Steht still und seht die Rettung des Herrn!
Die drei am meisten allgemein verbreiteten Worte, die in einer Zeit der Krise unter Christen gehört werden, sind: „Herr, tu etwas!“ Es ist total gegen unsere Natur als menschliche Wesen, still zu stehen und nichts zu tun, wenn wir uns verwirrenden Prüfungen gegenübersehen. Tatsächlich geduldig auf Gott zu warten, dass er handelt, ist wahrscheinlich die schwierigste Sache im christlichen Wandel. Selbst ergebene Gläubige werden panisch, wenn sich der Herr nicht nach ihrem Zeitplan bewegt.
Wir setzen Gott ständig Fristen und Zeitbegrenzungen. Wir schreien: „Herr, wann wirst du etwas wegen diesem tun? Wie lang wirst du brauchen? Wenn du jetzt nicht handelst, wird es zu spät sein!“ Aber Gott ist niemals zu spät dran. Er handelt immer – und nicht gemäß unserem Terminplan, sondern gemäß seinem.
Unser Gott sucht die Erde ständig nach Menschen ab, die ihm in jeder Krise, Prüfung und hoffnungsloser Situation vertrauen. In der Tat, er führt uns oft in Situationen, die alarmierend, kritisch, schwierig sind, um uns zu testen. Er möchte sehen, ob wir willens sind, still zu stehen und auf ihn zu warten, dass er übernatürliche Erlösung bringt.
Die Bibel erklärt ganz klar: „Die Schritte eines guten Mannes werden vom Herrn verordnet: und er erfreut sich an seinem Weg“ (Psalm 37,23; a. d. englischen King James Version). Das hebräische Wort für „verordnet“ hier bedeutet „vorarrangiert, Schritt für Schritt, festgesetzt, bestimmt“.
Dies bedeutet, es ist Gott, nicht der Teufel, der uns an schwierige Orte führt. Wir mögen aufschreien: „Herr, warum erlaubst du meiner Krise anzudauern?“ Aber die Wahrheit ist, dass er unsere Prüfung nicht nur erlaubt, sondern es auch absichtlich tut – zu einem Zweck. Und das ist für uns schwer zu akzeptieren.
Doch Gott erlaubt solche harten Dinge in unserem Leben, um Glauben in uns zu produzieren. Er formt und prägt uns in gottgefällige Vorbilder des Glaubens – um ein Zeugnis für ein glaubensloses, gottloses Zeitalter zu sein. Ich glaube fest, dass jeder Schritt, den wir unternehmen, von unserem himmlischen Vater bestimmt ist. Und wenn das in der Tat wahr ist, dann kann ich nicht glauben, dass Gott mich jemals an den Rand einer schwierigen Situation führen würde, nur um mich zu verlassen. Er würde nicht sagen: „Okay, David, ich habe dich an diesen Punkt gelenkt. Nun bist du dir selbst überlassen.“
Nein! Gott ist absolut treu gegenüber seinen Kindern, in jeder Krise. Und er fragt uns immer: „Wirst du einer sein, nach dem ich gesucht habe? Wirst du einer sein, der nicht panisch wird – der mich nicht wegen Verlassen, im Stich lassen, Verletzen meiner Kinder anklagt? Wirst du in deiner Krise still stehen, und dich auf Glauben stützen, wobei du mir vertraust, dich durchzubringen?“
Das Alte Testament listet viele Zeiten der Prüfung für Gottes Volk auf. Vielleicht das großartigste Beispiel von ihnen war die Krise am Roten Meer. Diese Prüfung wurde nicht durch den Teufel oder den Pharao angezettelt. Es war eine vollständig von Gott arrangierte Krise – herbeigeführt durch genau seine Befehle an Israel. Schließlich sagt die Schrift, dass es Gott war, der das Herz des Pharaos verhärtete, der die Ägypter veranlasste, Israel zu verfolgen, und der der ägyptischen Armee erlaubte, sie am Meer einzuholen.
