Vergeuden Sie nicht Ihre Bedrängnisse!
„Ich will aber, dass ihr wisst, Brüder, dass meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums ausgeschlagen sind“ (Philipper 1,12).
In diesem Vers sagt Paulus den Christen in Philippi, sich nicht über all die Dinge zu beunruhigen, die ihm widerfahren sind. Und jene „Dinge“ schlossen große Bedrängnisse und Schwachheiten mit ein!
Paulus schrieb diese Epistel, während er in einem römischen Gefängnis gefesselt war. An diesem Punkt war er ein erfahrener Krieger des Evangeliums, der jede erdenkliche Not und menschliche Bedrängnis ausgehalten hatte. Wenn Sie das Leben von Paulus studiert haben, kennen Sie all diese Dinge, denen er sich gegenübersah: Schiffbrüche, Hiebe, Schläge, Schmähungen, Verspottungen, Verfolgungen, Hunger, Durst, Nacktheit, Diffamierung des Charakters. Paulus’ schlimmste Bedrängnis kam aus der Hand jener, die sich selbst „wiedergeborene Gläubige“ nannten. Einige seiner Gegner waren neidische Kirchenleiter, die ganze Gemeinden gegen ihn aufbrachten. Sie machten seinen Lebensstil lächerlich, sie mokierten sich über sein Predigen, stellten seine Botschaft falsch dar und hinterfragten seine Autorität. Überall, wohin Paulus ging, schien es, dass ihm Bedrängnis, Unruhe und Kummer begegneten.
Doch Paulus sagte: „... keines dieser Dinge bewegt mich ...“ (Apostelgeschichte 20,24; a. d. englischen King James Version). Desweiteren fügte er hinzu, „... dass niemand wankend [beunruhigt] werde in diesen Bedrängnissen. – Denn ihr selbst wisst, dass wir dazu bestimmt sind ... wir ... sagten ... euch vorher, dass wir bedrängt sein würden ...“ (1. Thessalonicher 3,3-4).
Paulus beruhigte dabei diese Gläubigen, indem er sagte: „Ich habe es euch die ganze Zeit gesagt – wenn ihr mit Jesus gehen wollt, werdet ihr euch Bedrängnissen gegenübersehen. Also, jetzt, da diese Bedrängnisse auf mich gekommen sind, warum seid ihr so überrascht? Das ist unser festgelegtes Los im Leben.“
Paulus wiederholte dies noch unverblümter gegenüber den Philippern: „Denn euch ist es im Blick auf Christus geschenkt [zugeteilt] worden, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch für ihn zu leiden“ (Philipper 1,29).
Da ist eine gewisse Theologie in der amerikanischen Kirche heute, die sagt: „Wenn du deinen Glauben richtig ausgearbeitet hast, wirst du nicht leiden. Du wirst prosperieren und wirst dich nicht darüber beunruhigen müssen, Schwierigkeiten zu haben.“ Nein – jene Worte tauchen in der Bibel nicht auf! Im Gegenteil, Paulus sagt, dass uns zugeteilt wurde, um Christi willen zu leiden.
Mehr noch, Paulus schrieb, dass er jeden Tag erwachte, „... nicht (wissend), was mir dort begegnen wird, außer dass der Heilige Geist mir von Stadt zu Stadt bezeugt und sagt, dass Fesseln und Bedrängnisse auf mich warten“ (Apostelgeschichte 20,22-23).
Versuchen Sie, dieses Bild in Ihren Sinn zu bekommen: Hier war ein heiliger Mann, von Gott berufen, das Evangelium den Nationen zu bringen. Und bei jeder heiligen Aufgabe flüsterte ihm der Heilige Geist zu: „Paulus, der nächste Halt wird nicht leicht sein. Du wirst dich wieder Opposition gegenübersehen. Du wirst mehr Bedrängnisse, mehr Erprobungen vorfinden.“
Ich finde das Leben dieses Mannes absolut erstaunlich. Können Sie es sich vorstellen? Paulus begegneten an jeder Ecke Schwierigkeiten und Bedrängnisse. Der Heilige Geist wies in an, ein bestimmtes Schiff für eine Missionsreise zu nehmen – und das Schiff sank am Ende; Paulus musste um sein Leben schwimmen. Der Apostel brach dann zu Fuß zu seinem nächsten Auftrag auf – und wurde entlang des Weges ausgeraubt. Endlich erreichte er seinen nächsten Missionshalt – und anstatt seine Botschaft zu hören, mokierten sich die Leute über ihn, schlugen ihn und warfen ihn ins Gefängnis.
