Eine Wohnung Gottes

„In dem ihr auch zusammen aufgebaut werdet zu einer Wohnung Gottes durch den Geist“ (Epheser 2,22; a. d. englischen King James Version). Eine Wohnung ist ein Verweilort. Das griechische Wort für „Wohnung“ in diesem Vers bedeutet „ein ständiger Wohnsitz“.

Jeder Christ weiß, dass Gott nicht in menschengemachten Tempeln oder Gebäuden wohnt. Stattdessen hat unser Herr beschlossen, in menschlichen Gefäßen zu wohnen – das heißt, in den Herzen und Körpern seines Volkes. Alle, die in Christus sind, bilden seinen Tempel – seine Bleibe, seinen dauernden Wohnsitz. Jeder Gläubige kann mit Zuversicht prahlen: „Gott lebt in mir.“

Gott hat keinen anderen physischen Wohnsitz – keine Nation, keine Hauptstadt (nicht einmal Jerusalem), keinen Berggipfel. Er residiert nicht in den Wolken oder im physischen Himmel, in der Dunkelheit oder dem Tageslicht, der Sonne, dem Mond oder den Sternen. Natürlich, der Herr ist überall, seine Gegenwart erfüllt alle Dinge. Aber gemäß seinem Wort macht Gott sein Volk zu seinem Heim. Das Blut-gereinigte Herz ist seine bleibende Wohnung.

Wann begann Gott, in uns zu bleiben? Er tat dies, als wir zunächst Jesus unser Herz gaben. In diesem Moment erfüllte Christi bleibende Gegenwart unser Sein. Mehr noch: Jesus brachte uns die Fülle der Gottheit – den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Er bezeugt: „Ich [bin] in meinem Vater ... Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen“ (Johannes 14,20-23).

Lange bevor die Welt erschaffen wurde, kamen der himmlische Vater und sein Sohn überein, dass die Menschheit ihr Verweilort sein sollte. Sie schlossen einen Bund, dass Jesus auf die Erde kommen würde, um die Herzen und Körper eines auserwählten Volkes zu bewohnen. Lassen Sie mich dies aus der Schrift zeigen.

Der Apostel Paulus spricht von Christus als dem, der Weisheit ist: „Aus ihm aber <kommt es, dass> ihr in Christus Jesus seid, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung“ (1. Korinther 1,30).

Sprüche 8 spricht auch von Weisheit, in einer Weise, die sich nur auf Jesus beziehen konnte. In Vers 30 sagt die Weisheit: „Da war ich Schoßkind bei ihm und war <seine> Wonne Tag für Tag, spielend vor ihm allezeit.“ Woher wissen wir, dass es in diesem Vers um Jesus geht? Er allein war die Freude seines Vaters. Gott freute sich nicht an Weisheit, sondern an seinem Sohn.

Wir wissen, dass Christus bei Gott war, noch bevor die Erde erschaffen wurde. „Der HERR hat mich geschaffen als Anfang seines Weges, als erstes seiner Werke von jeher. Von Ewigkeit her war ich eingesetzt, von Anfang an, vor den Uranfängen der Erde“ (Sprüche 8,22-23). Können Sie sich die Freude vorstellen, die der Vater und der Sohn jeder am anderen genossen? Sie waren in der Herrlichkeit des Himmels zusammen, in großer Glückseligkeit.

Erinnern Sie sich – dies war bevor Jesus irgendetwas von menschlicher Traurigkeit wusste. Er war noch nicht im Fleisch gewandelt, mit all seinen Bürden und Prüfungen. Er musste erst noch von jeder menschlichen Schwäche berührt werden – abgelehnt werden, verachtet, verspottet, angespuckt und von ihrer Sünde niedergedrückt werden. Und er musste sich noch dem Kreuz gegenübersehen. Er hatte das Verbergen des Angesichts seines himmlischen Vaters nicht erlebt. Und er hatte niemals Tod geschmeckt.

