Eine Manifestation Jesu

„Wir ermatten nicht ... sondern durch die Manifestation der Wahrheit empfehlen wir uns jedermanns Gewissen vor Gott“ (2. Korinther 4,1-2; a. d. englischen King James Version). Der Apostel Paulus erklärt, dass wir dazu berufen sind, eine Manifestation der Wahrheit zu sein. Natürlich wissen wir, dass Jesus diese Wahrheit ist. Also, was meint Paulus, wenn er im Wesentlichen sagt, dass wir Jesus manifestieren sollen?

Paulus spricht hier von einem sichtbaren Ausdruck. Eine Manifestation ist ein „Hervorstrahlen“, das etwas klar und verständlich macht. Kurz: Paulus sagt damit, dass wir berufen sind, Jesus allen Menschen bekannt und verständlich zu machen. In unser aller Leben sollte es ein Hervorstrahlen der Natur und der Ähnlichkeit zu Christus geben.

Paulus führt dieses Konzept des Manifestierens Christi sogar noch weiter. Er sagt, dass wir sogar Gottes Briefe an die Welt sind: „Ihr seid unser Epistel, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen! ... das Epistel Christi ... geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern auf fleischerne Tafeln eures Herzens“ (3,2-3; a. d. englischen King James Version). Unsere Leben sind Briefe, die durch den Heiligen Geist geschrieben und an eine verlorene Welt versandt sind. Und wir werden ständig von jenen um uns herum gelesen.

Tatsache ist, Gott wusste, dass die Bösen sein geschriebenes Wort nicht lesen oder verstehen würden. Das fleischliche Denken kann geistliche Dinge schlicht nicht begreifen. Es erscheint ihnen töricht. Also hat Gott stattdessen persönliche Briefe an eine unbekehrte Menschheit gesandt. Doch diese Briefe sind nicht mit Tinte geschrieben oder in Leder gebunden. Sie sind lebendige, atmende, wandelnde Schriften. Und sie verkörpern das Evangelium Christi, das „Gottes Kraft zum Heil jedem Glaubenden“ ist (Römer 1,16).

Sehen Sie, der eigentliche Grund, weshalb Gott den Heiligen Geist sandte, war es, Jesus der Welt zu manifestieren. Der Geist spricht ständig von Christus und macht ihn dem menschlichen Verständnis klar erkennbar. Er manifestiert Jesus auf vielfältige Art. Aber Gott entschied sich, seinen Sohn den Sündern auf die effektivste Art bekannt zu machen: indem er ihn in Fleisch-und-Blut-Episteln offenbart – in lebendigen Botschaften, die von jedem gelesen werden können.

Wie genau werden wir Gottes Briefe an die Welt? Es geschieht nur durch das Werk des Geistes. In dem Moment, in dem wir gerettet werden, prägt der Heilige Geist in uns das genaue Bild von Jesus. Und er fährt damit fort, dieses Bild in uns zu bearbeiten, zu jeder Zeit. Die Mission des Geistes ist es, in uns ein Bild von Christus zu formen, das so wahrheitsgetreu und akkurat ist, dass es sogar das Gewissen der Menschen durchbohrt.

Der Heilige Geist vollbringt dies, indem er unsere erlösten Herzen und hingegebenen Körper ergreift und uns ständig in Jesu Gegenwart zieht. In der Gegenwart unseres Herrn werden wir verwandelt. Wir werden zu heiligem Leben, heiligen Gesprächen, zu einem heiligen Lebensstil genötigt. Und wenn wir mehr Zeit mit ihm verbringen, dann wird sein Bild in uns stärker. Schließlich wird unser Leben eine so starke Manifestation Jesu, dass jene um uns herum berührt und bewegt werden.

Was für ein unfassbares Wort Paulus uns hier gegeben hat. Er sagt damit, dass es möglich ist, solche strahlenden Lichter Christi zu werden, dass wir buchstäblich in die Gewissen der Menschen einschlagen. „Durch die Manifestation der Wahrheit empfehlen wir uns jedermanns Gewissen vor Gott“ (2. Korinther 4,2). Wir sollen durch die Person des Heiligen Geistes so sehr wie Jesus werden, so sehr seine Reinheit widerspiegeln, dass andere gar nicht anders können, als überführt zu werden. Christi Bild in uns durchschlägt jede Mauer, die sie errichtet haben – jeden Götzen, jede Sünde und jedes Übel –, und berührt das Gewissen.

