Die Wurzel aller Sünden!

Ich könnte einen ganzen Katalog mit Sünden erstellen, die gläubige Christen begehen. Dennoch ist keine dieser Sünden mit derjenigen zu vergleichen, über die ich sprechen möchte. Es handelt sich um die Wurzel aller Sünden, aus der alle anderen entspringen: die Sünde des Unglaubens!

Ich spreche nicht vom Unglauben eines verstockten Sünders. Der Unglaube eines Verlorenen, eines Agnostikers oder eines Atheisten erschüttert Gott keineswegs. Nein, was Gott mehr als alles andere erzürnt sind der Unglaube und die Zweifel derer, die sich nach Seinem Namen nennen! Wer Sein Kind ist und sagt: "Ich gehöre Jesus", aber dennoch im Herzen Zweifel, Angst und Unglauben hegt, betrübt Ihn mehr als irgendetwas sonst!

Wie ernst nimmt Gott die Sünde des Unglaubens? Judas warnte die Gemeinde mit folgenden Worten: "Zwar wißt ihr alles ein für allemal, aber ich will euch dennoch daran erinnern: Obwohl der Herr das Volk aus Ägypten gerettet hatte, hat er später alle vernichtet, die nicht glaubten" (Judas 5).

Judas ruft ihnen ins Gedächtnis, wie Gott auf Unglauben reagiert: "Ich erinnere euch daran, wie sehr Gott Unglauben unter Seinem Volk haßt. 'Obwohl er das Volk gerettet hatte, vernichtete Er später alle, die nicht glaubten.'"

Liebe Mitchristen, ich glaube, daß Gott mich gerufen hat, Seine Gemeinde heute an genau diesen Zusammenhang zu erinnern. "Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat" (1. Korinther 10,11). Vielleicht vernichtet Gott Sein Volk nicht mehr in der Weise, wie Er es im Alten Testament getan hat. Sein Gericht über unseren Unglauben ist ein geistliches - doch ist es ebenso streng!

Statt äußerlich zugrunde zu gehen, sterben wir geistlich. Schauen Sie sich doch nur die Scharen zweifelnder, ringender Christen an, die geistlich verkümmert sind. Sie schwanken hin und her, zweifeln, ängstigen sich ständig und gelangen nie zur Freude und zum Frieden des Herrn. Sie sind nicht länger fest verwurzelt, sondern hegen Unglauben in einem verhärteten Herzen!

Unglaube ist heute noch genauso zerstörerisch wie damals. Vielleicht erstarren wir heute nicht zur Salzsäule, doch verhärten wir uns in unseren Herzen und werden bitter! Vielleicht spaltet sich der Boden nicht unter unseren Füßen, um uns zu verschlingen, doch ersticken wir in Sorgen, Nöten und familiären Problemen. Vielleicht fällt kein Feuer vom Himmel, um uns zu verzehren, doch unser geistliches Leben verdorrt!

Nein, äußerlich gehen wir nicht zugrunde, doch in unserem Innern erstirbt etwas. Unsere Liebe stirbt. Die Zuversicht stirbt. Das Gewissen stirbt. Der Friede stirbt. Die Hoffnung stirbt. Alles, was unser Leben mit Jesus so reich macht, stirbt durch die Sünde des Unglaubens!

Aufgrund unseres Unglaubens fürchten wir uns vor allen möglichen Sünden, die im Verborgenen in uns schlummern. Wir haben Angst, in Gewohnheiten zurückzufallen, die uns früher beherrschten: Lust, Unzucht, Alkoholismus, Glücksspiele, Ehebruch.

Doch viele von uns machen sich der Wurzel aller Sünden schuldig - und wir fürchten uns nicht davor! Wir nehmen unseren Unglauben nicht ernst. Wir leben so, als würde Gott augenzwinkernd darüber hinwegsehen. Und doch öffnet diese eine Sünde unseren Körper und unseren Geist für jede erdenkliche andere Sünde der Menschheit!

Ich möchte Ihnen fünf Gründe nennen, weshalb die Sünde des Unglaubens so gefährlich ist und weshalb Gott sie unter Seinem Volk so haßt:

1. Unser Unglaube macht Gott zum Lügner!

"Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat" (1. Johannes 5,10).