Dann kam der Plan des Neuen Bundes. In diesem Plan sah Gott – nachdem er den Menschen damit, einem freien Willen zu haben, geschaffen hatte –, dass, wenn der Mensch versagte, er einen Erlöser brauchen würde. So bat der Vater seinen Sohn, den Neuen Bund zu vermitteln. Der Herr fragte: „Wirst du menschliches Fleisch annehmen und das Opfer werden, das die gefallene Menschheit erlöst? Wirst du ihre Sünden auf dich nehmen und sie von dem Anspruch des Üblen auf ihr Leben erlösen?“

Jesus verstand diese furchtbare Aussicht vollkommen. Er sah die Schläge, die Dornenkrone, den Hass und die Ablehnung von Gottes eigenem Volk voraus. Und er sah, wie sich das Kreuz vor ihm abzeichnete. Doch die Schrift sagt, dass Jesus Freude hatte, für uns sein Leben zu geben. Er überschlug die Kosten und antwortete: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, liebe ich; und dein Gesetz ist tief in meinem Innern“ (Psalm 40,9).

Der Sohn sprach auch diese unfassbaren Worte: „Mich freuend im bewohnbaren Teil seiner Erde; und meine Freuden waren bei den Menschensöhnen“ (Sprüche 8,31; a. d. englischen King James Version). Sehen Sie, was Christus damit sagt? Unter all den wundersamen, vom Menschen noch nicht entdeckten Galaxien, und den Planeten ohne Zahl, entschied Gott, in dieser winzige Sphäre, Erde genannt, zu verweilen. Und er wählte den Menschen als den Ort, den er hier bewohnen würde. Wir sollten der „bewohnbare Teil seiner Erde“ sein.

Hier ist der Schlüssel zu meiner Botschaft: Jesus wusste, dass er die glückselige Von-Angesicht-zu-Angesicht-Gemeinschaft, die er mit seinem Vater hatte, nicht länger genießen würde. Doch er freute sich an der Aussicht, zu kommen und in uns zu verweilen: „Und meine Freuden waren bei den Menschensöhnen“ (8,31). Er sagte damit: „Ich werde ein Volk zu meinem Herz bringen. Und ich werde eins mit ihnen sein, um ihre Gemeinschaft zu genießen.“ Er gewann Freude bei dem Gedanken an süße Gemeinschaft – mit uns!

Ich glaube an die absolute Vorkenntnis Gottes. Und ich glaube, dass unser Herr schon lange bevor wir existierten wusste, wie jede Person auf sein Evangelium reagieren würde. Nun, ich glaube nicht an eine begrenzte Versöhnung; Gott entschied nicht, manche Menschen zu verdammen und andere zu retten. Jesus starb für alle, und wer auch immer zu ihm kommt, kann gerettet werden. Unser Herr ist nicht willens, dass irgendjemand umkommt (siehe Johannes 3,15-17; 2. Petrus 3,9). Doch wenn er unsere Namen im Voraus kannte, wusste er auch, ob wir sein Opfer annehmen oder ablehnen würden.

Als das ureigenste Wesentliche Gottes, teilte Christus diese Vorkenntnis. Und ich glaube, dass er jede Person voraussah, die ihn als König und Herrn in ihrem Herzen empfangen würde. Er wusste von jedem von uns, ob wir in China, Russland, Amerika, den afrikanischen Ländern oder in irgendeiner anderen Nation leben. Und er freute sich an der Aussicht auf sein Kommen, um in uns zu bleiben.

Erinnern Sie sich an den Tag, an dem Sie errettet wurden? Rufen Sie die Gefühle, die Sie empfunden haben, wieder wach – die Versprechungen, die Sie Jesus machten, indem Sie versprachen, alle anderen zu verlassen und ihm zu folgen? Jesus sah es geschehen, vor Äonen in der Ewigkeit – und er hatte Freude an Ihnen. Er wusste, dass Sie ihn empfangen würden, noch bevor Sie im Mutterschoß Ihrer Mutter geformt wurden.

David schreibt: „Du bist es, der mich aus dem Mutterleib gezogen hat, der mir Vertrauen einflößte an meiner Mutter Brüsten. Auf dich bin ich geworfen von Mutterschoß her, von meiner Mutter Leib an bist du mein Gott“ (Psalm 22,10-11). „Deine Augen sahen meine Substanz, noch unvollkommen; und in dein Buch waren alle meine Glieder geschrieben, die in Fortdauer gebildet wurden, als noch keines von ihnen da war“ (Psalm 139,16; a. d. englischen King James Version).

