Was kann der Gerechte tun wenn die Grundfesten eingerissen werden?
Die Heilige Schrift sagt, dass ein Tag kommen wird, da Gott alles erschüttert, was erschüttert werden kann. Das einzige, das nach dieser großen Erschütterung bleiben wird, ist das, was nicht erschüttert werden kann. Was ist es, das dem Urteil Gottes nach nicht erschüttert werden kann? Es ist die Gemeinde des Herrn Jesus Christus.
Ich habe gesagt, dass ich glaube, die gegenwärtige Erschütterung in Amerika und der ganzen Welt sei eine Manifestation von Gottes Zorn. Der Herr legt alle Grundlagen bloß, denen die Menschen so vertraut haben. Die Psalmen sprechen davon:
„Wenn die Grundfesten eingerissen werden, was soll der Gerechte tun?“ (Psalm 11,3).
Denken Sie mal: Niemand — kein Politiker, Wirtschaftswissenschaftler oder Finanzfachmann — war in der Lage, die jähe Verflüchtigung des großen Wohlstandes zu erklären. Es ist eine Erschütterung, die sich wie ein Schnellfeuer über die ganze Erde verbreitet hat, ohne dass irgendeine Nation immun wäre. Diese Systeme hatte man als viel zu groß eingeschätzt, als dass sie hätten versagen können. Und jetzt ist jeder ratlos, was hinter diesem weit verbreiteten Ausfall der der größten Institutionen der Menschheit liegt.
Was sollen die Gerechten mitten in solch einer Zeit tun? Was können wir in so einer Zeit der Flüchtigkeit und Turbulenzen erwarten? Und wie sollen wir reagieren?
Lassen Sie mich Ihre Aufmerksamkeit auf mehrere Dinge lenken, von denen die Heilige Schrift sagt, dass Gottes Volk sie in solch einer Zeit tun kann.
1. Wenn Sie Jesus Christus als Ihren Herrn und Retter bekennen, müssen Sie niemals den Zorn Gottes befürchten.
Die, die in Christus sind, werden für immer vom Blut, das Jesus für sie vergossen hat, bewahrt. Diese Wahrheit muss der Eckstein unseres Glaubens sein. Er wird alles bestimmen, was wir denken und alles, was wir in Zeiten der Züchtigung tun.
Tatsache ist, dass Gott sich seinen Zorn für das Böse aufhebt. Die Gnade des Herrn währt für immer. Und diese Gnade wird täglich erneuert. Aber die Ungerechten lehnen all Angebote von Gottes sanfter Gnade ab und verhärten sich ihnen gegenüber. Gemäß Paulus verachten sie seine Gnade und unterdrücken seine Wahrheit. „Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten“ (Römer 1,18).
Das Konzept von Gottes Zorn gegenüber verhärteter Herzen wird im ganzen Neuen Testament klar erwähnt. Der Apostel Johannes buchstabiert dies in seinem Evangelium vor: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm“ (Johannes 3,36).
Ebenso sagte Paulus den Christen in Ephesus: „Denn dies sollt ihr wissen und erkennen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger - er ist ein Götzendiener - ein Erbteil hat in dem Reich Christi und Gottes. Niemand verführe euch mit leeren Worten! Denn dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams“ (Epheser 5,5.6, meine Kursivschrift).
Was ist mit den Gerechten? Paulus sicherte den Christen in Thessaloniki zu: „Jesus, der uns errettet von dem kommenden Zorn, … Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus“ (1. Thessalonicher 1,10–5,9).
Paulus gab den Gläubigen in Rom eine ähnliche Zusicherung: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn vom Zorn gerettet werden“ (Römer 5,8–9, meine Kursivschrift).
Doch in Zeiten der Warnung - wenn Gottes gerechter Zorn auf die Erde ausgegossen wird - wird sein Volk sicherlich eine zeitlang betroffen sein. Was sagt sein Wort über den Gerechten in solchen Zeiten? Was soll das Volk Gottes tun, wenn die Welt mit schlechten Nachrichten bombardiert wird? Wenn große Unternehmen Schiffbruch erleiden — wenn Märkte chaotisch ansteigen und fallen, und die Welt vor Angst gelähmt ist — wie sollen wir dann mit unseren Ängsten umgehen?
2. Jesaja sagt uns, dass Gott seinem Volk einen Zufluchtsort gerade während einer solchen Zeit gibt.
Der Herr gab Jesaja dieses Wort: „Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schließ deine Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis die Verwünschung vorübergeht“ (Jesaja 26,20, meine Kursivschrift).
Als Gott dies zu seinem Volk sprach, befand es sich in einem lebensgefährlichen Zeitabschnitt der Geschichte Israels. Von dieser Zeitperiode sagte man: „Denn siehe, der Herr zieht aus seiner Stätte aus, um die Schuld der Erdbewohner an ihnen heimzusuchen“ (26,21a).
Wenn die Bosheit zunimmt kann es so erscheinen als ob Gott sich eine Zeit lang außer Sichtweite aufhält. Aber der Tag kommt, an dem der Herr sich aufmacht um seinen Namen zu verteidigen. Als Jesaja dieses Wort zu Israel sprach, war der Zustand der Menschheit ziemlich so wie heute.
