Gott hat Sie nicht übergangen

Ich möchte Sie zurück zu einem dunklen Tag in der Geschichte Israels mitnehmen. An diesem besonderen Tag stand eine Witwe vor drei Särgen, von klagenden Menschenmengen umringt. In dieser trauernden Menge standen Hunderte anderer weinender Witwen sowie Dutzende verwundeter Soldaten, einige, bei denen ihre Wunden zum Teil noch bluteten.

In der Mitte dieser Szene befand sich die namenlose Witwe, die vor den drei Särgen kaum stehen konnte. Schwanger und unter Schmerzen stand sie am Rande eines Zusammenbruchs und musste von zwei Dienerinnen gestützt werden. Diese Frau war geistig und geistlich tot, hatte kein Leben mehr, war völlig von Kummer und Schmerz überwältigt.

In einem Sarg lag ihr achtundachtzigjähriger Schwiegervater Eli, der Hohepriester Israels. Ein einem anderen Sarg lag ihr Schwager Hofni, ebenfalls ein Priester. Aber der eine Sarg, über den die Frau sich beugte, war der dritte, der den Leichnam ihres Mannes, Pinhas, enthielt.

In diesem Moment der Geschichte Israels war der Nation ein großes Unglück widerfahren. Wenige Tage zuvor war die israelitische Armee ausgezogen, um die Philister zu bekämpfen und war überwältigt worden. Rund 30.000 Männer waren im Kampf gefallen, darunter die zwei Söhne Elis, Hofni und Pinhas. Als der Hohepriester die Nachricht erhielt, dass der Feind die Bundeslade erbeutet hatte und dass seine beiden Söhne jetzt tot waren, stürzte er rückwärts von seinem Stuhl und starb wegen eines gebrochenen Genicks.

Die Schrift lässt darauf schließen, dass diese namenlose Witwe des Pinhas ein gewisses Maß an Liebe zu den Dingen Gottes hatte. Sie hatte eine Achtung vor der Gegenwart des Herrn und war betrübt über den Verlust der Bundeslade an die Philister (siehe 1. Samuel 4,19). Sicher war sie auch darüber betrübt, wie Gottes Haus unter dem Dienst ihres Schwiegervaters in Apathie und Gier gefallen war.

Mit Eli als Hohempriester drückten Gottes Hirten immer wieder ein Auge bei allen Arten von Sünde zu. Elis eigener Sohn Hofni war ein böser Priester, der innerhalb der Mauern des Hauses Gottes Ehebruch beging. Auch Pinhas war ein zurückgefallener, ehebrecherischer Priester, dessen ungezügelte Begierde ständig Schande über den Tempel brachte. Jahrelang hatte seine betrübte Frau den Klang einer prophetischen Warnung in den Ohren, die von einem ungenannten Propheten dem Haus Eli überbracht wurde:

„Aller Nachwuchs deines Hauses soll im <besten> Mannesalter sterben. Und das soll dir das Zeichen sein, das über deine beiden Söhne Hofni und Pinhas kommen wird: An einem Tag sollen beide sterben“ (1. Samuel 2,33-34).

Stellen Sie sich den unfassbaren Schmerz vor, den diese Witwe an der Grabstätte trug. Ihr Mann hatte im Tempel Frauen verführt, Frauen, denen sie wahrscheinlich gedient hatte. Der Dienst war völlig von Begierde getrieben, voll von Gier und apathisch gegenüber den Dingen Gottes. Die wahren Propheten des Herrn hatten seit Jahren vor drohenden Gerichten, verursacht durch die Verdorbenheit der Priester, gewarnt. Und das Volk war durch die Heuchelei im Dienst desillusioniert worden. Nun brachen von allen Seiten Unglücke über das Volk herein. Das Schlimmste war, dass die Feinde Israels die Bundeslade konfisziert hatten, die die Gegenwart Gottes repräsentierte.

In den Gedanken dieser armen Frau hatten die Feinde des Herrn triumphiert. Überall um sie herum war die Gemeinde in Ruinen und die Nation der Hoffnung beraubt. Da war buchstäblich nichts übrig, was irgendjemand erwarten konnte, außer Gericht. Zudem trug diese Frau ihren persönlichen Schmerz über die ehebrecherischen Betrügereien ihres Mannes.

