauen.

In der Zwischenzeit setzte David Tempelämter ein für Priester, Träger, Sänger, Musiker, Steinmetze, Kunsthandwerker, erfahrene Arbeiter für alles, was benötigt wurde, um Gottes Haus zu unterhalten. Dann richtete David eine spezielle Schatzkammer ein, um daraus ausschließlich für den Tempelunterhalt zu sorgen. Und er wies seine Obersten an, die gesamte Kriegsbeute herauszugeben, um diese Schatzkammer zu beliefern.

Wenn die Schrift von der Unterhaltung des Tempels spricht, bedeutet der hebräische Ausdruck „das Haus zu reparieren, zu stärken und zusammenzuhalten, was erbaut wurde“. Kurz: Diese Mittel sollten die ursprüngliche Pracht des Tempels erhalten. Sie waren gekennzeichnet für die Reparatur jedes Verfalls, dafür, Gottes Haus im ursprünglichen Zustand zu erhalten.

Also, Sie fragen, wo ist Gottes Tempel heute? Er ist aus seinem Volk gemacht – aus Ihnen, mir, seiner weltweiten Gemeinde. Gemäß Paulus sind unsere Körper Tempel des Heiligen Geistes. Und, wie im antiken Israel unterhält unser Herr seinen Tempel noch immer durch Beute, die in der Schlacht gewonnen wurde. Deshalb ist mit unseren Prüfungen mehr beabsichtigt als lediglich unser Überleben. Durch jede Schlacht legt Gott für uns Reichtum, Ressourcen, Fülle beiseite. Er häuft einen ganzen Schatz an Gütern aus unserem Krieg auf. Und jene Beute ist dazu bestimmt, seinen Leib aufzubauen und zu unterhalten: die Gemeinde Jesu Christi.

Denken Sie darüber nach: Jahrelang, nachdem Salomo den Tempel erbaut hatte, wurde der durch die Beute vergangener Kriege in gutem Zustand gehalten. Gottes Haus blieb pulsierend und lebendig, weil sein Volk aus jedem Konflikt nicht nur siegreich, sondern auch reich an Ressourcen hervorgegangen war.

Wir finden dieses Prinzip des „Versorgung durch Schlacht“ überall in Gottes Wort.

Während David und seine Armee unterwegs waren, fielen die Amalekiter in sein Dorf Ziklag ein. Diese marodierenden Invasoren nahmen alle Frauen und Kinder mit und brannten die ganze Stadt nieder. Als David zurückkehrte, war er „in großer Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen … Aber David stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott“ (1. Samuel 30,6).

Die Rede ist von geistlicher Kriegführung. Dies war nicht nur ein Angriff auf David. Es war ein Anschlag mit allen Mitteln gegen Gottes ewige Absicht. Wieder einmal war der Teufel hinter dem Samen Gottes her. Wir wissen, dass der prophezeite Messias aus den Nachkommen Davids kommen sollte. Und nun hatte Satan jede Frau und jedes Kind weggenommen, durch die dieser Nachkomme kommen konnte.

Geliebte, das ist der Brennpunkt jeder geistlichen Kriegführung: Der Feind war immer entschlossen, den Samen Christi zu vernichten. Und diese Tatsache hat sich nicht geändert, nicht einmal 2.000 Jahre nach dem Kreuz. Satan ist immer noch darauf aus, Gottes Samen zu vernichten. Und er tut dies, indem er uns, den Samen Christi, angreift, und Pläne schmiedet, unser Zeugnis zu beseitigen.

David fühlte sich bedroht, als er das Murren seiner Männer hörte. Sie wollten ihn steinigen, weil er die Frauen und Kinder schutzlos gelassen hatte. Aber David wusste, dass sein Herz vor Gott in Ordnung war, und die Schrift sagt, dass er sich im Herrn stärkte. Sofort nahm dieser Mann des Glaubens die Verfolgung der Amalekiter auf. Und er holte sie rasch ein und rettete jede Person und jeden Besitz, die weggenommen worden waren: „Alles brachte David zurück“ (1. Samuel 30,19). Er und seine Männer verloren nichts, „weder Söhne noch Töchter, weder Beute noch alles, was sie ihnen weggenommen hatten“ (30,19). Zusammenfassend gesagt: Ihnen fehlte nicht einmal ein Sack Bohnen.