Gott hatte dem Volk ausdrücklich gesagt, sich zwischen Migdol und Pi-Hahirot zu lagern. Diese Lokalität war zwischen zwei Gebirgspässen gelegen, mit dem angrenzenden Meer als dritte Seite. Die einzig mögliche Route für die Flucht war die zurück in die Wildnis – und der wurde durch Pharaos sich nähernde Armee blockiert. Jetzt waren die Israeliten in ihrer Situation entsetzt: Ihr Gott hatte sie dorthin geführt!
Lassen Sie mich hier auf etwas hinweisen: Gott hätte vorarrangiert haben können, die Räder der ägyptischen Streitwagen jederzeit abzuschlagen. Er hätte dies in der Wildnis tun und die Ägypter aufs Trockene setzten und sie zu Tode hungern können. Aber stattdessen wartete er, bis sie zwischen den Wänden des geteilten Meeres waren.
Gott hätte auch eine übernatürliche Wolke auf das ägyptische Lager herab senden können, um sie konfus zu machen. Jene Soldaten wären tagelang im konfusmachenden Nebel umher gerannt. Aber stattdessen entschied er sich, die Wolke als Schutz hinter sein Volk zu senden.
Oder Gott hätte einen einzigen Engel senden können, um die gesamte ägyptische Armee abzuschlachten, in der Zeit eines Wimpernschlags. Er hätte sich entscheiden können, sie an jedem Punkt zu vernichten.
Aber der Herr tat nichts von jenen Dingen. Stattdessen zwängte er Israel in eine enge, alarmierende Situation – eine Krise, aus der es durch menschliche Mittel unmöglich war, zu entkommen! Ich glaube, der Herr hatte beim Erlauben dieser unmöglichen Situation zwei Absichten:
- Er war entschlossen, Israels Feinde so vernichtend zu schlagen, dass sie niemals wieder in Furcht über die Schulter blicken mussten. Gott sagte dabei im Wesentlichen: „Ich werde die Körper eurer Feinde entlang des Ufers verstreuen, sodass ihr jeden von ihnen tot sehen könnt. Dann werdet ihr wissen, dass ich alle Macht habe!“
- Gott wollte bei seinem Volk für eine Gelegenheit sorgen, ihr Leben in seine Hand zu legen – stillzustehen und ihm zu vertrauen, ihnen Wegweisung zu geben.
Wie wissen wir, dass Gott diese fürchterliche Situation arrangierte, um sein Volk zu testen? Sein eigenes Wort sagt es so: „Du sollst dich an alle Wege erinnern, die der Herr, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der Wildnis geleitet hat, um dich zu demütigen, und um dich zu prüfen, um zu erkennen, was in deinem Herzen war, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht“ (5. Mose 8,2; a. d. englischen King James Version).
Dieser Vers buchstabiert es klar aus: „... an alle Wege … die der Herr ... dich … geleitet hat ...“ Es war Gott, der sie ans Rote Meer führte – nicht der Teufel!
Aber warum tat Gott das? Dasselbe Kapitel sagt uns: „... um dich zu demütigen und um dich zu prüfen, damit er dir am Ende wohltue“ (8,16).
Gott sagte dabei im Wesentlichen: „Ich war hinter etwas in dir her. Ich habe dich in diese Situationen gebracht, damit du deinen Glauben praktizieren konntest. Nur diese Art von Umständen konnte wahren Glauben in dir produzieren! Nur dein absolutes Vertrauen in mich konnte dich jemals herausbringen!“
„Er demütigte dich und ließ dich hungern ...“ (8,3). Mit anderen Worten: „Ich gab dir harte Orte, Hungerorte, Durstorte, Orte die alarmierend und erschreckend waren – um zu sehen, ob du ein vertrauendes Herz hast.“
Während die Ägypter sich schnell näherten, war für die Israeliten kein Ort mehr da, um zu ihm hinzulaufen. Die Berge auf beiden Seiten waren kahl, ohne Bäume oder Höhlen, um sich unter oder in ihnen zu verstecken. Und das Meer schloss sie auf der anderen Seite ein. Sie hatten einfach keinen Ort, um dorthin zu laufen. Es war eine unmögliche Situation!