Nun, Paulus spricht hier nicht von Predigen oder Zeugnisgeben. Er erwähnt überhaupt nichts davon, religiöse Traktate zu verteilen oder Erweckungsveranstaltungen abzuhalten. Natürlich, solche missionarischen Bemühungen sind wichtig. Doch keines dieser Werkzeuge kann aus sich selbst heraus das gebrandmarkte Gewissen böser Sünder berühren. Es ist möglich, diese Dinge zur Evangelisation zu benutzen und doch keine durchbohrende Manifestation Christi hervorzubringen.

Bedenken Sie Jesu Aussagen zu diesem Thema. Er sagt uns, dass man an wundersamen Manifestationen teilhaben kann, die keine wahren Manifestationen seiner selbst sind: „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (Matthäus 7,22-23).

Dies beweist, dass am Tag Jesu die Menschen große Manifestationen gesehen haben werden: Menschen trieben Dämonen aus, heilten die Kranken, wirkten Wunder. Und Menschenmengen strömten zusammen, um Zeuge dieser Dinge zu werden. Aber solche Manifestationen berührten nicht immer das Gewissen der Leute. Warum? Diejenigen, die sie vollbrachten, hatten nicht immer die Ähnlichkeit Jesu. Deshalb konnten „sie sich“ den tiefsten Herzensnöten der Menschenmenge nicht „empfehlen“. Die Manifestationen, die diese Menschen brachten, bestanden nicht aus Christus, sondern aus fleischlichen Zeichen und Wundern.

Sie mögen fragen: „Deuten Sie damit an, dass Gott das Gewissen der Nichterretteten nicht durch Predigen und Evangelisation erreichen kann?“ Natürlich sage ich das nicht. Unser Gott kann jede Person durch jedes Mittel, das er wählt, erreichen. Aber er tut das unter einer Bedingung: dass die Einzelnen, die sein Evangelium überbringen, eine Manifestation der Wahrheit ausleben. Eine Person kann ein gewandter Redner oder der biblisch sachkundigste Prediger auf Erden sein. Aber jene Dinge werden überhaupt keine Rolle spielen, wenn er keinen intimen Wandel mit Jesus hat. Wenn Christi Gegenwart uns nicht in sein Bild verwandelt hat, sind wir nur eine schallende Zimbel.

Überall in dieser Nation beten Christen für Erweckung. Viele erwarten, dass der Heilige Geist auf ihr Gemeinwesen fallen und Menschenmengen bekehren soll. Sie wollen sehen, wie Gott Sünder in ihre Gemeinden fegt und die Sitze füllt. Aber diese Art von Gebet kann Drückebergerei sein. Oftmals, wenn Erweckung nicht kommt, behaupten die Leute: „Es ist nicht unser Fehler. Wir fasteten und beteten. Wir haben die ganze Gegend mit Einladungen abgeklappert. Aber Gott sah es nicht für richtig an, Erweckung zu senden. Es ist sein Problem, nicht unseres.“ Sie legen die Verantwortung vollkommen auf den Herrn.

Ich glaube, dass Gott antwortet: „O nein, dieses Spiel werde ich nicht mitspielen. Ihr werdet persönlich die Verantwortung für euer Zeugnis von mir übernehmen. Ich möchte, dass jedes Glied meines Leibes eine strahlende Offenbarung meines Sohnes ist. Ihr seid dafür verantwortlich, wie ihr mich euren Familien, Freunden, Nachbarn und Kollegen bekannt macht.“

Einfach ausgedrückt: Erweckung beginnt, wenn jene um Sie herum Jesus in Ihnen sehen. Und das ist genau das, wonach Gott sucht. Sie können Stunden damit verbringen, für ein Erwachen in der Gemeinde zu beten. Aber die ganze Zeit können ihre täglichen Gedanken, ihr Handeln und ihre Gespräche Sie verraten. Wenn Sie darin versagen, Jesus vollkommen zu manifestieren, ist alles andere umsonst.

