Untadelig vor dem Thron Gottes

Diese sind aus den Menschen als Erstlingsfrucht für Gott und das Lamm erkauft worden. Und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig vor dem Thron Gottes“ (Offenbarung 14,4-5).

Meine Frau und ich hatten ein Essen mit einer Freundin der Familie, einer Frau, die wir seit langem kennen. Plötzlich, mitten während der Mahlzeit, fing unsere Freundin an, die Art von Gedanken zu äußern, wie ich sie überall im Land von Christen gehört habe. Sie sagte zu uns:

„Wie Ihr wisst, ist mein Mann ein Optiker. Er macht Glasaugen und passt sie an. Wir haben beide unser Leben lang hart gearbeitet, und wir waren in der Lage, etwas Geld zu sparen. Wir haben auch einen kleinen Rentenfonds aufgebaut. Aber jetzt, wo wir gerade anfangen, an eine Pensionierung zu denken, sehen wir Dinge, die uns erschrecken. Überall in der Welt geraten Länder in eine wirtschaftliche Depression. Amerika kann nicht helfen, ohne dass es selbst davon betroffen wird. Und es finden alle Arten von Terroranschlägen statt.

Mein Mann und ich können solche Nachrichten gar nicht mehr mit anhören. Jedes Mal, wenn wir eine Zeitung in die Hand nehmen, geschieht gerade irgendwo eine weitere fürchterliche Sache. Ich weiß, dass Christen keine Angst haben sollen, aber es ist schwer, nicht zu erschrecken, wenn wir alle diese furchtbaren Dinge weitergehen sehen? Ich kämpfe jedes Mal mit der Angst, wenn ich an unsere Hypothek und die Raten für das Auto denke. Wer weiß schließlich, ob die Leute noch Glasaugen kaufen, wenn die Wirtschaft in einen Abschwung gerät?

Täglich muss ich gegen diese Ängste ankämpfen. Ich finde es schon schlimm, überhaupt solche Gefühle zu haben, weil ich weiß, dass ich dem Herrn vertrauen sollte. Aber offen gesagt werden die Dinge so beängstigend, dass es schwer fällt, alle meine Ängste im Zaum zu halten.“

Ich glaube, unsere Freundin sprach etwas aus, durch das auch Scharen anderer aufrichtiger Christen gehen: einen Kampf, um ihr Herz von Ängsten frei zu halten. Wie sie empfinden die meisten Gläubigen, die an unseren Dienst schreiben, dass unsere Nation zerfällt und sich irgendeine unheilvolle Katastrophe am Horizont abzeichnet. Wenn sie nun all diese schrecklichen Berichte davon, was in Amerika und rund um den Globus passiert, hören, kämpfen sie darum, gerade noch in der Verheißung der bewahrenden Macht Gottes zu ruhen.

Viele Christen schreiben uns, dass sie sich nicht dagegen wehren können, von einer sehr menschliche Angst ergriffen zu werden. Sie denken, dass sie nicht auf die bedrohlichen Umstände vorbereitet sind, die ein wirtschaftlicher Kollaps bringen würde. Andere sagen, dass sie Vorkehrungen für ihr physisches Überleben treffen, weil sie überzeugt sind, dass eine finanzielle Massenvernichtung auch in ein soziales Chaos führen wird.

Tatsache ist, egal wie gerecht wir sein mögen, egal wie stark unser Glaube ist, alle diese furchtbaren Ungewissheiten, die auftreten werden, müssen sich unweigerlich auf unsere menschlichen Gefühle auswirken. Das alles ist sehr beängstigend. Und das Schlimmste ist, dass die Dinge sich in den kommenden Tagen noch unheilvoller entwickeln werden.

Doch für den überwindenden Christen, dessen Sünden durch Jesu Blut bedeckt sind, gibt es eine sehr gute Nachricht. Und ich glaube, wenn wir die Augen auf diese gute Nachricht gerichtet halten, indem wir Tag und Nacht darüber nachdenken, dann wird keine Schreckensmeldung uns je aus der Fassung bringen. Hier ist die gute Nachricht, die Gott uns wissen lassen will: Wir alle werden vor dem Thron des Gerichts stehen.