Jetzt, nachdem sie ihre geliebten Angehörigen bestattet hatte, brach sie plötzlich an der Grabstätte zusammen und bekam die Wehen: „Als sie die Nachricht hörte, dass die Lade Gottes weggenommen worden war und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann tot waren, kauerte sie sich nieder und gebar, denn ihre Wehen überfielen sie. Und ... die Frauen, die um sie her standen [sagten]: Fürchte dich nicht, denn du hast einen Sohn geboren!“ (1. Samuel 4,19-20).

Es gab viele andere Frauen an dieser Grabstätte, die ihre Ehemänner in der Schlacht gegen die Philister verloren hatten. Sie versuchten, Pinhas’ Witwe zu ermutigen, indem sie ihr sagten: „Kopf hoch! Da ist jetzt Hoffnung für dich, ein brandneuer Anfang mit diesem kleinen Jungen. Gott hat dich also doch nicht übergangen.“ Sie sahen, dass inmitten von Tod und Chaos neue Hoffnung unterwegs war.

Doch Pinhas’ Witwe hatte sich schon selbst überredet: „Der Herr hat mich verlassen. Seht nur all das Unglück, den Abfall, den Ruin. Meine Gebete sind nicht erhört worden. Es bleibt keine Hoffnung mehr.“ Sie war völlig untröstlich. Selbst nachdem sie entbunden hatte, wollte sie ihr Baby nicht sehen und schob es beiseite. Ihre letzten Worte, bevor sie starb, waren: „Sein Name ist Ikabod. Nennt ihn so, denn die Herrlichkeit ist von Israel gewichen. Die Lade Gottes ist weggenommen“ (siehe 1. Samuel 4,21-22).

Einfach ausgedrückt gab sie den Kampf auf, und dadurch starb sie. Ich glaube, dass die eigentliche Todesursache dieser leidenden Frau abgrundtiefe Hoffnungslosigkeit war. Bis auf den heutigen Tag bedeutet „Ikabod“ den Verlust der Gegenwart Gottes und die Abwesenheit von Hoffnung für sein seines Volk.

Jeder Christ sieht sich denselben drei Arten des Schmerzes wie Pinhas’ Witwe gegenüber: Schmerz über den Zustand der Nation, Schmerz über den Zustand der Gemeinde, und Schmerz über persönliches Leid und persönlichen Verlust.

Wie sie leben wir in einer Zeit des moralischen und geistlichen Verfalls. Fast täglich sehen wir teuflische Angriffe gegen den Namen Christi. Der Feind zersetzt nach und nach unsere moralischen Werte, die nicht nur unserer Nation als Fundament dienten, sondern auch vielen anderen.

Wir haben gesehen, dass Gebet in Amerikas Schulen verboten wurde. Die Zehn Gebote werden aus den Bundes- und Staatsgerichtshöfen entfernt. Einige Staaten schreiben an Gesetzen, die den Regierungs-Kaplanen verbieten, den Namen Christi anzurufen. Mittlerweile schwingen die Gerichtshöfe unseres Landes die Fäuste gegen Gottes Autorität und die bloße Erwähnung seines Namens.

Homosexuelle und ihre mächtigen Freunde scheinen nicht aufzuhalten zu sein in ihrer Besessenheit, schwule Ehen zu etablieren. Ein neuer Film, der homosexuelle Cowboys zeigt, wird für die Academy-Awards nominiert, wobei einige Kritiker ihn als den besten Film bezeichnen, der je gedreht wurde. Er wird als ein Film beworben, der unsere Gesellschaft für immer verändern wird. Sie können sicher sein, dass es nur der erste von vielen Filmen dieser Art sein wird.

Unser Dienst erhält Dutzende Briefe und E-Mails von trauernden Liebhabern Christi aus der ganzen Nation und aus aller Welt. Sie fragen: „Was geschieht mit Amerika? Es war einmal dafür bekannt, das Licht des Evangeliums durch seine missionarischen Bemühungen in alle Welt zu tragen. Jetzt ist das eine ganz andere Geschichte. Die Fernsehprogramme sind äußertest schmutzig geworden, wobei über Christen, moralische Maßstäbe und Jesus Christus selbst gespottet wird. Diese Shows verherrlichen Homosexualität und reißen die Werte der Familie nieder.