Wie können wir noch heller hervorstrahlen, um eine Manifestation der Wahrheit zu werden? Wie kann unser Leben zu einem so klaren Bild von Jesus werden, dass wir in anderen eine Überführung und einen Hunger nach Gott erzeugen?

Wir finden den Schlüssel dazu in Hesekiel 44. Als Hesekiel prophetisch auf die letzten Tage blickt, sieht er zwei Arten von Priestertum, die in der Gemeinde existieren. Eines ist das gerechte Zadok-Priestertum. Zadok war ein gottgefälliger Diener, der Israel unter König Davids Herrschaft diente. Und er blieb David treu, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten. Zadoks aufrechtes Leben war ein echtes Vorbild für alle anderen Priester. Ich predige über das Zadok-Priestertum seit fast zwanzig Jahren.

Das andere Priestertum, das Hesekiel in den letzten Tagen sieht, ist das Eli-Priestertum. Eli war ein untreuer Priester, der erlaubte, dass Verdorbenheit in Gottes Haus hereinkam. Er war Gottes Wort ungehorsam, sanft der Sünde gegenüber, und faul in Bezug auf Heiligkeit. Und der Dienst unter ihm wurde durch Sinnlichkeit und Liebe zur Welt verdorben. Der Lebensstil dieser Priester veranlasste die Bösen, die Dinge Gottes zu verabscheuen und den wahren Gottesdienst zu verspotten. Der Herr nannte dieses verdorbene Priestertum: „Leviten, die sich von mir entfernt haben, als Israel in die Irre ging, als sie von mir abirrten, ihren Götzen nach“ (Hesekiel 44,10).

Dieses Eli-Priestertum repräsentiert Kompromisse machende Christen in diesen letzten Tagen. Sie haben keine Kraft, das Gewissen der Leute zu berühren. Und ihr Lebensstil veranlasst die Bösen, sich vom Herrn abzuwenden: „Sie veranlassten das Haus Israel, in Ungerechtigkeit zu fallen“ (44,12; a. d. englischen King James Version). Diese fleischgetriebenen Gläubigen gehen in die Gemeinde und behaupten, Nachfolger Christi zu sein. Sie glauben sogar, dass sie Teil einer heiligen Priesterschaft sind. Aber ihre Gespräche und ihr lockeres Leben sind aus Gottes Sicht verabscheuungswürdig.

Solche Menschen sind unreine Manifestationen dessen, wer Jesus ist. Sünder sagen über sie: „Diese Person nennt sich selbst Christ. Aber jedes Mal, wenn ich in seiner Nähe bin, erzählt er schmutzige Geschichten. Er möchte immer über dreckige, gewalttätige Kinofilme sprechen, die er gesehen hat. Wie kann er wahrhaftig ein Christ sein? Er ist nicht mit Jesus zu vergleichen.“

Behalten Sie im Gedächtnis, dass Jesus uns „Könige und Priester zu seinem Gott und Vater hin“ nennt (Offenbarung 1,6; a. d. englischen King James Version). Und der Apostel Petrus erinnert uns: „Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft ... Ihr ... seid auch erbaut zu einem geistlichen Haus, einer heiligen Priesterschaft“ (1. Petrus 2,9.5; a. d. englischen King James Version). Ich frage Sie: Welches Priestertum beschreibt Ihr Leben? Das gottgefällige Zadok-Priestertum oder das verdorbene Eli-Priestertum? Diese beiden Dienste repräsentieren zwei Arten von Manifestationen. Und sie präsentieren der Welt Jesus auf zwei sehr unterschiedliche Weisen.

Paulus wies auf zwei unterschiedliche Evangelien hin: auf das Evangelium Christi und das „andere Evangelium“. Er sagte, dass diejenigen, die jenes „andere“ Evangelium manifestieren, verzaubert worden sind. Irgendwo auf dem Weg wichen sie von der Wahrheit ab. Vielleicht hingen sie an einem Götzen oder hielten an einer verborgenen Sünde fest. Und jetzt veranlasst ihr Kompromisse machendes Leben die Leute, ihr Zeugnis abzulehnen.

