Gottes Vision für die Gemeinde der Endzeit!

Ich möchte Ihnen darlegen, wie — so glaube ich — Gottes Vision für Seine Gemeinde der Endzeit aussieht. Es ist eine Vision, die auf dem offenbarten Wort Gottes beruht, denn die Bibel gibt klare Anhaltspunkte dafür, wie die Gemeinde Jesu Christi unmittelbar vor Seiner Wiederkunft sein wird.

Gewiß ist die Gemeinde in Amerika von Gottes Perspektive weit entfernt; vieles von dem, was zur Zeit angeblich im Namen Christi getan wird, ist in Gottes Augen sogar ein Greuel. Und doch gibt es in unserem Land und in der ganzen Welt verstreut noch einzelne Gemeinden, die nach Gottes heiligen Maßstäben leben. Sie führen ein heiliges Leben, predigen Gerechtigkeit, glauben an das übernatürliche Wirken Gottes. Diese Gemeinden sind lebendig, erfüllt vom Geist Gottes und prägen einzelne Menschen und ganze Regionen für Christus.

Doch zum überwiegenden Teil arbeiten heute ganze Denominationen ohne den Heiligen Geist. Sie entbehren die Gegenwart Jesu, sind an Geistesgaben verarmt. Sie praktizieren eine Form von Religion ohne Kraft, Überzeugung oder erlösende Botschaft. Sie haben sich in der Welt behaglich eingerichtet und sind eher politisch als geistlich orientiert. Sie verharmlosen die Sünde — beschönigen Homosexualität, sehen über Scheidungen hinweg, belächeln spöttisch das Übernatürliche und fegen jede Lehre über Himmel, Hölle, Buße und Gericht achtlos beiseite.

Solche Gemeinden fragen sich, ob Gott überhaupt lebt. Sie sind so schwach kalt und zaghaft, daß die Welt sie höhnisch links liegen läßt! Sie haben keinen Einfluß, genießen keinen Respekt und prägen ihre Gesellschaft nicht im mindesten.

Die neutestamentliche Gemeinde dagegen ließ die Dämonen erzittern! Sie trieb ganze Scharen böser Geister in den Abgrund, sprengte betend die Gefängnistüren, ließ die Machthaber ängstlich zusammenzucken. Keine Waffe konnte gegen sie bestehen! Diese frühen Christen hatten solchen Glauben und solche Vollmacht, daß Gelähmte aufsprangen und Bettler zu Evangelisten wurden. Sie glaubten an das Übernatürliche — und öffneten taube Ohren, blinde Augen und heilten jede erdenkliche Krankheit. Sie weckten sogar die Toten auf!

Ich will damit nicht sagen, daß Gottes Endzeitgemeinde eine Neuauflage oder Kopie der Urgemeinde sein wird. Nein — ich sage, daß sie noch größer sein wird! Sie wird mehr Macht, mehr Kraft und sogar noch größere Offenbarungen Jesu erleben. Ihre Salbung durch den Heiligen Geist wird gewaltiger sein, gewaltiger noch als damals zu Pfingsten! Gott bewahrt Seinen besten Wein immer bis zum Schluß auf!

„... Denn die Worte sollen geheim gehalten und versiegelt sein bis zur Zeit des Endes ... Und die Gottlosen werden es nicht verstehen, die Verständigen aber werden es verstehen“ (Daniel 12,9-10).

Gottes Volk wird anfangen, neue Dinge in Seinem Wort zu verstehen! Diese Dinge stehen bereits in der Bibel, sind aber einfach noch nicht vollständig offenbart worden. Und Daniel sagte, daß er diese Dinge zwar sehen, aber nicht verstehen konnte, trotz all seiner göttlichen Weisheit: "Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht..." (Vers 8).

Doch heute hat der Heilige Geist diese Dinge geistlichen, unterscheidungsfähigen Heiligen offenbart! "... wie geschrieben steht: 'Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.' Uns aber hat Gott es geoffenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes" (1. Korinther 2,9-10). Der Heilige Geist wohnt in uns, um uns diese verborgenen Dinge zu offenbaren!

Gerade jetzt ist der Herr dabei, eine mächtige, aber demütige Armee von Hirten vorzubereiten, die nach Seinem Herzen sind. Und Er ist dabei, einen Überrest hungriger Schafe vorzubereiten, die sich von der Leblosigkeit und Sünde der modernen Staatskirche abgewandt haben. Was entsteht, ist das Szenario jener Gemeinde, die die Pforten der Hölle nicht überwältigen werden. Sie wird heiß sein, nicht lauwarm — und sie wird selbst die Grundfesten der Hölle erschüttern. Keine Macht der Erde wird sie ignorieren oder verachten können!

