Die Kraft der Gegenwart Gottes

In dieser Botschaft geht es ganz um die allmächtige Kraft der Gegenwart Gottes – und darum, wie wir diese Kraft ergreifen können! Die Schrift liefert endlos Beispiele dafür, wie die Gegenwart Gottes seine Kinder befähigt, für ihn zu leben. Und eines der kraftvollsten von ihnen lässt sich im Leben von Moses finden.

Moses war überzeugt, dass es ohne die Gegenwart Gottes in seinem Leben für ihn zwecklos war, irgendetwas zu versuchen. Als er von Angesicht zu Angesicht mit dem Herrn sprach, sagte er: „... Wenn dein Angesicht nicht <mit>geht, dann führe uns nicht von hier hinauf!“ (2. Mose 33,15). Er sagte damit: „Herr, wenn deine Gegenwart nicht mit mir ist, dann gehe ich nirgendwohin. Ich werde keinen einzigen Schritt machen, bis ich sicher bin, dass du mit mir bist!“

Moses wusste, dass es Gottes Gegenwart in Israel war, die das Volk von allen anderen Nationen abhob. Und dasselbe gilt auch für die Kirche Jesu Christi heute. Das Einzige, was uns von Ungläubigen abhebt, ist Gottes „Mit uns“-Sein – wobei er uns leitet, führt, in und durch uns seinen Willen wirkt.

Moses kümmerte sich nicht darum, wie andere Völker ihre Führung empfingen, ihre Strategien entwickelten, ihre Regierungen führten oder ihre Armeen lenkten. Er sagte: „Wir operieren allein nach einem Prinzip: Der einzige Weg für uns, geführt oder regiert zu werden, Krieg zu führen und in dieser Einöde zu überleben, ist, Gottes Gegenwart mit uns zu haben!

Wenn des Herrn Gegenwart in unserer Mitte ist, kann uns niemand schaden. Aber ohne ihn sind wir hilflos, auf ein Nichts reduziert. Lasst die Nationen dieser Welt auf ihre mächtigen Armeen, ihre eisernen Streitwagen, ihre erfahrenen Soldaten, ihre neuen Waffen vertrauen. Wir werden auf die manifestierte Gegenwart unseres Gottes vertrauen!“

Hier ist, wie Gott Moses‘ kühne Erklärung beantwortete: „... Mein Angesicht wird <mit>gehen und dich zur Ruhe bringen“ (2. Mose 33,14). Was für eine unfassbare Verheißung! Das hebräische Wort für „Ruhe“ ist hier „eine bequeme, stille Ruhe“. Gott sagte damit: „Es spielt keine Rolle, welchen Feinden oder Prüfungen du dich gegenübersiehst, du wirst immer in der Lage sein, in mir eine stille Ruhe zu finden!“

Denken Sie über dies nach: Wenn eine Kirche die erkennbare Gegenwart Gottes in ihrer Mitte hat, wird es dort kein Hasten und Eilen, kein Schwitzen oder Abmühen geben. Die Anbetungstreffen werden nicht dahineilen, mit drei Liedern, einem Opfer und einer Kurzpredigt. Stattdessen wird dort ein beruhigender Friede herrschen, eine stille Ruhe – und jeder, der durch die Türen hereinkommt, wird es spüren!

Natürlich, dies bedeutet nicht, dass eine Kirche keinen lauten Lobpreis und keine überschwängliche Anbetung erleben könnte. Im Gegenteil, ich glaube, dass diese Dinge oft das Ergebnis daraus sind, wenn ein Volk Ruhe hat. Ein Kirchenleib, der Gottes Gegenwart in seiner Mitte hat, wird jederzeit mit einem stillen Vertrauen auf den Herrn leben, sich bewegen und anbeten.

Dasselbe gilt für jeden Christen individuell. Wenn Sie Jesu Gegenwart in Ihrem Leben haben, werden Sie Gottes göttliche Ordnung erleben. Sie werden einen Frieden und eine Ruhe haben, ohne Sorge oder Angst, ohne Hin-und-her-Laufen, um nach Führung zu suchen, ohne Gefühl, dass der Boden nachgibt. Sie werden in Ruhe leben, wissend, dass Gott alles unter Kontrolle hat!