Es ist traurig, aber wahr: Viele christliche Eltern schicken ihre Kinder direkt in die Hölle. Papa soll der Priester im zuhause sein. Und Mutter ist ebenfalls ein Mitglied des königlichen Priestertums Gottes. Also, welches dieser beiden Priestertümer manifestieren Sie: Zadoks oder Elis?

Jahrlang war ich ein Jugendevangelist, der durch die Nation reiste, und tausenden jungen Menschen diente. Während dieser Zeit hatte ich mit vielen in Schwierigkeiten geratenen Jugendlichen aus christlichen Häusern Gespräche. Diese Kids hatten sich völlig von der Gemeinde abgewandt. Sie wollten nichts mit der Religion ihrer Eltern zu tun haben. Sie sprachen von den wütenden Kämpfen zwischen ihren Mamas und Papis, von offensichtlicher Heuchelei, von furchtbarem Klatsch, verborgenen Sünden. Sie hörten ständiges Murren und Klagen über ihren Geistlichen, über Gemeindemitglieder, über Freunde der Familie.

Für gewöhnlich war der Vater in solchen Fällen in der Gemeinde aktiv. Die Leute sahen ihn als hingegeben und voll von Jesus an. Aber seine Kinder wussten, sein Leben zu lesen, und sie sahen ihn so, wie er wirklich war: ein Blender. Er behandelte ihre Mutter mit übler Rede schlecht. Oder er hatte ein geheimes Versteck mit pornografischen Magazinen. Oder er wurde erwischt, als er schmutzige Videos ansah.

Solch ein Papa dient nach dem Eli-Priestertum. Er hat keine geistliche Autorität. Und damit erhält er auch keinen Respekt. Er mag seinen Kindern eine Strafpredigt halten, ihnen drohen, oder versuchen, Gehorsam einzufordern. Aber er verschwendet seinen Atem. Es wird alles nichts nützen.

Wir sehen das in Elis Leben veranschaulicht. Eli hatte zwei Söhne namens Hofni und Pinhas, die ebenfalls als Priester dienten. Gott nannte diese beiden Männer „Söhne Belials“, oder Kinder des Teufels. Sie besaßen die Dreistigkeit, an der Tür zum Tempel Unzucht mit Frauen zu treiben. Sie brachten sogar Prostituierte in Gottes Haus. Doch Eli befasste sich niemals mit seinen Söhnen wegen ihrer Sünde. Niemals sprach er zu ihnen mehr als ein leeres Wort der Warnung. Schließlich wusste er, dass alles, was er ihnen auch sagen mochte, umsonst sein würde, wegen seiner eigenen geistlichen Trägheit.

Heute sind mehr christliche junge Leute Alkoholiker als jemals zuvor. Manche Eltern haben ihre Teenager hilfesuchend zu mir gebracht. Allzu oft, wenn ich dann persönlich mit diesen Kids rede, lachen sie über die Sorge ihrer Eltern wegen ihrem Trinken. „Mein Papa und meine Mama hatten immer ein Weinversteck“, sagen sie. „Sie würden trinken und dann beten. Meine Leute haben mich mit diesem Stoff ausgesetzt. Ich habe nicht durch den Druck meiner Altersgenossen angefangen zu trinken. Ich wurde zuhause ein Alkoholiker.“ Andere erzählen mir: „Mein Dad sitzt mir immer wegen des Pot-Rauchens im Nacken. Aber er trinkt die ganze Zeit. Das ist doch Pot flüssig.“

Noch tragischer: Ich sehe in diesen Kids eine Passivität gegenüber Jesus. Wenn der Heilige Geist sich während der Gemeindegottesdienste bewegt, sitzen sie unbewegt da. Die Predigt mag überführend sein, aber die jungen Leute bleiben unberührt. Ich muss mich fragen: Was hat sie so verhärtet? Wie wurden sie so desinteressiert an den Dingen Gottes? Es sind keine zutiefst verdorbenen Kids oder Gotteshasser. Tatsächlich sind viele gutherzig und gebend. Aber traurigerweise ist ihr Leben ein komplettes geistliches Leerzeichen. Ich kann daraus nur schließen, dass sie zuhause keine wahre Manifestation Jesu gesehen haben.