Die Gerichtshöfe verspotten das Christentum von allen Seiten. Sie stellen Christen als Fanatiker oder als dumm dar, nur weil sie glauben. Wo wird das enden? Nichts scheint den moralischen Erdrutsch aufhalten zu können. Wann wird der Herr all dem ein Ende machen?“

Der Spott geschieht nicht nur im säkularen Bereich. Törichte, unheilige Dinge finden auch in Gottes Haus im ganzen Land statt. Vor einigen Wochen erfuhr ich von so genannten „Ringkampf-Gemeinden“, in denen die Kanzeln durch Kampfringe ersetzt wurden. Ringer, die Christus bekennen, schlagen sich gegenseitig Stühle über den Schädel, spucken künstliches Blut und geben anschließend ein Zeugnis. Nein! Dies sollte in keiner Gemeinde geschehen. Jeder Diener des Wortes Gottes weiß, dass Gewalt genau der Grund war, weshalb Gott die Erde durch eine Flut zerstörte.

Jetzt gibt es in tausenden Gemeinden niemals eine Erwähnung von Sünde, des Kreuzes, von Opfer, von Gericht oder Hölle. Gottesfürchtigen Wächtern wird nicht erlaubt, zu sprechen, und es gibt kein Anrühren der Herzen. Stattdessen liegt der ganze Fokus auf Erfolg, wobei jede Predigt so gestaltet wird, dass Menschen sich wohl fühlen. Das alles endet in Apathie, Habgier, Selbstbezogenheit, Herzenskälte. Und es verursacht überall bei gottesfürchtigen Christen Schmerz, wenn sie sehen, wie über den Namen Gottes Schande gebracht wird.

Stellen Sie sich ein ähnliches Bild in Israel vor. Als Pinhas’ Witwe die Sünden Schilos sich bis zum Himmel auftürmen sah, wusste sie, dass Gottes Gegenwart nicht bei einem solchen Volk bleiben konnte. Der Herr hatte an nichts von dem Anteil.

„Er gab die Wohnung zu Silo auf, das Zelt [Gemeinde], in dem er unter den Menschen wohnte“ (Psalm 78,60). Gott verließ die Gemeinde der Habgier völlig und nahm seine Herrlichkeit aus diesem zurückgefallenen Haus fleischlicher Gesinnung weg. Und er richtete es, indem er „Ikabod“ über die Tür dieser Gemeinde schrieb.

Wenn wir Jahre in die Zeit Jeremias zurückblicken, sehen wir den Propheten zu derselben Art von habgieriger Gemeinde des Selbst-Interesses reden. Jeremia erklärte, dass jeder Mensch nur auf sich selbst aus war und dass Gottes Hirten nur Frieden, Glück und Wohlstand predigten. Diese Pastoren „machten Ware“ aus dem Volk, wobei sie auf Kosten von Witwen und anderen Wehrlosen in der Gesellschaft immer wohlhabender wurden.

Der Herr sagte zu Jeremia unmissverständlich: „Das ist nicht meine Gemeinde. Das ist ein Gräuel.“ Dann wies er den Propheten an, die Priester zu warnen: „Heult, ihr Hirten, und schreit um Hilfe! Und wälzt euch <in der Asche> … Verloren ist <all> die Zuflucht für die Hirten und <jedes> Entrinnen für die Mächtigen der Herde … Denn der HERR verwüstet ihre Weide ... Er hat ... (sie) verlassen“ (Jeremia 25,34-36.38).

Schließlich sagte Gott: „[Ich] will ... <mit> diesem Haus wie <mit> Silo verfahren“ (Jeremia 26,6). Damit sagte er, kurz: „So werde ich jede fleischliche, habgierige Gemeinde in jedem Zeitalter richten.“ Und er wies Jeremia an: „Rede all die Worte, die ich dir geboten habe, zu ihnen zu reden; lass kein Wort weg! ... Und die Priester und die Propheten und das ganze Volk hörten Jeremia diese Worte im Haus des HERRN reden“ (26,2.7).

Wie reagierten die Menschen auf Jeremias Botschaft? „Da ergriffen ihn die Priester und die Propheten und das ganze Volk und sagten: Du musst sterben! Warum hast du im Namen des HERRN geweissagt: Dieses Haus wird wie Silo werden, und diese Stadt wird in Trümmern liegen, ohne Bewohner?“ (26,8-9).

Denken Sie an all das Wohlstandpredigen in der heutigen Gemeinde. Als ich bei jemandem zu Besuch war, hatten sie ein christliches Fernsehprogramm eingeschaltet. Jede Sendung konzentrierte sich auf Wohlstand. Aus der Bibel wurde sehr wenig erwähnt, und wenn doch, wurde es auf eine Botschaft zugeschnitten, die das Ich aufbauen sollte. Ich war tief betroffen.