Denken Sie an folgende alttestamentlichen Beispiele für die Segnungen, die Gottes Gegenwart in das Leben seiner Anhänger brachte:

  • Gottes Gegenwart war in Abrahams Leben so offensichtlich, dass selbst die Heiden um ihn herum den Unterschied zwischen ihrem und seinem Leben erkannten: „... Abimelech (sagte) ... zu Abraham: Gott ist mit dir in allem, was du tust“ (1. Mose 21,22). Dieser heidnische König sagte damit: „Abraham, an dir ist irgendetwas anders. Gott führt dich, bewahrt dich und segnet dich, wo auch immer du hingehst!“
  • Gott verhieß Josua, dass kein Feind gegen ihn bestehen könnte, wenn Gottes Gegenwart mit ihm wäre: „Es soll niemand vor dir standhalten <können>, alle Tage deines Lebens. Wie ich mit Moses gewesen bin, werde ich mit dir sein; ich werde dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen. Sei stark und mutig! ...“ (Josua 1,5-6). Wenn Gottes Geist bei uns gegenwärtig ist, können wir stark und couragiert sein – weil kein Feind uns schaden kann!
  • Gott sagte zu Gideon: „... Der Herr ist mit dir, du mächtiger Mann von Tapferkeit! ... Geh in dieser deiner Macht, und du sollst Israel retten ...“ (Richter 6,12.14; a. d. englischen King James Version). Der Ausdruck „deiner Macht“ in diesem Vers bezieht sich auf den vorherigen Vers: „Der HERR ist mit dir.“ Sehen Sie, was Gott damit sagt? „Gideon, da ist eine Macht in dir, die so kraftvoll ist, dass sie Israel retten kann. Und diese Macht ist meine Gegenwart!“ Die Schrift offenbart über Gideon, ein Feigling zu sein – warum also nannte Gott ihn einen „mächtigen Mann von Tapferkeit“? Es war, weil er Gideon beweisen wollte, was jeder Mensch tun kann, wenn des Herrn Gegenwart mit ihm ist!
  • Gott warnte Jeremia davor, dass die ganze Nation sich gegen ihn wenden und seine Prophetien ablehnen würde. Doch Gott verhieß: „... sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten und dich zu befreien ...“ (Jeremia 15,20). Gott sagte damit: „Es spielt keine Rolle, wenn das ganze Land sich gegen dich wendet, Jeremia. Alles, worauf es ankommt, ist, dass meine Gegenwart bei dir ist. Sei zuversichtlich, dass ich mit dir bin!“
  • Gott erzählte Jesaja von einer besonderen Verheißung, die er jenen gibt, die er liebt: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Denn ich bin der HERR, dein Gott ... Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! ...“ (Jesaja 43,1-5). Gott sagte damit: „Mit meiner bleibenden Gegenwart bei dir, kannst du durch jede Flut oder jedes Feuer gehen und überleben. Doch wirst du nicht lediglich überleben. Du wirst gesegnet und begünstigt sein, weil meine Gegenwart mit dir ist!“

Diese alttestamentlichen Passagen sind nicht nur auf dem Papier stehende Geschichten. Sie sind dazu gedacht, uns zu ermutigen und zu ermahnen, Gottes Gegenwart in unserem Leben zu suchen. Wir können Gott danken für das, was seine Gegenwart im Leben von Abraham, Josua, Gideon, Jeremia und ganz Israel tat. Doch jeder von uns hat ein kraftvolles Zeugnis, was Gottes Gegenwart für uns getan hat – unser Leben gelenkt, Türen geöffnet, Hindernisse wegbewegt, Herzen schmelzen lassen, uns furchtlos gemacht.

Ich habe gesehen, dass sich das in meinem Leben als wahr erwiesen hat. Sie mögen sagen: „Sie prahlen nur!“ Nein – Tatsache ist, Gottes Gegenwart ist mit mir gewesen, ungeachtet meiner selbst!