Hesekiel sagt uns, dass die Priester in Elis Dienst Verunreinigung in Gottes Haus kommen ließen (siehe Hesekiel 44,7). „Fremde, unbeschnitten am Herzen“ brachten abscheuliche Götzen in das Heiligtum. Und die Priester „(haben dem Volk) vor ihren Götzen gedient“ (Hesekiel 44,12). Dies bedeutet, dass die Pastoren den Götzendienst der Menschen billigten. Diese Priester machten es dem Volk Gottes schließlich noch leicht in ihrer Sünde.

Dieses Thema, „Vor Götzen dienen“, sollte bei jedem Christen einschlagen. Sehen Sie, unsere Häuser sollen heilige Heiligtümer sein, an denen der Herr erhoben wird. Und kein Götze oder Gräuel sollte in ihnen geduldet werden. „Und du sollst keinen Gräuel in dein Haus bringen, so dass du gleich ihm Gebanntes wirst. Du sollst es als abscheulich verabscheuen und es für einen gräulichen Gräuel halten, denn Gebanntes ist es“ (5. Mose 7,26; mit Fußnote).

Das ist der Abschnitt, bei dem Gott mich anwies, mich mit ihm zu befassen, als er mir vor Jahren befahl, den Fernseher unserer Familie loszuwerden. Der Heilige Geist offenbarte, dass, wenn ich die Fülle Christi erfahren und weiter prophetisch reden wollte, ich diesen Götzen zerbrechen musste. Schließlich würde ich nicht einmal meiner eigenen Familie dienen können, wenn ich mich an irgendetwas Verabscheuenswürdiges klammerte. Das war die Zeit, als ich erkannte, dass der Fernseher eine mächtige Waffe des Feindes werden würde. Satan würde ihn benutzen, um das Licht des Geistes Gottes in den Herzen und Gedanken einer Menge von Christen zu dämpfen.

Natürlich liegt das weit zurück, als das Fernsehen nach heutigen Maßstäben noch milde war. Die populärsten Shows waren: „I love Lucy“ („Ich liebe Lucy“), „The Honeymooners“ („Die Hochzeitsreisenden“), und „The Andy Griffith Show“. Das Wort „Sex“ konnte nicht einmal erwähnt werden. Die Fernsehzuschauer jener Zeit hätten sich nicht einmal im Ansatz den Inhalt der Programme von heute vorstellen können: unverfrorene Nacktheit, blutige Gewalt, provokanter Sex, die Verherrlichung von Ehebruch und Homosexualität, die Verspottung der Evangelikalen.

Nun möchte ich ein ebenso wichtiges Thema anschneiden: Ist das Zimmer Ihres Kindes eine Höhle der Ungerechtigkeit? Sind seine Regale voll von sinnlichen Rap-CDs und Videos? Wissen Sie, welche Art von Musik er sich aus dem Internet herunterlädt? Sind Sie sicher, dass er nicht auf pornografischen Webseiten surft, oder sich sogar mit perversen Erwachsenen in Chaträumen unterhält?

Vielleicht schaut Ihr Kind sich in Ihrem eigenen Wohnzimmer jugendgefährdenden Schmutz im Kabelfernsehen an. Sie sagen sich: „Ich habe das Kabelfernsehen ja nur wegen der CNN News oder dem Discovery Channel angeschafft. Aber wenn Sie nicht überwachen, was Ihre Kinder aufnehmen, manifestieren Sie ihnen nicht Christus. In einem Bericht einer Regierungsbehörde wurde kürzlich empfohlen, dass Eltern den Computer ihrer Kinder ins Wohnzimmer bringen. Dies würde das Risiko verringern, mit einem Pädophilen in Kontakt zu kommen. Dies war kein Rat irgendeines Predigers sondern der Regierung.

Missverstehen Sie mich hier nicht: Der Punkt ist nicht, sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen. Tatsächlich ist er das genaue Gegenteil: eine Manifestation der Wahrheit Jesu zu sein, in jedem Lebensbereich. Unser Gott möchte uns zu lebendigen, atmenden Bibeln für die Welt machen. Also, wie können wir da in Kinos sitzen und in Shows trinken, die Gewalt verherrlichen – eine Sünde, die Gott hasst? Wie können wir unverhohlene Flüche gegen den Namen unseres Erlösers dulden? Wie können wir passiv danebensitzen, wenn sinnliche, verführerische Bilder vor unseren Augen zur Schau gestellt werden? Wie kann irgendein Christ glauben, dass er aus einer Sitzgelegenheit der Verächter mit reinem Herzen aufstehen und eine Manifestation Christi ausstrahlen könnte?