Gott erlöste Paulus aus dieser Gefängniszelle. Und als er entlassen war, schüttelte er den Staub von seinen Füßen und startete zu seiner nächsten Aufgabe. Das war, als der Heilige Geist zu ihm sagte: „Mach dich bereit, Paulus – weil du wieder zurück ins Gefängnis gehen wirst. Und dann wirst du gesteinigt werden. Ich weiß, du hast ein hartes Los durchlaufen, aber da stehen noch mehr Bedrängnisse bevor. Freue dich, Paulus – denn du bist für würdig befunden worden, um Christi Willen zu leiden!“
Paulus ging weiter zum nächsten Ort – und tatsächlich, er wurde gesteinigt und als tot zurückgelassen. Aber Gott brachte ihn zurück ins Leben. Dann, sich auf eine Handvoll Leute stützend, die ihn begleitet hatten, humpelte er vorwärts zu seinem nächsten Termin.
Sein nächster Missionshalt war eine Kirche, die er selbst aufgebaut hatte. Doch als er ankam, stellte er fest, dass Alexander der Kupferschmied nun ihr Leiter war. Alexander sagte ihm: „Du wirst nicht länger gebraucht, Paulus.“ Dieser Mann hatte die gesamte Kirche gegen Paulus gewendet, ihren Gründer, ein Hirte der meilenweit zu ihnen gehumpelt war, nur um sie zu sehen.
Also ging Paulus zu seinem nächsten Termin – und wieder sagte der Heilige Geist zu ihm: „Das ist nicht alles, Paulus. Da sind noch mehr Bedrängnisse vor dir.“
An diesem Punkt mögen Sie sagen: „Warten Sie eine Minute – Sie reden über Paulus‘ Leben, nicht über meines. Er war von Gott berufen, Bedrängnisse zu erleiden. Ich bin nicht zu solch einem Leben berufen worden.“ Falsch! Die Bibel sagt: „Viele sind die Bedrängnisse des Gerechten: aber der Herr erlöst ihn aus dem allen“ (Psalm 34,19; a. d. englischen King James Version).
Die Aussage „Viele sind die Bedrängnisse“ lässt sich nicht nur auf Paulus anwenden, sondern genauso auf uns. Und ich glaube, je gerechter wir sind, desto mehr Bedrängnissen werden wir uns gegenübersehen. Wir lieben es, den letzten Teil des Verses zu hören: „... aber der Herr erlöst ihn aus dem allen ...“ Aber freuen wir uns genauso am ersten Teil des Verses „Viele sind die Bedrängnisse des Gerechten ...“?
Ich sage mit Paulus: Warum sind wir so überrascht, wenn eine Bedrängnis nach der anderen über uns kommt? Wir wurden angewiesen, sie zu erwarten sollen, sogar viele von ihnen. Doch oft schreien wir inmitten von ihnen auf: „O Gott – ich habe jetzt genug! Ich verstehe nicht, warum ich all diese Dinge auszuhalten habe. Du weißt, ich liebe dich, weißt, dass ich dir treu gewesen bin. Also, warum muss ich dann das alles hinnehmen? Du sagtest, du würdest mir nicht mehr geben als ich ertragen kann, und ich kann nicht länger ertragen. Bitte, verkürze diese Schwierigkeiten!“
Wir wollen eine Schnell-und-einfach-Erlösung. Aber unsere Bedrängnisse dienen überhaupt keinem Zweck, wenn wir nicht verstehen, warum Gott sie gestattet. Die Wahrheit ist, dass jede Bedrängnis, Prüfung, Unruhe, Schwierigkeit und Enttäuschung in unserem Leben von Gott erlaubt wird. Und er hat eine bestimmte Absicht hinter ihnen allen. Warum? Deswegen, weil er uns irgendwohin bringen möchte – wobei er versucht, etwas in uns und durch uns zu vollbringen!
Wir alle wissen, es wäre für Gott genauso einfach, uns aus allen Bedrängnissen herauszuhalten. Jesus implizierte das, als er die Pharisäer fragte: „Was ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?“ (Lukas 5,23). Er sagte dabei: „Ich habe die Kraft, beides zu tun.“ Also, wäre es für ihn nicht genauso leicht, uns von Bedrängnissen abzuschirmen wie uns durch sie gehen zu lassen? Er könnte uns mit einem gesprochenen Wort erlösen! Aber er tut es nicht; stattdessen erlaubt er, dass wir durch unsere Bedrängnisse gehen – alles zu einem göttlichen Zweck.