Dieses Selbstbedienungs- und Reichwerden-Evangelium und das konkurrierende Gemeindesystem, das es verbreitet, sind jetzt unter dem Ikabod-Bann. Alles ist verflucht und tot, und bald werden wir Gott tun sehen, was er sagte, er würde es Israel antun: „Ich werde mit diesem Haus wie mit Schilo verfahren.“ Er wird den Geldbaum fällen und ein großes Verderben wird folgen. All die Hirten-Mietlinge werden mit dem Bankrott konfrontiert werden, und über Nacht werden ihre gewaltigen Gemeindeprogramme verschwinden.

Hier ist das, was Pinhas’ Witwe verpasst hatte: Gott war dabei, aus den Ruinen dieser Eli-Gemeinde der Gier etwas Neues hervorzubringen. Er tat ein übernatürliches Werk, um seine Herrlichkeit zurückzubringen. Und das alles geschah direkt vor dieser Frau, in ihrem eigenen Haus.

Sehen Sie, mitten in Schilo, während das Gericht über Israel erging, erweckte der Herr eine Samuel-Gemeinschaft. Das waren Menschen, die von der Welt entwöhnt waren. Sie kannten die Stimme des Herrn und waren ihm völlig geweiht.

Ebenso hat der Herr in dieser Generation eine Samuel-Gemeinschaft. Er richtet sie aus den Ruinen einer habgierigen Gemeinde auf und ruft sie zu sich. Und er wird sie nie verlassen. Ich treffe Mitglieder dieser unsichtbaren Samuel-Gemeinschaft überall auf der Welt. Sie hören klar vom Herrn und sie haben keine Angst, ein Wort zu bringen, um seine Gemeinde zu warnen.

Mehr noch: Gott hat Scharen verborgener, unbekannter Propheten, die in der Schule des Elends trainiert werden. Sie sind Teil der Samuel-Gemeinschaft und wissen, was kommt, weil der Herr es ihnen gesagt hat. Trotz kommender Gerichte sind diese Gottesfürchtigen voller Hoffnung und Freude, weil sie einen neuen Tag kommen sehen.

Tatsache ist: Pinhas Witwe hatte keinen Grund, sich über die Bundeslade Sorgen zu machen. Dies, weil sie mit einer Sühneplatte gekrönt war. Lassen Sie mich das erklären.

Im antiken Israel repräsentierte die Lade die Barmherzigkeit des Herrn, eine gewaltige Wahrheit, die schließlich in Christus verkörpert wurde. Wir sollen seine Barmherzigkeit empfangen, auf das rettende Blut seiner Barmherzigkeit vertrauen und ewig gerettet sein. Also, du kannst über das Gesetz höhnen, du kannst über Heiligkeit spotten, du kannst alles niederreißen, was von Gott spricht. Aber wenn du Gottes Barmherzigkeit verspottest oder ins Lächerliche ziehst, kommt Gericht, und das schnell. Wenn du sein Blut der Barmherzigkeit mit Füßen trittst, wirst du mit seinem schrecklichen Zorn konfrontiert.

Das ist genau das, was mit den Philistern geschah, als sie die Lade stahlen. Tödliche Vernichtung kam über sie herab, bis sie zugeben mussten: „Das ist nicht nur Zufall oder ‚Umstandsgeschehen‘. Gottes Hand ist klar gegen uns gerichtet.“ Betrachten Sie, was geschah, als die Lade in den heidnischen Tempel Dagons gebracht wurde, um Israels Gott zu verspotten und herauszufordern. Mitten in der Nacht wurde die Sühneplatte der Bundeslade zu einem Stab des Gerichts. Am nächsten Tag wurde der Götze Dagon, auf sein Gesicht gefallen, vor der Bundeslade aufgefunden, Kopf und Hände abgetrennt.