Das ist nicht Gesetzlichkeit. Es ist Manifestierung Christi. Und es ist die Vermeidung, ein Eli zu werden, der weich gegenüber der Sünde war. Gott sagte über dieses Priestertum: „Sie sollen mir nicht <mehr> nahen ... um allen meinen heiligen Dingen, den hochheiligen, zu nahen“ (Hesekiel 44,13).

„Die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks, die den Dienst an meinem Heiligtum versehen haben, als die Söhne Israel von mir abirrten, sie sollen mir nahen, um mir zu dienen, und sollen vor mir stehen ... Sie sollen in mein Heiligtum hineinkommen ... und sollen den Dienst für mich verrichten“ (Hesekiel, 44,15-16). Gott sagt damit im Wesentlichen: „In den letzten Tagen werde ich ein Zadok-Priestertum haben, bestehend aus Dienern nach meinem eigenen Herzen. Und anders als das Eli-Priestertum werden sie mir nahen und mir dienen.“

Paulus schreibt: „Darum, da wir diesen Dienst haben [Christus zu manifestieren] ... haben [wir] den geheimen <Dingen>, deren man sich schämen muss, entsagt und wandeln nicht in Arglist, noch verfälschen wir das Wort Gottes, sondern durch die Offenbarung der Wahrheit“ (2. Korinther 4,1-2). Paulus sagt, dass Christus zu manifestieren mit einschließt, alle verborgene Unlauterkeit und jede geheime Sünde aufzugeben. Kurz: Diese Dinge spiegeln die Prophetie Hesekiels wider: Gottes Zadok-Diener werden die Wege Elis ablehnen, alle Götzen aufgeben, sich Gott mit erneuerter Leidenschaft zuwenden, immer mehr zum Herrn abgesondert werden, und sich entschließen, seine Herrlichkeit widerzuspiegeln.

Sie mögen sich fragen: Wo finden Zadok-Priester die Kraft, diese Dinge zu tun? Wie zitieren sie die Fähigkeit her, sich in ihrem Leben der Gräuel komplett zu entledigen, während Eli-Priester offen von solchem Gift trinken? Was muss mit diesen wahren Dienern geschehen, um sie zu veranlassen, inmitten solchen Kompromisses sich an Jesus zu hängen?

Einfach ausgedrückt werden Zadok-Priester verändert und befähigt, indem sie sich mit Christus einschließen. Sie verbringen Qualitätszeit in seiner Gegenwart. Als ein Ergebnis daraus haben sie ihre Berufung gefunden: sich Jesus zu nahen und ihm in seiner Gegenwart zu dienen. Wie dienen sie dem Herrn? Das Wort, das Hesekiel für „dienen“ verwendet, ist „sharath“ (siehe Hesekiel 44,15-16). Es bedeutet „aufwarten“ oder „bedienen“, und „anbeten“. Kurz: Es spricht von eifernder Hingabe.

Ich las von solcher Hingabe kürzlich in der New York Times. Ein Reporter wurde zu einem neuen Hindu-Tempel in Pomona, New York, geschickt. Der Tempel war für den Gott Vishnu gebaut worden, der von vielen asiatischen Immigranten angebetet wird. Der Reporter beschrieb, wie er einen Hindu-Priester diesem Gott dienen sah. Zuerst betrat der Priester das innere Sanctum, oder die heilige Stätte. Dann kniete er stundenlang vor einer Granitbildnis Vishnus. Der Gott liegt auf den Windungen einer fünfköpfigen Kobra, wo er von den Häuptern der Schlange geschützt ist. Der Reporter schrieb: „Der Priester kam Stunden später aus jener heiligen Stätte heraus, ausgelaugt und glückselig wie ein siegreicher Krieger. Er war mit Schweiß bedeckt und trug eine verwelkte Blumengirlande unter seinem Arm.“

Ich frage mich oft, ob Gott auf diese Art von Hingabe eifersüchtig wird. Während Priester anderer Religionen leblosen Götzen dienen, ist eine Vielzahl aus Gottes Volk mit den Dingen dieser Welt beschäftigt. Wir geben ihm nur Reste von unserer Zeit, in unseren hastigen, übrig gebliebenen Momenten.