Als wir vor zehn Jahren mit der Times Square Church in New York City begannen, strahlte die Gegenwart Gottes bei allem, was wir taten, von uns aus. Ich erinnere mich, wie ich auf der Suche nach einem Theater, um es als Kirche zu benutzen, in das Büro eines berühmten Broadway-Produzenten spazierte. Die Sekretärinnen und Mitarbeiter dieses Mannes spotteten über mich; Ihre Worte und ihr Verhalten versicherten mir, einem bescheidenen Geistlichen, dass ich nicht dazu in der Lage wäre, einen Termin zu bekommen. Tatsächlich dachte ich, dass ich sogar hinausgeworfen werden könnte. Aber dann kam der Produzent aus seinem Büro – und als er mich sah, bat er mich herein!

In den folgenden paar Wochen lernten der Produzent und ich uns gegenseitig kennen. Manchmal sah er mich über seinen Schreibtisch hinweg an und sagte: „Ich weiß nicht, warum ich so viel Zeit mit Ihnen verbringe. Mein Terminkalender ist absolut voll.“ Doch wann immer ich in seine Büro-Suite spazierte, schob mich seine Sekretärin an allen anderen Besuchern vorbei und sagte: „Gehen Sie direkt hinein, Reverend – er wartet auf Sie!“

Schließlich verkaufte uns dieser Mann sein Theaterflaggschiff, damit wir es für die Times Square Church nutzen konnten. Sogar während er die Verkaufsdokumente unterzeichnete, sagte er: „Ich weiß nicht, warum ich dies tue!“ Es war nur Gottes Gegenwart, die ihn dazu bewegte, uns dieses Gebäude zu verkaufen. Nur wenige Jahre, nachdem das Geschäft getätigt worden war, baten er und seine Bevollmächtigten darum, es zurückkaufen zu dürfen!

Ich sah Gott genauso die Herzen anderer Menschen verändern. Der Mann, der das Nachbargebäude besaß, weigerte sich, es uns als Anbau zu verkaufen. Aber mit der Zeit wurde er ein Freund von mir, und schließlich verkaufte er uns das Gebäude. Die ganze Zeit sagte er mir immer wieder: „Irgendjemand da oben arbeitet für dich!“

Das ist die Kraft der Gegenwart Gottes. Und jeder Christ kann in gleicher Weise bezeugen: „Gottes Gegenwart bei mir hat große Dinge getan!“

Gott knüpft eine Bedingung an seine Gegenwart in unserem Leben. Diese Bedingung wird in 2. Chronik 15 gefunden. Im vorherigen Kapitel hatte König Asa die Armeen Israels zu einem großen Sieg über die Millionen-Mann-Armee Äthiopiens geführt. Doch Asa bezeugte, dass es Gottes Gegenwart war, die den Feind zerstreut hatte:

„Und Asa rief den HERRN, seinen Gott, an und sagte: HERR, außer dir ist keiner, der helfen könnte <im Kampf> zwischen einem Mächtigen und einem Kraftlosen. Hilf uns, HERR, unser Gott! Denn wir stützen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir gegen diese Menge gezogen ... Und der HERR schlug die Kuschiter vor Asa ...“ (2. Chronik 14,10-11).

Während Asa und seine Armeen den Triumphzug zurück nach Jerusalem anführten, traf ein Prophet namens Asarja auf sie mit folgender Botschaft von Gott: „Hört mich an, Asa ... Der HERR ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Und wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr ihn aber verlasst, wird er euch <auch> verlassen. Und Israel war lange Zeit ohne den wahren Gott ... Aber in ihrer Bedrängnis kehrten sie um zu dem HERRN, dem Gott Israels; und sie suchten ihn, und er ließ sich von ihnen finden“ (2. Chronik 15,2-4).

Hier ist das Geheimnis, wie Sie die Gegenwart Gottes in Ihrem Leben bekommen und aufrechterhalten können. Der Herr erinnerte Asa zielsicher und ohne Zurückhaltung: „Asa, vergiss niemals, wie du diesen Sieg erlangt hast. Du suchtest mich mit deinem ganzen Herzen und wandtest dich mir ganz zu, als du in Schwierigkeiten warst – und ich sandte dir meine Gegenwart. Es war meine Gegenwart, die deine Feinde zum Nachjagen freigegeben hat!“

Nun sagte Asarja zu Asa: „Erinnerst du dich noch, wie das Königreich war, bevor du an die Macht kamst? Alles war in Unordnung, ohne Gesetz, ohne Führung, ohne rechtschaffenes Unterrichten. Jeder war sich selbst ein Gesetz, machte sein eigenes Ding!“

Das ist ein akkurates Bild für viele christliche Zuhause heute. Alles ist in Unordnung, ohne Autorität, Frieden oder Ruhe. Jeder tut, was ihm oder ihr gefällt. Viele solche Familien sind zu tragischen, funktionsuntüchtigen Durcheinandern geworden.