Die Schrift sagt an diesem Punkt: „… die Söhne Israel [erhoben] ihre Augen, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Da fürchteten sich die Söhne Israel sehr und schrien zum HERRN“ (2. Mose 14,10).
Versuchen Sie, sich in ihre Lage zu versetzen. Ihre Familie ist um Sie versammelt: Kinder, Großeltern, Verwandte. Und plötzlich hören Sie das Rumpeln von Streitwagenrädern, das Rasseln von Säbeln, das erbitterte Kriegsgeschrei einer mörderischen, blutdurstigen Armee. Hätten Sie keine Angst?
Die Wahrheit ist, Gott ist geduldig mit uns, wenn uns die furchtbare Wallung menschlicher Furcht in einer plötzlichen Krise überkommt. Unser Herr ist kein harter Vorgesetzter. Und er wusste, dass dies eine furchterregende Erfahrung für Israel sein würde.
Tatsächlich, er wäre mit einem Gebet wie dieses zufrieden gewesen: „Herr, wir haben Angst! Doch wir wissen, dass du immer treu darin warst, uns zu erlösen. Als wir in Ägypten waren, hast du uns vor dem Engel des Todes und all den Plagen gerettet. Und wir wissen, du hast die Macht, uns ebenso aus dieser Krise zu erlösen, egal wie düster sie ausschaut. Vater, wir befehlen unser Leben in deine Hände!“
Aber war dies Israels Schrei? Nein! Die Schrift sagt: „Sie sagten zu Mose: Hast du uns etwa deshalb weggeführt, damit wir in der Wüste sterben, weil es in Ägypten keine Gräber gab? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast? ... Es wäre nämlich besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben“ (14,11-12). Sie waren sarkastisch, fast bis zum Punkt der Blasphemie. Und sie klagten Gott der Absicht an, sie zu vernichten. Dies war nicht der Schrei des Glaubens!
Sehen Sie sich gerade jetzt einer Krise gegenüber? Vielleicht tragen Sie Lasten, so schwer, dass Ihre Freunde weinend auf ihr Angesicht fallen würden, wenn sie davon wüssten. Doch die Tatsache bleibt: Sie sind vom Herrn selbst in Ihre sehr schwierige Lage geleitet worden. Die einfache biblische Wahrheit ist, dass, wenn Sie sein sind – wenn er Ihre Schritte verordnet hat – dann hat er Sie dorthin gestellt, wo sie sind. Und er muss einen guten Grund dafür haben. Sie werden getestet!
Sie mögen fragen: „Was soll ich tun, wenn ich in eine solche Krise gebracht werde? Was sollte ich tun, wenn alles hoffnungslos erscheint – wenn da kein sichtbarer Ausweg ist? Was geschieht, wenn ich von Furcht überkommen werde, weil alles um mich herum über mich hereinbricht – und ich mich nirgendwohin wenden kann, ich keine Lösung für mein Problem habe, ich keinen habe, der mir sagt, wie ich aus meiner Schwierigkeit herauskomme?“
Hier ist, wie Gott Israel antwortete, als es sich seiner Krise gegenübersah: „... Fürchtet euch nicht, steht still, und seht die Rettung des Herrn ... Der Herr wird für euch kämpfen, und ihr werdet euren Frieden bewahren“ (14,13-14; a. d. englischen King James Version).
Der Herr sagte dabei zu ihnen: „Die erste Angelegenheit, mit der ihr euch befassen müsst, ist eure Furcht! Ich werde für euch kämpfen. Und ich werde euch retten und erlösen. Jetzt lasst diese Verheißung eure Stärke sein. Lasst sie alle Furcht austreiben!“
Als erstes möchte ich über die Bindung an Sünde sprechen – das heißt Ihre Schlacht gegen das Fleisch. Unter dem Neuen Bund wird Gott Situationen erlauben, um uns zu zeigen, wie hilflos wir sind – und wie wir gänzlich von ihm abhängig sind, uns durch Glauben zu erlösen.