Doch die Amalekiter hatten auch andere Städte ausgeplündert. Also nahm David auch diese Beute in Besitz: „David nahm alle Schafe und Rinder. Sie trieben sie vor dem anderen Vieh her und sagten: Dies ist die Beute Davids!“ (30,20).

Wie Abram war David mehr als ein Eroberer. Er tat mehr, als nur zu überleben und die Kosten zu decken. Das deshalb, weil Gott mehr als ein Zeugnis des Sieges für David auf Lager hatte. Als dieser Mann mit seiner Familie zurückkehrte, hatte er auch riesige Herden von Schafen, Ziegen, Kamelen und Vieh mit dabei, dazu Wagenladungen von Silber, Gold, Edelsteinen, Gewändern und Haushaltsgegenständen.

Was machte David mit all dieser Kriegsbeute? Er benutzte sie, um die Absichten Gottes aufrechtzuerhalten. David wusste, dass Gott ihn zum König über das Volk gesalbt hatte. Und nun musste er den Schaden reparieren, der seinem Ruf zugefügt worden war. Also sandte er Beute an diejenigen, die ihm entfremdet worden waren, und trachtete danach, Gottes Volk wieder zu einen: „Er sandte von der Beute den Ältesten in Juda … und ließ <ihnen> sagen: Siehe, da habt ihr ein Segensgeschenk von der Beute der Feinde des Herrn“ (30,26). David schickte Beute auch in jede Stadt, in der er und seine Männer sich versteckt hatten, sowie „denen in Hebron“ (30,31). Schließlich würde Hebron diejenige Stadt sein, die David in seine Königsherrschaft brächte.

Hier ist doch ein weiteres Beispiel für Gottes Absicht in unserer geistlichen Kriegführung. Wir sollen aus der Schlacht nicht nur für uns selbst, sondern für den Leib Christi Beute machen. Die Ressourcen, die wir gewinnen, sollen anderen Segen bringen.

In Davids Fall unterhielt auch Gott sein Haus, indem er seinen Samen bewahrte. David würde für die Abstammungslinie sorgen, die bis zu Christus führt. Doch bis zu diesem Punkt wurde David überall im Land als ein Flüchtling angesehen. Ständig war er auf der Flucht gewesen, mit einer Krise nach der anderen konfrontiert, am Rand dessen, alles zu verlieren. Doch nun bewies diese Beute – Herden von Vieh und Wagenladungen mit Geschenken –, dass David ein siegreicher Kämpfer war. Er ging aus seinen Schlachten reich an Ressourcen hervor. Und diese Ressourcen sorgten für Gottes fortgesetztes Werk.

In diesem Abschnitt belagerte die syrische Armee die Stadt Samaria während einer Hungersnot. Die Syrer lagerten sich einfach vor der Stadt und warteten, dass die Samariter verhungern würden. Die Zustände innerhalb der Stadtmauern wurden so schlimm, dass ein Eselskopf für achtzig Silberstücke verkauft wurde. Die Menschen wurden verzweifelter, darunter zwei Mütter, die vereinbarten, ihre Babys zu kochen und sie zu essen. Nachdem sie das erste Baby gegessen hatten, machte jedoch die zweite Mutter einen Rückzieher und versteckte ihr Kind. Also wandte sich die verbliebene Mutter an den König, um sich zu beschweren sich, dass ihre Freundin nicht teilte. Es war schierer Wahnsinn.

Vier Leprakranke, die außerhalb der Stadtmauern lebten, sagten sich schließlich zueinander: „Warum hierbleiben, bis wir sterben? … So kommt nun und lasst uns ins Heerlager Arams überlaufen! Wenn sie uns am Leben lassen, dann leben wir, und wenn sie uns töten, dann sterben wir“ (2. Könige 7,3-4). Also machten sie sich auf den Weg zum Lager der Aramäer.

Als sie ankamen, war alles totenstill. Keine Menschenseele war in Sichtweite. Also durchsuchten sie jedes Zelt, aber alle waren fort. Die Schrift erklärt: „Denn der Herr hatte das Heerlager Arams ein Getöse von Wagen und ein Getöse von Pferden hören lassen, das Getöse einer großen Heeresmacht. Da hatten sie einer zum andern gesagt: Siehe, der König von Israel hat die Könige der Hetiter und die Könige von Ägypten gegen uns angeworben, dass sie über uns kommen sollen. So hatten sie sich aufgemacht und waren in der Abenddämmerung geflohen. Sie hatten ihre Zelte und ihre Pferde ... zurückgelassen, das <ganze> Heerlager, so wie es war, und waren um ihr Leben geflohen“ (7,6-7).

