Ein anderer Jesus, ein anderer Geist, ein anderes Evangelium
Vor einiger Zeit rief ein sehr beunruhigter Geistlicher in unserem Büro an. Er sagte, er predigt Heiligkeit und das gekreuzigte Leben in seiner Kirche und er schien ein wahrhaftiges Hirtenherz zu haben. Dann sagte er, dass einige seiner Kirchenmitglieder irgendein spezielles Seminar besucht hatten – und sie waren zurückgekommen, bereit, seine Gemeinde zu verlassen.
Sie erzählten ihm: „Gott hat uns in eine neue Offenbarung gebracht, die unser Leben verändert hat. Wir hörten Dinge, die wir niemals zuvor gehört haben. Wir dachten vorher, wir wären gerettet, aber jetzt wissen wir, dass wir es nicht waren. Alles, was wir über die Endzeit glaubten, war falsch. Wir haben eine neue Wahrheit gesehen.
Pastor, du und deine Kirche befinden sich im Irrtum. Deine Leute sind nicht einmal gerettet! Du denkst, du predigst Heiligkeit, aber wir haben entdeckt, was wahre Heiligkeit ist. Wir haben etwas Neues gefunden!“
Heute besucht dieselbe Gruppe von Leuten nicht einmal die Kirche, weil sie keinen finden können, der sie „tiefer“ hineinnimmt. Stattdessen ernähren sie sich von einigen Lehrtonbändern.
Ihr Pastor erzählte mir etwas, was ich von Kirchen aus der ganzen Nation gehört habe. Er sagte: „Was geht da vor sich? Da sind so viele neue, befremdliche Doktrinen (Lehren), so viele Lehrer mit neuer ‚Offenbarung’. Und sie alle scheinen eine Anzahl von Schriftstellen zu haben, die sie unterstützen. Niemand unterscheidet zwischen dem, was von Gott und was von Satan ist, was Torheit und was Gerechtigkeit ist. Unsere Leute werden konfus.“
Er hatte so Recht! Neue Doktrinen, neue Offenbarungen und neue Evangelien kommen fast täglich auf. Und es wird viel schlimmer werden. Die Bibel warnt deutlich davor, dass in den letzten Tagen befremdliche Doktrinen hervorkommen werden – einen anderen Jesus, einen anderen Geist und ein anderes Evangelium einführend!
Der Apostel Paulus rief die Ältesten der Kirche in Ephesus zusammen und seine letzten Worte an diese geliebten Heiligen waren: „Ich weiß, dass nach meinem Abschied grausame Wölfe zu euch hereinkommen werden, die die Herde nicht verschonen. Und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen hinter sich her“ (Apostelgeschichte 20,29-30).
Die ganze Zeit, in der Paulus den Kirchen diente, die er etabliert hatte, hegte er eine Furcht, die bis zu seinem Todestag andauern sollte. Es ist eine Furcht, die jeder wahre Hirte in sich haben muss, und es war bei Paulus niemals aus dem Sinn: „... dass ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen zu ermahnen!“ (Apostelgeschichte 20,31). Es war die Furcht vor falschen Lehrern, die hereinkommen, um zu täuschen.
Paulus sagte zu den Korinthern: „Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer ...“ (2. Korinther 11,2).
Doch sprach er nicht über jemandem, der seine Schafe stiehlt. Er sagte nicht: „He, diese Schafe gehören mir! Ich bin ihr Lehrer – sie stehen unter meiner Autorität.“ Nein, vielmehr entrüstete sich Paulus bei dem Gedanken, dass irgendein Lehrer zwischen seine Jünger und deren Hingabe an Jesus kommen könnte, „denn ich habe euch verlobt einem einzigen Manne, dass ich Christus eine reine Jungfrau zuführte“ (11,2).