Wenn der Herr keine Schwierigkeiten in unserem Leben zuließe, würde das die schlimmste Form von Ablehnung darstellen. Es würde bedeuten, dass Gott sagt: „Ich habe kein spezielles Werk für diesen Gläubigen, keine Pläne, dass sein Leben als ein Zeugnis ausgesondert wird. Deswegen muss ich in ihm nichts erzeugen. Lasst ihn untrainiert, nichtangeleitet, einen Menschen mit dem Sinn eines Kindes bleiben. Lasst ihn nicht reich an Gnade sein. Lasst ihn nicht durch Bedrängnis lernen, sodass er andere lehren kann. Lasst ihn einfach existieren und in seiner Kindlichkeit sterben.“
Ich kenne Christen, die sich weigern, aus ihren Bedrängnissen zu lernen. Nach einer Weile, wenn Gott sieht, dass es keinen Zweck hat, ihre Schwierigkeiten zu erlauben, zieht er die Bedrängnisse zurück. Diese Christen treiben einfach durchs Leben, scheinen nicht ein Problem in dieser Welt zu haben. Aber das ist so, weil sie nirgendwohin gehen! Da ist keine Zukunft für sie in Gottes Plan. Sie sind wie die Kinder Israel, die vierzig Jahre lang durch die Wüste trieben. Gott erprobte die Israeliten Mal um Mal – aber letztlich gab er auf!
Lassen Sie mich Ihnen den Schlüssel für das Verstehen Ihrer Bedrängnisse geben:
Wenn ein Elternteil ein Kind aufs College schickt, erfordert das eine große Investition. Und dieses Elternteil hofft, dass sein Kind sich in die Strenge seines Trainings einbringt. Warum? Hofft es, dass sein Kind einen akademischen Grad erwirbt, heimkommt, sein Diplom an die Wand hängt, dann im Haus herumsitzt und fernsieht? Nein! Dieses Elternteil hofft, dass sein Kind dafür sorgt, dass sich die Investition auszahlt, indem es in eine gute Berufskarriere startet.
Ebenso werden, wenn das Militär einem eingeschriebenen Soldaten eine freie Ausbildung anbietet, jene Jahre als Investition betrachtet. Dem Soldaten wird gesagt: „Wenn Sie ausgebildet sind, möchten Ihre Nation und Regierung eine bestimmte Menge Ihrer Zeit.“ Von diesem ausgebildeten Soldaten wird erwartet, für eine Anzahl von Jahren in der Armee zu dienen, um die Investition zu rechtfertigen.
So ist es mit dem Herrn und unseren Bedrängnissen! Alles, durch was Sie als ein Christ gehen, ist eine Trainingsübung, hinter der Gott eine bestimmte Absicht hat. Er rettete Sie nicht, um Ihnen zu erlauben, auf einem Luxusliner eine Kreuzfahrt ins Paradies zu machen; er rettete Sie, um Sie vorzubereiten in seinem Königreich von Nutzen zu sein. In dem Moment, als Sie wiedergeboren wurden, schrieb er Sie in seiner Schule des Leidens ein. Und jede Bedrängnis, jede Prüfung, ist eine weitere Lektion im Lehrplan!
Manche Christen sind im Kindergarten. Ihre Bedrängnisse sind nicht schwer zu verstehen, und ihre Tests sind einfacher auszuhalten. Andere sind in der Grundschule, und sie lernen sehr bald, dass ihre Tests ein wenig härter zu ertragen und schwerer zu verstehen sind. Andere sind auf dem College und ihre Bedrängnisse sind wesentlich heftiger und schwieriger zu begreifen. Wieder andere sind auf der Aufbaustudium-Schule, mit Jahren harter Bedrängnis hinter ihnen und einer Menge sich vor ihnen abzeichnender schwieriger Tests. Ihre Bedrängnisse sind die härtesten ihres Lebens, und sie realisieren, dass sie die Stärke des Heiligen Geistes brauchen, um mit dem allen umzugehen.
Mein Punkt ist, dass Gott Veteranen der geistlichen Kriegführung haben möchte – Leute, die durch viele Bedrängnisse durch sind – um der nächsten Generation seine Treue zu beweisen. Und jede unserer Bedrängnisse ist eine Investition, die er in uns als seine Veteranen tätigt!