Geliebte, das ist das, wo Amerika heute sein müsste. Wir hätten längst gerichtet werden sollen. Ich sage allen, die über die Barmherzigkeit Gottes spotten und sie herausfordern: Macht weiter, versucht alles, was ihr wollt, um die Gemeinde Christi unter die Macht des Säkularismus oder Agnostizismus zu bringen. Aber wenn ihr die Barmherzigkeit Christi verspottet, wird Gott alle eure Macht und Autorität zu Boden stürzen. Jeremia sagt: „Die Gnadenerweise des HERRN <sind es>, dass wir nicht zu Ende sind, ja, sein Erbarmen hört nicht auf“ (Klagelieder 3,22; mit Fußnote). Doch wenn ein Mensch über diese große Barmherzigkeit, die Christus ist, spottet, ist das Gericht gewiss.

Es ist nur die Barmherzigkeit des Herrn, die Gericht verzögert. Und gerade jetzt profitiert Amerika von dieser Gnade. Unfassbar! Unser Land liefert sich ein Rennen mit anderen Nationen, Gott und Christus aus der Gesellschaft zu entfernen. Aber der Herr will nicht verspottet werden. Sein Erbarmen währt ewig, und er liebt diese Nation. Ich glaube, deswegen gießt er noch immer Segnungen über uns aus. Sein Wunsch ist, dass seine Güte uns zur Buße leiten wird (siehe Römer 2,4).

Die Samuel-Gemeinschaft gottesfürchtiger Männer und Frauen weiß das. Sie verzweifeln nicht über den gegenwärtigen Zustand Amerikas oder über die schreckliche Eli-Gemeinde der Habgier. Das steht bei ihnen einfach nicht im Mittelpunkt. Ja, sie trauern über die furchtbare Verdorbenheit, den Spott und die Sünde, und sie wissen, dass das Gericht kommt. Aber sie haben Hoffnung, wissend, dass Gott alles unter Kontrolle hat. Sehen Sie, sie haben selbst die Barmherzigkeit Gottes in Christus geschmeckt und sie wissen, dass seine Güte ewig währt. Und sie werden, anders als Pinhas’ Witwe, nie resigniert zugestehen, dass der Feind den Krieg gegen Christus und seine wahre Gemeinde gewinnt.

Ich möchte jetzt zu denen sprechen, die etwas von dem Schmerz dieser verletzten Witwe erfahren haben. Ich spreche über die Arten von Schmerz, die schwerer, andauernder Schmerz sind, Schmerz, der den Leib, das Herz und den Geist berührt. Schwierigkeit auf Schwierigkeit hat sich angehäuft, und ein Ende scheint nicht in Sicht. Und der Schmerz ist unbeschreiblich.

Der Ihre mag der Schmerz sein, einen geliebten Menschen verloren zu haben … der Schmerz einer schwächenden Krankheit … der Schmerz von Ablehnung … der furchtbare Schmerz einer zerbrochenen Ehe … der Schmerz über Kinder, die in schrecklicher Sünde leben … Schmerz, den niemand anderer verstehen kann.

Ich sprach kürzlich mit einem Pastor, der mit solch einem körperlichen Schmerz lebt, dass es ihn vor Qual auf den Boden treibt. Dieser Mann ist von Arzt zu Arzt gegangen, aber keiner war fähig, sein Leiden zu erklären oder zu behandeln. Er ist gezwungen, in einer ständigen Qual zu leben, die buchstäblich unerklärlich ist.

Dann sind da Schmerzen, die tief in die geistliche Welt reichen, eine Hetzte auf den Geist. Manche geistige Leiden sind so überwältigend, dass sie mehr tun, als Ihren Glauben zu prüfen: Sie erschüttern die Grundfesten Ihres Glaubens an Gott. Diese Art von menschlichem Schmerz, lässt Sie aufschreien: „O Herr, hast du mich verlassen? Hast du denn irgendeines meiner Gebete gehört? Bist du überhaupt da?“

Es ist nicht ungewöhnlich für einen Gläubigen, einen „Himmel aus Messing“ zu empfinden, wenn er durch schwere Prüfungen irritiert ist. Ihm ist nicht nach Beten zumute, und wenn er es tut, dann tut er es ohne Leidenschaft. Er ist durch seinen Kampf zu belastet oder erschöpft, um sich auf Gottes Wort zu konzentrieren. Wenn er also versucht, die Bibel zu lesen, prägt es sich nicht ein.