Paulus sagte, er hätte eine Absicht, ein Ziel, ein Begehren – und es ist dasselbe Begehren, das alle wahren Hirten haben müssen: vor dem Gerichtsthron Christi zu stehen und Ihm jedes geistliche Kind rein, fleckenlos, heilig und gerecht, im Wort verwurzelt und gegründet zu präsentieren. Es ist, sie mit Gewissheit vor Seinem Thron stehen zu sehen, wissend, du hast ihnen den ganzen Ratschluss Gottes gegeben ... dass sie nicht durch jedes Wort einer Doktrin umhergeworfen wurden, nicht durch Doktrinen von Dämonen betrogen wären ... dass sie mit dem in ihren Herzen verborgenen Wort Gottes durch jeden Test und jede Prüfung kamen!
Geliebte, meine größte Freude in der Herrlichkeit wird es sein – zusammen mit Paulus und jedem wahren Diener Gottes – jeden einzelnen Ihrer Namen vom Herrn aufgerufen zu hören, Sie vor Ihm mit überfließender Hingabe und Demut stehen zu sehen und Ihn zu Ihnen sagen zu hören: „Gut gemacht, guter und treuer Knecht!“
Das ist wahrlich das eine Begehren meines Herzens. Und das ist es, warum ich mit Feuer und Eifer predige. Wenn Paulus heute leben und von der Kanzel der Times Square-Kirche predigen würde, würde er uns jedes Mal tränenreich dasselbe sagen, wenn er spräche: „Hütet euch! Eine Invasion kommt! Falsche Lehrer und falsche Doktrinen werden euch von allen Seiten bombardieren. Sie werden bei euch einen anderen Christus einführen. Sie werden nicht aus dem Heiligen Geist sein, sondern aus einem anderen Geist. Und es wird nicht das wahre Evangelium sein – es wird ein anderes sein.“
Paulus bekannte sich zu einer Befürchtung, die er wegen ihnen hatte: „Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, <so> vielleicht euer Sinn von der Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber ab<gewandt und> verdorben wird“ (2. Korinther 11,3). Paulus wusste, dass die Korinther zu anfällig für falsche Lehrer waren. Er sagte dabei: „Ihr seid zu offen, zu willig, zuzuhören, zu sehr darauf bedacht, etwas Neues zu hören!“
So oft gibt mir ein gutherziger, stabiler Christ ein Tonband und sagt: „Du musst diesen Lehrer hören. Die Botschaft ist unfassbar, kraftvoll! Jeder spricht über sie.“ Also höre ich zu. Und es klingt ziemlich gut – gesalbt, neu und frisch. Aber dann beginnt der Geist in mir aufzuwallen.
Geschieht das jemals bei Ihnen? Während Sie zuhören fühlen Sie ein Unbehagen – also warten Sie und Sie hören weiter zu. Sie sagen: „Ich höre noch nichts Falsches. Aber irgendetwas klingt nicht richtig.“ Und wenn Sie dabeibleiben ist er da – der Irrtum. Grober, totaler Irrtum – furchterregende Häresie! Nicht schriftgemäße Interpretationen, fantastische Träume, eigene Ideen des Menschen, als ob ein Mysterium entschlüsselt würde. Aber es richtet sich nicht an Gottes Wort aus.
Paulus war erstaunt, wie leicht einige der Galater beeinflusst wurden: „Ich wundere mich, dass ihr euch so schnell von dem, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, abwendet zu einem anderen Evangelium, <wo> es <doch> kein anderes gibt; einige verwirren euch nur und wollen das Evangelium des Christus umkehren. Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: Er sei verflucht!“ (Galater 1,6-8).