Als Sie noch nicht einmal ein Samen waren, verzeichnete Gott alle Glieder Ihres Körpers in seinem Buch. Er wusste alles über Sie. Und sein Sohn, Jesus, freute sich daran, zu wissen, dass Sie wachsen würden, um einmal seine Wohnung zu sein.

1. Jesus freute sich als Ihr Bräutigam über Sie. Er erwartete, Intimität und Gemeinschaft mit seiner Braut zu haben.

Die Bibel bietet zahlreiche Beschreibungen unserer Identität in Christus an. Wir werden sein Körper, seine Schafe, Jungfrauen, Söhne, Diener, Freunde genannt. Aber die intimste all dieser Beschreibungen ist diese: Wir sind die Braut Christi. „Wie der Bräutigam sich an der Braut freut, so wird dein Gott sich an dir freuen“ (Jesaja 62,5).

Wenn Sie verheiratet sind, dann erinnern Sie sich an die Zeit, als Sie mit Ihrem Geliebten verlobt waren. Sie waren von Kopf bis Fuß ineinander verliebt. Und Sie zählten die Tage, bis Sie endlich eins sein könnten, in vollkommener Vereinigung mit Ihrem Partner.

So war es bei Jesus. Er freute sich so sehr darauf, mit Ihnen zu sein, dass er einverstanden war, seine vollkommene Gemeinschaft mit dem Vater zu verlassen. Er dachte voraus an den Tag, an dem Sie endlich seine Braut sein würden. Und in seinen Augen war es eine Liebesheirat. Er würde Ihr Augapfel sein und er würde Sie ganz für sich haben. Das war der Grund seiner Freude.

Ihr Bräutigam erwartete freudig die Zeit, in der Sie in der verborgenen Kammer täglich zu ihm kommen, sich an ihm freuen würden. Sie würden Stunden miteinander verbringen – weggeschlossen aus der Welt, miteinander Liebe teilend, innige Gemeinschaft genießend. Und er würde Sie glücklich in seine Obhut nehmen und sich über Sie freuen: „Er freut sich über dich in Fröhlichkeit, er schweigt in seiner Liebe, er jauchzt über dich mit Jubel“ (Zefanja 3,17).

Jetzt denken Sie zurück an die Zeit, als Sie zum ersten Mal Jesus liebten. Sie suchten ihn mit all Ihrem Herzen. Sie lasen sein Wort mit reiner Freude. Sie waren begeistert darüber, in Gottes Haus zu gehen, um ihn zu lieben und anzubeten.

In Jesu Augen würde jeder Tag mit Ihnen ein Hochzeitstag sein. Er erklärte: „Hier werde ich mir mein Heim bereiten. Ich werde in jemandem leben, der mich mehr will als irgendetwas anderes in der Welt.“

Meine Frau Gwen und ich hatten diese Art der Liebe in unserer Ehe gehabt. Wenn wir mehr als vierundzwanzig Stunden auseinander sind, landen wir dabei, uns einander dreimal am Tag anzurufen. Dies hat mehr als 50 Ehejahre angehalten – und wir sind nur Menschen. Können Sie sich die Art von Liebe vorstellen, die Jesus mit Ihnen zu teilen erwartete?

2. Jesus freute sich bei dem Gedanken, seine tiefsten Geheimnisse mit Ihnen zu teilen.

Eine der größten Ausdrucksweisen wahrer Liebe ist es, intime Geheimnisse mit dem geliebten Menschen zu teilen – Dinge, die niemand anders weiß. Wie jeder Bräutigam erwartete Christus, seine Geheimnisse mit Ihnen zu teilen. Und er erwartete, dass Sie Ihre Geheimnisse mit ihm teilen würden.

Das ist es, was Liebende tun, selbst in fleischlichen Beziehungen. Obwohl Simsons Freude an Delila fleischlich war, hielt er vor ihr nichts verborgen (siehe Richter 16,4). Seine Liebe zu Delila veranlasste ihn, ihr vom Geheimnis seiner Kraft zu erzählen – und es kostete ihn sein Leben.