Gott wird Sie niemals in Versuchung führen. Aber er wird ihnen erlauben, ans Ende ihrer Weisheit zu kommen. Wenn Sie eine hartnäckige Sünde haben, dann ist jene Sünde der Pharao in Ihrem Leben. Und seine Armee von Lügengeistern kommt fortwährend mit dämonischen Lügen gegen sie: „Du wirst es nicht schaffen. Es geht bergab mit dir. Du wirst zerstört enden.“
Sie hören das Rasseln der Ketten, während Satan versucht, Sie noch einmal an Ihre Gewohnheit zu binden. Und Sie fragen sich: „Herr, wie werde ich jemals aus dem heraus aufstehen können? Ich bin so tief gesunken!“
Was können Sie tun? Sie wissen, dass Sie dem Feind nicht davonlaufen können. Und in einem Kampf sind Sie kein Ebenbürtiger für ihn. Sie stehen vor ihm geduckt, zitternd, furchtsam.
Sie mögen sich sagen: „Ich werde zu meinen alten Wegen zurückgehen. Auf diese Weise bleibt mir all dieser geistliche Kampf erspart. Es ist zu viel für mich!“ Aber Sie wissen, Sie können nicht zu ihrem alten Meister zurückkehren. Wenn Sie sich jetzt zurückwenden – wenn Sie Jesus verlassen –, wird es Sie Ihr Leben kosten! Ich frage Sie: Wie viele Israeliten wären verschont geblieben, wenn sie nach Ägypten zurückgekehrt wären? Nicht einer würde überlebt haben! Sie alle wären in Stücke gehauen worden. Warum? Der Feind ist ein blutdurstiger Mörder, darauf aus, uns zu zerstören.
An diesem Punkt werden viele Christen in einem höllischen Kreislauf von sündigen und bekennen, sündigen und bekennen gefangen. Sie rennen zu Freunden, Seelsorgern, irgendjemandem, der ihnen zuhören will, während sie weinen, schreien und beten. Solche Gläubige werden alles tun, außer still zu stehen und dem Herrn zu vertrauen, dass er ihre Erlösung bringt.
Doch das Alte Testament gibt uns Beispiel auf Beispiel dafür, dass wir in unserem Fleisch keine Kraft haben, um geistliche Schlachten zu schlagen. Unser alter Mensch ist äußerst schwach und kraftlos. Aber wir haben einen neuen Menschen in uns – und er soll sein Leben total in die Hände des Herrn legen. Der neue Mensch versteht, dass da kein menschlicher Weg heraus ist – dass Gott für ihn das ganze Kämpfen erledigen muss. Wir widerstehen dem Teufel nicht in unserer Stärke, sondern durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns allein durch Glauben offenbart wird.
Gott spricht durch seinen Geist zu seinem Volk. Und er macht die Stimme des Geistes klar für uns: „Wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, den geht!“ (Jesaja 30,21).
Die Stimme von Gottes Geist kommt primär durch die Schriften zu uns. Er mag uns eine Bibelpassage offenlegen, die ein Schlüssel für unsere Erlösung sein wird. Aber bevor wir seine Stimme der Wegweisung hören können, verlangt Gott etwas von uns: Wir sollen still stehen und auf ihn warten, dass er handelt!
Dieses Wort ist kein Vorschlag, sondern ein Gebot. Und es ist das Geheimnis für unseren totalen Sieg und unserer totalen Erlösung. In der Tat, der Herr gebot seinem Volk bei vielen Gelegenheiten, still zu stehen.
Zum Beispiel lesen wir in Josua 3 von einer anderen Überquerung, die Israel machen musste, am Jordanfluss. Gott instruierte das Volk: „...Wenn ihr an das Ufer des Jordan kommt, so bleibt im Jordan stehen!“ (Josua 3,8). Dann fügte der Herr hinzu: „… sobald die Fußsohlen der Priester ... im Wasser des Jordan stillstehen, wird das Wasser des Jordan ... abgeschnitten werden, und es wird stehen bleiben <wie> ein Damm“ (3,13).