Paulus sagte dabei: „Seid deswegen nicht gentlemanhaft oder ladyähnlich. Wenn es nicht das Evangelium ist, das ihr von mir gehört habt, ist es nicht von Gott. Es ist verflucht, verrottet, tödlich. Es ist eine ernste Angelegenheit und es wird euch Schwierigkeiten bringen, wenn ihr darin eingefangen werdet. Also nehmt es nicht leicht. Ertragt es nicht und seid nicht nett deswegen. Lasst den, der es predigt, verflucht sein!“
Es spielt keine Rolle, ob ein Engel erscheint und Ihnen sagt, die Botschaft ist von Gott. Es spielt keine Rolle, ob Sie und Ihre Freunde „unterscheiden“, dass alles richtig ist. Die Bibel macht es deutlich: Wenn es sich nicht an Paulus’ Evangelium ausrichtet, ist es von Satan, „verflucht.“
Lassen Sie mich zuerst sagen, dass sogar die dämonischsten falschen Lehrer mit Warnungen über falsche Doktrinen beginnen. Sie warnen laut und kräftig davor, von irgendetwas einfangen zu werden, was Christus unähnlich ist. Beinahe jeder falsche Lehrer, den ich gehört habe, tönt am lautesten über falsche Lehren, dann fährt er damit fort zu predigen, was falsch ist. Sie verbringen eine Menge Zeit damit, ihre Hörer davon zu überreden, dass sie falschen Lehrern unähnlich sind – und doch bereiten sie sie darauf vor, ihre Botschaft zu hören.
Eine Doktrin ist nicht geradewegs richtig, weil der Lehrer heilig, gut, fromm und aufrichtig zu sein scheint. Durch die Kirchengeschichte hindurch sind die zerstörerischsten Häresien von Männern gelehrt worden, die als gut und aufrichtig betrachtet wurden. Das macht falsche Doktrin umso gefährlicher. Manch ein Christ hat gesagt: „Aber er ist solch ein guter Mann, so nüchtern, so aufrichtig, so liebevoll.“ In der Tat, ein Christus-zentrierter Lehrer wird heilig, nüchtern und aufrichtig sein – aber des Teufels „Engel des Lichts“ werden auch so erscheinen. Sie werden als Botschafter der Gerechtigkeit, Wahrheit und Offenbarung kommen.
Paulus sagt, Satan versucht, uns zu täuschen, geradeso, wie er Eva im Garten täuschte. Er benutzt dieselbe Durchtriebenheit, dieselbe Täuschung: „Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, <so> vielleicht euer Sinn von der Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber ab<gewandt und> verdorben wird“ (2. Korinther 11,3).
Nichts hat sich seit damals geändert! Das falsche Evangelium, das Satan Eva vorstellte, ist dasselbe Evangelium, das er heute bewirbt – und alle falschen Evangelien haben die gleichen Eigenschaften gemeinsam. Gott hat diese wichtige Angelegenheit nicht dem Rätselraten überlassen. Er machte es sehr deutlich und da sind sichere Hinweise, auf die zu schauen ist, die eine Lehre als falsch entlarven:
Alle falschen Lehrer haben diese Botschaft gemeinsam: „Entspanne dich, Gott kann nicht so hart sein. Er wird dich nicht verletzen – Er liebt dich. Ein liebender Gott möchte, dass du dein Leben genießt.“ Der Trick des Feindes ist es, dich von der ehrfurchtsvollen Verehrung und der Furcht vor einem heiligen Gott, der die Sünde richtet, wegzubewegen. Jede Falsche Doktrin hat dieses eine Ziel – die Furcht Gottes in Ihnen zu unterminieren.
Allein die kraftvolle, absolute Furcht Gottes hielt Adam und Eva davon ab, Ihm ungehorsam zu sein. Es war nicht ihre Liebe zu Gott, noch ihre tägliche Gemeinschaft. Es war dies: „Und Gott der HERR gebot dem Menschen ... aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!“ (1. Mose 2,16-17).
Aber Satan kam mit einer geschmeidigen Botschaft: „... Keineswegs werdet ihr sterben!“ (3,4). Dies war eine totale Perversion der Wahrheit – ein anderes Evangelium! Doch war es gerade das, was Eva hören wollte. Sehen Sie, etwas in ihr widerstand Gottes Gebot. Die Einschränkung des Herrn schien zu sehr ein Joch zu sein und sie scheuerte sich unter ihm auf.