Also, fragen Sie, bedeutet das, dass Gott seine eigenen Kinder bedrängt?“ Hören Sie die Antwort des Psalmisten an: „Denn du hast uns geprüft, Gott, du hast uns geläutert, wie man Silber läutert. Du hast uns ins Netz gehen lassen, hast eine drückende Last auf unsere Hüften gelegt. Du hast Menschen über unseren Kopf reiten lassen; wir sind ins Feuer und ins Wasser gekommen, aber du hast uns herausgeführt zum Überfluss“ (Psalm 66,10-12).
Woher, sagt der Psalmist, kam seine Bedrängnis? Sie kam direkt aus der Hand Gottes. Er sagt dabei: „Herr, du hast mich in Wasser gestellt, die über meinen Kopf schossen, so dass ich dachte, ich würde ertrinken. Du hast mich ins Feuer gestellt, um mich zu läutern, wie Silber geläutert wird. Du hast mich in ein Netz gebracht, legtest Bedrängnis auf meine Lenden, veranlasstest Menschen, auf mir herum zu trampeln!“
Warum erlaubte Gott solche Bedrängnisse? Deshalb, weil er dadurch sein geliebtes Kind zu einem „Überfluss“ brachte. Im ursprünglichen Hebräisch bedeutet dieser Ausdruck „ein Ort reichlicher Fruchtbarkeit“. Gott sagt damit: „Ich bringe dich durch all diese harten Orte, um dich für mein Königreich fruchtbar zu machen!“
Doch nicht alle Bedrängnisse sind aus der Hand Gottes. Viele Schwierigkeiten kommen vom Teufel selbst, direkt aus den Fallgruben der Hölle. „Denn er [Gott] bedrängt nicht willkürlich die Menschenkinder noch betrübt er sie“ (Klagelieder 3,33; a. d. englischen King James Version). Gott sagt: „Ich beziehe keine Freude daraus, meine Kinder zu bedrängen. Das ist nicht meine Absicht beim Erlauben von Schwierigkeiten.“ Nein – der Herr erlaubt unsere Bedrängnisse allein für seine heiligen, ewigen Absichten. Es geschieht, um uns an einen „Ort des Überflusses“ zu bringen!
Nun, ich bin kein Apostel; ich bin nur ein Novize, verglichen mit Paulus. Aber ich bin alt genug im Herrn, um mich selbst als einen Veteranen im Glauben zu betrachten. Und während ich über die Jahre zurückschaue, kann ich Ihnen sagen, dass es ein Leben der Schwierigkeit, Bedrängnisse, Härten und Enttäuschung war. Ich habe einige Bücher darüber geschrieben, aber diese Bücher berühren nur die Höhepunkte.
Ich schrecke mit Erstaunen zusammen, wenn ich mich an all die Sorgen, Prüfungen, tiefen Wasser, flammenden Feuer und kraftvollen Bedrängnisse erinnere. Und für gewöhnlich, wenn Bedrängnisse kamen, kamen sie nicht nur einzeln, sondern gebündelt. Viele Male dachte ich: „Da ist kein Weg, auf dem ich durch dies komme.“ Sogar die Erinnerungen an Bedrängnisse sind schmerzhaft – Erinnerungen an Verleumdungen, Züchtigungen des Herrn, Prüfungen des Dienstes, persönliche Schläge, Familienprobleme, körperliche Ach und Wehe. Doch während ich mir diese Jahre des Leidens in Erinnerung rufe, kann ich mit Gewissheit sagen: „Gottes Wort ist wahr! Er hat mich aus jeder Bedrängnis, die über mich kam, herausgebracht. Ich preise ihn!“
Fast jeder diese Botschaft lesende Christ könnte ein Buch schreiben über die Schwierigkeiten und Bedrängnisse, die er oder sie erlebte. Wenn Sie dem Herrn eine Zeitlang gedient haben, dann weiß ich, dass Sie eine Geschichte zu erzählen haben. Doch wie würde diese Geschichte klingen? Mag sein, sie würde etwa so gehen: „Ich habe immer die Ruhe und den Frieden des Heiligen Geistes. Und ich habe eine wundervolle Gemeinschaft mit Jesus. Aber in diesem täglichen Leben – in dem Fleisch, das ich trage – da ist solch ein unfassbarerer Schmerz, unfassbare Ablehnung, unfassbares Leiden gewesen, und Tränen. Es war ein Leben der Bedrängnis!“
Wenn Sie Jesus mit Ihrem ganzem Herzen lieben, wird Ihr Zeugnis sein: „Gott hat mich immer herausgebracht. Ich ging niemals unter. Ich bin immer noch hier, und ich preise den Herrn. Jene Bedrängnisse sind jetzt hinter mir. Ich mag inmitten einer weiteren sein, aber all die anderen sind unter dem Blut. Ich bin siegreich, weil Jesus mich durchbrachte!“