In der Bibel erkenne ich folgende Anhaltspunkte für Gottes Vision der Endzeitgemeinde:

1. Das Evangelium wird wieder "völlig verkündigt" werden!

Vielleicht stimmen Sie in der nächsten Behauptung nicht mit mir überein, doch so wie ich es sehe, ist in dieser Generation das Evangelium Jesu Christi noch nicht völlig verkündigt worden! Abgesehen vom Dienst einiger weniger gerechter Männer und Frauen Gottes wurde das Evangelium nicht, wie Paulus es ausdrückte, "völlig verkündigt."

Seiner Generation konnte Paulus sagen: "... daß ich ... das Evangelium des Christus völlig verkündigt habe" (Römer 15,19). Und er beschrieb dieses "volle" Evangelium als etwas, das über bloßes Reden hinausgeht. Es ist ein Evangelium der Worte und Taten! "Denn ich werde nicht wagen, etwas von dem zu reden, was Christus nicht durch mich gewirkt hat zum Gehorsam der Nationen durch Wort und Werk..." (Vers 18).

Paulus erklärte hier, daß die Heiden sich nicht allein aufgrund seiner Predigt zu Jesus bekehrten, sondern weil seine Worte von Wundertaten begleitet waren: "... in der Kraft der Zeichen und Wunder, in der Kraft des Geistes, so daß ich von Jerusalem und ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium des Christus völlig verkündigt habe" (Vers 19).

Wenn Paulus ohne nachfolgende Zeichen und Wunder gepredigt hätte, hätte seine Verkündigung ihre volle Wirkung nicht entfaltet. Es wäre nicht das "volle Evangelium" gewesen! Den Korinthern sagte er: "Die Zeichen des Apostels sind ja unter euch vollbracht worden in allem Ausharren, in Zeichen und Wundern und Machttaten" (2. Korinther 12,12).

Beachten Sie Paulus' Wortwahl in dieser Aussage: Zeichen, Wunder und Machttaten. Heute zucken die meisten Christen zusammen, wenn sie diese Begriffe hören! Weshalb? Weil sie durch den Mißbrauch skrupelloser, machthungriger Prediger und Lehrer in Verruf gekommen sind!

In den letzten vierzig Jahren mußten wir eine beklagenswerte Pervertierung des vollen Evangeliums mitansehen. Viele intelligente, Jesus hingegebene Christen reagierten mit Betroffenheit auf die Verhöhnung oder den Mißbrauch übernatürlicher Werke durch Heuchler, die sich als vollmächtige Glaubenshelden ausgaben. Diese Lügner haben die Verkündigung des vollen Evangeliums in einen Akt der Selbstdarstellung und der persönlichen Bereicherung verwandelt.

Man sieht sie in Großaufnahmen auf den Bildschirmen oder in den Illustrierten. Man sieht, wie sie feilschen, geschickt inszenieren, Heilungen vortäuschen, haltlose Behauptungen aufstellen, Geld scheffeln, schamlos übertreiben — alles ein Greuel in Gottes Augen. Es war eine der beschämendsten Episoden in der Geschichte der Kirche.

Und als wären diese perversen Machenschaften noch nicht ausreichend, kam auch noch das "Wohlstandsevangelium" als weitere Perversion hinzu: Christus angenommen zu haben bedeutete im Grunde genommen soviel wie "im Lotto gewonnen" zu haben! Die Bekehrung wurde mit der Verheißung des Wohlstands verknüpft: Autos, Kleidung, Häuser, Grundstücke. Was immer der Gläubige "in Existenz sprach," sollte in seinem Leben Realität werden. Schlimmer noch war die Verzerrung Jesu als ein dem Wein ergebener Sportfreak, der ganz in sein "Team" vernarrt ist!

Die eigentliche Tragödie liegt darin, daß gerade diese Perversionen viele gottesfürchtige Pastoren, Evangelisten und Laienchristen veranlaßt haben, sich von der wahren Verkündigung des vollen Evangeliums abzuwenden. Sie wollen mit Zeichen und Wundern nichts zu tun haben.