Satan wusste, dass dies in Eva war, und er begann die Furcht Gottes in ihr zu unterminieren: „Sagte Gott das wirklich? Gott ist nicht so. Du hast eine falsche Vorstellung von Ihm. Denkst du, Er wird dir Erkenntnis und Weisheit verweigern, wenn Er selbst Erkenntnis und Weisheit ist? Welche Art von Gott, denkst du, ist Er? Du wirst sicher nicht sterben!“
Sie mögen unter einer strengen Lehre sitzen, die für Sie ein schweres Joch zu sein scheint. Sie mögen sich darunter aufscheuern und sagen: „Ich mag es nicht!“ Aber lassen Sie sich nicht täuschen: Es ist genau die Sache, die Ihnen Freiheit, Frieden und Freude bringt. Doch schreien Sie immer noch dabei auf: „Ich kann Gott auf diese Weise nicht dienen. Ich will Freiheit!“
Augenblicklich zirkuliert in der charismatischen Bewegung eine Lehre über eine neue Freiheit. Sie besagt: „Komm, singe und schreie und sprich in Zungen – und dann geh hinaus und lebe wie der Teufel!“ Das ist nicht Freiheit. Es ist Satan, der dabei sagt: „Du wirst nicht sterben. Gott ist nicht hart. Er ist zu liebevoll, zu barmherzig.“ Satan fand ein Evangelium, das zu Evas Fleisch passte – und er wird eines finden, das den juckenden Ohren der ruhelosen Christen passt!
Ich habe von gottgefälligen Jugendpastoren mit zerbrochenem Herzen gehört, die von ihren Kirchen gefeuert wurden oder die aufhören. Sie predigen den Teenagern Heiligkeit und die Furcht Gottes, aber die Pastoren und die Eltern beschweren sich darüber, dass sie der Jugend Fesseln bringen: „Wir wollen nicht, dass du jenes Zeug unseren Kindern predigst.“ Diese Teenager (einige von ihnen sind Pastorenkinder) leben in totaler Rebellion. Sie sind respektlos, narren ihre Eltern, gelüsten nach der Welt. Und die Botschaften über Heiligkeit und die Furcht Gottes rütteln diese Kinder auf, weil sie es vorher niemals gehört haben.
Wir haben eine ganze Generation aufgezogen, die total bar der Furcht Gottes ist. Sie haben niemals etwas über das Gericht gewusst. Sie hatten immer alles gehabt, was sie wollten. Sie sagen: „Wir wollen Rock’n Roll“, und ihre Eltern sagen: „Regt sie nicht auf. Bringt Rock’n Roll in die Kirche und gebt ihm christliche Texte.“ Oder: „Sie werden sowieso Sex haben, also lasst uns ihnen Verhütungsmittel geben.“
Diese Jugend hat niemals Gottesfurcht gekannt, weil Pastoren und Eltern Gott zum großen Beschwichtiger im Himmel gemacht haben. Nur eine Handvoll christlicher Jugendlicher wandelt heute in Heiligkeit. Warum? Weil die Pastoren zu schwach sind, das Evangelium von der Kanzel zu predigen – und weil die Eltern Doppelleben führen, und ihre Kinder wissen es!
Einige Christen haben mir geschrieben: „Bruder Dave, du predigst so hart. Predigst du auf diese Weise die ganze Zeit in deiner Kirche? Nehmen die Leute es an?“
Meine Antwort ist dies: Wir sind berufen, das Wort mit einer solchen Kraft und Autorität zu predigen, dass es in jedem Hörer eine konstante Furcht Gottes erzeugen wird. Jene, die ihre Lieblingssünden nicht aufgeben, werden nicht bleiben, weil sie verärgert werden. Sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich Lehrer aussuchen, die ihren Lüsten etwas bieten (siehe 2.Tim. 4,1-4).
Gottes Wort sagt: „... durch die Furcht des HERRN weicht man vom Bösen“ (Sprüche 16,6). Hier ist das, was ich glaube, was eine wahre Evangeliumsbotschaft in uns erzeugen muss:
- einen Hass auf die Sünde, der keine Entschuldigungen oder Alibis erlaubt
- ein Überführtsein von aller geistlichen Faulheit und von Kompromiss
- ein inneres Wissen, dass Gott unseren Sünden nicht zuzwinkert
- ein Überführtsein davon, dass wir ernten, was wir säen
- eine gerechte, heilige Furcht Gottes
- ein Vertrauen, dass Er uns von jeder Sünde befreien wird, die wir hassen und der wir widerstehen.