Als Jesus sich auf Sie freute, erwartete er, dass Sie nicht nur seine Braut, sondern auch sein Busenfreund sein würden. Er sah Sie im Voraus, in ihrer verborgenen Gebetskammer, ihm gänzlich ergeben. Und er freute sich bei dem Gedanken daran, Ihnen sein Wort zu öffnen, Dinge zu offenbaren, die andere Gläubige niemals sehen oder hören würden. „Euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe“ (Johannes 15,15).

Er freute sich darauf, die tiefsten Geheimnisse der Gottheit mit Ihnen zu teilen. Sein Wort sagt: „Mit den Aufrichtigen hält er seinen Rat“ (Sprüche 3,32). In der Tat, der Herr macht keine wesentlichen Schritte, ohne seine Pläne denen vorherzusagen, die ihn lieben. Amos schreibt: „Der Herr, HERR, tut nichts, es sei denn, dass er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, enthüllt hat“ (Amos 3,7).

Jesus wollte Ihnen intime Offenbarungen aus Gottes Sinn mitteilen: wonach er sich sehnt, es zu vollbringen, in der Welt und in Ihrem Leben ... die Herrlichkeiten des neuen Bundes und seiner heiligen Namen ... die Schönheit seines Opfers. Im Gegenzug erwartete er, dass Sie mit Ihm jede ihrer Nöte und jedes Problem, ihre Verletzung und ihr Versagen, Ihre Hoffnung und Sehnsucht, ihren Traume und Alptraum teilen würden. Er würde jemand sein, dem Sie Ihr ganzes Herz ausschütten könnten.

3. Jesus freute sich, dass seine Braut sich an seinem Wort freuen würde.

„Glücklich der Mensch, der auf mich hört, indem er wacht an meinen Türen Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet!“ (Sprüche 8,34). Christus sagt uns damit: „Das ist die Person, in der ich leben und bleiben werde – jemand, der an jedem Wort von mir hängt. Jeden Morgen wartet mein Geliebter an meinem Tor, nur um ein Wort von mir zu bekommen. Sehnsüchtig wartet er auf meine Stimme. Und er freut sich an allem, was ich ihm sage.“

Als seine Braut sollen wir auf diese Worte ein Echo geben: „Meine Taube in den Schlupfwinkeln der Felsen, im Versteck an den Felsstufen, lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig“ (Das Hohelied 2,14).

David war ein solcher Gläubiger, der täglich darauf wartete, Gottes Wort zu empfangen. Und er freute sich in dem Wort, das er empfing. Er bezeugte: „An deinen Satzungen habe ich meine Lust. Dein Wort vergesse ich nicht“ (Psalm 119,16). „Deine Zeugnisse sind auch meine Lust, meine Ratgeber <sind sie>“ (119,24). „Ich habe meine Lust an deinen Geboten, die ich liebe“ (119,47). „Dein Gesetz ist meine Lust“ (119,77). Die buchstäbliche hebräische Bedeutung dieses letzten Verses ist: „Ich genieße dein Wort.“

Ich möchte mich nun auf zwei Ausdrücke im oben erwähnten Vers (Sprüche 8,34) fokussieren: „Tag für Tag an meinen Türen wachen“ und „Die Pfosten meiner Tore hüten“. Zunächst, was ist das Tor, auf das sich hier bezogen wird?

Der Psalmist gibt uns die Antwort: „Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit! Ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen“ (Psalm 118,19). Ich glaube, dass diese „Tore der Gerechtigkeit“ auch die „enge Pforte“ sind, von dem Jesus spricht. Sie betreffen jeden, der sich täglich an Gottes Wort wendet, um seine Gerechtigkeit zu erlernen.

Solch ein Christ ist entschlossen, aufrecht vor dem Herrn zu wandeln. Er wird aufgeregt bei jeder Offenbarung, die ihm den Pfad zu einem heiligen Wandel zeigt. Er sagt sich: „Ich möchte Wahrheit in meinem inneren Menschen. Ich weiß, dass ich sie nicht bekommen werde, indem ich einfach Predigtkassetten höre oder Bücher lese. Ich muss geduldig auf den Herrn warten, sodass er mir seine Tore öffnen wird.“

Treu kommt Gottes Heiliger Geist heraus, um diesem Gläubigen jeden Morgen zu begegnen. Und er lädt ihn nach innen ein, indem er flüstert: „Willkommen, Freund. Lass mich dir heute etwas Neues über Gottes Gerechtigkeit zeigen.“

Zweitens, was bedeutet „meine Türpfosten hüten“? Dies bezieht sich auf jeden Gläubigen, der vor Gottes Wort zittert. Der Ausdruck kommt aus Jesaja 6, als der Prophet an den Türpfosten des Tempels wartete und danach verlangte, von Gott zu hören.