Wenn es Ihnen absonderlich erscheint, dass ich diese Feststellung als „gute Nachricht“ bezeichne, verstehe ich das. Die Wahrheit ist aber, dass diese Nachricht überhaupt nicht absonderlich klingen sollte, wenn Sie Christ sind. Lassen Sie mich erklären.

Gottes Volk hat gute Gründe, über beunruhigende Zeiten hinauszublicken

„Es [ist] den Menschen bestimmt … einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Hebräer 9,27). Wie die Schrift bezeugt, ist unser Leben hier auf der Erde wie Gras. An einem Tag sind wir da und wachsen und gedeihen, und am nächsten Tag schwinden wir dahin. Wir sind wie der Atemhauch, den wir an einem frostigen Tag sehen: einen Augenblick da und im nächsten verschwunden. Und ich bin überzeugt, dass wir schon im ersten Moment der Ewigkeit alle erkennen werden, wie unbedeutend und flüchtig unsere gegenwärtigen Ängste und Bedrängnisse gewesen sind. Wir werden auch sehen, wie sehr der Herr die ganze Zeit bei uns präsent war und mit seiner rettenden und bewahrenden Macht über uns wachte.

Ich kann mir jetzt vorstellen, dass Sie denken: „Wie kann man von mir erwarten, dies als gute Nachricht anzunehmen? Ich versuche, mein Herz von allen Ängsten vor einer kommenden Wirtschaftskrise und der Gewalt, die darauf folgen könnte, zu befreien. Aber Sie erinnern mich daran, dass ich sterben werde und dann vor dem Richterstuhl Rechenschaft für mein Leben geben muss. Was für ein Trost ist das? Der Tag, an dem wir vor dem Thron Christi stehen, wird eine schreckliche Zeit sein. Wir werden uns für jeden Gedanken und jede Tat verantworten müssen.“

Ich weiß, dass viele aufrichtige Christen dasselbe über das Gericht empfinden. Sie zittern jedes Mal innerlich, wenn sie an diesen kommenden Tag denken: „Wie kann ich mich je für die Millionen sündiger und Christus unähnlicher Gedanken verantworten, die ich hatte? Wie kann ich für die vielen Tausend unnützen Worte Rechenschaft geben, die ich geäußert habe? Wie kann ich mich all meinen bösen Taten, meinen Unterlassungssünden, meiner Achtlosigkeit, meinem Jammern, meiner Teilnahmslosigkeit, meinen Sünden gegen das Licht und den Sünden meiner Jugend stellen? Wie kann ich Jesus an diesem Tag je in die Augen schauen? Wie kann ich vermeiden, vor Angst zu zittern, wenn eine solche Zeit kommen wird?“

Ich bringe Ihnen eine gute Nachricht – eine herrliche Nachricht – , die Ihnen helfen wird, gegen die vielen schlechten Nachrichten anzukämpfen, die Sie gehört haben. Und ich glaube, dass diese Nachricht Ihr Herz und Ihren Geist ruhig, sogar freudvoll, sein lassen wird, während all dessen, was über die Erde kommen wird. Hier ist diese gute Nachricht:

Wenn Sie für alle Ihre Sünden Buße getan haben und Sie Jesus vertrauen – indem Sie an sein reinigendes Blut glauben und sich täglich seiner Herrschaft unterordnen –, dann werden Sie ohne Makel und ohne Angst vor seinem Thron stehen. Tatsache ist, Sie werden vor allen Anwesenden – jedem Menschen, jedem Engel, jedem Dämon in der Hölle – als die kostbare Braut Christi anerkannt werden.

Ich hoffe, Ihnen beweisen zu können, dass Sie dann mit keiner einzigen Sünde gegen Sie konfrontiert und wegen keinem einzigen Versagen bloßgestellt werden, sondern dass Sie in der Lage sein werden, untadelig dazustehen.