An diesem Punkt zieht Satan ein. Er kommt genau auf dem Gipfel unseres Schmerzes oder Leids zu uns und pflanzt eine höllische Lüge. Es ist dieselbe Lüge, die er Christus während der Kreuzigung einflößte: „Gott hat dich verlassen. Er hat dich aufgegeben und übergangen.“ Diese Angriffe können unerbittlich sein und Lügen, Anklagen, Verdammnis bringen, und eine Last durch Schuldgefühle zum Schmerz hinzufügen. Er flüstert: „Du hast nicht, was es braucht, um es zu schaffen. Du betest nicht einmal mehr. Wie kannst du erwarten, gerettet zu werden?“

Sein Ziel mit Ihnen ist, dass Sie dem Beispiel der Witwe von Pinhas folgen, abgrundtiefer Hoffnungslosigkeit nachzugeben und den Kampf aufzugeben. Diese umkämpfte Witwe machte einen fatalen Fehler, indem sie in ihrem furchtbaren Schmerz folgerte: „Gott ist nicht mit mir. Ich fühle seine Gegenwart nicht mehr. Ich bin verlassen.“ In diesem Moment gab sie völlig auf und warf ihren Glauben weg.

Das führt mich zu einer der größten Lasten, die ich als Hirte des Herrn habe. Ich habe ständig zum Herrn geschrien: „O Gott, wie kann ich Gläubigen, die so großen Schmerz und so großes Leid tragen, Hoffnung und Trost bringen? Gib mir eine Botschaft, die ihre Zweifel und Ängste aufheben wird. Gib mir Wahrheit, die die Tränen der Trauernden trocknen und den Hoffnungslosen ein Lied auf die Lippen legen wird.“

Die Botschaft, die ich vom Heiligen Geist für das Volk Gottes höre, ist sehr einfach: „Geht zu meinem Wort und stellt euch auf meine Verheißungen. Weist eure Gefühle des Zweifels zurück.“ Jede Hoffnung wird aus Gottes Verheißungen geboren.

Ich erhielt kürzlich einen Brief, der ein schönes, lebendiges Beispiel dafür enthält. Er ist von einer Mutter, die mir schreibt: „Meine Tochter ist sechzehn Jahre alt. Sie hat eine physische Degeneration ihrer Muskeln, Bänder und Gelenke und hat vierundzwanzig Stunden am Tag extreme Schmerzen. Ich habe meinen Sohn 1997 durch seinen Selbstmord wegen der gleichen Schmerzen verloren. Er war zweiundzwanzig, als er, nach neun Jahren des Leidens, sich das Leben nahm. Er konnte mit den Schmerzen nicht umgehen.

Meine Tochter war eine Ballerina und freute sich darauf, die Julliard School in New York City zu besuchen. Aber ihre Träume wurden zerschlagen, als sie mit derselben Krankheit geschlagen wurde, die ihren Bruder gequält hatte. Die Ärzte sagten, dass ihre Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 10 bei 14 liegen. Die Dosis an Schmerzmittel, die bei ihr nötig wäre, um zu wirken, würden ihre Nieren zerstören, sodass sie die Medizin nicht nehmen kann.

Sie liebt den Herrn, und es ist eine Freude, in der Nähe zu sein. Sie ist eine wunderbare Dichterin, deren Schriften in über fünfzehn Veröffentlichungen erschienen sind, und sie ist im ‚International Who’s who in Poetry’ aufgeführt.“

Angesichts all dessen, mitten in einer unablässigen Erschütterung von Körper und Seele, haben diese Mutter und ihre Tochter ihre Hoffnung auf Gottes Wort für sie gesetzt. Und er hat ihnen Frieden gegeben.

Waren Sie versucht, zu folgern, dass der Herr nicht mit Ihnen ist? Haben Sie fast Ihren Glauben aufgegeben? Setzen Sie Ihre Hoffnung auf das Wort des Herrn für Sie:

  • „Er hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen«“ (Hebräer 13,5).
  • „Dem Unterdrückten ist der HERR eine hohe Feste, eine hohe Feste in Zeiten der Drangsal. Auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen; denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, HERR“ (Psalm 9,10-11).
  • „Vom HERRN her werden eines Mannes Schritte gefestigt, und seinen Weg hat er gern; fällt er, so wird er doch nicht hingestreckt, denn der HERR stützt seine Hand. Ich war jung und bin auch alt geworden, doch nie sah ich einen Gerechten verlassen, noch seine Nachkommen um Brot betteln ... Der HERR ... wird seine Frommen nicht verlassen; ewig werden sie bewahrt“ (Psalm 37,23-25.28).
  • „In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht vernichtet“ (2. Korinther 4,8-9).

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.