Sind Sie ungewiss über die Notwendigkeit oder nicht überzeugt von ihr, in der Furcht Gottes zu wandeln? Um das ein für allemal zu beenden, sehen Sie sich Jesaja 11,1-3 an. Diese Passage prophezeite über den Einen, auf dem der Geist des Herrn ruhen würde – den Einen, dem „schnelles Verständnis der Furcht des Herrn“ gegeben würde. Diese Passage spricht über Jesus! Und wenn Jesus in der Furcht des Vaters wandelte und sich daran erfreut hat, um so viel mehr sollten wir das tun!
Hüten Sie sich vor jeder Botschaft, die mit der Überführung von Sünde bricht, die einen Geist der Nicht-Wachsamkeit erzeugt, die Sie sich sanft zurücklehnen lässt und flüstert: „Alles ist gut.“ Alle solche Tranquilizer (Beruhigungsmittel) sind falsche Evangelien!
Paulus warnt uns eindringlich, dass Satan sich in einen Engel des Lichts umgestalten wird – dass er seine eigenen falschen Lehrer aufziehen wird, die alle als Diener der Gerechtigkeit posieren.
Licht repräsentiert Wahrheit, Evangelium, Offenbarung. Satan wird den lieblichen Namen Jesus benutzend kommen und er wird versuchen, sogar die Auserwählten zu täuschen: „... die die Gestalt von Aposteln Christi annehmen“ (2. Korinther 11,13). Denken Sie an den Schrecken solch einer Sache! Sich den letzten Tagen gegenüberzusehen unter der Kraft von falschen Aposteln, eine Doktrin des Teufels zu umarmen, unter der Kontrolle eines falschen Geistes zu sein!
Wie könnte solch eine Sache geschehen? Wie könnte jemand unter dieser Art eines pervertierten Evangeliums sitzen, das Paulus beschreibt, und es nicht wissen! Da ist nur ein Weg – indem man sich weigert, der Begierde zu entsagen und weiter in unverhohlenem Ungehorsam wandelt. Begierde ist der Magnet, der eine Person zu falschen Aposteln zieht. Ich kann Ihnen versprechen, wenn Sie an deiner Lust hängen, werden Sie unter eine falsche Doktrin kommen. Es ist unvermeidlich – Sie werden sie finden, und sie wird Sie finden. Und Sie werden so blind sein, dass Sie es nicht erkennen werden.
Im 18. Jahrhundert wurde ein anderes Evangelium eingeführt, das „Antinomianismus“ genannt wurde, was „Anti-Gesetz“ bedeutet. Dieses Evangelium ist heute bei uns und es ist stärker als jemals zuvor. Es unterminiert die Furcht Gottes, indem es suggeriert, dass, wenn Sie einmal glauben, Sie sündigen können und niemals verdammt werden, weil Jesus es alles bedeckt hat.
Dr. Tobias Crisp war einer der Lehrer dieser neuen Doktrin, die durch Deutschland fegte. Die Befürworter gebrauchten Jesu Namen wie ein Zusatzwort:
„Da ist viel Reden über Gnade und Herzenserforschung, aber gib mir Christus! Ich suche nicht nach Verheißungen, sondern Christus! Ich suche nicht nach Heiligung, sondern Christus! Rede nicht von Meditation oder Pflicht – erzähl mir von Christus!“
Es klingt wie reine Hingabe an Christus – ein Evangelium, das auf Jesus zentriert ist. Aber Jesus selbst sagt uns, dass nicht alle, die „Herr, Herr“ sagen, in Sein Reich eingehen werden. Nicht jeder, der mit dem Namen Jesus um sich wirft, wird dabei das wahre Evangelium predigen.