Denken Sie an die häßlichen Sünden, die Israel in der Wüste vorgeworfen werden: Murren, Klagen, Götzendienst, Undankbarkeit, Rebellion, zügellose Lust. Doch keine von ihnen weckte Gottes Zorn. Es war ihr Unglaube, der Gott erzürnte!

"Und der Herr sprach zu Mose: Wie lange verachtet mich dieses Volk noch, wie lange noch wollen sie nicht an mich glauben trotz all der Zeichen, die ich mitten unter ihnen vollbracht habe?" (4. Mose 14,11).

Gott sagte Mose: "Dieses Volk macht alles zur Lüge, was Ich für sie getan habe! Ich habe ein Wunder nach dem anderen gewirkt, sie immer und immer wieder errettet. Wann werden sie Mir je vertrauen?"

Halten Sie einen Augenblick inne und denken Sie über alles nach, was Gott für Sie getan hat: Wie oft hat Er Sie bewahrt! Wie viele Ihrer Gebete hat Er erhört! In wie vielen Nöten ist Er Ihnen begegnet! Er hat Sie in Anfechtungen durchgetragen, Sie mit Speise aus dem Himmel versorgt, Dinge für Sie getan, die nichts geringeres sind als ein Wunder.

Und nun, wo Sie vor einer neuen Krise stehen, vertrauen Sie Ihm immer noch nicht, daß Er Ihnen hindurchhelfen wird? Vielleicht denken Sie: "Dieses Mal ist es schlimmer. So etwas habe ich noch nie durchgemacht!" Und ob Sie das haben! Jede Krise, die Sie erlebt haben, erforderte Seine wunderbare Fürsorge - und Er hat Sie ein ums andere Mal befreit!

Jedes Mal, wenn Gott Sie befreit, hofft Er, daß Sie in der nächsten Krise entspannt reagieren und bereit sind zu beten: "Vater, ich übergebe Dir die ganze Situation. Ich werde nicht murren oder mir Sorgen machen, weil Du mir immer geholfen hast. Und ich weiß, daß Du mich auch dieses Mal befreien wirst!"

Achtunddreißig lange Jahre hindurch vergaßen die Israeliten Gottes Wort und verbannten Seine Wunder aus ihrem Gedächtnis. Und weil sie so oft in Murren und Unglauben verfielen, sagte Gott: "Ich will sie mit der Pest schlagen und vertreiben" (Vers 12). Er erklärte Mose: "Ich gebe mein Volk auf, weil sie nie dazu kommen werden, Mir zu vertrauen!"

Als Israel siegreich auf der anderen Seite des Jordan angekommen war, erklärte Mose nachdrücklich: "Siehe, der Herr, dein Gott, hat dir das Land ausgeliefert. Zieh hinauf, und nimm es in Besitz ... Fürchte dich nicht, und hab keine Angst! ... Ihr dürft nicht vor ihnen zurückweichen und dürft euch nicht vor ihnen fürchten. Der Herr, euer Gott, der euch vorangeht, wird für euch kämpfen ...

Trotzdem habt ihr nicht an den Herrn, euren Gott, geglaubt ... Der Herr hörte euer lautes Murren, wurde unwillig und schwor: Kein einziger von diesen Männern, von dieser verdorbenen Generation, soll das prächtige Land sehen, von dem ihr wißt: Ich habe geschworen, es euren Vätern zu geben" (5. Mose 1,21-35).

Liebe Mitchristen, Gott verherrlicht Sein Wort über Seinen Namen. Er meint jedes Wort, das Er sagt.Und alles, was Er Israel sagte, hat Er auch uns gesagt. Werden wir da nicht auch genauso Seinen Zorn auf uns ziehen, wenn wir aus Unglauben handeln?

Paulus schrieb: "Gott, der nicht lügen kann, [hat] vor ewigen Zeiten verheißen ..." (Titus 1,2; Elberfelder). Und der Autor des Hebräerbriefes schrieb: "So sollten wir durch zwei unwiderrufliche Taten, bei denen Gott unmöglich täuschen konnte, einen kräftigen Ansporn haben ..." (Hebräer 6,18).

Gott sagt uns heute unmißverständlich: "Ich kann und Ich will." Aber wie reagieren wir auf Sein Wort? Wir fangen sofort an zu zweifeln! "Kann Gott das tun? Wird Er es tun?"

