Streitwagen überlaufen
Elia hatte gerade das Wundersame getan. Er hatte eigenhändig die 400 Propheten des Baal konfrontiert und sie besiegt. Gott hatte seinem Propheten einen machtvollen Sieg geschenkt. Elia sah dabei erstaunliche Dinge vom Himmel, die für sein Leben und seinen Dienst sorgten.
Dann geschah etwas. In 1. Könige 18 betete Elia dafür, dass Regen über das von Dürre verwüstete Land kommt. Als er betend auf dem Berggipfel saß, schaute Elia aus, um zu sehen, ob sein Schrei beantwortet wurde. Aber da war keinerlei Beweis einer Erwiderung Gottes zu sehen. Also betete Elia wieder. Noch immer sah er keine Wolke. Er betete wieder und wieder und wieder, und noch immer erschien keine Wolke.
Mag sein, Ihr seid mit dieser Erfahrung vertraut. Manchmal habt Ihr große Siege in Christus gekannt. Aber dann brauchtet Ihr etwas verzweifelt und Ihr betetet dafür. Doch keine Antwort kam. Ihr habt Tonbänder angehört, Rat von Euerem Pastor gesucht, weiter gebetet. Aber Ihr hörtet nicht von Gott.
Was tat Elia während seiner verwirrenden Zeit der Not? Die Schrift sagt, er bedeckte seinen Kopf mit einem Umhang. Elia sagte dabei im Wesentlichen: „Herr, ich schließe den Rest der Welt um mich herum aus, weil ich ein Wort von Dir brauche. Wir brauchen verzweifelt frischen Regen, der auf das trockene Land fällt. Wenn er nicht kommt, sind wir dahingesunken.“
Dann geschah etwas. Sowie Elia seinen Kopf erhob, sah er eine kleine Wolkenformation am entfernten Himmel. Es war eine winzige Wolke, nicht größer als die Faust einer Person. Nun erkannte Elia, dass Gott ihn gehört hatte. Er schrie: „Da ist es! Gott hat mein Gebet beantwortet.“
Der Prophet sandte seinen Diener Gehasi, um eine Botschaft an König Ahab zu überbringen: “... Mache deinen Streitwagen bereit und fahre hinab, damit der Regen dich nicht aufhält!“(1.Könige 18,44; a. d. English Standard Version; Kursiv von mir). Elia sagte dem König dabei praktisch: „Ich werde dich in Jesreel treffen. Aber du solltest besser in deinem glänzenden Streitwagen eilen oder du bleibst im Schlamm stecken. Und ich werde dich auf dem Rückweg zur Stadt schlagen.“
Gott hat eine wichtige Botschaft durch Elias Geschichte für sein Volk. Es hat alles mit Streitwagen zu tun.
Das ganze Alte Testament hindurch spielten Streitwagen eine zentrale Rolle in der Ökonomie
Jesreel war bekannt als eine Stadt der Streitwagen. Sie tat sich in der Kriegführung wegen ihrer enormen Flotte eiserner Vehikel, die für flinke Bewegungen im Kampf gemacht waren, hervor. In Elias Geschichte repräsentieren Streitwagen die Stärke des Menschen. Sie bringen eine Kraft zum Ausdruck, mit großer Beweglichkeit vorwärts zu rasen, die Fähigkeit, etwas durch eine kraftvolle, dominierende Ressource zu vollbringen.
Heute ist ein gewisser „Streitwagen-Lebensstil“ da – einer des Komforts und der Leichtigkeit, bei dem für alle unsere Bedürfnisse gesorgt wird. Wenn wir etwas brauchen, schreiben wir einen Scheck dafür aus. Wenn wir etwas tun wollen, gehen wir vorwärts und tun es. Der Streitwagen-Lebensstil ist nett, weil wir Zugang zu all den Ressourcen haben, die wir für das brauchen, was immer wir wollen.
Natürlich kann für einen Christen der Streitwagen-Lebensstil einen großen Reiz haben. Während wir auf den Standard der Welt für Erfolg schauen, sehen wir beeindruckende „Streitwagen“ und „Hengste“. Diese sind die Mittel, der materielle Wohlstand, die die Menschen mit Leichtigkeit und Sicherheit versorgen. Solche Leute haben alles, was sie brauchen, um aus dem Regen hinaus vorwärts zu rasen und sich zu allen Zeiten in Bequemlichkeit zu halten.