Als Jesaja dort stand, hörte er die Seraphim singen „heilig, heilig“, die Himmel mit ihren Lobpreisungen erschallen. Dann plötzlich donnerte eine mächtige Stimme aus dem Himmel hervor. Die Stimme war so laut und klar, dass sie alles erschütterte: „Da erbebten die Türpfosten in den Schwellen von der Stimme des Rufenden, und das Haus wurde mit Rauch erfüllt“ (Jesaja 6,4).

Diese gewaltige Stimme erschütterte Jesaja bis ins Mark. Sie störte ihn so sehr auf und überführte ihn, dass er aufschrie: „Wehe mir, denn ich bin verloren“ (Jesaja 6,5). Der Prophet zitterte, als er Gottes Stimme hörte.

Jesaja ist ein Beispiel für jemanden, „der meine Türpfosten hütet“. Dieser Gläubige verlangt danach, Gottes Wort zu hören. Und wenn das Wort kommt, erlaubt er dessen Überführung in seine Seele zu sinken. Gottes Wort sagt über solch eine Person: „Auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort“ (66,2).

Wir haben gesehen, wie Jesus sich über uns freute, bevor die Welt gemacht war. Er erwartete, dass er kommen würde, um in uns zu verweilen und uns zu seiner Wohnung zu machen. Und er freute sich, dass wir uns an ihn klammern und alle anderen verlassen würden. Wir würden ihn täglich suchen und Qualitätszeit mit ihm verbringen. Er würde seine Geheimnisse mit uns teilen, und wir würden ihm unser Herz ausschütten. Wir würden uns an seinen Wegen freuen, wobei wir in seinem Wort nach Offenbarungen seiner Gerechtigkeit forschen würden. Und wir würden zittern bei den Offenbarungen, die sein Wort uns gab.

Die Bibel legt klar dar, was Jesus in uns, seiner Wohnung, zu finden erwartet. Also, erfüllen Sie seine Erwartung? Er erwartete, ein ganzes Leben mit Ihnen zu verbringen. Wächst Ihre Intimität mit ihm? Oder vernachlässigen Sie ihn tagelang?

Ihr Bräutigam hatte es im Sinn, Sie ganz nah zu sich zu ziehen. Er wollte Ihnen sein Herz öffnen, um täglich süße Gemeinschaft mit Ihnen zu haben. Er verlangte danach, Ihnen viele Dinge zu zeigen, Dinge, die niemand sonst gesehen hatte. Er wollte Ihr Leben ausformen, um die Frucht des Geistes in Ihnen hervorzubringen. Und er wollte Ihre Schwächen, Ängste und Gefühle der Unzulänglichkeit wegnehmen.

Im Gegenzug sollten Sie für sein Herz eine Freude sein – durch Ihre Tränen, Ihre Intimität, Ihre anhängliche Ergebenheit. Ihre Worte an ihn sollten die Worte einer Braut sein: „In seinem Schatten zu sitzen, gelüstet es mich, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß“ (Das Hohelied 2,3). „Lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören!“ (2,14).

Der bloße Gedanke an diese Beziehung zu Ihnen veranlasste Christus, sich zu freuen, lange bevor die Welt erschaffen wurde. Doch nun, da die Zeit gekommen ist, diese Beziehung zu genießen, vernachlässigen und ignorieren Sie den Herrn. Sie haben Zeit, fernzusehen, einzukaufen, im Internet zu surfen, zu gärtnern – aber Sie haben keine Zeit für Jesus. Ich frage Sie: Glauben Sie, dass er im Herzen einer Braut wohnen wird, die mit ihm gelangweilt ist? Warum sollte er in einem Menschen weiter verweilen, der keine Zeit hat, mit ihm zu sein, zu ihm zu reden, ihm zuzuhören?