Wir lesen Sein Wort und hören alle Seine Verheißungen von der Kanzel. Doch dann kehren wir in unsere Ecke zurück und murren, weil wir Ihn nicht sofort tun sehen, was Er unserer Meinung nach für uns tun sollte. Wir stecken voller Zweifel und Unglauben!

Wenn wir Sein Wort nicht in unserem Herzen verankern - wenn wir Seine großen und kostbaren Verheißungen hören und dann so tun, als habe Gott uns verlassen -, erklären wir Gott dadurch zum Lügner!

2. Unser Unglaube ist schlimmer, weil er im Licht größerer Verheißungen geschieht!

"... weil er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der auf bessere Verheißungen gegründet ist" (Hebräer 8,6).

Im Alten Bund hatten die Israeliten nur die Verheißung, daß Gott sie segnen würden, wenn sie gehorchten. Wir haben heute, im Neuen Bund, eine "bessere Verheißung": Er gibt uns die Kraft, die uns zum Gehorsam befähigt!

Diese "bessere Verheißung" bedeutet, daß wir alle Ihn kennen werden. Wir haben nicht nur einen Hohenpriester, der für uns in Gottes Gegenwart tritt. Nein, ein Vorhang wurde zerrissen, damit wir alle in die Gegenwart Gottes treten können!

Denken Sie einmal darüber nach, was der Herr uns alles verheißen hat:

  • Seine Gebote in unserem Herzen. Sein Heiliger Geist in uns. Christus selbst alle Tage bei uns.
  • Versöhnung mit Gott. Heilung, Gnade und Vergebung durch einfache Buße und Glauben.
  • Die Vollmacht, im Namen Jesu um alles zu bitten. Macht über die Sünde. Macht über Satan. Keine Waffe kann gegen uns bestehen.
  • Zugang zum Vater. Ein Thron, bei dem wir in der Stunde der Not Hilfe finden. Befreiung aus übermächtigen Versuchungen. Und immer wieder Zeichen der Gegenwart Jesu.
  • Ruhe durch einfaches Bitten und Vertrauen. Frieden, der jedes menschliche Verstehen übersteigt. Freiheit von Furcht unser ganzes Leben lang. Überfließendes Leben.

Das alles hat Er uns verheißen!

Und doch leben so viele Christen in Furcht, Zweifel und Verwirrung - hören nicht auf, sich zu grämen.Sie glauben Ihm nicht und machen sich Sein kostbares Wort nicht zu eigen. Sie leben, als hätte Er nie solche Verheißungen gegeben!

Die Wahrheit ist, daß wir viel weniger Grund zu Zweifel und Furcht haben als unsere Vorfahren. Unsere heutigen Feinde sind nicht die Hittiter und Jebusiter, sondern Streß, unbändige fleischliche Versuchungen, körperliche und geistige Erschöpfung, eine ungezügelte, komplexe Gesellschaft, neue und subtile Übel, mit denen noch nie eine Generation konfrontiert war. Gott hat jedoch verheißen, daß dort, wo die Sünde überströmend geworden ist - egal wie subtil oder mächtig sie auch sein mag -, uns mehr Gnade gegeben wird als jeder anderen Generation der Geschichte, um dagegen zu kämpfen!

Paulus sagte über die Juden: "Sie wurden herausgebrochen, weil sie nicht glaubten" (Römer 11,20). Und er warnt auch uns heute:

"Sei daher nicht überheblich, sondern fürchte dich! Hat Gott die Zweige, die von Natur zum elden Baum gehören, nicht verschont, so wird er auch dich nicht verschonen. Erkenne die Güte Gottes und seine Strenge! Die Strenge gegen jene, die gefallen sind, Gottes Güte aber gegen dich, sofern du in seiner Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgehauen werden" (Verse 20-22).

Auch im Hebräerbrief werden wir gewarnt: "Gebt acht, Brüder, daß keiner von euch ein böses, ungläubiges Herz hat, daß keiner vom lebendigen Gott abfällt" (Hebräer 3,12).

Es kommt nicht darauf an, wie heilig oder gerecht Sie in Ihren eigenen Augen sind. Wenn Sie nicht an das lebendige Wort glauben, darin bleiben, es aufnehmen und zu einem Teil Ihres Lebens machen, dann laufen Sie Gefahr, von Gott abzufallen!

Forschen Sie in der Bibel nach: Es gibt kein einziges Beispiel dafür, daß Gott Unglauben ungestraft ließ! Er richtete ihn in jedem Seiner Kinder in jeder einzelnen Generation.