Vielleicht waren da Zeiten, in denen Sie beinahe ohnmächtig wurden. Sie mögen so schwach und erschöpft gewesen sein, dass Sie dachten, dass Sie keinen Schritt mehr gehen könnten. Aber jetzt, von dort aus, wo Sie jetzt stehen, können Sie sagen: „Nein, ich will durch das niemals mehr gehen – aber Gott brachte mich daraus heraus. Er ist treu gewesen. Preist den Herrn!“
Doch Gott ist mit einem herzlichen „Ich danke dir“ von uns nicht zufrieden. Vielmehr sagt er: „Warte einen Moment, mein Kind. Ich habe dich nicht durch alle diese Schwierigkeiten und Bedrängnisse gebracht, um dich nur zu einem dankbaren Überwinder zu machen. Nein – ich habe eine große Investition in dir. Ich habe Jahre verbracht, dich zu trainieren, dich durch all diese Dinge gebracht für einen Zweck. Und ich werde sie dich nicht vergeuden lassen. Ich beabsichtige, dass sich meine Investition auszahlt. Ich sage dir, deine beste Arbeit liegt noch vor dir!“
Jetzt, während Sie aus Ihren College-Ebenen-Bedrängnissen hervorgehen, öffnet Gott Ihnen Ihre Augen für Ihre strampelnden Freunde im Kindergarten. Diese Geliebten denken nicht, dass sie es schaffen können. Also, was werden Sie mit Ihren Bedrängniserfahrungen machen? Gott flüstert Ihnen zu: „Ich brauche erfahrene, erprobte Veteranen – Leute, die tiefe Wasser und furchtbare Feuer überlebt haben, die durch Leiden verfeinert wurden. Ich möchte Leute, die dieser Generation meine Treue beweisen!“ Der Psalmist schreibt: „ ... damit ihr erzählt der künftigen Generation“ (Psalm 48,14). „Und auch bis zum Alter und bis zum Greisentum verlass mich nicht, Gott, bis ich verkündige deinen Arm der <künftigen> Generation, allen, die da kommen werden, deine Macht“ (Psalm 71,18).
Paulus fasst dies sehr schön zusammen: „Ich will aber, dass ihr wisst, Brüder, dass meine Umstände mehr zur Förderung des Evangeliums ausgeschlagen sind ...“ (Philipper 1,12). Das sagt etwas! Als Paulus dies schrieb, war er ein älterer Mann mit Jahren der Erfahrung – und er war inmitten einer der schlimmsten Prüfungen seines Lebens. Er sprach zu seinen Freunden aus seinem Herzen:
„Es wäre jetzt gerade die wunderbarste Sache, wenn ich heimgehen und bei meinem Herrn sein könnte. Das ist mein größtes Begehren. Aber ich bin ein Veteran – ich bin durch Bedrängnisse und Prüfungen durch – und ich weiß, ich werde hier gebraucht. Diese Generation muss einen Leidenden sehen, der überlebt und sich in jeder Bedrängnis freut. Mein Sohn Timotheus wird sich bald all dem gegenübersehen, dem ich mich gegenübersah, und er muss wissen, dass Gott ihn durchbringen wird. Also, es ist das Beste, wenn ich bleibe und diese tiefgreifenden Bedrängnisse ertrage. Schaut mich an – ich habe nicht nur überlebt, sondern ich habe wirkliche Hoffnung. Ich bin nicht unten oder deprimiert. Ich freue mich im Herrn über alles, durch das er mich gebracht hat!“
„Ich [werde] bleiben und bei euch allen bleiben ... zu eurer Förderung und Freude im Glauben“ (1,25). Paulus sagt damit: „Ihr wisst, dass ich durch Feuer, Schwächen, Beraubungen, Schiffbrüche gegangen bin. Manchmal verzweifelte ich sogar am Leben. Aber Gott erlöste mich aus dem allen. Und jetzt werde ich bleiben und mit euch weitermachen, zur Förderung und Freude eures Glaubens. Ich möchte euch lehren, dass ihr nicht wegen irgendeinem Widersacher erschrocken sein müsst!“
Geliebte, ich habe eine Frage für Sie: Es spielt keine Rolle, wie lange Sie bereits mit Jesus gewandelt sind, Sie haben sicherlich Schmerzen, Prüfungen, Bedrängnisse kennengelernt. Also, wie haben Sie sich in ihnen verhalten? Was ist das Ergebnis gewesen, das Resultat ihrer Erfahrungen? Waren Ihre Bedrängnisse vergeblich? Oder haben Sie inmitten von ihnen etwas über Gottes Liebe und Treue gelernt?