Doch so braucht es nicht zu sein. Kein christliches Zuhause muss funktionsuntüchtig bleiben. Gottes Verheißungen sind unveränderlich und sein Wort verspricht: „Für den Rest deines Lebens – solange du fortfährst, mich zu suchen – werde ich mit dir sein. Wann immer du zu mir aufschreist, werde ich immer von dir gefunden werden!“

Das ist keine komplizierte Theologie. Einfach gesagt: Wenn sowohl Ehemann als auch Ehefrau – oder lediglich einer von beiden – den Herrn suchen, braucht ihr Zuhause nicht unruhig oder „ohne Gesetz“ zu sein. Jeder kann die bleibende Gegenwart des Herrn haben, wenn er oder sie ihn einfach deswegen sucht.

„... Der HERR ... wird ... sich von euch finden lassen ...“ (2. Chronik 15,2). Das hebräische Wort für „finden“ hier ist „matsa“ und bedeutet: „seine Gegenwart, die hervorkommt, um zu befähigen, zu segnen“. Kurz: Dieser Vers sagt uns: „Suche den Herrn mit deinem ganzen Herzen und er wird zu dir mit seiner Gegenwart kommen. In der Tat, seine Gegenwart wird eine allmächtige Kraft sein, die von deinem Leben ausgehen wird!“

Gott schließt seinen Bund der Gnade mit jedem Gläubigen. Dieser Bund ist verkörpert in solchen Verheißungen wie: „Gott hat unser aller Ungerechtigkeit auf Christus gelegt“, „Jesus wurde für uns zum Fluch“, „Er wird uns niemals verlassen, noch versäumen.“

Doch Gott gibt auch bestimmte, spezielle Verheißungen an jene, die beschließen, ihn mit ihrem ganzen Herzen zu suchen. Eine solche Verheißung ist ein Bund bezüglich der Gegenwart Gottes. Dieser Bund ist jedoch sehr bedingt. Die Schrift macht es klar, dass, wenn wir bei der Regelung dieses Bundes bleiben, wir den unfassbaren Segen der Gegenwart Gottes in unserem Leben genießen werden. Und das bezieht sich nicht nur auf Fragen der Rettung. Sie spricht davon, solche Sucher nach Gott zu sein, dass seine Ehrfurcht gebietende Gegenwart auf uns ausgegossen wird – und sie wird von allen gesehen und erkannt!

Gott offenbarte diesen Bund seiner Gegenwart durch einen namentlich nicht genannten Propheten, der Eli, dem Hohenpriester Israels, eine Botschaft überbrachte. Zu diesem Zeitpunkt war Eli abtrünnig. Der Herr hatte zu ihm gesprochen und ihn davor gewarnt, Sünde und Kompromisse zu erlauben. Aber Eli hatte alle Worte Gottes ignoriert. Und nun sagte dieser namentlich nicht genannte Prophet zu Eli: „... der Herr Gott von Israel sagt: Ich habe in der Tat gesagt, dass dein Haus, und das Haus deines Vaters, ewig vor mir wandeln sollten: aber nun sagt der Herr: Das sei fern von mir; denn die mich ehren, werde ich ehren, und die, die mich verachten, sollen als leicht angesehen werden“ (1. Samuel 2,30; a. d. englischen King James Version).