Gott sagte damit: „Wenn ihr an das Wasser gelangt, pflanzt eure Füße hinein und steht dort einfach. Seid still, ruht. Versucht nicht herauszufinden, worauf ich aus bin. Wartet einfach auf mich, dass ich handle. Ich werde das Wasser für euch teilen!“
Das hebräische Wort für „stehenbleiben“ in dieser Passage bedeutet „alle Aktivität stoppen, alles Bemühen aufhören“. Doch wie viele Israeliten gehorchten, als sie an den Jordan kamen? Als sie mit ihren Füßen im Wasser standen, müssen viele gedacht haben: „Wie wissen wir, dass das funktionieren wird?“
Einige könnten versucht gewesen sein, eine Art von Pontonbrücke zu bauen und zu versuchen, durch ihren eigenen Einfallsreichtum hinüber zu gelangen. Aber das wäre alles vergebens gewesen.
Gott handelte bei dieser Gelegenheit – er teilte die Wasser. Und er tat es, weil Israels Akt des Gehorsams von Glauben begleitet war. Sie taten, was Gott ihnen gesagt hatte, und sie ruhten darin. Und Gott beantwortete ihren Glauben!
Bei einer anderen Gelegenheit wurde Israels König befohlen, lieber still zu stehen, als zu handeln. Nachdem Samuel Saul zum König gesalbt hatte, eskortierte er ihn an den Rand der Stadt. Und an einem Punkt sagte Samuel zu Saul: „... steh jetzt still! Ich will dich das Wort Gottes hören lassen“ (1. Samuel 9,27).
Samuel sagte damit: „Saul, ich habe dich gerade gesalbt und schon rast dein Verstand. Du denkst: ‚Was tut Gott? Wie kann ich seine Stimme erkennen, seinen Willen?’ Höre auf, dich zu bemühen, Saul. Möchtest du von Gott hören? Willst du Wegweisung von ihm? Dann steh still und höre zu. Ich werde dir Gottes Wort geben.“
Dies illustriert genau das Prinzip, das ich hier betonen möchte: Das Wort des Herrn – die Stimme der Wegweisung und Erlösung – wird jenen gegeben, die an einen Ort des Stillstehens vor Gott kommen!
In 2. Chronik lesen wir, dass in Juda eine Koalition mächtiger Armeen eingefallen war. Die Schrift sagt, König Joschafat „... fürchtete sich … und richtete sein Angesicht darauf, den HERRN zu suchen. Und er rief ein Fasten aus in ganz Juda“ (2. Chronik 20,3).
Die Leute begannen zu beten und schrien: „... in deiner Hand ist Kraft und Macht; und niemand kann gegen dich bestehen ... Denn in uns ist keine Kraft vor dieser großen Menge, die gegen uns kommt. Wir erkennen nicht, was wir tun sollen, sondern auf dich sind unsere Augen <gerichtet>“ (20,6.12).
Noch einmal sehen wir, dass nichts falsch daran ist, Angst zu haben. Gott ist uns gegenüber langmütig, und hält uns unsere Furcht nicht vor. Tatsächlich, wir sollen dasselbe Gebet beten, das Joschafat betete: „Herr, ich fürchte mich! Der Feind kommt herein wie eine Flut und ich weiß nicht, was zu tun ist. Aber ich weiß, dass du alle Kraft und Macht hast. Also werde ich nichts tun, Herr, außer zu beten. Ich werde meine Augen fest auf dich richten!“
„Und … der Geist des HERRN [kam] mitten in der Versammlung ...“ (20,14). Hier ist, was der Geist befahl: „Fürchtet euch nicht und seid nicht niedergeschlagen ... Denn der Kampf ist nicht eure <Sache>, sondern Gottes! ... Nicht ihr werdet dabei kämpfen müssen. Tretet hin, steht und seht die Rettung des HERRN, <die er> euch <verschafft>“ (20,15-17).