Beginnen Sie bei Eva, die an der Wahrheit des Gebotes Gottes im Garten Eden zweifelte. Lesen Sie dann, wie der Offizier des Königs vom Volk niedergetrampelt wurde, weil er Gottes Wort nicht geglaubt hatte, daß das hungergeplagte Samaria am nächsten Tag mit Lebensmitteln überschwemmt werden würde. Gehen Sie dann zu Zacharias, dem Vater Johannes' des Täufers, der stumm wurde, weil er Gottes Wort nicht geglaubt hatte. Lesen Sie schließlich, wie sich dieses Gericht in den Tagen Jesu auswirkte: "Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder" (Matthäus 13,58).

Es gibt kein Beispiel dafür, daß Gott Unglauben nachsichtig behandelt hätte, und Er wird auch in diesen letzten Tagen nicht darüber hinwegsehen!

3. Durch Unglauben verlieren wir viel von dem, was uns gepredigt wird!

"... doch hat ihnen das Wort, das sie hörten, nichts genützt, weil es sich nicht durch den Glauben mit den Hörern verband" (Hebräer 4,2).

Haben Sie sich je darüber gewundert, weshalb die Jünger die Wege Jesu und die ewigen Absichten Gottes so wenig verstanden? Weshalb sie nach drei segensreichen Jahren, in denen sie der Lehre des Erlösers der Welt lauschen durften, blind und unvorbereitet für das waren, was kommen sollte? Ich habe mich oft darüber gewundert. Warum war ihre Erkenntnis des Kreuzes und der Auferstehung so begrenzt?

Weil sie nicht mit Glauben zugehört hatten! Immer wieder mußte Jesus sie tadeln: "Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben" (Lukas 24,25).

"Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen?" (Matthäus 8,26). Sie hatten wenig Glauben - Herzen, die Seinem Wort nur sehr zögernd Glauben schenkten. Und sie blieben leer, unvorbereitet, verwirrt zurück - verblendet durch ihren Unglauben!

Wenn Jesus sich über den Unglauben Seiner Zeit "wunderte", was muß Er dann von unserem halten? Ninive tat schon nach einer einzigen Predigt Buße, weil sie jedes Wort glaubten, das Jona predigte. Wir haben viele wahre Propheten tausende solcher Warnungen predigen hören, doch ganze Scharen sogenannter geisterfüllter Christen beachten sie nicht! Sie sagen: "Ich will das nicht mehr hören." Sie verbannen es aus ihrem Denken!

Unsere Gemeinde, die Times Square Church, besteht jetzt seit über sechs Jahren und hat eine Fülle wohlgenährter Christen. Wenn sie in diesem Zeitraum nur einmal wöchentlich zu einer Versammlung gekommen sind, dann hat jeder von ihnen über 300 Predigten gehört. Und doch frage ich mich oft, wieviel davon sie im Gedächtnis bewahrt und in ihr geistliches Leben integriert haben.

Wenn Gottes Wort nicht durch Glauben angenommen wird - wenn wir Ihn nicht im Glauben bitten, aus Seiner Kraft danach leben zu können -, dann picken wir uns schließlich nur das heraus, was uns beliebt. Und das sind normalerweise die Segnungen, die Gnade und der Trost. Die Forderungen, Tadel und Warnungen schlagen wir in den Wind!

Vertrauen ist nötig, um Gottes Wort in unserem Geist aufnehmen zu können. Es ist der Glaube, der es unserer Persönlichkeit und unserem Verstand so einprägt, daß wir es nie vergessen!

4. Unglaube erstickt jede Vertrautheit mit Gott!

In unserer Gemeinde predigen wir oft über Vertrautheit im Gebet und intensive Zeiten der Gemeinschaft mit Gott. Aber man kann zwölf Stunden am Tag beten, man kann weinen und rufen und unter tiefem Stöhnen Fürbitte tun, man kann für die ganze Welt fürbitten, man kann im ganzen Haus umhergehen und Jesus sagen, wie sehr man Ihn liebt - und doch kann alles völlig nutzlos, sinnlos und vergeblich sein!

Vielleicht denken Sie: "Wer so lange betet, muß doch Frieden und Freude erleben. Die Leute werden sehen, daß dieser Mensch bei Jesus gewesen ist, daß etwas von Gott in ihm wirkt."