Keine einzige Ihrer Sünden wird erwähnt werden. Stattdessen werden nur Ihre guten Werke – einschließlich Ihres Glaubens an Jesus Christus – vor der versammelten Menge genannt werden.

Am Tag des Gerichts werden alle Ihre bösen Taten schon gerichtet und damit beseitigt worden sein

Ich möchte nicht in eine Diskussion darüber geraten, wie das Gericht genau sein wird – ob es eines oder zwei Gerichte geben wird, oder über andere solcher Themen, über die Bibelgelehrte fortwährend debattieren. (Manche sagen, dass es ein Gericht geben wird, während andere behaupten, es werden zwei sein: eins für die Gläubigen und ein davon getrenntes für alle anderen. Die Puritaner und andere Theologen in der Geschichte haben gelehrt, dass es ein allgemeines Gericht geben wird, und dass der Richterstuhl Christi und das „große weiße Thron“-Gericht ein und dasselbe sind.)

Es mag genügen zu sagen, dass wir alle für unsere Taten Rechenschaft ablegen müssen, ob es gute oder böse sind. Die Schrift sagt uns: „Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene bringen“ (Prediger 12,14). Sie mögen sagen: „Aber Sie haben mir gerade erklärt, dass die Sünden der Heiligen nicht mehr erwähnt werden? Wie kann das sein, wenn die Bibel sagt, dass jedes Werk, ob gut oder böse, ins Gericht gebracht werden wird? Wie können wir ohne Angst vor Gott stehen, wenn unsere bösen Werke ans Licht gebracht werden?“

Wir müssen in Erinnerung behalten, dass es beim Gericht zwei Gruppen geben wird: Schafe und Ziegen. Diese beiden Gruppen werden an diesem Tag getrennt vor dem Herrn stehen, eine Gruppe zur Rechten und eine zur Linken: Heilige und Sünder, Söhne und Sklaven, die Treuen und die Untreuen, die Weisen und die Törichten, Gläubige und Ungläubige. Und die angesprochenen bösen Werke, die an jenem Tag bloßgestellt werden, sind nur die der Gottlosen.

Die Schrift sagt, dass alle ihre bösen Taten ans Licht gebracht und aufgedeckt werden. Jeder böse Gedanke, jedes heimliche Verlangen, jede Begierde, jede widerwärtige Fantasie, jede Verleugnung Christi, jedes Fluchwort – alles wird verkündet und gerichtet werden. Nachdem diese verborgenen Taten öffentlich geworden sind, werden sie denen, die sie begangen haben, in die ewige Verdammnis folgen.

Auf der anderen Seite wird an jenem Tag keine böse Tat der Gerechten erwähnt werden. Stattdessen wird alles Gute in ihrem Leben ans Licht gebracht werden: jeder heilige Gedanke, jedes wohltätige Werk, jede aufopfernde Tat. Unser Herr wird allen, die anwesend sind, jeden Herzensschrei, jeden Bissen Brot, der den Hungrigen gegeben wurde, jedes Kleidungsstück, das den Frierenden und Nackten gegeben wurde, bekannt machen. Er wird alles Gute offenlegen. Und das wird ein einziger herrlicher Moment sein.

Tatsache ist, wenn wir beim Gericht vor unserem Herrn stehen, werden wir völlig in ihm sein. Dies bedeutet, dass alles, was wir je getan haben, darunter auch jede Sünde, die wir je begangen haben, schon durch sein Blut bedeckt ist und nie wieder erwähnt werden wird. Kurz, es gibt keine Verdammnis für die Gerechten – überhaupt keine. Jesus sagt uns: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht in die Verdammnis, sondern er ist vom Tod zum Leben übergegangen“ (Johannes 5,24; a. d. englischen King James Version). Das griechische Wort für „Verdammnis“ hier bedeutet „Gericht“. Jesus sagt damit im Wesentlichen: „Wenn du an mich glaubst, wirst du nicht ins Gericht kommen. Stattdessen wirst du vom Tod ins Leben übergehen.“