Lassen Sie uns sagen, Sie sind ein hingebungsvoller Gläubiger, der sein Leben für Jesus niedergelegt hat. Sie haben eine Bürde für eine sterbende Welt, Sie weinen für die Verlorenen – und Sie haben einen klaren Befehl, die gute Nachricht zu nehmen und Seelen zu gewinnen. Also sagen Sie allen Ihren Freunden, dass Sie in eine bestimmte Stadt gehen, um Gottes Gnade zu bezeugen.
Doch nachdem Sie ankommen, erhalten Ihre Freunde daheim die Nachricht, dass Sie überhaupt nicht von Gott gebraucht werden. Da ist keine Gemeinde, wie geplant; tatsächlich ist Ihr Dienst tot. Sie haben nichts für Ihre Bemühungen vorzuweisen. Und als vielmehr die Stadt für Christus aufzustören sind Sie im Gefängnis gelandet!
Wie würden Sie reagieren, wenn alles, was Sie für Ihre Hingabe, Mühen und Opfer vorzuweisen hätten, totales Scheitern wäre? Wie würden Sie sich verhalten, wenn Gott Sie dort stillgelegt, Ihnen die Hände gebunden und sie hilflos zurückgelassen hätte?
Manche Christen würden schmollen. Sie würden Gottes Wort an sie bezweifeln und die Leitung des Geistes hinterfragen. Sie würden Jesus anschweigen – winselnd, zweifelnd, sich bei ihren Freunden beklagend. Und die ganze Prüfung ihres Glaubens – die Bedrängnis, die sie in Jesu Arme werfen sollte – wäre vergeudet, ohne einen wie auch immer gearteten Effekt.
Doch andere Christen würden wie Paulus reagieren – sich freuen, dass sie für würdig gehalten wurden, um Christi Willen zu leiden. Paulus versuchte nicht, seine Bedrängnisse zu begreifen. Er reagierte mit Freude, Glauben und Hoffnung – weil er wusste, er war im Training als Gottes Zeuge! Er schrieb seinen Freunden aus dem Gefängnis: „Meine Situation ist das Thema im Palast des Kaisers. Jedermann in Rom spricht über das, was mit mir passiert. Ich bin im Gefängnis für Jesus!“ Er muss eine echte Sehenswürdigkeit in jener Gefängniszelle gewesen sein – ein hagerer Jude, der jeden um ihn herum ermutigte: „Freue dich in deinen Bedrängnissen. Gott ist treu!“
Paulus vergeudete keine seiner Bedrängnisse. Er wusste, jede von ihnen hatte einen göttlichen Zweck. Und der Herr beobachtet unser Verhalten während unserer Prüfungen genauso. Lassen Sie mich Ihnen drei Wege mitteilen, auf denen unsere Bedrängnisse vergeudet werden:
1. Wir vergeuden Bedrängnisse durch heulendes, murrendes und klagendes Verhalten. Diese Art von Verhalten stört den Herrn. Es war der Grund, warum die Israeliten mit jedem Test und jeder Bedrängnis, die sie in der Wüste erlebten, nichts anfangen konnten!
Das Buch Numeri enthält ein trauriges Beispiel von vergeudeten Bedrängnissen. Die fünf Töchter eines Mannes namens Zelofhad kamen zu Moses, um einen Anteil an dem Besitz des verheißenen Landes zu erbitten. Sie erzählten Moses: „Unser Vater ist in der Wüste gestorben; er war aber nicht inmitten der Rotte derer, die sich in der Rotte Korachs gegen den HERRN zusammenrotteten, sondern er ist in seiner <eigenen> Sünde gestorben; aber er hatte keine Söhne“ (4. Mose 27,3). Diese Frauen sagten damit: „Als alle anderen sich mit Korach gegen dich erhoben, war unser Vater keiner von ihnen. Er war nicht in Rebellion. Er starb in seiner eigenen Sünde.“
Dieser letzte Satz traf mich, als ich ihn las. „Er starb in seiner eigenen Sünde.“ Das bedeutete, dass, obwohl ihr Vater unfassbare Wunder gesehen hatte – Erlösung aus Ägypten, aus einem Felsen fließendes Wasser, vom Himmel kommendes Manna –, er im Unglauben starb, mit dem Rest seiner Generation. Aus jener Generation überlebten nur die treuen Josua und Kaleb die Wildnis.