Der Ausdruck „leicht angesehen“ hat damit zu tun, dass Gott seine Gegenwart weghebt. Dies bedeutet nicht, dass ein Mensch verdammt wird, aber er wird in der Kraft seines eigenen Fleisches wandeln müssen. Gott sagte damit Eli: „Ich beabsichtigte, dein Haus zu segnen, dich zu begünstigen. Aber du hast mich verachtet, indem du der Sünde gegenüber sanft geworden bist und deinen Begierden erlaubt hast, mich zur Seite zu schieben. Nun werde ich meine Gegenwart von dir nehmen!“

Viele Leute kommen mit einem großen, anfänglichen Ausbruch des Glaubens zu Christus. Doch mit der Zeit verflacht sich ihr Eifer und sie beginnen, den Herrn zu vernachlässigen. Sie schätzen seine Befehle als gering ein und wenden sich zurück zu ihren alten sündigen Wegen. Doch sie glauben immer noch, dass Gottes Gegenwart bei ihnen bleibt. Nein – das ist eine Ente, eine Lüge, eine Illusion! Die Bibel macht es klar: Wenn du ihn verlässt, wird er dich verlassen!

Gottes Verheißungen versagen nie. Doch manche – wie der Bund seiner Gegenwart – sind absolut bedingt. Sie erfordern mehr als lediglich unsere Kooperation. Natürlich, Gott wird uns niemals aufgeben oder aufhören, uns zu lieben. Aber wenn wir in der Sünde bleiben, wird seine Gegenwart nicht mit uns sein – und unser Leben wird nicht länger ein Instrument seiner kraftvollen Gegenwart sein. Wir werden nach dem Fleisch leben – uns abmühend, taumelnd, ohne Kraft und Führung!

Als Israel in der Wildnis war, manifestierte Gott seine Gegenwart durch eine Wolke. Diese Wolke war eine physikalische Manifestation des Versprechens Gottes, mit seinem Volk zu sein. Sie kam herab und bedeckte das Zelt Tag und Nacht. Und sie agierte als ihr Führer für jedes Unterfangen. Wenn die Wolke sich bewegte, bewegten sie sich, und wenn sie sich lagerte, lagerten auch sie sich. Das Volk musste keine Komitees einberufen, um zu versuchen, ihre Wegweisung oder Zukunft herauszufinden. Sie setzten ihr Vertrauen auf diese sichtbare Wolke der Gegenwart Gottes.

Heute schwebt dieselbe Wolke seiner Gegenwart über Ihrer verborgenen Gebetskammer. Sie wartet jeden Tag darauf, sie in ihren Frieden einzuhüllen. Sie wird Sie leiten, Sie befähigen und Ihnen Frieden geben. Und sie wird Ihnen detaillierte Führung für Ihr Zuhause, Ihre Arbeit und Ihre Beziehungen geben.

Ihre verborgene Kammer kann überall sein: unter der Dusche, im Bus auf dem Weg zum Job, während sie zur Arbeit pendeln. Sie können alles andere aussperren und sagen: „Herr, ich habe jetzt gerade eine halbe Stunde Zeit. Ich liebe dich, Jesus, und bete dich an. Dies ist meine Zeit in der Kammer mit dir!“

Es ist eine wunderbare Sache, mit Gott eingeschlossen zu sein und ein beständiges Gebetsleben zu entwickeln. Gott verheißt, dass, wenn Sie ein suchender und betender Diener werden, seine Gegenwart in Ihrem Leben hervorbrechen wird – wobei sie Türen verschließt und öffnet und seine göttliche Ordnung in allem rund um Sie herum bewirkt. Doch etwas sogar noch Größeres als dies wird geschehen: Gottes Gegenwart wird Sie in eine Offenbarung seiner Herrlichkeit führen!

Da ist ein Unterschied zwischen Gottes Gegenwart und Herrlichkeit. Die meisten Christen kennen seine Gegenwart – seine großen Werke in ihrem Leben –, doch wenige kennen seine Herrlichkeit. In Exodus wird uns ein kleiner Einblick in diesen Unterschied gewährt: „Da bedeckte die Wolke das Zelt der Begegnung, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung“ (2. Mose 40,34).

Der Apostel Paulus schreibt, dass der Leib aller Gläubigen das Zelt Gottes ist: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1. Korinther 3,16). Wie die Israeliten, die unter der Wolke der Gegenwart Gottes lebten, befinden wir uns ständig unter der Decke der Gnade Gottes. Doch was ist der Unterschied zwischen „die Gegenwart Gottes erblicken“ und „seine Herrlichkeit erblicken“?

Moses suchte bei Gott nach einer dauerhaften Manifestation seiner Gegenwart: „... so dass ich dich erkenne ...“ (2. Mose 33,13). Und Gott antwortete ihm: „Mein Angesicht wird <mit>gehen und dich zur Ruhe bringen“ (33,14).