Aber, geliebte Mitchristen, Gott ist immer noch Gott — und Er erweist Seine Macht in Zeichen und Wundern! Auch heute ist Er es, der uns heilt — und Er möchte Seine Stärke denen erweisen, die Ihm vertrauen! In der Urgemeinde des Neuen Testaments geschahen große, übernatürliche Werke ohne jede Verzerrung — ohne Reklame, Show oder Selbstdarstellung. Der Dienst des Apostels Paulus ist ein anschauliches Beispiel dafür:

In Troas predigte Paulus so lange, daß ein junger Mann namens Eutychus auf dem Fenstersims einschlief. Er fiel drei Stockwerke tief — und die Bibel sagt, Eutychus "wurde tot aufgehoben" (siehe Apostelgeschichte 20,5-12).

Als Paulus unten in der Menge stand, beruhigte er die Umstehenden. Dann tat er, was Elia getan hatte: Er legte sich der Länge nach auf den jungen Verstorbenen. Plötzlich kehrte das Leben in ihn zurück: Eutychus war von den Toten auferweckt worden! Was für ein mächtiges Wunder!

Nach diesem Ereignis schickte Paulus die Leute nicht etwa hinaus, um überall zu erzählen, was für ein sensationelles Wunder geschehen war. Er bat auch nicht Eutychus, ihn auf seinen evangelistischen Reisen zu begleiten und seine Auferweckung zu bezeugen. Es gab keine Plakate mit reißerischer Aufmachung: "Junger Mann stürzte aus dem dritten Stock und war klinisch tot. Doch Gott erweckte ihn von den Toten auf! Kommen Sie und hören Sie Paulus, den vollmächtigen Prediger und großen Mann Gottes!"

Nichts dergleichen geschah. Stattdessen gingen alle wieder in den dritten Stock hinauf, hielten das Abendmahl, und Paulus setzte seine Predigt fort. Eutychus wird in der Bibel gar nicht mehr erwähnt. Weshalb? Weil die Gemeinde mit übernatürlichen Werken rechnete! Sie predigten das volle Evangelium — und Zeichen und Wunder folgten!

Täglich geschahen mächtige Wunder unter den Christen — und niemand nahm die Ehre für sich!

Die Bibel spricht von "ungewöhnlichen Wunderwerken": "Und ungewöhnliche Wunderwerke tat Gott durch die Hände des Paulus, so daß man sogar Schweißtücher oder Schurze von seinem Leib weg auf die Kranken legte und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister ausfuhren" (Apostelgeschichte 19,11-12).

Wie kann ein Schweißtuch oder ein Schurz Ehre bekommen? Paulus sandte die Gläubigen mit solchen Gegenständen aus, und sie wiederum erklärten den anderen: "Die Heiligen haben über diesem Tuch gebetet. Wenn du an Gott glaubst und es im Glauben auf dich legst, wird Gott dich heilen." Die Leute legten die Tücher auf ihre Stirn, Arme oder Beine und standen sofort von ihrem Bett oder ihrer Bettlermatte auf. Sie waren geheilt!

Diese "ungewöhnlichen" Wunder wurden zu einem alltäglichen Bestandteil im Leben der Gläubigen. Sie brauchten keine groß angekündigte Veranstaltung zu besuchen, um Wunder zu sehen. Nein, sie erlebten diese gewaltigen Zeichen im Alltag als Teil ihres Lebens mit Gott!

Der entscheidende Punkt ist folgendes: Wenn der Wille Gottes durch die bloße Verkündigung verwirklicht werden könnte, wäre Amerika schon längst für Christus gewonnen worden. Betrachten wir einmal, was in Ephesus geschah, wo Paulus drei Monate lang freimütig gepredigt hatte, aber "einige sich verhärteten und nicht glaubten und vor der Menge schlecht redeten von dem Weg" (Vers 9).

Ephesus war eine gottlose, okkulte Stadt, die den Götzen diente. Die Bevölkerung war auf okkulte Bücher und Praktiken, Magie und Hexerei versessen. Und nach drei Monaten freimütiger Predigt durch den Apostel Paulus verhärteten sich die Leute nur noch.

Doch dann begann Gott ungewöhnliche Wunder durch die Hände des Apostels zu wirken. Plötzlich wurden die Kranken geheilt, die Beine der Gelähmten wurden gesund und die Blinden konnten wieder sehen!