Als die Leprakranken dies realisierten, gingen sie von Zelt zu Zelt, um bis zur Völle zu essen und zu trinken. Dann beluden sie ihre Arme mit Gold, Kleidern und anderen Gütern, und versteckten sie. Schließlich gingen sie zum Stadttor zurück und riefen dem Pförtner zu: „Komm mit uns. Du wirst es nicht glauben, aber die Syrer sind aus ihrem Lager geflohen. Es ist jetzt eine Geisterstadt.“

Die Schrift sagt: „Da ging das Volk hinaus und plünderte das Heerlager Arams. Da wurde ein Maß Weizengrieß für einen Schekel und zwei Maß Gerste für einen Schekel <verkauft>“ (7,16). Wieder einmal ging Gottes Volk als mehr als ein Sieger hervor. Satan hatte versucht, sie zu Tode zu hungern. Doch der Herr wendete die ganze Situation ringsumher. Er nahm die Kriegsbeute und benutzte sie dazu, sein Volk wiederherzustellen und zu erfrischen, und unterhielt seine Sache auf der Erde.

Erfassen sie das Bild? Fangen Sie an, den Grund Ihrer gegenwärtigen Schlacht zu verstehen? Jenen, die auf den Herrn vertrauen, wird ein herrlicher Sieg über alle Macht des Feindes versprochen. Gott möchte Sie wissen lassen: „Ja, du wirst siegreich hindurchkommen. Aber ich werde dich zu mehr als einem Überwinder machen. Ich arbeite eine noch größere Bestimmung in dir heraus, für mein Königreich. Du wirst aus diesem Kampf mit mehr Beute hervorgehen, als du handhaben kannst.“

Paulus beschreibt dies, wenn er schreibt: „Dem ... der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken“ (Epheser 3,20).

Hier ist die Geschichte einer intensiven Kriegführung, einer der größten geistlichen Schlachten in der ganzen Bibel. Wieder versuchte der Teufel, Gottes Absichten auf der Erde zu zerstören, diesmal durch den bösen Haman. Dieser wohlhabende, einflussreiche Mann überredete den König von Persien, ein Edikt zu erlassen, das zum Tod für jeden Juden seines Herrschaftsgebietes von Indien bis nach Äthiopien aufrief.

Der erste Jude aus Hamans Sicht war der gerechte Mordechai, Esters Onkel. Haman hatte einen Galgen speziell für Mordechai errichtet. Aber Ester intervenierte, wobei sie Gottes Volk zum Gebet aufrief und ihr Leben aufs Spiel setzte, um Hamans Anordnung zu widerrufen. Gott deckte die boshafte Intrige auf und Haman endete an seinem eigenen Galgen hängend. Der König hob nicht nur die Todesanordnung auf, sondern gab Ester auch Hamans Haus, ein Gut, das nach heutigen Maßstäben Millionen wert war.

Doch Hamans Villa war nicht die einzige Beute, die in dieser Geschichte gemacht wurde. Die Schrift erzählt uns: „Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre zuteil geworden“ (Ester 8,16). Das war die wahre Beute, die im Kampf mit dem Feind gewonnen worden war.

Sie sehen, unsere Prüfungen verschaffen uns nicht nur geistlichen Reichtum. Sie halten uns stark, rein, unter fortwährender Instandhaltung. So wie wir unser Vertrauen auf den Herrn setzen, veranlasst er unsere Prüfungen, in uns einen Glauben zu erzeugen, der kostbarer ist als Gold (siehe 1. Petrus 1,7).

„Er hat die Gewalten und die Mächte völlig entwaffnet und sie öffentlich zur Schau gestellt. In ihm hat er den Triumph über sie gehalten“ (Kolosser 2,15).

Jesus plünderte den Teufel auf Golgatha aus und entkleidete ihn aller Macht und Autorität. Als Christus siegreich aus dem Grab auferstand, führte er ein unzähliges Heer erlöster Gefangener aus Satans Umklammerung heraus. Und dieser bluterkaufte Triumphzug geht immer noch weiter.