Moses‘ Bitte würde den meisten Gläubigen völlig genügen. Wir alle wollen die Gegenwart Gottes – damit sie uns leitet, uns führt, uns befähigt, uns segnet. Was könnte irgendein Gläubiger eigentlich mehr begehren? Doch die Zusage der Gegenwart Gottes war nicht genug für Moses. Er wusste, da war mehr. Und er schrie heraus: „... Ich flehe dich an, zeige mir deine Herrlichkeit“ (33,18; a. d. englischen King James Version).

Gott zeigte Moses seine Herrlichkeit. Aber sie erschien ihm nicht in einer strahlenden Wolke oder in einer die Erde erschütternden Demonstration der Kraft. Nein, Gott drückte seine Gegenwart in einer einfachen Offenbarung seiner Natur aus: „Der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jahwe, Jahwe, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und reich an Gnade und Treue, der Gnade bewahrt an Tausenden <von Generationen>, der Schuld, Vergehen und Sünde vergibt ...“ (34,6-7). Gottes Herrlichkeit war eine Offenbarung seiner Güte, Barmherzigkeit, Liebe und seines Mitgefühls!

Ich habe viele Christen sagen hören: „Oh, wie die Herrlichkeit Gottes gestern Abend in unserer Kirche herabkam! Da war ein so unfassbarer Lobpreis und die Leute wurden vom Geist niedergestreckt.“ Aber das ist kein Beweis für eine Manifestation der Herrlichkeit Gottes. Es hat nichts zu tun mit Gott jenseits menschlicher Empfindungen. Es schließt keine Offenbarung dessen ein, wer er ist!

Manche mögen argumentieren: „Aber was ist mit der Erfahrung der Jünger auf dem Berg der Verklärung? War das nicht eine Manifestation der Herrlichkeit Gottes? Dort war ein überwältigendes Licht und die wundersame Erscheinung von Moses und Elia.“

Aber Gottes Herrlichkeit war nicht in Moses oder Elia oder in dem spektakulären Licht. Vielmehr war seine Herrlichkeit in Jesus: „... sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht ... siehe, eine Stimme <kam> aus der Wolke, welche sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe. Ihn hört!“ (Matthäus 17,2-5).

Gott sagte damit: „Hier ist meine Herrlichkeit personifiziert – in Christus!“ In der Tat ist Jesus die Erfüllung all dessen, wovon Gott sagte, was er für Moses war: gnädig, barmherzig, langmütig, reich an Güte und Wahrheit, Gnade für Tausende bewahrend, Ungerechtigkeit und sündhafte Übertretungen vergebend. Und nun sagte der Herr: „Hier ist ein lebendiges Bild meiner Herrlichkeit. Sie ist ganz in meinem Sohn verkörpert!“

Ich habe einige Christen sagen hören: „Würde der Herr mir nur eine Vision von den Grauen der Hölle geben, dann würde ich ihn niemals verlassen. Ich würde jeden Tag für Jesus leben!“ Nein – diese Art von Vision wird niemals irgendjemanden bewahren. Nur eine Vision davon, wer Jesus ist – seiner Herrlichkeit, Gnade und Barmherzigkeit – wird uns heilig bewahren. Ich kenne einen Mann, der dem Tod nahe war und genau diese Arten von Höllenvisionen erlebte. Danach schwor er, er würde sein Leben Christus weihen. Aber innerhalb von Wochen erstarb jene Vision und er ging zu seinen sündigen Wegen zurück.

Gott möchte uns die Augen öffnen für den „... Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen“ (Epheser 1,18). Er sagt damit: „All die Herrlichkeit, die ich Moses offenbarte, ist in meinem Sohn verkörpert. Und nun habe ich ihn euch als euer Erbe gegeben. Ihr habt ein Recht, ihn in all seiner Herrlichkeit zu kennen!“ „In ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig“ (Kolosser 2,9).