Das war der Punkt, an dem die dämonischen Kräfte in Ephesus aufgescheucht wurden. Sieben Söhne des Hohenpriesters Skevas gingen in das Haus eines Mannes und versuchten, die Geister auszutreiben, indem sie sagten: "Ich beschwöre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt!" Doch die Legion böser Geister im Innern dieses Mannes griff die Sieben an, zerriß ihre Kleider und schlug wild auf sie ein, bis sie nackt und schreiend davonrannten, um ihr Leben zu retten!

Das Ereignis verbreitete sich mit Windeseile in der ganzen Stadt und "Furcht fiel auf sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde erhoben" (Vers17). Die Leute riefen einander zu: "Diese Nachfolger Jesu haben sogar Vollmacht über die Dämonen!"

Schließlich ließ Paulus auf dem Marktplatz ein großes Feuer anzünden: "Viele aber von denen, die vorwitzige Künste getrieben hatten, trugen die Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen; und sie berechneten ihren Wert und kamen auf fünfzigtausend Silberdrachmen" (Vers 19). Zu Tausenden gingen Bücher über Exorzismus, Magie, okkulte Wissenschaften, Zauberei und Hexerei in Flammen auf! Und all das geschah, weil die Bewohner von Ephesus mit dem "vollen" Evangelium konfrontiert wurden — mit nachfolgenden Zeichen, Wundern und Machttaten!

Gott zielt auf eine Endzeitgemeinde, die sich nicht mit Predigt und Lehre begnügt!

Ich glaube, daß das Evangelium nicht vollständig verkündigt werden kann, wenn es nicht von der Macht des Heiligen Geistes begleitet wird — wenn nicht mächtige Wunder die Wahrheit des Evangeliums bezeugen!

Paulus erklärte kühn: "Und meine Rede und meine Predigt bestand nicht in überredenden Worten der Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft" (1. Korinther 2,4). Der hier verwendete griechische Ausdruck bedeutet "mit dem Beweis." Paulus sagte also: "Ich predige das Evangelium mit dem Beweis, daß es wahr ist. Gott und der Heilige Geist bestätigen das Wort durch Wunder!"

Tatsächlich bestätigte Gott nach Hebräer 2,4 die Botschaft des Apostels Paulus durch Zeichen und Wunder: "... wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen."

Die Christen des Neuen Testaments beteten einmütig darum, "daß Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen ... Jesus" (Apostelgeschichte 4,30). Diese Apostel gingen hinaus und verkündigten überall das volle Evangelium:

"... und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel" (Apostelgeschichte 2,43). "Aber durch die Hände der Apostel geschahen viele Zeichen und Wunder unter dem Volk ... um so mehr wurden solche, die an den Herrn glaubten, hinzugetan, Scharen von Männern und auch Frauen" (5,12-13). "Es kam aber auch eine Menge aus den Städten um Jerusalem zusammen, und sie brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte, die alle geheilt wurden" (Vers 16).

Dann folgt ein besonders aufschlußreicher Vers, der nachweist, daß die vollständige Verkündigung des Evangeliums Zeichen und Wunder einschließen muß: "Sie verweilten nun lange Zeit und sprachen freimütig in dem Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab, indem er Zeichen und Wunder geschehen ließ durch ihre Hände" (Apostelgeschichte 14,3). Die Apostel verkündigten das Evangelium also längere Zeit hindurch freimütig; sie predigten Gnade und Buße — und dann ließ Gott durch sie Zeichen und Wunder geschehen!

Im Gegensatz dazu ist die Gemeinde heute schwach und ineffektiv geworden. Warum? Weil sie nicht mehr an das Übernatürliche glaubt! Theologen erklären uns, daß Gott irgendwann aufgehört habe, mächtige Taten zu vollbringen. Doch wann dieses übernatürliche Wirken eigentlich aufgehört haben soll, vermag niemand zu sagen!

Einige behaupten, die Wunder hätten aufgehört, als Paulus starb; andere erklären, sie seien noch bis 150 nach Christus geschehen. Doch ich frage Sie: Wer würde sich anmaßen, den Tag, die Woche, den Monat oder auch das Jahr festzulegen, in dem Gott gesagt haben soll: "Das reicht! Tausend Jahre lang habe ich Zeichen und Wunder für die gewirkt, die an mich glauben. Jetzt habt ihr eine vollständige Bibel und seid intelligenter. Also Schluß jetzt mit den Wundern — nun gibt es keine Zeichen oder Heilungen mehr!"