Die Doktrin des Antinomianismus wird heute immer noch gepredigt und die charismatische Bewegung fällt Haken, Schnur und Sinkgewicht (im Deutschen etwa: volle Kanne, komplett) darauf herein. Hören Sie sich den Rest dieser Lehre an:
„Ein Gläubiger darf sich der Begnadigung gewiss sein, sobald er eine Sünde begeht, sogar Ehebruch oder Mord. Gott steht nicht länger mit Missfallen da, auch wenn ein Gläubiger oft sündigt. Da ist keine Sünde, die ein Gläubiger begehen kann, die bei Ihm irgendeine Verletzung verursachen kann – daher gibt es keinen Grund, Sünde zu fürchten. Die Sünde ist tot und hat keinen Schrecken mehr. Wenn wir Gläubigen sagen, sie müssen heilig wandeln und gute Werke tun oder Gott wird auf sie wütend sein, missbrauchen wir die Schriften. Wir lügen dann Gott ins Gesicht. Gott hat alles in Christus getan – da gibt es nichts zu fürchten!“
Es ist, als ob die Christen, die diese Lehre umarmen, in irgendeiner dunklen Grube sitzen und warten, dass Jesus daherkommt. Sie sagen: „Herr, Du weißt, wo ich bin. Wenn Du mich liebst, komm und hebe mich hier heraus.“ Nein! Die Bibel befiehlt uns, dem Teufel zu widerstehen, und er wird von Ihnen fliehen!
Wir haben Christen dazu gemacht, wie ein Strauß aus hilflosen Krüppeln zu erscheinen – keine Kraft oder Autorität, gebunden durch sündhafte Gewohnheiten, zuwartend auf eine wundersame Erlösung. Da ist kein heiliges Aufstören gegen Sünde, keine Furcht Gottes.
Dies ist, wie jede Doktrin beurteilt werden muss: Formt sie Sie um in die Ähnlichkeit zu Jesus Christus? Sie können ein Evangelium nicht einfach „rein“ nennen, weil der Lehrer gegen Sünde predigt oder weil man sich oft auf Jesus bezieht. Die New-Age-Bewegung spricht viel von dem Christusgeist.
Ich habe Halunken-Prediger den Namen Jesus in ein Mikrophon schreien hören, gegen Homosexualität, Drogen und die Sünden der Gesellschaft donnernd. Aber je länger ich zuhörte, desto mehr realisierte ich: Dieser Mann ist nicht wirklich gebrochen. Seine Botschaften sind nicht überführend. Er spricht über die Sünden von jemand anderem, nicht über seine eigenen.
Solche Prediger spielen der Menge etwas vor, indem sie Enthusiasmus aufpeitschen. Sie haben keine wirkliche Überführung, kein verzehrendes Begehren, die Menschen in das Bild Christi zu formen. Christen lieben es, zu Versammlungen zu gehen, wo sie einen Prediger über das Fehlen des Gebets in den Schulen sprechen hören. Vielleicht wird er etwas von unserer Feigheit, unserem Stolz und unserem Ehebruch erwähnen, den Dingen, die in unseren eigenen Herzen sind. Aber dann kommt das mildernde, entspannende Wort. Und wenn einmal die Zuversicht gewonnen ist, wird die Furcht Gottes unterminiert.
Da ist ein sicherer Test für wahrhaftiges Heiligkeitspredigen. Er ist in 2. Timotheus 2,19 zu finden: „Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt, die sein sind; und: Jeder, der den Namen des Herrn nennt, halte sich fern von der Ungerechtigkeit!“
Ich fühle, wie ihn Paulus gefühlt haben muss, einen herzzerreißenden Schrei, Gottes Volk vor dem zu warnen, was am Kommen ist. Es stehen große theologische Kriege bevor. Die gesamte charismatische Bewegung wird in verschiedene Lager gespalten werden, sich hinter ihre Lehren, Lehrer und Bücher versammelnd und einander der Fehler und falscher Prophetie anklagend. Und alle werden glauben, dass sie dabei den Glauben verteidigen!
Sie werden dabei nicht den Teufel bekämpfen, weil sie zu sehr damit beschäftigt sein werden, einander Häretiker zu nennen. Es wird eine Zeit großer Konfusion sein und unerfahrene Christen werden nicht wissen, wem zu glauben ist.