Offensichtlich wurden diese fünf Töchter in der Wildnis geboren – und sie wuchsen in einer Familie voller Zorn auf Gott auf. Alle Erprobungen und Prüfungen Israels produzierten nur verhärteten Unglauben gegenüber ihrem Vater. Und alles, was diese jungen Frauen hörten, während sie aufwuchsen, war Murren, Klagen und Bitterkeit. Zum Frühstück, Mittagessen und Abendbrot war da ständiges Gejammer, ohne jemals ein Wort des Glaubens oder Vertrauens auf Gott. Nun mussten diese Frauen Moses sagen: „Unser Vater hat uns nichts hinterlassen – keine Hoffnung, keinen Besitz, kein Zeugnis. Er verbrachte jene vierzig Jahre heulend und in Bitterkeit, weil sein Leben hart war. Er starb in Sünde, sein Leben war eine totale Verschwendung!“
Was für eine grauenhafte Sache, so etwas über seine Eltern sagen zu müssen. Doch ich muss alle Eltern warnen, die dies lesen: Ihre Kinder beobachten Sie, während Sie in Bedrängnis sind! Und sie werden lebenslang durch Ihr Verhalten beeinflusst. Also, wie verhalten Sie sich? Vergeuden Sie ihre Bedrängnis – nicht nur gegenüber sich selbst, sondern auch gegenüber den Generationen, die folgen? Oder werden Ihre Erben in Christus gegründet, wenn sie Sie sagen hören: „Ich mag diese Bedrängnis nicht – aber gepriesen sei der Name des Herrn. Er erlöst immer!“
Ich kenne viele Christen, die mit jeder neuen Bedrängnis bitterer und grummeliger wurden. Sie könnten denken, ihr Gott ist tot. Sie schauen sogar sauer; über die Jahre bekommen sie Dörrpflaumengesichter. Genau die Bedrängnisse, die sie trainieren und mild machen sollten – von Gott entworfene Prüfungen, um seine Treue zu offenbaren – verwandeln sie stattdessen in gewohnheitsmäßige Jammerer, Miesepeter und Gemeine. Ich frage mich, wenn ich sie sehe: „Wo ist ihr Glaube, ihr Vertrauen auf den Herrn? Was müssen ihre Kinder denken?“
Ich habe in meinem Leben eine Menge Menschen beerdigt, und in dieser Zeit habe ich etwas Tragisches entdeckt: Jene, die sauer und bitter werden, sehen hilflos zu, wie ihre Geliebten sich allmählich von ihnen zurückziehen. Ihre Kinder ziehen sich zurück, zusammen mit ihren Enkeln und Freunden. Und jene Miesepeter sterben am Ende einsam. Ich leitete einige Beerdigungen, an der nur eine Person teilnahm. Die Verstorbenen waren fast völlig vergessen. Gott erlaubte es, dass sie ohne jemanden weggehen mussten!
Geliebte, vergeuden Sie nicht ihre Bedrängnisse! Lassen sie in Ihnen das süße Aroma des Vertrauens und Glaubens an Ihren Gott produzieren. All Ihre Prüfungen sind dazu gedacht, sie in seine Arme zu werfen, Sie dazu zu veranlassen zu sagen: „Ich bin sein, und er ist mein. Und er wird mich durch diese Bedrängnis bringen!“
2. Wir vergeuden Bedrängnisse, wenn wir uns neuen gegenübersehen, ohne uns an unsere Erlösungen aus den alten zu erinnern. Wir haben die Tendenz, alles Gute zu vergessen, das Gott für uns getan hat!
Als David vor Goliath stand, führte er seine vergangenen Siege nochmals auf, um seinen Glauben aufzubauen. Er zählte auf: „Wenn ein Löwe auf mich zukam, riss ich ihn auseinander. Und wenn ein Bär hinter mir herkam, tötete ich auch ihn. Nun, derselbe Gott, der mich von dem brüllenden Löwen und von dem grausamen Bär erlöste, wird mich auch von diesem Riesen erlösen!“
Moses erinnerte Israel an ihre vergangenen Erlösungen. Dann warnte er sie: „Nur hüte dich und hüte deine Seele sehr, dass du die Dinge nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen schwinden alle Tage deines Lebens! Und tue sie deinen Kindern und deinen Kindeskindern kund“ (5. Mose 4,9).