Der Satzteil „Tretet hin, steht“ bedeutet „nehmt eure Stellung ein; wankt nicht in dieser Angelegenheit“. Mit anderen Worten: „Nehmt eine Position des Glaubens ein. Seid überzeugt davon, dass die Schlacht die des Herrn ist. Jeder Dämon, der gegen dich kommt, muss gegen Christus in dir kommen. Es ist die Schlacht des Herrn, die er schlägt – nicht deine!“
Sie mögen sich erinnern, was in dieser Geschichte geschah. Als die Männer Judas schließlich hinausgingen, um die große Armee zu bekämpfen, fanden sie ihre Feinde schon erschlagen auf dem Schlachtfeld vor. Die mächtigen Soldaten waren mitten in der Nacht aufgestanden und hatten begonnen, sich gegenseitig zu bekämpfen – und sie endeten damit, sich gegenseitig zu vernichten!
Die Armee aus Juda hob einfach nur die Beute auf und marschierte in einer großen Siegesprozession zurück nach Hause. Sie hatten nicht einmal ein Schwert erhoben. Der Herr hatte das ganze Kämpfen für sie erledigt!
Der Psalmist schreibt: „Lasst ab und erkennt, dass ich Gott bin; ich werde erhöht sein unter den Nationen, erhöht auf der Erde“ (Psalm 46,11). Die wörtliche Übersetzung des Hebräischen ist: „Höre mit deinem Bemühen auf und verlasse es, und erkenne an, dass ich Gott bin.“ Mit anderen Worten: „Gib das Bemühen auf! Stoppe alle deine Anstrengungen, dich selbst zu erlösen. Erkenne an, dass nur Gott allein dich retten kann!“
Sie mögen sagen: „Aber Bruder David – musste Israel nicht manchmal auch die Waffen aufnehmen und Schlachten schlagen!“ Ja, das taten sie – aber unter dieser Bedingung: dass sie zuerst schweigend vor dem Herrn standen und detaillierte Wegweisungen von ihm empfingen. Das ist es, was Josua vor der Schlacht von Jericho tat. Er erhielt detaillierte Marschbefehle, bevor er irgendetwas tat. Und sein Sieg machte Gott alle Ehre!
Der Ausdruck „stillstehen“ bedeutet nicht, passiv zu sein oder sich auf dem „Schicksal“ auszuruhen. Das Schicksal sagt: „Was immer sein soll, wird sein.“ Aber Glaube verändert alles. Und „Stillstehen“ ist ein Akt des Glaubens – ein aktives Ruhen in Gottes Verheißungen. Es ist eine Entschlossenheit, mit allen Fragen, Zweifeln und nutzlosen Bemühungen aufzuhören.
Seit ich im geistlichen Dienst bin, war für mich ein Hauptbereich des Bemühens diese Angelegenheit: die Stimme Gottes zu erkennen. Ich glaube, dieser Kampf ist bei vielen Christen heute weit verbreitet. Wir fragen ständig: „Wie kann ich wissen, ob eine Stimme, die ich höre, die Gottes ist? Wie kann ich unterscheiden, ob es seine, meine oder die meines Fleisches ist?“
Wann immer ich mich einer kritischen Not gegenübersehe, die eine Antwort erfordert, wende ich mich im Gebet an den Herrn. Ich schreie heraus: „Vater, dein Wort sagt, du sprichst zu deinem Volk. Bitte, Gott – sprich zu mir. Gib mir deine Wegweisung!“ Und ich lande dabei, alle biblischen Verheißungen zu zitieren, die ich kenne:
- „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Johannes 10,27).
- „Wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, den geht!“ (Jesaja 30,21).
- „Ganz nahe ist dir (mein) Wort, in deinem Mund und in deinem Herzen …“ (5. Mose 30,14).