Tatsächlich sagt uns die Schrift von vorn bis hinten, wenn der Herr unsere Sünden vergibt, dann streicht er sie aus dem Gedächtnis:

  • „Ich, ich bin es, der deine Verbrechen auslöscht um meinetwillen, und deiner Sünden will ich nicht gedenken“ (Jesaja 43,25).
  • „Ich habe deine Verbrechen ausgelöscht wie einen Nebel und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir, denn ich habe dich erlöst!“ (Jesaja 44,22).
  • „Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken“ (Jeremia 31,34).
  • „Denn ich werde gegenüber ihren Ungerechtigkeiten gnädig sein, und ihrer Sünden werde ich nie mehr gedenken“ (Hebräer 8,12).
  • »Dies ist der Bund, den ich für sie errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr, ich werde meine Gesetze in ihre Herzen geben und sie auch in ihren Sinn schreiben«; und: »Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken«“ (Hebräer 10,16-17).
  • „Er wird sich wieder über uns erbarmen, wird unsere Schuld niedertreten. Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen“ (Micha 7,19).

Das ist reichlich gute Nachricht für jeden Christen, der je danach gestrebt oder daran gearbeitet hat, die Werke des Fleisches aus eigener Kraft zu töten. Gehören Sie dazu? Wie oft haben Sie versucht, die Zähne zusammenzubeißen und mühsam um den Sieg im christlichen Leben zu ackern? Wie viele Versprechungen haben Sie Gott gemacht, nur um sie zu brechen? Wie oft haben Sie versucht, ihm zu gefallen, indem Sie ihre Begierden und Gewohnheiten bekämpften, nur um wieder zu versagen?

Hier ist Ihre gute Nachricht, übermittelt im Buch Micha: „Ich, der Herr, werde alle deinen Sünden ins Meer werfen.“ Gottes Wort hat uns in diesen Abschnitten ein Bild nach dem anderen gegeben, wie er unsere Sünden aus dem Gedächtnis streicht: Er löscht sie aus. Er erinnert sich nicht mehr daran. Er begräbt sie im Meer. Er unterwirft sie, was bedeutet: er hetzt sie und nimmt sie gefangen. Jesaja sagt uns sogar, dass Gott unsere Fehltritte nimmt und sie über die Schulter wirft: „Alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen“ (Jesaja 38,17). Dies bedeutet, dass Gott unsere Sünden nie wieder anschauen oder anerkennen wird.

Nun, lassen Sie mich Sie fragen: Wenn Gott unsere Sünden vergisst, warum tun Sie oder ich es nicht? Warum lassen wir immer zu, dass der Teufel irgendeinen Mist oder Morast aus unserer Vergangenheit hervorkramt und uns vors Gesicht hält, wenn doch alle unsere Sünden schon durch das Blut Christi bedeckt sind? Die reinigende, vergebende Kraft des Blutes Jesu ist allumfassend. Sie deckt unser ganzes Leben ab.

An jenem Tag werden all die Bücher aufgeschlagen und durchgesehen werden

Johannes schreibt über das Gericht: „Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken“ (Offenbarung 20,11-12).

Beachten Sie, dass Johannes von vielen Büchern spricht, und es gibt auch ein Buch während des Gerichts. Was sind die zuerst genannten Bücher? Es sind Aufzeichnungen über das Leben jedes einzelnen Sünders, der vor dem Richter steht. Sie sehen, jede ungläubige Person hat ein Buch, in dem im Himmel ihre Werke und Taten verzeichnet werden. Jede Seite dieses Buchs ist ein Bericht darüber, wie diese Person lebt.

Können Sie sich vorstellen, wie es für einen Übeltäter sein wird, wenn er an diesem Tag vor dem Herrn steht? Jeder Gedanke, jedes Wort und jede Tat in seinem Leben wird offengelegt und das Böse darin aufgedeckt werden.