„[Sie] sollen vor mir stehen, um mir das Fett und das Blut darzubringen, spricht der Herr, HERR“ (Hesekiel 44,15). Beachten Sie die zwei Dinge, die Hesekiel hier erwähnt: das Fett und das Blut.

1. Das „Fett“ repräsentiert den besten Teil eines Opfers. Es bezieht sich auf das Tieropfer, das die Priester darbrachten: „Der Priester soll sie auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: „Eine Speise des Feueropfers <ist es> als wohlgefälliger Geruch. Alles Fett gehört dem HERRN. Eine ewige Ordnung bei euren Generationen in allen euren Wohnsitzen: Keinerlei Fett und keinerlei Blut dürft ihr essen!“ (3. Mose 3,16-17). Das Fett wurde als der bevorzugte Teil des Tieropfers betrachtet. Gott sagte damit seinem Volk: „Ich möchte, dass ihr mir das Beste bringt, das ihr anzubieten habt.“

Heute ist unser Opferangebot Anbetung und Hingabe an den Herrn. Und Gott sagt uns, genau wie er zu Israel sagte: „Ich möchte das Beste eures Lebens. Ich möchte nicht, dass ihr mir nur die Stunden der Müdigkeit und Erschöpfung gebt. Ich möchte eure Anbetung und euren Dienst, wenn eurer Verstand und eurer Körper in bestem Zustand ist. Ich möchte das Beste von allem, was ihr anzubieten habt.“

Kurz: Wir dienen dem Herrn jedes Mal, wenn wir ihn an die erste Stelle setzen. Wir dienen ihm, wann immer wir von unseren Aktivitäten, Sehnsüchten und Angelegenheiten weggehen, um bei ihm zu sein – wann immer wir alles Wichtige anhalten und uns fortstehlen, um ihn anzubeten – wann immer wir jeden Gedanken beiseiteschieben und an ihn allein denken. Das bringt ihm das „Fett“, den besten Teil von uns. Die Bibel nennt dieses Fett sogar „Brot Gottes“. Mit anderen Worten: Wir nähren den Herrn, wann immer wir ihn wichtiger machen als alles andere.

2. Das „Blut“, von dem Hesekiel spricht, repräsentiert ein Leben, das Gott hingegeben ist. Es bedeutet uneingeschränkte Weihe, den Ertrag unseres gesamten Lebens. Im Wesentlichen dienen wir dem Herrn jedes Mal, wenn wir uns auf die Kraft des Blutes Christi verlassen. Und das sollen wir in jeder Situation und Krise tun. Sehen Sie, Jesu Blut anzuwenden, ist keine Einmal-Erfahrung. Es ist eine tägliche Notwendigkeit. Wir sollen uns jedes Mal auf die Kraft seines Blutes berufen, wenn wir Heilung, Frieden im Denken, Reinigung von Sünde brauchen. Unter jedem Umstand sollen wir uns fest auf die Verheißungen stellen, die Gott uns durch das vergossene Blut seines Sohnes gegeben hat. Wir sollen auf seinen Anrechten stehen, gereinigt, erlöst, unerschütterlich.

Der Herr bezeichnet diese Opfer von Fett und Blut als „einen süßes Aroma“ (3. Mose 3,16; a. d. englischen King James Version), was bedeutet: ein süßer Geschmack für seine Lippen. Der Herr empfängt dieses „süße Aroma“ immer dann, wenn wir Jesus das „Fett“ und das „Blut“ unseres Lebens geben: indem wir unsere Körper als lebendige Opfer hingeben und auf das Blut Christi als unseren Sieg vertrauen. Wir ernähren Gott sogar mit etwas Süßem für seinen Geschmack.

Nur wenn wir diese Dinge tun, werden wir Jesus vollkommen manifestieren. Und nur dann wird unser Leben von der Kraft des Heiligen Geistes erfüllt werden und das Gewissen von jedem um uns herum berühren.

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.