Hier ist eine ernste Warnung: Jesus wird nicht in denen bleiben, die ihn vernachlässigen und ignorieren. Sie mögen einwenden: „Aber ich liebe meinen Herrn. Ich habe ihm bestimmt nicht die kalte Schulter gezeigt.“ Tatsache ist, wenn Sie manchmal wochenlang das Gebet und sein Wort vernachlässigten – wenn Sie keine persönliche, intime Beziehung zu ihm haben –, dann haben Sie damit Ihre Aussage gemacht. Sie haben erklärt: „Meine Taten beweisen, dass ich keine leidenschaftliche Liebe für Jesus habe. Meine Familie, Karriere und persönlichen Sehnsüchte kommen zuerst.“

Gottes Wort warnt klar: „Wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung missachten?“ (Hebräer 2,3). Es ist ein hoher Preis für das Ignorieren Christi zu zahlen. Die Bibel warnt, dass, wenn wir Gottes Geschenk der Erlösung vernachlässigen, wir zu Salz werden. Lassen Sie mich erklären.

Hesekiel 47 spricht von einem Fluss des Lebens, der aus dem Thron Gottes hervorquillt. Dieser Fluss besteht aus heiligen, heilenden Wassern. Und wenn er durch die Wüste fließt, bringt er Leben zu allem, was er berührt. Er dehnt sich immer breiter und tiefer aus, bis genug Wasser da ist, um darin zu schwimmen.

„Dieses Wasser ... fließt in die Ebene hinab und gelangt ins Meer, in das salzige Wasser, und das Wasser wird gesund werden. Und es wird geschehen, jedes Lebewesen, das da wimmelt – überall wohin der Fluss kommt –, wird leben“ (Hesekiel 47,8-9).

Dieser Strom des Lebens repräsentiert das gepredigte Evangelium. Christi Gute Nachricht begann als ein nur kleines Rinnsal durch das Predigen seiner zwölf Jünger. Dann breitete sich das Wort aus. Es wurde weiträumig durch den Apostel Paulus gepredigt, und später durch seine Bekehrten. Bald breitete es sich über die ganze Welt aus. Heute predigen Abertausende von Gottes Dienern sein Evangelium auf der ganzen Erde. Also sind dort jetzt Ströme, um darin zu schwimmen. „Alles wird leben, wohin der Fluss kommt“ (47,9).

Dieser Strom fließt seit Golgatha. Und heute werden Millionen, die Gottes Wort hören und annehmen, geheilt. Die Wahrheit Christi weckt sie aus ihrer Nachlässigkeit, Trägheit und Apathie. Jetzt sind ihre Augen weit offen, und sie freuen sich in Jesus. Sie suchen ihn täglich, lieben sein Wort, teilen Intimität mit ihm. Sie lernen Dinge im Geist, die sie niemals gekannt hatten. Ihnen sind Geheimnisse aus dem Herzens Gottes mitgeteilt worden – und es heilt sie.

So, was ist nun mit Ihnen geschehen? Schwimmen Sie in den heilenden Wassern Gottes? Oder lassen Sie seinen Strom geradewegs an sich vorbeifließen? Beachten Sie, was mit den Wüstengebieten geschieht, in denen diese Wasser nicht fließen: „Seine Sümpfe und seine Lachen <aber> werden nicht gesund werden. Dem Salz sind sie hingegeben“ (47,11; mit Fußnote).

Mag sein Sie sind schuldig, Jesus zu ignorieren. Sie waren gebetslos, ungehorsam, nachlässig gegenüber seinem Wort. Sie haben überführende Predigten gehört und sich von ihnen aufstören lassen, aber Sie sind immer wieder zu ihrer Selbstzufriedenheit zurückgekehrt. Jetzt ist Ihre Nachlässigkeit ein Lebensstil geworden. In Wahrheit haben Sie die Erwartung, die Jesus einmal Ihnen gegenüber hatte, zunichte gemacht.

Was bedeutet es, „dem Salz hingegeben“ zu werden, wie es Hesekiel darlegt? Es bedeutet völlige Nutzlosigkeit ... Fruchtlosigkeit, Leere, Trockenheit, Einsamkeit. Denken Sie an das Tote Meer in Israel. Es ist ein Wasserkörper, der völlig dem Salz überlassen ist. Kein Fisch kann in ihm überleben. Keine Pflanze kann in ihm oder um ihn herum wachsen. Es ist völlig nutzlos.