Doch für die Gerechten wird es nur das Buch des Lebens geben. Und wenn dieses Buch aufgeschlagen wird, werden wir kein Wort, keinen Bericht, keine Aufzeichnung einer einzigen Sünde oder eines Versagens irgendjemandes aus Gottes Volk hören. Warum? Alle ihre Sünden sind durch das Blut Jesu bedeckt. Das Einzige, was in diesem Buch stehen wird, sind unsere Namen. Tatsächlich wird es unsere neuen, himmlischen Namen enthalten, und Gott selbst wird uns offenbaren, wie unser neuer Name lautet.

Wie werden unsere Namen im Buch des Lebens aufgezeichnet? Sie werden in dem Augenblick verzeichnet, in dem wir, mit unserem ganzen Sein, glauben, dass Jesus Christus sein Blut für uns vergossen hat. Es geschieht, wenn wir den Sieg seines Kreuzes in Anspruch nehmen und beschließen, ihn von ganzem Herzen, mit ganzem Verstand, mit unserer ganzen Seele und Kraft zu suchen und uns in allen Dingen seiner Herrschaft zu unterstellen.

Außerdem gibt Gott allen, die schreckliche, „karmesinrote” Sünden begangen haben, eine wunderbare Verheißung: denen, deren Taten vom Gestank der Hölle blutbefleckt sind ... die ihren Körper durch Alkohol, Drogen, Perversionen oder Unzucht missbraucht haben ... die beim Gedanken an ihre Vergangenheit erröten ... die schlucken, wenn sie daran denken, wie nahe sie dem gekommen sind, kopfüber in die Hölle zu fallen. Gottes Verheißung an sie ist, dass sie am Tag des Gerichts mit Gewissheit dastehen können, mit großer Freude, ohne eine Spur von Angst. Gott verspricht: „Kommt denn und lasst uns miteinander rechten! spricht der Herr. Wenn eure Sünden <rot> wie Karmesin sind, wie Schnee sollen sie weiß werden. Wenn sie rot sind wie Purpur, wie Wolle sollen sie werden“ (Jesaja 1,18). Nachdem sie Buße getan und sich von ihren Sünden abgewandt haben, im Vertrauen auf seine vergebende Gnade, wurden sie durch den Glauben mit ihm versöhnt.

Egal, wie Ihre Vergangenheit aussieht: Gott sieht Sie nicht mehr so, wie Sie einmal waren. Sie sind in seinen Augen kein Junkie mehr. Sie sind kein Alkoholiker, kein Ehebrecher, keine Prostituierte, kein Steuerhinterzieher, kein Firmenbetrüger mehr. Stattdessen wurden Sie in seine kostbare, schöne, makellose Braut verwandelt. Und er erwartet Ihre Anwesenheit beim freudigen Hochzeitsfest, wo Sie mit Ihrem Bräutigam vereint werden.

Sagen Sie mir: Würde ein Bräutigam, der sich auf seinen Hochzeitstag freut, beim Gericht seine Braut plötzlich mit Verfehlungen belasten? Kein Bräutigam würde das tun. Sie mögen sich fragen: „Aber wird Jesus nicht alles Böse richten? Wird er nicht über die Sünde richten?“ Ja, das wird er. Aber der Christus, dem Sie an diesem Tag begegnen werden, ist derselbe Christus, der Sie berufen, errettet, Ihnen vergeben, Sie mit seinem eigenen Blut erkauft, Sie gereinigt, mit seinem Siegel auf der Stirn versehen hat, und in all diesen Jahren für Sie Fürbitte getan hat.

Wenn Sie vor Jesus stehen, werden Sie ihn immer noch als Ihren Ehemann, Ihren Erlöser, Ihren Freund, Ihren Fürsprecher, Ihren Fürbitter sehen. Und, in diesem Augenblick, werden Sie vollendet in ihm stehen. Sie werden ohne Fehler, ohne Fleck oder Runzel erscheinen, heilig und untadelig. „Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat“ (Kolosser 2,13). „Dem aber, der euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seine Herrlichkeit tadellos mit Jubel hinzustellen vermag“ (Judas 24).