Warum suchte Moses so verzweifelt nach einer Vision der Herrlichkeit Gottes? Ich glaube, der Grund ist in diesem Vers zu finden: „Dort will ich den Kindern Israels begegnen, und das Tabernakel wird geheiligt werden durch meine Herrlichkeit“ (2. Mose 29,43; a. d. englischen King James Version). Das Wort „geheiligt“ bedeutet hier „sauber gemacht“. Gott sagte damit, mit anderen Worten: „Moses, während du und das Volk mich anbetet, werde ich euch begegnen und euch meine Gegenwart geben. Und wenn ich euch meine Herrlichkeit offenbare, wird sie euch reinigen!“

Dies ist einer der kraftvollsten Verse in der ganzen Schrift. Er bietet jedem Hoffnung an, der mit einer hartnäckigen Sünde kämpft und sich danach sehnt, frei und rein zu sein. Gott verspricht: „Dein Tempel wird durch eine Offenbarung meiner Herrlichkeit gereinigt werden. Und jene Offenbarung ist für dich gerade jetzt verfügbar – in meinem Sohn, Jesus Christus!“

Wo können wir diese Offenbarung Christi finden? Wir finden sie nur, während wir zu den Schriften kommen! Paulus sagt, so wie wir dem Wort Gottes erlauben, uns eine ständig wachsende Offenbarung Jesu widerzuspiegeln, werden wir von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt werden: „Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden <so> verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie <es> vom Herrn, dem Geist<, geschieht>“ (2. Korinther 3,18; mit Fußnote).

Diese Offenbarung der Herrlichkeit Gottes wird für eine bewahrende Kraft in unserem Leben sorgen: „... über der ganzen Herrlichkeit wird ein Schutzdach sein“ (Jesaja 4,5). Mit anderen Worten, Gottes Herrlichkeit wird uns in unserer schlimmsten Stunde rein halten. Satan mag uns belügen: „Du bist besiegt! Du bist ein Schwindler, ein Lügner, ein Ehebrecher.“ Aber wir können erwidern: „Nein, Teufel! Ich habe einen Hohenpriester – und ich bin durch eine Vision seiner Herrlichkeit gereinigt!“

Als Gott Moses alle diese Dinge über seine Natur offenbarte, gab er ihm auch die volle Offenbarung, dass er „den Schuldigen keinesfalls freisprechen wird“ (2. Mose 34,7; a. d. englischen King James Version). Asarja prophezeite König Asa in seiner Stunde der größten Prosperität: „Wenn du Gottes Herrlichkeit verachtest – wenn du deine Sünde entschuldigst und den Herrn vernachlässigst – wird er dich nicht reinigen!“ „... Der HERR ist mit euch, wenn ihr mit ihm seid. Und wenn ihr ihn sucht, wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr ihn aber verlasst, wird er euch <auch> verlassen“ (2. Chronik 15,2).

Was Gott uns hier sagt ist so einfach: „Nimm dir Zeit, meinen Sohn kennen zu lernen! Durchforsche mein Wort und suche mich in deiner verborgenen Gebetskammer. Dann, während du in meiner Gegenwart bleibst, werden deine Augen beginnen, sich für meine Herrlichkeit zu öffnen. Sie ist ganz in Christus offenbart. Er ist die volle Offenbarung meiner Liebe, Gnade, Barmherzigkeit, Freundlichkeit.

Wenn du fortwährend über diese Offenbarung nachdenkst, wird sie dich reinigen und läutern – weil du mehr und mehr wie Jesus wirst. Während du siehst, wie liebevoll und barmherzig er zu dir ist, wirst auch du liebevoller und barmherziger zu anderen werden. Und das wird meine in dir offenbarte Herrlichkeit sein!“

Geliebte, hören Sie auf, nach einem Zeichen auszuschauen. Hören Sie auf, irgendeine Kraft zu erwarten, die Ihr Kirchengebäude erschüttert, oder irgendeinen Prediger, der Ihnen die Hände auflegt und alle Ihre Probleme löst. Suchen Sie den Herrn allein! Sein Wort macht es klar: Sie werden entweder seine ständige Gegenwart erfahren oder als leicht angesehen werden: „Denn des HERRN Augen durchlaufen die ganze Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist ...“ (2. Chronik 16,9).

Suchen Sie ihn mit Ihrem ganzen Herzen, und begehren Sie seine Gegenwart in Ihrem täglichen Leben. Dann werden Sie die unvorstellbare Herrlichkeit Gottes erkennen und erleben!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.