Aber der Diener Gottes sucht nicht in erster Linie solche Dinge. Stattdessen sucht er danach, der Stimme seines Meisters zu gehorchen und nach den Belangen seines Königreiches zu streben. Der Christ lernt früh in seinem Glaubenswandel, dass durch das Streben nach dem Herrn zuerst “... ihm alle diese Dinge hinzugefügt werden“(siehe Matthäus 6,33; a. d. English Standard Version).
Doch derselbe Gläubige mag sich manchmal im Mangel wiederfinden. Er hat nicht die Ressourcen, bestimmte Dinge für seine Familie zu tun. Er sieht nicht, dass seine Berufung oder seinen Dienst erfüllt werden. Also ist er versucht, zu denken: „Die Ressourcen sind da draußen und die Welt nutzt sie für große Effektivität. Aber ich habe keine von ihnen. Ich brauche sie, um Gottes Werk zu vollbringen. Wie kann ich sie in die Hand bekommen?
Elia wusste Besseres als auf die Ressourcen der Welt zu schauen. Stellt Euch die Szene vor, als er König Ahab anspricht. Da stand der König, hoch sitzend in seinem brillanten Streitwagen, herausragend über dem niedrigen Propheten. Doch Elia sprach kühn zu Ahab: „Du hast die am meisten beeindruckende Stärke auf Erden, wobei du eine riesige, von mächtigen Hengsten gezogene Flotte von Streitwagen kommandierst. Aber selbst deine flinken Streitwagen sind keine Ebenbürtigen für des Herrn Kraft. Du solltest jetzt besser losfahren, Ahab. Gott wird darangehen, mich vor dir nach Jesreel zu bekommen.“
Als Nächstes lesen wir: „... die Hand des Herrn war auf Elia, und er schürzte sein Gewand und lief vor Ahab bis zum Eingang von Jesreel her“ (1.Könige 18,46; a. d. English Standard Version). Der Mann Gottes überlief einen Streitwagen! Und dies geschah bei einer Distanz von vielen Meilen. Wie vollbrachte Elia das? Der Satzteil „schürzte sein Gewand“ bedeutet im Grunde „umgürte deine Lenden“. Alles, was Elia tat, war „seine Lenden zu umgürten“ – was bedeutet, er machte sich bereit.
1. Petrus 1,13 weist uns an: „Umgürtet die Lenden eurer Gesinnung!“
Der Apostel Paulus sagt uns, dass wir von Gott berufen sind, ein Rennen zu laufen. Petrus bezieht sich auch auf dieses Rennen, wenn er uns anweist, die Lenden unserer Gesinnung zu umgürten. Er sagt dabei, wir müssen uns auf den Wettkampf durch das Verstärken unseres Glaubens und Vertrauens auf den Herrn vorbereiten.
Seht, wir alle haben eine himmlische Berufung, vorherbestimmt von Gott. Mag sein, der Heilige Geist hat Dir eine Vision darüber gegeben, was Deine Berufung ist. Aber da ist eine große Lücke zwischen Deiner hohen Berufung und dem, sie erfüllt zu sehen. Manchmal kann diese Lücke Dich versuchen, zu verzweifeln. Das ist genau der Grund, aus dem Petrus dich anweist, die Lenden Deiner Gesinnung zu umgürten – um dich selbst an eine bestimmte Wahrheit über Gott zu erinnern. Elias Geschichte gibt uns diese Wahrheit:
Wenn Du Streitwagen vor Dir siehst, die die Leute flink zu ihren Zielen bringen, verzweifle nicht. Sei nicht bestürzt wegen der Kraft, die sie haben, aber an der es Dir mangelt. Gott hat einen anderen Weg für Dich. Wenn Du Deine Augen auf den Vater richtest und seine kraftvolle Hand auf Dich kommen lässt, kannst Du Streitwagen überlaufen.
David kannte diese Wahrheit über den himmlischen Vater. Er benutzt genau das gleiche Bild, um uns Gottes Begehren, sein Volk zu versorgen, zu übermitteln: „Diese <denken> an Wagen und jene an Rosse, wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes“(Psalm 20,8).
Jetzt gerade magst Du im Mangel scheinen. Doch Gott sagt, Du kannst mehr tun als Leute, die alles haben. Wie? Gott verlangt danach, sich jenen stark zu zeigen, deren Herzen vollständig sein sind.