Geliebte, ich möchte den wirklichen Feind bekämpfen. Und jener Feind ist draußen auf den Straßen – und in unseren Herzen! Ich werde nicht darangehen, über Prophezeiung zu streiten. Ich möchte mit jedem Bruder oder jeder Schwester zusammenstehen, der oder die in der Furcht Gottes wandelt und dessen oder deren Herz in reiner Ergebenheit gegenüber Jesus Christus hingegeben ist.
Wir müssen unsere Augen von Lehrern und Evangelisten wegbekommen und Studierende des Wortes Gottes werden. „Strebe danach, dich Gott bewährt zur Verfügung zu stellen als einen Arbeiter, der sich nicht zu schämen hat, der das Wort der Wahrheit in gerader Richtung schneidet!“ (2. Tim. 2,15). Suchen Sie nicht nach einem „für gut befundenen“ Pastor oder Evangelisten. Sie werden von einem Menschen zum nächsten gehen, und sie alle werden Ihnen gegenüber versagen, bis Sie am Ende die Hoffnung verlieren werden. Bekommen Sie Ihre Augen weg von allen Predigern und hin zu Jesus Christus!
Die Pharisäer sahen einige der Jünger des Herrn Brot mit ungewaschenen Händen essen und „... sie fanden einen Fehler“ (Markus 7,2; a. d. englischen King James Version). „denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, wenn sie sich nicht sorgfältig die Hände gewaschen haben, indem sie die Überlieferung der Ältesten festhalten“ (7,3).
Diese Männer fragten Jesus, warum seine Jünger nicht in dieser Art von „Heiligkeit“ wandelten. Doch ihre war nur eine zeremonielle Tradition. Es war alles äußerlich, hatte nur mit Handlungen des Fleisches zu tun. Jesus antwortete ihnen: „Treffend hat Jesaja über euch Heuchler geweissagt, wie geschrieben steht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir ... «“ (7,6). Jesus sagte im Wesentlichen: „Eure Lehre ist ganz vergeblich. Sie verändert nicht euer Herz. Sie ist alles Schein, Worte, scheinbare Taten!“
Er sagt uns damit: „Wenn Mir ein Evangelium nichts als Dienst der Lippen gibt und sich nicht mit dem Herzen befasst, dann verschwendet keine Zeit mit ihm. Wahre Doktrin muss zu den Herzensangelegenheiten gelangen.“ Jesus deckt das Problem mit allen falschen Evangelien auf: Sie erreichen nicht, was den Menschen verunreinigt – sie überführen oder verändern das Herz nicht. Sie bieten eine Form von Gottgefälligkeit an, ohne Herz. „Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen“ (Matthäus 15,18).
Paulus sagt: „... strebe aber nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe, Frieden mit denen, die den Herrn aus reinem Herzen anrufen!“ (2. Timotheus 2,22). Erzählen Sie mir nicht von den Wundern in Ihrer Kirche – dem Lobpreis, der Anbetung oder wie gut der Pastor predigt. Nein – erzählen Sie mir von Leuten, die Gott aus einem reinen Herzen anrufen! Erzählen Sie mir, dass, obwohl sie noch nicht angekommen sind, sie zu dieser Richtung angereizt werden. Sie erlauben dabei Gott, ihre Herzen zu erforschen und zu prüfen, ihre sündigen Haltungen aufzudecken.
Das ist das wahre Evangelium von Jesus. Es ist ein Evangelium, das das Herz überführt, sich mit dem Herzen befasst und das Herz verändert! Wird Ihnen dieses Evangelium gepredigt? Überführt es Sie von jenen inneren, verborgenen Sünden? Üblen Gedanken? Ehebruch? Unzucht? Mord? Diebstahl? Habgier? Bösartigkeit? Stolz? Torheit?
Wenn nicht, dann finden Sie eine Kirche und bleiben Sie in einer mit einem Volk, wo Ihr Herz aufgedeckt, erschüttert wird – und verändert wird zur Verherrlichung Christi!
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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – in Anlehnung an die Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.