Geliebte Mitchristen, lassen wir uns nicht in die Irre führen! Hinter solchen Aussagen steckt eine gewaltige Täuschung.

Sehen Sie, Paulus warnt uns, daß Satan in den letzten Tagen "mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge" auftreten wird (2. Thessalonicher 2,9). Jesus selbst sagte voraus: "Es werden aber falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, die Auserwählten zu verführen" (Markus 13,22).

Stellen wir uns das nur einmal vor: Dämonen, falsche Christi, falsche Propheten — und alle versuchen, ihre Botschaften durch lügnerische Zeichen und Wunder zu bestätigen! Soll ich da etwa glauben, daß Gott seine Gemeinde einem so mächtigen, Wunder wirkenden Teufel aussetzen wird, ohne uns mit starken Waffen oder eigenen übernatürlichen Machttaten auszurüsten? Will Er eine Gemeinde, die einräumen muß: "Satan kann Zeichen und Wunder tun, Gott dagegen kann es nicht"? Niemals! So etwas ist absolut unvorstellbar!

Ganz im Gegenteil sollen wir den Auftrag Jesu erfüllen wie Seine ersten Jünger: Sie "gingen aus und predigten überall, während der Herr mitwirkte und das Wort durch die darauf folgenden Zeichen bestätigte" (Markus 16,20).

Das ist die Perspektive, die Gott für uns hat!

Sie werden fragen: "Aber was ist mit all den betrügerischen Zeichen und Wundern der Handlanger Satans?"

Ich sage Ihnen, genauso wie Moses Stab die Schlangen des Pharao verschlang, so werden Gottes mächtige Taten in diesen letzten Tagen alle finsteren Machenschaften des Teufels verschlingen. Die Werke Satans werden angesichts der unglaublichen Zeichen und Wunder Gottes völlig unbedeutend wirken!

Die Wunder dieser endzeitlichen Gemeinde werden echt, real, unanfechtbar, unbestreitbar sein — und doch werden sie nicht allzu bekannt sein. Sie werden vielmehr durch gewöhnliche, heilige, hingegebene Christen gewirkt werden, die Gott kennen und in enger Beziehung zu Jesus stehen.

Diese Heiligen werden aus der verborgenen Gebetskammer hervorgehen - eine kleine, vorbereitete Armee voller Glauben, von nichts anderem erfüllt als dem Wunsch, Gottes Willen zu tun und Ihn zu verherrlichen. Ohne großes Aufheben werden sie in die Krankenhäuser, Heime und Straßen gehen, den Kranken die Hände auflegen und unglaubliche Heilungswunder erleben. Sie werden den Dämonen furchtlos entgegentreten und mächtige Festungen der Finsternis niederreißen. Sie werden in solcher Vollmacht beten, daß ganze Nationen sich dem Evangelium öffnen werden. Und Gott wird Sein Wort durch ihre mächtigen Taten bestätigen!

2. Diese Endzeitgemeinde wird aus Christen bestehen, die sich weigern, vom Brot allein zu leben!

Wenn Sie sich für zu unbedeutend halten, um von Gott gebraucht zu werden, dann hören Sie gut zu: Gott wird Sein Werk in der Endzeit nicht durch die großen Namen unter den Evangelisten und Pastoren tun. Allein werden sie das mächtige Wirken des Heiligen Geistes gar nicht bewältigen können! Deshalb braucht Gott jede Hausfrau, jeden Teenager, jeden älteren Menschen und alle, die sich danach sehnen, daß Er Sein gewaltiges Werk vollbringt!

Diese endzeitliche Armee wird aus Christen bestehen, die vom "Brot allein" entwöhnt wurden. Lassen Sie mich erklären, was ich damit sagen will:

Gott sagte durch Mose, "daß der Mensch nicht von Brot allein lebt. Sondern von allem was aus dem Mund des Herrn hervorgeht, lebt der Mensch" (5. Mose 8,3). Jesus zitierte diesen Vers, als Satan Ihn in der Wüste versuchte, Steine in Brot zu verwandeln.

Brot symbolisiert alle natürlichen, materiellen Dinge, die wir für dieses Leben brauchen. Dazu gehören unter anderem Nahrung, Unterkunft, Kleidung, Arbeit und Lohn. Brot repräsentiert unseren Lebensunterhalt — all die irdischen Dinge, die wir brauchen und die an sich nicht schlecht sind.