Doch erstaunlicherweise gab uns der Triumph Christi auf Golgatha noch mehr als den Sieg über den Tod. Er gewann für uns eine unfassbare Beute in diesem Leben: Gnade, Barmherzigkeit, Frieden, Vergebung, Stärke, Glauben, all die Ressourcen, die wir für ein überwindendes Leben brauchen. Er hat alle Vorsorge für den Unterhalt seines Tempels getroffen: „Christus aber als Sohn über sein Haus. Sein Haus sind wir, wenn wir die Freimütigkeit und den Ruhm der Hoffnung bis zum Ende standhaft festhalten“ (Hebräer 3,6).

Denken Sie an Salomo als ein Typus für Christus im Alten Testament. Er baute den Tempel (die Gemeinde) mit all den Ressourcen, die David (der Vater) für ihn gelagert hatte. Und wenn der Tempel Unterhalt brauchte, zapfte er die Schatzkammer an (den Heiligen Geist), die speziell für diesen Zweck vorgesehen war.

Der Heilige Geist zeigt uns hier eine wunderbare Wahrheit: Jesus hat uns in seinem Heiligen Geist mit allen Ressourcen versorgt, die wir brauchen. Aber wir sind dafür verantwortlich, diese Schatzkammer anzuzapfen, um seinen Tempel zu unterhalten. Und die Ressourcen dafür, den Tempel zu unterhalten, müssen direkt aus der Beute unserer Kriegführung kommen.

Christus hat uns alles Notwendige gegeben, damit diese Versorgung stattfindet. Er hat uns in seinen Haushalt adoptiert. Er steht als der Eckstein des Hauses. Und er hat das gesamte Haus gereinigt. Schließlich hat er uns Zugang zum Allerheiligsten selbst gegeben. So sind wir nun durch Glauben ein vollständig errichteter, kompletter Tempel. Jesus baute kein Haus, das nur halb fertig ist. Sein Tempel ist vollständig.

Doch dieser Tempel muss unterhalten werden. Er muss ständig in gutem Zustand gehalten werden. Und das zu tun, kann sehr teuer sein. Natürlich, wir wissen, wo die Ressourcen zu finden sind: im Geist von Christus selbst. Er ist der Schatzmeister über alle Beute. Doch er kann an uns diese Schätze nicht ausgeben, wenn wir unseren Bedarf für sie nicht erkennen. Kurz: Gott wird seinen Tempel nicht ohne unsere Mitarbeit unterhalten.

Diese Mitarbeit beginnt, wenn wir mitten in einem Konflikt stehen. Sehen Sie, unsere Ressourcen sind die Christusähnlichkeit, die wir gewinnen, während wir uns in der Schlacht befinden. Sie sind die Lektionen, der Glaube, der Charakter, den wir aus der Kriegführung gegen den Feind gewinnen. Also, was immer wir durchmachen und welcher Prüfung wir uns gegenübersehen: Wir können wissen, dass Gott sie erlaubt hat, für seine Absichten. Da ist ein Wertgehalt in der Schlacht. Und wir können zuversichtlich sein, dass Gutes dabei herauskommen wird.

Paulus drängt uns sogar, uns in unserem Kummer zu rühmen. Warum? Wegen der Beute: „Bedrängnis [bewirkt] Ausharren“ (Römer 5,3). Denken Sie an all die andere Beute, die sich aus unserem Kummer ergibt: Erfahrung, Hoffnung, Mut, Weisheit und die ausgegossene Liebe Gottes.

Wenn wir nicht Konflikte, Druck, Prüfungen, Kriege hätten, würden wir passiv und lauwarm werden. Verfall würde einsetzen und unser Tempel würde in Ruinen liegen. Wir würden nicht fähig sein, mit dem Territorium umzugehen, das wir gewonnen haben. Das ist es, warum der Plan des Feindes gegen uns klar ist: Er will uns aus dem Kampf herausnehmen. Sein Ziel ist es, den gesamten Kampf von uns wegzunehmen.