Wir sind Christi Leib: Gebein von seinem Gebein, Fleisch von seinem Fleisch. Meinen Sie, er würde vor den Teufelsscharen und all den gottlosen Menschen, die vor Gottes Thron versammelt sein werden, seinen eigenen Leib verstümmeln? Nein, niemals. Er wird uns, die wir seinen Leib bilden, lieben und hüten. Er wird an jenem Tag nicht plötzlich irgendein Glied abhacken. Außerdem ist Jesus der Eckstein der ganzen Gemeinde. Meinen Sie, er wird sich selbst aus diesem Bau entfernen und das ganze Gebäude einstürzen lassen, in das er Sie so strategisch eingefügt hat?

Das ist unmöglich.

Zuletzt will ich Ihnen Gottes Wort anbieten, um jede noch verbliebene Angst vor dem Richterstuhl Christi völlig zu zerstreuen, damit Sie diesem Tag von nun an mit großer Freude und Dankbarkeit entgegensehen können.

Die Bibel nennt drei unwiderlegbare Gründe, warum wir keinen Grund zur Angst haben müssen, sondern allen Grund haben, uns am kommenden Tag des Gerichts zu freuen

1. Angst ist nicht vereinbar mit den wundervollen Beziehungen, die der Herr in seiner Liebe zu uns verkündet hat. Gott hat definiert, wer er für uns ist, und diese Definition ist mit Angst nicht vereinbar. Überall in den Schriften beschreibt er die vielen Facetten seiner Beziehung zu uns: Er ist unser Vater, unser Bruder, unser Freund, unser Bräutigam, unser Haupt, unser Ehemann, unser Anwalt, unser Verwandten-Erlöser, unser Versorger, unsere Zuflucht, unser Hirte und vieles mehr.

Er hat alle diese herrlichen Beziehungen mit uns durch das Kreuz hergestellt. Und nun drängt er uns, zu erkennen: „Der bin ich für euch.“ Meinen Sie denn, er wird alle diese Beziehungen zu seinem Volk am Tag seines Gerichts auslöschen? Niemals. Wie kann ein Vater seinen Nachwuchs abweisen in der Stunde, in der dieses Kind sich verantworten muss? Auch wenn das Buch des Lebens aufgeschlagen wird, wird er immer noch Ihr Vater, Ihr Anwalt, Ihr Fürbitter sein. Nichts kann Ihnen diese Beziehung wegnehmen.

2. Angst kann am Tag Ihrer Wiederherstellung und Krönung nicht bestehen. „Er hat uns nicht getan nach unseren Vergehen, nach unseren Sünden uns nicht vergolten ... So fern der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Vergehen“ (Psalm 103,10.12). Unser Verstand kann nicht annähernd ergründen, wie weit der Osten vom Westen ist. Und das ist Gottes Punkt in diesem Vers: Er hat unsere Sünden weit über unsere Fähigkeit, sie jemals wieder zurückholen zu können, entfernt.

Sie mögen fragen, warum ich Gottes Tag des Gerichts als unseren Krönungstag bezeichne. Ich tue es, weil Jesaja über diesen Tag sagt: „Und wie der Bräutigam sich an der Braut freut, so wird dein Gott sich an dir freuen“ (Jesaja 62,5). Wenn Sie dann vor Ihrem Herrn stehen, werden Sie in seinen Augen seine Liebe zu Ihnen erkennen. Dann wird er, vor der ganzen Menge der Übeltäter, seine Arme ausstrecken und Sie umarmen, seine Braut. Ich frage Sie: Wie können Sie noch Angst haben, wenn Ihr Herr Sie mit Liebe und Freude anschaut? Sie werden immer noch sein Augapfel sein.

3. Der Herr wird selbst nicht weniger tun, als er hier auf der Erde von uns verlangt. Gott fordert in seinen Geboten nichts von uns, das er nicht selbst zu tun bereit ist. Und eine dieser Forderungen ist, die Sünden unserer Brüder und Schwestern zu verbergen, zu bedecken und zu vergeben. „Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen“ (Matthäus 18,15).