Sind Sie zu dieser Art eines morastigen Ortes geworden – zu einem isolierten, ausgetrockneten Sumpf? Ist Ihr Leben bar jeder Frucht für Gott? Ist Ihre tägliche Existenz leer, trocken, einsam? Vielleicht sind Sie dem Salz überlassen worden. Überall um Sie herum tragen Andere Frucht und wachsen in Christus. Sie wurden durch Gottes heilige Wasser geheilt. Aber Sie besitzen keine von den Ressourcen, die sie haben. Sie sind ein bloßer Namenschrist geworden.

Wenn diese Botschaft Sie aufstört oder überführt, dann habe ich eine gute Nachricht für Sie:

Als der Neue Bund gemacht wurde, sahen der himmlische Vater und sein Sohn voraus, dass viele Christus vernachlässigen würden. Diese Leute würden lauwarm oder kalt werden, schließlich abfallen. Also trafen der Vater und der Sohn eine Übereinkunft: Wenn irgendein Schaf verloren gehen oder in die Irre gehen würde, würde Jesus ihm nachgehen und es zum Pferch zurückbringen.

Die Wahrheit ist, dass die tote Menschheit durch einen frischen Zufluss heilender Wasser wieder ins Leben zurückgebracht werden kann. „Dieses Wasser ... gelangt ins Meer, in das salzige Wasser, und das Wasser wird gesund werden“ (Hesekiel 47,8). Wenn Gottes heilende Wasser zu fließen beginnen, beginnt rundherum Grün hervorzusprießen – ein Grashalm hier, ein kleine Pflanze dort. Bald gedeiht ein ganzer Garten.

Lieber Heiliger, liebe Heilige, Gott sehnt sich immer noch nach Ihnen. Und er hat immer noch Pläne für Sie. Tatsächlich, Sie können noch heute ihr Leben neu beginnen. Er verheißt, alles wiederherzustellen, was von Ihrem Leben abgefressen und vergeudet wurde, egal wie lange das so gewesen ist. „Ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und die Heuschreckenlarve und der Nager gefressen haben“ (Joel 2,25).

Sie können immer noch seine Wohnung sein – immer noch seine Geheimnisse kennen lernen und seine Offenbarungen empfangen. Hier ist Ihr Weg zurück: Gestehen Sie ein, dass Sie ihn vernachlässigt haben. Geben Sie zu, dass Sie beschäftigt waren, mit Zeit für alles andere, außer für ihn. Bekennen Sie, dass Sie nicht zugehört haben, als er Sie gerufen hat. „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten! Und der Christus wird dir aufleuchten!“ (Epheser 5,14).

Schreien Sie jetzt zu ihm: „O Gott – heile mich. Wecke meine Seele auf. Rüttle mich aus diesem Schlummer. Ich möchte mich ändern. Ich weiß, dass du das Werk in mir tun musst, Herr. Ich verlange nach deiner frischen Berührung.“

Jeremia zeigt uns Gottes Herz für ein Volk, dass ihn vernachlässigte und vergaß: „Kehre um, Israel, du Abtrünnige ... Ich will nicht finster auf euch blicken. Denn ich bin gütig, spricht der HERR ... Nur erkenne deine Schuld ... Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder! spricht der Herr. Denn ich bin euer <Ehe>herr ... Ich will eure Treulosigkeiten heilen“ (Jeremia 3,12-14.22; mit Fußnote).

Jesaja fügt dieser Zusicherung hinzu: „In der Höhe und im Heiligen wohne ich und bei dem, der zerschlagenen und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu beleben das Herz der Zerschlagenen. Denn nicht ewig rechte ich, und nicht für immer zürne ich ... Und ich werde ... die Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede den Fernen und den Nahen! ... Ich will es heilen“ (Jesaja 57,15-19).

Gott sagt dabei zu Ihnen: „Mein Kind, eine Zeit lang war ich zornig auf dich. Ich übergab dich deiner Leere und Einsamkeit. Aber nun werde ich dir alles wiederherstellen, was der Teufel zerstört hat.“

Ihr Leben kann wieder ein Garten sein. Es ist nie zu spät, neu zu beginnen. Lassen Sie den Herrn diesen Tag zum ersten eines Neubeginns für Sie machen.

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.