Der Herr weiß ja, daß wir all das benötigen. Doch unzählige Christen leben nur für diese irdischen Dinge! Ihr Leben wird von ihrem Beruf, ihrem Haus und den Rechnungen, die sie bezahlen müssen, völlig in Beschlag genommen. Und sämtliche Gebete kreisen nur um ihre Bedürfnisse — ihre Verletzungen, ihre Probleme, ihre Wünsche. Sie leben vom Brot allein!

Natürlich ist es lobenswert, einen Beruf zu haben und für die Familie zu sorgen. Das gehört dazu, wenn wir Gottes Wort gehorchen und von jedem Wort leben, das aus Seinem Mund kommt. Doch einige Christen gelangen nie über das Brot hinaus. Ihr ganzes Leben lang tun sie nichts als zu überleben!

Wie viele junge Christen verbringen zum Beispiel ihre ganze Zeit damit, über ihren Wunsch nach einem Ehepartner nachzudenken? Wie viele ihrer Gebete konzentrieren sich auf die Bitte an Gott, ihrer Einsamkeit ein Ende zu setzen? Sie leben vom Brot allein!

Wie viele Eheleute kreisen ständig um die Herausforderung und Probleme, die sie durch ihre Kinder erleben? Dieser eine Bereich ihres Lebens nimmt ihr ganzes Denken und all ihre Gebete in Anspruch. Sie konzentrieren sich auf ein einziges Bedürfnis — auf Brot!

In der Tat lehrte Jesus uns zu beten: "Unser tägliches Brot gib uns heute" (Matthäus 6,11). Doch zuerst forderte Er uns auf zu beten: "Dein Reich komme; dein Wille geschehe..." (Vers 10). Wir sollen uns zuallererst auf Gottes Interessen konzentrieren — darum beten, daß Sein Wille geschieht!

Worüber haben Sie in den letzten Monaten am meisten nachgedacht? Was hat Ihre Zeit und ihre Gebete am meisten in Anspruch genommen? Ging es meistens um Fragen des "Brotes" — um persönliche Bedürfnisse?

Wenn Sie sich auf das Brot allein konzentrieren, dann haben Sie kein Leben! Sie leben in der Wüste, wie die Kinder Israel. Jeden Tag standen sie auf und fingen an, nach Brot zu schreien. Doch als Gott es ihnen gab, schrieen sie nach Fleisch. Ständig bettelten sie um die Erfüllung ihrer persönlichen Bedürfnisse — Tag für Tag, vierzig Jahre lang!

Wie langweilig — welche Plackerei! So etwas hatte Gott nie für Seine Kinder beabsichtigt. Er hatte Israel vielmehr durch Mose gesagt: "Ihr sollt von jedem Wort leben, das aus Meinem Mund kommt! Ja, Ich habe euch gesagt, daß Ich euch Brot geben würde. Aber bleibt an diesem Punkt nicht stehen. Geht weiter! Ich habe euch gesagt, daß vor euch ein Land liegt, das von Milch und Honig fließt, ein Land mit Flüssen, Bäumen, Wäldern, saftigen Weiden. Und dieses Land will Ich euch geben!"

Wenn Ihr Dasein nur ums Überleben kreist — wenn Sie nicht in enger Gemeinschaft mit Jesus leben, in Seinem Wort wachsen und Ihr Herz vorbereiten wie eine Braut für Ihren Bräutigam, dann haben Sie überhaupt kein Leben! Sie sind gelangweilt, unausgefüllt! Sie mögen in die Gemeinde gehen und gelegentlich einen Hauch von Leben empfangen. Aber Sie haben kein Leben zu geben!

In dieser Zeit läßt Gott ein Volk aufstehen, das nicht auf Brot ausgerichtet ist, sondern danach trachtet, in dieser mitternächtlichen Stunde Seinen Willen zu tun! Sie haben es satt, in der Einöde des bloßen Überlebens zu existieren. Alles, was sie wollen, ist nur, Gottes Willen zu erfahren und zu tun. Es sind ganz gewöhnliche Leute, die vom Brot allein entwöhnt wurden. Ihre Schulung geschah durch den Heiligen Geist — in der Verborgenheit ihrer Gebetskammer!

Gottes Armee ist aufgerufen, sich vorzubereiten — ständig in Bereitschaft zu sein!