In der Tat kommt oft eine leise, sachte Stimme zu uns – und während Gott anfängt zu reden, haben wir plötzlich ein großartiges Empfinden des Friedens und der Ruhe. Die Stimme ist tröstend, beruhigend, und wir verlassen unsere Gebetskammer und fühlen uns wundervoll. Er führt und erlöst uns ganz gewiss durch die Stimme des Heiligen Geistes.
Aber allzu oft trifft das Wort, das wir im Gebet hören, nicht ein. Tatsächlich kann es sich manchmal als falsch erweisen. Und wir realisieren, dass wir eine andere Stimme gehört haben – nicht die von Christus. In solch einem Fall musste es entweder die Stimme unserer eigenen Begehren und Ambitionen oder die Stimme unseres Fleisches sein.
Bitte verstehen Sie: Ich spreche dabei nicht über das Hören „verrückter Dinge.“ Über die Jahre habe ich Leute viele dumme, fleischliche Dinge der Stimme des Herrn zuschreiben hören. Vielmehr spreche ich von gottgefälligen Gläubigen, die sich an Gottes Wort klammern und ihn treu wegen Wegweisung suchen. Und wenn das Wort, das sie empfangen, irgendwie schiefgeht, kommt eine Wolke des Zweifels auf sie. Sie landen in Konfusion und schreien dabei auf:
„O Gott, ich tat alles, was ich zu tun weiß. Ich betete. Ich hielt dein Wort fest. Du weißt, dass ich deinen Willen möchte, Herr. Und ich weiß, dass ich unter deinem Blut bin. Wie konnte ich es so vermasseln? Wie konnte ich eine andere Stimme als die deine missverstehen? O Herr – wie kann ich jemals wieder irgendeiner Stimme trauen?“
Paulus beschreibt das Gefühl auf diese Weise: „... wir sind perplex, aber nicht in Verzweiflung“ (2. Korinther 4,8; a. d. englischen King James Version). Doch wir vergessen, dass Paulus auch sagt: „Es gibt zum Beispiel so viele Arten von Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache“ (1. Korinther 14,10). Da sind Tausende von Stimmen – einschließlich einer Stimme des Fleisches, einer Stimme des Willens, einer Stimme der Ambition – und alle kreischen nach der Aufmerksamkeit unseres Sinnes.
Es spielt keine Rolle, wie viel wir beten, wie nahe wir dem Herrn sind, wie viele Stunden wir mit seinem Wort verbringen. Wir sind fehlbar, und wir alle machen Fehler. Unser Fleisch hat immer noch eine Stimme – und manchmal wird es sich in den Weg stellen.
Lassen Sie mich erzählen, wie Gott mich durch diesen Glaubenstest gebracht hat: ICH BIN AUF DIE WAHRHEIT FESTGELEGT WORDEN, DASS DER HERR JEDEN MEINER SCHRITTE VERORDNET! Ich bin überzeugt, Gott arrangiert alle meine Umstände vor und legt sie fest. Er hat verheißen, durch einen Bund, mich durch seinen Geist zu leiten und zu führen, und mich vor dem Fallen zu bewahren. Also bete ich jetzt im Glauben und glaube seinem Wort an mich. Und ich stehe still und warte auf ihn, dass er handelt.
Sehen Sie, wenn Gott eine Verheißung macht ist sie nicht länger eine Frage der Gnade. Vielmehr ist sie rechtsgültig. Er besiegelt alle seine Verheißungen mit einem Eid – und wir haben das Recht, uns „legal“ auf sie zu stellen. Gott kann von seinen Verheißungen nicht zurückweichen, sonst wäre er nicht Gott. Also können wir uns fest an jede Verheißung halten und sagen: „Herr, ich werde mich auf das stellen, was du gesagt hast. Es ist keine Erwiderung nötig! Deine Verheißung ist deine Stimme – die direkt zu mir redet!“
Sie mögen sagen: „Warten Sie eine Minute. Meinen Sie, dass wir mit dem Herrn nicht Zwiesprache halten sollen?“ Natürlich meine ich das nicht. Aber Tatsache ist, unsere Zwiesprache mit Gott ist nicht auf Anbetung, Lobpreis und Gebet beschränkt. Unsere Zwiesprache mit ihm schließt auch ein, ihm zu vertrauen. Wir halten Zwiesprache mit ihm, indem wir uns aktiv auf sein geschriebenes, offenbartes Wort stützen!