Der Herr sagt uns dabei: „Du magst denken, dass Du nicht hast, was Du brauchst. Aber du brauchst die Ressourcen der Welt nicht. Du brauchst nicht die Geschwindigkeit eines Streitwagens, weil meine Geschwindigkeit schneller ist. Wenn Du mir vertrauen wirst, meine Absicht in Deinem Leben zu vollbringen, wirst Du es schneller geschehen sehen, als Du es Dir vorstellen könntest. Ich werde es viel kraftvoller tun, mit mehr Autorität – und ich werde durch dein Leben verherrlicht werden.“
Stellt Euch Elia vor, wie er Ahab bis nach Jesreel zu Fuß überlaufen hat. Und er hatte Vertrauen genug auf Gott, um damit zu prahlen – sogar bevor es geschah! Wenn wir ehrlich sind, werden wir zugeben, dass die meisten von uns nur vorgeben können, jene Art von Vertrauen zu haben.
Lasst es mich illustrieren, indem ich Euch von einigen „Streitwagenrennen“ erzähle, in denen sich meine Frau und ich engagieren. Unsere Familie ist wie die meisten. Es erfordert zwei Autos, um überall dort zu sein, wo wir sein müssen. Oft bedeutet dies, dass meine Frau und ich auf der gleichen Veranstaltung mit zwei Autos landen. Wenn das geschieht, entsteht ein unausgesprochener Wettbewerb zwischen uns: Wer wird zuerst nachhause gelangen?
Wir brechen nicht das Gesetz, aber wir drücken jeder auf dem Weg nach Hause das Gaspedal bis zum Metall durch, jede Abkürzung nutzend, um von der Zeit etwas wegzurasieren. Sie wird mich mit einem Winken passieren, dann werde ich sie mit einem lässigen Gähnen passieren. Ich liebe es, wenn ich sie bis nach Hause schlage. Ich eile aus dem Auto, sause aus der Garage, dann schieße ich durch die Küche und in das Wohnzimmer. Ich drehe den Fernseher an, öffne die Zeitung und lege die Füße hoch. Auch wenn ich total außer Atem bin, handle ich nonchalant, während sie hereinkommt: „O, hi. Du bist endlich daheim.“
Das ist es gerade, wie ich mir Elias Reaktion vorstelle, als Ahab in Jesreel ankommt. Der König hat seine Pferde gepeitscht wie Ben Hur. Doch als er in die Stadt hineinfährt, steht da Elia, lässig eine Schriftrolle lesend. Elia schaut auf, unterdrückt ein Gähnen und sagt: „O, Du hast es endlich geschafft.“
Hier ist die Botschaft aus dieser Szene: Du wirst Gottes Verheißungen zustande kommen sehen, weil er dir die Kraft gibt, es zu tun – nicht wegen irgendeinem weltlichen Streitwagen.
Was, wenn Elia Zugang zu einem konkreten Streitwagen gehabt hätte? Sein Vehikel wäre kein ebenbürtiges für das Ahabs gewesen. Während der Regen in Strömen fällt, wäre Elia in den Morast gesunken. Und er wäre stecken geblieben, weil er sich auf die Benutzung des Streitwagens festgelegt hätte. Er hätte die primäre Berufung vom Herrn verpasst – die ist, sich komplett auf ihn zu verlassen.
Haggai beschreibt eine Erfahrung, der viele Christen ins Gesicht sehen, wenn sie einer Gott-gegebenen Vision folgen
In Haggai 2,15-16 hatten die Kinder Israels Schwierigkeiten, ein Gebäude zu errichten. Ihr Schrei war: „Wir bräuchten 50 Maß Material, um dieses Gebäude zu mauern. Aber wir haben nur 20 Maß bekommen.“
Mag sein, dass dies Dein eigenes Leben oder Deine Berufung beschreibt. Du brauchst ein bestimmtes Maß, um zu vollbringen, was Gott vor Dich gesetzt hat, aber Du bekommst nur einen Teil davon. Du hoffst auf einen Betrag, aber erhältst einen kleineren.
Gott hat eine Botschaft für Dich durch Elias Geschichte. Es ist diese: Er will für uns besorgen, was wir nicht für uns selbst besorgen können. In der Tat, Jesus sagt uns, dass der Vater danach verlangt, unsere Ernte zu verdoppeln. In Johannes 4,35 spazierten Jesus und seine Jünger nahe einigen Kornfeldern. Er zeigt auf die Felder und sagt zu seinen Nachfolgern: „Die Felder sind bereit für die Ernte. Also sagt nicht: ‚In vier Monaten, von jetzt ab, wird eine Ernte sein.‘ Hebt eure Augen auf. Die Ernte ist eben jetzt bereit.“
Aber die Jünger waren perplex. Sie sahen, dass die Pflanzen nur halb gewachsen waren. Sie dachten: „Jeder mit gesundem Menschenverstand kann sehen, dass diese Felder nirgendwo bereit zur Ernte sind.“ Aber natürlich sprach Jesus dabei über die Seelenernte für Gottes Königreich.