Traurigerweise sagt die Bibel von Israel: „Sie hielten nicht den Bund Gottes ... Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte schauen lassen“ (Psalm 78,10-11) Wie die Israeliten haben wir dieselbe Tendenz, wann immer wir uns einer neuen Prüfung oder Bedrängnis gegenübersehen. Wir sagen, „O Gott, dieses Mal ist es zu viel, um mich dem zu stellen.“ Aber Gott antwortet: „Schau einfach zurück und erinnere dich an mich!“
Wenn die Notwendigkeit besteht, führen Sie ein Tagebuch, um sich selbst an Gottes großartige Erlösungen in Ihrem Leben zu erinnern. Schreiben Sie am Abend kurz einige Notizen nieder, bevor Sie ins Bett gehen. Tun Sie, was immer es braucht, um sich selbst an all die Dinge zu erinnern, die er für Sie getan hat – all die Herzschmerzen, durch die Sie durch sind, aus denen er Sie erlöst hat. Dann, wenn Ihre nächste Bedrängnis entsteht, öffnen Sie Ihr Notizbuch und sagen Sie dem Teufel: „Du wirst mich diesmal nicht täuschen. Mein Gott hat mich früher herausgeholt, und er wird es wieder tun!“
3. Wir vergeuden unsere Bedrängnisse, wenn wir uns weigern zu sehen, dass Gott uns durch sie hindurch bringt, um andere zu lehren. Wir sollen unsere Erfahrungen mit unseren Brüdern und Schwestern teilen, um ihnen Gottes Treue zu beweisen. Wir sollen stehen und sagen: „Dank sei Gott, ich bin ein Veteran. Und ich kann euch aus Erfahrungen sagen – er ist treu!“ Paulus rühmte sich eigentlich seiner Bedrängnisse: „... ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leib“ (Galater 6,17). Er wusste, jede Narbe trug einen ewigen Zweck mit sich!
David schrieb: „In meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm drang an seine Ohren ... Er griff aus der Höhe, erfasste mich, zog mich heraus aus großen Wassern. Er rettete mich vor meinem starken Feind und vor meinen Hassern, denn sie waren mächtiger als ich. Sie ereilten mich am Tage meines Unglücks, aber der HERR wurde mir zur Stütze. Und er führte mich heraus ins Weite, er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte“ (Psalm 18,7.17-20).
Lieber Heiliger, liebe Heilige, seien Sie gewiss – wenn Sie bedrängt werden, dann ist es, weil Gott Gefallen an Ihnen hat. „Wen der Herr liebt, den züchtigt er ...“ (Hebräer 12,6). Ihre Bedrängnisse sind ein Zeichen seiner Liebe!
Sie müssen sich auch daran erinnern, dass das, durch was immer Sie gehen, vorbeigehen wird. Kürzlich las ich eine Passage in einem meiner Tagebücher, welches ich schrieb, während ich durch eine große Prüfung ging. Die Einträge dreier Monate endeten mit demselben Satz: „O Gott, wann wird dieser Alptraum enden?“ Dann, schließlich, tauchten diese Wörter in großen Buchstaben quer über das ganze Blatt auf: „ES IST VORBEI – ER HAT ERLÖST!“
Ich kann ehrlich sagen, dass ich mehr in meinen Bedrängnissen gelernt habe als ich es jemals in guten Zeiten tat. Prosperität lehrt uns nicht; Bedrängnisse tun es. Der humanitäre Albert Schweitzer sagte: „Glück ist eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis.“ Nein – Glück ist es, sich an all die Wege zu erinnern, auf denen uns Gott hindurch gebracht hat!
Ich frage Sie noch einmal: Wie reagieren Sie auf Ihre Bedrängnisse? Vergeuden Sie sie, wobei Sie ein Zweifler und Klagender werden? Oder bauen Sie Ihren Glauben auf, wissend, dass Ihr Gott erlöst?
Da ist nur einen Weg, Ihre gegenwärtigen Schwierigkeiten auszuhalten: Erinnern Sie sich, dass Ihr himmlischer Vater Gefallen an Ihnen hat! Er hat einen Plan in Arbeit, eine große Investition in Sie. Und „... der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, [wird] es vollenden ... bis auf den Tag Christi Jesu“ (Philipper 1,6). Ihr Vater bereitet Sie darauf vor, ein Veteran in der geistlichen Kriegführung zu sein – ein Vorbild des Glaubens und Vertrauens für diese Generation. Halleluja!
---
Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.