Der Heilige Geist „spricht“ meistens dadurch, dass er uns zu dazugehörigen Schriftpassagen leitet, die uns Gottes Denken über irgendeine Angelegenheit zeigen und uns sagen, welche Schritte zu unternehmen sind. Warum sollte er mit einer inneren Stimme reden, wenn wir sein offenbartes, geschriebenes Wort nicht „hören“ wollen?
Tatsache ist, Gott muss uns nicht alles sagen, damit wir mit ihm Intimität haben. Er muss uns nicht alle seine Pläne offenbaren. Tatsächlich können wir mit Gott einfach dadurch Intimität haben, indem wir unsere Anstrengungen aufgeben, seine Stimme herauszufinden. Diese Art von Intimität sagt: „Herr, selbst wenn ich niemals ein weiteres Wort von dir höre, hast du mir trotzdem alles gegeben, was ich brauche. Ich weiß, du liebst mich – dein Wort ist zu mir gekommen – und ich werde darin ruhen. Alles, worum ich bitte, ist, dass du deine Verheißungen an mich einhältst! Es ist keine Erwiderung notwendig!“
In der Zwischenzeit sollen wir mit der Offenbarung zufrieden sein, die wir in Gottes Wort haben: „(Gott) hat … am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn …“ (Hebräer 1,2). Und Gott hat uns genug Bundesverheißungen gegeben, um uns durch jede Krise oder Prüfung hindurch zu bringen:
„Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch <seine> eigene Herrlichkeit und Tugend, durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet ...“ (2. Petrus 1,3-4).
David ist ein Vorbild für diese Art von Vertrauen. Als dieser gottgefällige Mann auf dem Totenbett lag, sagte er: „Obwohl mein Haus nicht so mit Gott ist …?“ (2. Samuel 23,5; a. d. englischen King James Version). Mit anderen Worten: „Ich habe noch nicht all die Worte, die der Herr mir gegeben hat, eintreffen sehen. Mein Haus ist nicht so, wie es sein sollte. Drei meiner Söhne tot. Doch mir wurde die Verheißung gegeben, dass mein Haus nicht fallen wird!“ „... Hat er mir doch einen ewigen Bund gesetzt, in allem geordnet und bewahrt! …“ (23,5).
Gott hatte Davids Vorvater Abraham verheißen: „Ich will dir ein sicheres Haus mit einem festen Fundament geben. Ich will dich segnen und die ganze Erde wird durch deinen Samen (das bedeutet: Christus) gesegnet werden.“
David hatte keinen Propheten neben sich stehen, der ihm diese Dinge sagte. Er hatte keinen Traum, keine Vision, keine innere zu ihm sprechende Stimme. Nein – als er sich der Ewigkeit gegenübersah, schaute David nach keinem dieser Dinge. Stattdessen sagte er: „Gott gab mir in seinem Wort eine Bundesverheißung. Und ich werde auf jener Verheißung stehend in die Ewigkeit gehen!“ „… denn dies ist all meine Rettung, und all mein Begehren …“ (23,5; a. d. englischen King James Version). Er sagte damit im Wesentlichen: „Ich kann mich jetzt dem Tod gegenübersehen – weil seine Verheißung alles ist, was ich brauche.“
Wir mögen in unserem Unterscheidungsvermögen, unserem Hören, unseren Entscheidungen versagen. Aber wir können uns in unserem Gott freuen, der unsere Stärke ist! Er wird uns so machen, dass wir auf dem rechten Weg wandeln. Es ist alles sein Werk. Und wir müssen uns einfach hingeben, stillstehen und seine Rettung sehen!
Der Herr verheißt: „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit“ (Jesaja 41,10).
Halleluja!
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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.