Jedes Mitglied dieser Endzeitarmee muß ein waches, vorbereitetes Herz haben — denn Gott steht bereit, Seine letzte mächtige Ausgießung freizusetzen!

Bevor Jesus kam, ging Johannes der Täufer vor Ihm her, "um dem Herrn ein zugerüstetes Volk zu bereiten" (Lukas 1,17). Es handelte sich um die Predigt der Buße — die Aufforderung an die Menschen, ihre Herzen vorzubereiten.

Auch Paulus sprach davon, daß ein Christ "zu jedem guten Werk bereitet" sein sollte (2. Timotheus 2,21). Und Samuel teilte Israel mit, daß Gott unter einer ganz bestimmten Voraussetzung etwas Neues für sie tun würde: "Richtet euer Herz auf den Herrn und dient ihm allein!" (1. Samuel 7,3). David schließlich sagte: "Den Wunsch [die Bitte] der Sanftmütigen hast du gehört, Herr; du festigst ihr Herz, läßt aufmerken dein Ohr" (Psalm 10,17).

In diesem letzten Vers skizziert David einen einfachen Plan mit drei Schritten, die uns helfen, die Absichten und den Willen Gottes für unser Leben zu erkennen:

  1. Ihn bitten (beten)
  2. Unser Herz festigen, um Seine Stimme zu hören
  3. Er zeigt uns Seinen Willen. Sein Heiliger Geist wird zu uns reden!

Sehr bald wird Gott aus Seinem herrlichen Kelch den Heiligen Geist in einem Umfang ausgießen, wie die Welt es noch nie gesehen hat. Ihre Nachbarn, Kollegen und unerretteten Familienmitglieder werden tiefe Sündenerkenntnis erfahren. Der Heilige Geist wird sie von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht überführen!

Überall werden die Verletzungen der Menschen offenbar werden. Und sie werden sich von ihren toten Gemeinden abwenden und sich zu denen halten, die mit Gott wandeln. Sie werden verzweifelt nach Christen suchen, deren Herz vorbereitet wurde.

Geliebte Mitchristen, auch Sie gehören zu denjenigen, die Gott beruft! Er wird Hundertausende ganz gewöhnlicher Christen für Sein endzeitliches Wirken im Dienst von Mensch zu Mensch gebrauchen. Deshalb frage ich Sie: Sind Sie gerade jetzt dabei, Ihr Herz darauf vorzubereiten, daß Er in Ihnen und durch Sie Sein Werk tun kann? Oder sitzen Sie nur herum und ertragen ein dürres Leben in der Einöde?

Bekennen Sie Gott heute: "Oh, Herr — ich möchte, daß mein Leben zählt! Ich weiß, daß ich im Moment in einer Wüste der Verzweiflung bin und vom Brot allein existiere. Aber ich will leben!"

Tauchen Sie tief in Sein Wort ein. Lernen Sie, Ihn täglich zu suchen. In der Vorbereitung Ihres Herzens liegt eine gewaltige, umwälzende Kraft! Es ist diese Zurüstung, die Sinn und Erfüllung in Ihr Leben bringen wird. Sie verändert Ihre Gefühle, Ihre Persönlichkeit — und sie setzt Kraft in Ihnen frei!

Wenn Gott sieht, daß Sie bereit sind, wird Er Ihnen großartige Gelegenheiten geben, Sein Werk zu tun. Sie müssen dazu vielleicht nicht einmal Ihre Wohnung verlassen. Gott wird Ihnen die Hilfesuchenden direkt vor die Tür bringen!

Aber lassen Sie sich durch die Bibel warnen: Wenn Sie nicht anfangen, Ihn zu suchen, dann werden Sie sich dem Bösen zuwenden: "Aber er tat, was böse war; denn er richtete sein Herz nicht darauf, den Herrn zu suchen" (2. Chronik 12,14).

Wir dienen einem mächtigen Gott, der gerade jetzt Sein Volk auf ein gewaltiges Werk vorbereitet: "Der Herr zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er den Eifer. Er erhebt einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Feldgeschrei, er beweist sich als Held gegen seine Feinde" (Jesaja 42,13).

Bereiten Sie also Ihr Herz darauf vor, Ihm zu begegnen. Stehen Sie als ein Diener bereit, der sich auf Seine letzte, mächtige Ausgießung der Endzeit vorbereitet hat. Dann wird Seine Herrlichkeit in dieser letzten Stunde in Ihnen lebendig werden! Halleluja!

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