Nein! Alles Beten der Welt wird Ihnen nichts nützen, wenn Sie es nicht mit Glauben verbinden!

"Ohne Glauben aber ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird" (Hebräer 11,6).

Sie können drei Tage oder drei Wochen lang fasten und beten - ohne Glauben wird es Gott nicht gefallen! All Ihre Stunden im Gebet, all Ihr Flehen, all Ihr "Harren auf Seine Gegenwart" wird Ihnen überhaupt nichts nützen, solange Ihr Herz nicht im Glauben verwurzelt ist!

"Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, daß er vom Herrn etwas erhalten wird" (Jakobus 1,6-7).

Wenn Sie zwei Stunden mit Gott verbringen, dabei aber gar nicht glauben, daß Er Ihnen antworten wird, dann belästigen Sie Ihn die ganze Zeit! Vielleicht fühlen Sie sich gut oder heilig, doch in Wirklichkeit verschwenden Sie Ihre Zeit! Sie geben Gott nichts als zwei Stunden des Unglaubens und des Zweifels. Genauso gut könnten Sie einkaufen oder angeln gehen!

Ich kenne Christen, die sagen, daß sie täglich beten und oft vor dem Herrn weinen, ohne daß je etwas geschehe. Sie sind ständig bedrückt und deprimiert. Ihr Leben ist ständig in Aufruhr. Es liegt daran, daß sie den Herrn belästigt haben, indem sie in Seine Gegenwart treten, ohne völlig davon überzeugt zu sein, daß Er das Verheißene auch tun wird!

"Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, daß ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil" (Markus 11,24). "Und alles, was ihr im Gebet erbittet, werdet ihr erhalten, wenn ihr glaubt" (Matthäus 21,22).

Die Kinder Israels verbrachten mehr als achtunddreißig Jahre allein mit Gott. Können Sie sich das vorstellen? Es muß so gewesen sein wie ein Gottesdienst an jedem Tag der Woche! Sie hatten die Bundeslade in ihrer Mitte, die täglichen Opfer, die Feuersäule und einen Prediger, der von Angesicht zu Angesicht mit Gott redete.

Und doch war Gott zornig über sie und ließ jeden von ihnen sterben! Unter dem Zorn Gottes gingen sie alle in der Wüste zugrunde. Weshalb? Weil sie alle voller Unglauben und Zweifel waren!

Die Schrift sagt über sie: "Alle aßen auch die gleiche gottgeschenkte Speise, und alle tranken den gleichen gottgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem lebenspendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus" (1. Korinther 10,3-4). Doch trotz dieser Segnungen und dieser Versorgung hatten sie keinen Glauben! Ihr ganzes Leben verbrachten sie in einer selbstgemachten Hölle der Angst, Verzweiflung und Ungewißheit.

Ich glaube, daß die meisten Christen heute in geistlicher Verarmung leben. Viele sind nicht mehr bereit, Glauben zu üben, weil irgendetwas passiert ist, das sie an Gottes Liebe zweifeln läßt. Vielleicht ist ein geliebter Mensch gestorben. Oder ein Unfall löschte das Leben eines wunderbaren Christen aus, den sie kannten. Oder ein niedliches kleines Kind leidet an einer unheilbaren Krankheit, obwohl seine Eltern Gott ihr ganzes Leben geweiht haben.

Viele sagen: "Das verstehe ich einfach nicht. Wie kann ich Gott vertrauen, wenn ich nicht verstehe, warum Er so etwas zuläßt?" Es gibt keine menschliche Antwort für ihre Verunsicherung. Und wie Zion behaupten sie: "Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich vergessen" (Jesaja 49,14).

Aber Gott kennt den Ausgang schon von Angang an. Erst im Himmel werden wir verstehen, warum einige dieser Stürme und Wogen uns hin- und hergezerrt haben - und warum Gott das alles zugelassen hat.

Jesaja gab eine Antwort - und ich glaube, mehr brauchen wir im Augenblick gar nicht zu wissen.

"Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände, deine Mauern habe ich immer vor Augen. Deine Erbauer eilen herbei, und alle, die dich zerstört und verwüstet haben, ziehen davon" (Verse 15-17).

Ich könnte gar nicht erst versuchen, einen Teil der vielen Leiden und Anfechtungen des Leibes Christi zu erklären. Gott aber hat uns dieses Wort gegeben: "Du bist Mein Kind, Du bist in Meine Handflächen eingezeichnet. Vertraue Mir!"