Die Lektion über die Ernte hat für unser Leben auch eine breitere Bedeutung. Für uns hat es mit Gottes Königreich-Absichten in unserem Leben zu tun. Jesus sagt uns dabei: „Ihr müsst nicht Monate darauf warten, heilig zu sein. Ihr müsst nicht darauf warten, Eure Sünde zu überwinden oder eine brennende Leidenschaft für mich zu haben. Ich habe euch alle jene Dinge gerade jetzt zugänglich gemacht. Es mag für Euch unmöglich aussehen. Und das ist es in Eurer eigenen Stärke und Fähigkeit. Aber ich treibe alle Dinge voran. Da kann es keine Entschuldigungen unter jenen geben, die mir folgen. Ich habe alle Dinge vor euch gelegt, damit ihr sie ergreift!“
Ich habe eine Frage an jeden Studenten oder jede junge arbeitende Person, der oder die dies gerade liest. Sagst Du zu Dir selbst: „Ich werde bis zum akademischen Grad warten, bevor ich zu trinken aufhöre.“? Oder: „Ich werde warten, bis ich älter bin, um das Rundum-Schlafen aufzuhören und mich in der Ehe niederzulassen.“? Oder: „Ich will nur noch etwas mehr von der Welt schmecken, bevor ich mein Alles Jesus gebe.“?
Jesu Lektion von den Erntefeldern sagt „nein“ zu allem von dem. Er erklärte allen, die ihm folgen wollten: „Jetzt ist die Zeit.“ Diese Lektion von der Ernte ist an jede menschliche Entschuldigung adressiert: „Es gibt da kein Warten in meinem Königreich. Falls Du vier Monate wartest, wird die Erntet an Dir vorübergehen. Lass keine Entschuldigung dich ablenken. In meinem Königreich ist heute der Tag. Jetzt ist die Zeit, mir zu folgen. Jetzt ist meine Zeit für meine Berufung auf dir, damit sie erfüllt wird!“
Wenn dies für Dich gilt, biete ich Dir eine Herausforderung an: Schreibe Deine Entschuldigung auf ein Stück Papier nieder. Lies sie das letzte Mal. Dann knülle das Papier zusammen und schmeiß es in den Müll. Sage: “Ich lasse diese Entschuldigung hinter mir. Ich habe keine Entschuldigungen mehr. Jesus sagt, seine Ernte in meinem Leben ist gerade jetzt reif.“
Auch der Prophet Amos spricht von einer doppelten Ernte für Gottes Volk in den letzten Tagen: „Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da rückt der Pflüger nahe an den Schnitter heran und der Traubentreter an den Sämann, und die Berge triefen von Most, und alle Hügel zerfließen“ (Amos 9,13). Amos sagt dabei praktisch: „Nicht nur sind die Felder vier Monate eher reif. Der Pflüger wird den Erntenden einholen!“
Noch einmal: Die Botschaft war für Amos‘ Zuhörer unverständlich. Sie wussten, dass zuerst das Pflügen kam, dann kam die Aussaat des Saatguts, dann kam das Einbringen der Ernte. Außerdem war es für beide, einen Pflüger und einen Erntenden, physisch unmöglich, am derselben Stelle zur selben Zeit zu arbeiten. Doch das ist genau das, was Amos gerade beschrieb. Er unterstellte zwei Ernten in einer Saison – eine totale Unmöglichkeit! Aber Gott wollte eine doppelte Ernte in Israel hervorbringen.
Also, was ist die doppelte Ernte in Deinem Leben? Über welche Frage oder welche Situation spricht Gott zu Dir? Ist es finanzielle Not? Ist es Deine Ehe, Deine Haushaltssituation, Deine Berufung? Sind es Deine Kinder? Es spielt keine Rolle, was es ist, er hat für Dich eine doppelte Ernte reserviert – seiner Gegenwart, seiner Gnade, seiner Ressourcen, all der Dinge, die Du zum Leben brauchst.