Ich glaube, wenn es ein gesondertes Gericht für Christen geben wird, wie einige lehren, ist dies der Bereich des Lebens, wo es stattfinden wird. Gott ist gekränkt, wenn wir die Schwächen und Unzulänglichkeiten anderer Heiliger offenlegen, besonders vor den Augen der Gottlosen. Und ich glaube, dieses Gericht muss eine private, vertrauliche Begegnung unter vier Augen sein. Jesus wird sehr liebevoll zu uns sagen:

„Ich kann dir nicht erlauben, dieses Gepäck mitzubringen. Ich möchte dir zeigen, was du auf der Erde versäumt hast, und wie einige deiner Werke im Fleisch geschahen, ohne meinen Geist. Ja, du bist meine kostbare Braut, und vor dir liegt nichts als Herrlichkeit. Du bist unter meiner Blut-Decke, ohne einen einzigen Fleck oder eine einzigen Runzel. Aber alle Werke, die du im Fleisch getan hast, müssen verbrennen.“

Dies wird nur geschehen, um seine Barmherzigkeit zu verherrlichen. Wir werden alle früheren Taten unseres Fleisches als Zeugnis seiner Gnade verbrennen sehen. Was für eine herrliche Zeit der Freude über die uns erwiesene Barmherzigkeit.

Sein Wort sagt uns bereits: „Die Einsicht eines Menschen macht ihn langmütig, und sein Ruhm ist es, an der Übertretung vorüberzugehen“ (Sprüche 19,11). „Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen“ (25,2). Jetzt, in einem privaten Augenblick an diesem Tag, wird Jesus uns zeigen, wie er unsere Sünden bedeckt und vergeben hat, als wir es am wenigsten verdienten. Er wird uns offenbaren, wie allein seine Barmherzigkeit und Gnade uns ermöglicht haben, vom Tod zum Leben überzugehen. „All seine Vergehen, die er begangen hat, sollen ihm nicht angerechnet werden“ (Hesekiel 18,22). Unsere Sünden sind durch sein Blut für immer ausgelöscht, um nie wieder erwähnt zu werden. Und das sollte auch unsere Haltung gegenüber unseren Brüdern und Schwestern sein, die uns etwas Unrechtes getan haben.

Ich habe Ihnen diese Botschaft gebracht, um Ihre Seele zu verankern und Sie auf jede ungeahnte Not in den dunklen Tagen, die kommen werden, vorzubereiten

Martin Luther bezeugte auf dem Gipfel aller seiner Anfechtungen: „Herr, nachdem du mir alles vergeben hast, verfahre mit mir, wie es dir gefällt.“ Luther war überzeugt, dass ein Gott, der alle seine Sünden auslöschen und seine Seele retten konnte, gewiss auch für seinen physischen Leib und seine materiellen Bedürfnisse sorgen konnte. Im Wesentlichen sagte Luther damit:

„Warum sollte ich mich vor dem fürchten, was Menschen mir antun können? Ich diene einem Gott, der mich von meiner Verfehlung reinigen und meiner Seele Frieden geben kann. Es macht nichts, wenn alles um mich her zusammenbricht. Wenn mein Gott fähig ist, meine Seele zu retten und für die Ewigkeit zu bewahren, warum sollte er dann nicht fähig sein, für meinen physischen Leib zu sorgen, solange ich auf dieser Erde bin? O Herr, nachdem ich begnadigt bin, mir vergeben ist und ich am Tag des Gerichts mit überaus großer Freude vor dir stehen kann, verfahre mit mir, wie es dir gefällt.“

Lieber Heiliger, liebe Heilige, freuen Sie sich. Dieses gegenwärtige Leben ist nicht die endgültige Realität. Unsere Realität ist ewiges Leben in der Gegenwart unseres seligen Herrn. Bewahren Sie also den Glauben. Es geht abwärts mit den Dingen, aber mit uns geht es aufwärts!

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der revidierten Elberfelder Übersetzung 1991. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.