Ich möchte nun etwas über die Heilung von Unglauben sagen!

Ich habe in meinen Nachschlagewerken nachgesehen und ganze Listen von "Mitteln" gefunden, die gegen Unglauben helfen. Doch keines davon hat mich wirklich berührt. Als bat ich Gott um etwas ganz einfaches - und Er gab mir zwei Gedanken darüber, wie ich mein Herz von Unglauben befreien kann:

1. Ergreifen Sie jede Sorge, Angst oder Last und bringen Sie sie zu Jesus. Lassen Sie sie auf Seinen Schultern liegen!

"Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch" (1. Petrus 5,7). Geliebte Mitchristen, das ist Gottes persönliches Wort an Sie. Es ist Seine Einladung, Seine Bitte: "Werfe alles auf Mich! Trage es auch nicht eine Stunde länger. Ich kümmere Mich um alles, was Dir geschieht. Und Ich bin groß genug, alles für Dich zu tragen!"

Neulich rief mich jemand an, der wirklich in Bedrängnis war und ein Wort der Ermutigung brauchte. Doch an diesem Tag war ich selbst zu überlastet, um helfen zu können. Ich stand unter dem Druck so zahlreicher Probleme, daß ich nicht noch ein weiteres verkraften konnte. Also antwortete ich: "Es tut mir leid, du mußt ein anderes Mal anrufen. Ich bin zu überlastet."

Dank sei Gott, Ihm wird es nie zuviel! Er ist nie überlastet! Seine Schultern können die Last jedes Seiner Kinder tragen! Und Er drängt uns: "Wirf es alles auf Mich!" "Wirf deine Sorge auf den Herrn, er hält dich aufrecht! Er läßt den Gerechten niemals wanken" (Psalm 55,23).

Gehen Sie gerade jetzt einmal Ihre Liste durch: "Gott, ich gebe Dir dies, und das, und jenes. Ich gebe Dir diese Last, diese Sorge, jene Beziehung, jenes Problem ..." Und seien Sie völlig überzeugt - Er kümmert sich darum!

2. Stützen Sie sich voller Glauben fest auf das geschriebene Wort Gottes. Nehmen Sie Gottes Herausforderung an, nach Seinem Wort zu leben!

"Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt" (Matthäus 4,4). Sie müssen sagen können: "Nach Gottes Wort an mich werde ich leben und sterben!"

Ich frage Sie: Wie kann es sein, daß wir Gottes Wort in bezug auf unsere ewige Erlösung glauben, nicht aber in bezug auf unsere alltäglichen Nöte und Probleme? In den schwierigsten Dingen glauben wir Ihm. Warum ist es soviel schwerer für uns, an Seine Hilfe, Führung und Macht über die Sünde zu glauben?

"Dem einen Gott aber, der die Macht hat, euch vor jedem Fehltritt zu bewahren und euch untadelig und voll Freude vor seine Herrlichkeit treten zu lassen, ..." (Judas 24). Gott hat es Ihnen versprochen - überlassen Sie es also Ihm, Sie zu bewahren! Grübeln Sie nicht, wie Sie es selbst zuwege bringen können. Nehmen Sie Ihn einfach beim Wort. Beten Sie einfach: "Herr, Du hast versprochen, mich zu bewahren, damit ich nicht falle - und ich gründe meine ewige Zukunft auf Deine Verheißung. Jetzt ist es nicht mein Werk, sondern Deines!"

Gehen Sie zum Herrn und nehmen Sie Sein Wort in Anspruch. Sagen Sie Ihm, daß Sie Ihr ganzes Leben darauf gründen! "Herr, ob ich lebe oder sterbe: ich werde nach dem Wort handeln, das Du mir gesagt hast. Egal, wie ich mich fühle oder was ich durchmache, ich werde mich rückhaltlos auf die Verheißungen verlassen, die Du mir gegeben hast!"

Sie werden nicht länger unter Schuldgefühlen oder Verdammnis leben. Sie werden sich nicht länger grämen oder sorgen oder nachts wachliegen. Stattdessen werden Sie Ruhe finden, weil Sie auf das vertrauen, was Er Ihnen versprochen hat.

Zeigen Sie Ihm, daß Sie jedem Seiner Worte vertrauen - und seien Sie gesegnet! Amen!

Deutsch