Versuchen Sie, sich Ihren Tempel als buchstäbliches Gebäude, aus Ziegeln und Mörtel gemacht, vorzustellen. Wenn Sie um ihn herum gingen, könnten Sie auf die Unterhaltungsarbeiten hinweisen, die während Prüfungen in der Vergangenheit geleistet wurden. Sie könnten sagen: „Siehst du das Dach? Es leckte einmal schlimm an einer Stelle. Ich erinnere mich noch an die Schlacht, durch die ich ging, damit Gott es reparierte. Tatsächlich hat er ein ganz neues Dach auf das Gebäude gesetzt. Und das Fenster dort drüben – es war einmal eingeschlagen und zerbrochen. Der Herr hat erlaubt, dass ich deswegen den größten Test meines Lebens durchmachte. Jetzt ist es durch dieses schöne Buntglas ersetzt worden.“

Wir finden alle Ressourcen für den Unterhalt – die Kraft weiterzugehen, Macht über den Feind – in unseren geistlichen Schlachten. Und an dem Tag, an dem wir vor dem Herrn stehen werden, wird er uns offenbaren: „Erinnerst du dich noch, durch was du in jener Situation gingst? Und zu diesem Datum und in dieser furchtbaren Schlacht? Schau dir an, was du dadurch vollbracht hast: ein unterhaltenes Haus, in göttlicher Ordnung, ohne Flecken oder Makel. Das alles wurde durch die Schlachten gesichert, die du gewonnen hast. Sieh dir die Ergebnisse deiner Prüfungen jetzt an. War es das nicht alles wert?“

Stellen Sie sich vor, wie es an jenem Tag wäre, den Teufel auf eine Tour durch Ihren Tempel mitzunehmen. Sie könnten ihm die Ergebnisse aller seiner Angriffe gegen Sie zeigen, und ihm sagen: „Siehst du, was du für mich getan hast? Du meintest mich zu zerstören. Aber diese Prüfung erwies sich als eine, um mich rein zu halten. Sie gab mir Geduld, und hielt mein Feuer für Jesus am Brennen. Was du zum Bösen beabsichtigt hast, benutzte er, um dieses Haus zu unterhalten.“

Befinden Sie sich gerade jetzt in einer Schlacht? Sind Sie mit heftiger geistlicher Kriegführung konfrontiert? Seien Sie ermutigt: Gott hat in alledem eine Absicht. Und sein Plan für Sie beinhaltet viel mehr als bloßes Überleben. Er möchte, dass Sie mit mehr – mehr Ressourcen, mehr geistlichem Reichtum, mehr Kraft – daraus hervorgehen, als Sie hatten, bevor sie in den Konflikt eintraten.

Die simple Tatsache ist: Gott hat seinen Schatz in menschliche Körper gelegt. Er hat Sie zu einem Tempel gemacht, einem Haus, in dem sein Geist wohnt. Und Sie haben eine Verantwortung dafür, diesen Tempel zu unterhalten. Wenn Sie faul und achtlos werden, indem sie die Unterhaltsarbeiten versäumen – regelmäßiges Gebet, Ernährung aus Gottes Wort, Gemeinschaft mit seinen Heiligen –, wird der Verfall einsetzen. Und Sie werden im absoluten Ruin enden.

Vielleicht sind Sie jetzt verwirrt, entmutigt und hinterfragend. Sie mögen sich fragen: „Ich sehe keine Absicht in diesem Kampf. Warum muss ich weiter darin gehen. Ich habe genug davon.“

Tragischerweise haben viele die Schlacht aufgegeben. Und sie endeten verbittert, verhärtet, zornig, und ihr Glaube ist ein Häufchen Asche. Warum? Sie haben keine Ressourcen. Sie warfen ihren Schatz weg, als sie aus ihren Prüfungen weggingen. Leider kenne ich viele Pastoren, deren Leben so ausging. Sie gaben den Kampf einfach auf. Und als die Winde des Ringens und der Prüfung heftig bliesen, erlitt ihr Glaube Schiffbruch.

Wenn ich auf die fünfzig Jahres meines eigenen Dienstes zurückblicke, erinnere ich mich an viele Male, bei denen es für mich leicht gewesen wäre, aufzugeben. Ich würde beten: „Herr, ich verstehe diesen Angriff nicht. Woher ist er gekommen? Und wann wird er enden? Ich sehe überhaupt keine Absicht darin.“ Doch mit der Zeit begann ich, die Frucht aus jenen Prüfungen zu sehen. Und diese Frucht – Ressourcen, Kraft, geistliche Fülle – versorgten mich in einer Weise, wie ich es auf keine andere Art hätte erhalten können.

Ich dränge Sie: Ergreifen Sie Ihre Prüfung durch den Glauben und glauben Sie, dass Gott sie zugelassen hat. Erkennen Sie, dass er sie dazu benutzt, Sie stärker zu machen ... Ihnen zu helfen, bei Satan Beute zu machen ... Sie für andere zum Segen zu machen ... und das alles zu seiner Ehre zu heiligen.

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.

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