Sein Wort fragt uns: „Scheint das alles unmöglich zu sein? Scheint es außer Reichweite? Mag sein, Du bist bestürzt deswegen, dass du ein Maß von 20 brauchst. Gut, ich werde darangehen, dir ein Maß von 40 zu geben. Denkst du, du brauchst 100? Du wirst 200 empfangen.“ Einfach ausgedrückt: Wir sollen nicht auf die Welt schauen bezüglich unserer Ressourcen. Unser himmlischer Vater hat sie alle zu eigen. Und er will uns mit Ressourcen seiner Kraft, seiner Ehre, seiner übernatürlichen Fähigkeit ausstatten.
Mag sein, Du denkst gerade: „Dies alles klingt gut – Stärke für die Reise, Fähigkeit, einen Streitwagen zu überlaufen, eine doppelte Ernte. Also, wie bekomme ich das in mein Leben?“
Elisa, der Nachfolger von Elia, liefert uns das Beispiel
Elisa erbte von Elia die Rolle des Propheten im Land. In 2. Könige 4 begegnete Elisa einem seiner ersten großen Tests. Ein sunamitisches Paar, dessen Sohn gerade gestorben war, näherte sich ihm. In Verzweiflung erzählte die Ehefrau Elisa: „Ich habe gebetet und gefastet, geweint und gefleht. Aber ich habe nichts vom Herrn empfangen. Weil mein Sohn weggegangen ist, habe ich keine Kraft mehr, weiterzumachen. Ich verstehe nicht, was Gott gerade tut. Das ist mehr als ich ertragen kann.“
Elisa erwiderte dadurch, dass er etwas Ungewöhnliches tat. „Da sagte er zu [seinem Diener] Gehasi: Schürze dein Gewand ...“ (2.Könige 4,29; a. d. English Standard Version). Mit anderen Worten: „Gürte deine Lenden.“ Dann sagte er: „... und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin! Wenn du jemandem begegnest, grüße ihn nicht, und wenn jemand dich grüßt, antworte ihm nicht! Und lege meinen Stab auf das Gesicht des Jungen!“
Gehasi tat, wie Elia ihn instruiert hatte. Er ging zum Heim der Familie und legte seinen Stab auf das Gesicht des toten Kindes. Aber da war kein Lebenszeichen. Also kam Gehasi zurück zu Elisa und sagte: „Das Kind ist nicht aufgewacht.“
Hier ist meine Frage an Euch: Was tut Ihr, wenn Euer Stab nicht funktioniert? Wohin wendet Ihr Euch, wenn jede Anstrengung, die ihr hineingelegt habt, ihren Zweck nicht erfüllt? Zu was greift ihr, wenn alles, was Ihr versuchtet, kein Ergebnis brachte?
Es kommt da eine Zeit, in der wir keine Ressource haben außer Jesus allein. Er ist unsere Lösung. Und in dieser Geschichte ist Elisa ein Typus von Christus. Er ging zu jener sunamitischen Familie und streckte sich selbst über den Körper des toten Jungen aus. Als er Gesicht an Gesicht, Fuß an Fuß, Hand an Hand über dem Kind war, blies er in es hinein.
Was geschah dann? Die Schrift sagt, der Junge nieste siebenmal. Er war lebendig!
Sagt mir, was brachte dieses Leben hervor? Jesus selbst blies in die Situation hinein. Wenn wir keine Hoffnung, keine Ressourcen, keine Fähigkeit haben, bläst Christus sein übernatürliches Leben in unseren Umstand. Wir brauchen ihn, damit er sich auf unser Problem legt und sein Auferstehungsleben in es hineinbläst.
Schaust Du noch danach, den mächtigen Streitwagen der Welt zu vertrauen?
Mag sein, Du hattest die ganze Zeit Deine Augen auf einem eisernen Streitwagen irgendeiner Art. Dein Gebetsleben hat darauf abgezielt, dass Gott ihn Dir besorgt. Aber Dein Vater könnte Dir sagen: „Du brauchst jenen Streitwagen nicht. Ich werde darangehen, dich mit allem zu versorgen, was du brauchst. Ich werde dir Kraft nicht nur für die 20 Maß geben, von denen Du denkst, dass Du sie brauchst, sondern für 50 Maß, die ich dich haben lassen möchte.“
Mach dies zu Deinem Gebet: “Herr, ich habe nichts – aber Du hast alles. Keine Ressource in dieser Welt kann sich mit dir und deiner Kraft vergleichen. Und ich brauche dich jetzt. Wenn Du nicht Leben in mein Problem hineinbläst, werde ich es nicht schaffen. Ich kann es nicht tun, aber du kannst es, Herr. Mit Dir kann ich Streitwagen überlaufen!“
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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – in Anlehnung an die Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.