Das Gericht, welches Gott sandte war das, was die puritanischen Theologen dann ein „Signalurteil“ <engl. "signal judgement"> nannten, womit sie ein Ereignis meinten, "das zur Warnung dient“. (John Owen, der große puritanische Theologe, nannte es "signature judgement"). Jesaja stellte die Absicht des Herrn klar, weshalb er es sandte: „Wenn deine Gerichte die Erde treffen, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit“ (26,9). Mit anderen Worten: Gott beabsichtigt es als ein rettendes Gericht.
Traurigerweise aber erklärte Jesaja: „Herr, deine Hand ist hoch erhoben, doch sie wollen es nicht sehen“. Mit anderen Worten: „Gott, dein Gericht ist offenbar und kommt vor unsere eigene Tür. Aber die Welt geht trotzdem böse weiter“.
Das war der Punkt als Gott Jesaja die Botschaft für sein Volk gab: „Betrete dein Zimmer und schließe die Tür hinter dir. Verbirg dich, bis der Sturm vorbei ist“.
Vielleicht sind Sie bei dieser Botschaft sprachlos. Als Christ, der sein Vertrauen in Gottes Treue setzt, mögen Sie sich fragen: „Sich verbergen? Ich, ein Nachfolger von Jesus? Niemals! Möge das auf niemanden zutreffen, der beansprucht, auf den Herrn zu vertrauen“. Doch hat diese Schriftstelle eine ganz besondere Bedeutung.
3. Der Prophet sagt, dass es während unbeständiger Zeiten seines Zorns möglich ist, einen Ort des Trostes und der Ruhe zu finden.
Wenn Sie gepeinigt werden — wenn Sie sich von Angst überwältigt fühlen, wegen großer Krankheit darniederliegen, sich mit Sorgen um Ihre Zukunft dahinschleppen — dann sagt Gott, dass es einen geheimen Zufluchtsort gibt. Er ist ein Ort des Trostes, wo wir Ruhe für unsere Seelen finden.
Dieser geheime Zufluchtsort ist eine Kammer in Ihrem Gemüt. Jesaja beschreibt sie auf diese Weise: „Er [der Herr] wird ihn in vollkommenem Frieden bewahren, dessen Geist auf ihn gerichtet ist, weil er auf ihn vertraut“ (Jesaja 26,3, meine Kursivschrift).
Wenn Gott uns sagt: „Schließ die Tür“, dann meint er das so. Er zeigt uns die Notwendigkeit auf, die vielen störenden Stimmen in unseren Köpfen auszusperren. Wir müssen die Tür gegenüber allen Gedanken an Morgen, an Weltereignisse, schließen. Jesus sagte uns: „Schenke dem Morgen keinen Gedanken“. Der Herr, der uns treu so weit gebracht hat, wird uns in den Tagen, die vor uns liegen, nicht verlassen.
Bedenken Sie die Schreie des Psalmisten:
„Sei mir gnädig, o Gott ... denn bei dir birgt sich meine Seele, ja, im Schatten deiner Flügel berge ich mich, bis vorübergezogen das Verderben. Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu dem Gott, der es für mich vollendet. Er sendet vom Himmel und hilft mir von der Schmähung des, der wider mich schnaubt. Gott sendet seine Güte und Treue“ (Psalm 57,1–3, meine Kursivschrift).
„Denkt nach in eurem Herzen auf eurem Lager und seid still“ (4,4).
„Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach. Denn du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. Meine Seele hängt an dir, deine Rechte hält mich aufrecht“ (63,6–8).
Ich persönlich fand großen Frieden als ich das tat, was David hier verordnet. In der Nacht, wenn alles ruhig um mich ist, bete ich in meinem Bett an ohne ein Wort zu reden.
Das ist es, wo ich meinen verborgenen Ort des Trostes und Ruhe gefunden habe: wenn ich mich hinlege und alle menschlichen Stimmen aussperre, alle schlechten Nachrichten. Ich schließe die Tür gegenüber jeder störenden Angst und habe stattdessen Gemeinschaft mit meinem barmherzigen Herrn. In jenen Zeiten bete ich an und richte alle meine Gedanken auf den Herrn und hänge mich an ihn. Und meine Seele wird mit seinem Frieden und seiner Ruhe überflutet.
4. Wir müssen die feurigen Pfeile Satans auslöschen.
Paulus rät: „Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt“ (Epheser 6,16).
Paul führt aus, wie wir die Schlacht mit dem Feind schlagen sollen, der quälende Gedanken der Angst schickt:
„Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt! Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt“ (Epheser 6,11–12).
Geliebte, der Konflikt, in dem wir uns befinden, ist kein menschlicher Kampf. Er kann nicht in einer irdischen Sphäre gekämpft werden. Diese Schlacht findet in einem übernatürlichen Bereich statt.
Die Wahrheit ist, wenn Sie in Christus sind, dann stehen Sie dem Grimm Satans gegenüber. Verwechseln Sie diesen dämonischen Zorn nicht mit dem Gericht Gottes. Der Grimm, dem Sie gegenüberstehen, ist der eines wildgewordenen Teufels, weil er weiß, dass seine Zeit kurz ist, um gegen das Volk Gottes anzugehen.
Und die Angriffe Satans sind besonders auf die gerichtet, welche sich hingegeben haben, im Herrn treu zu wandeln. Immer wieder rühmt sich der Psalmist: „Ich nehme beim Herrn Zuflucht“. Hier ist das Bild eines gerechten Heiligen, der völlig auf Gott vertraut. Doch gerade wegen dieses Zeugnisses des Vertrauens wird er durch Satan ins Visier genommen. Sein unbeirrbarer Glaube ist der Grund für die feurigen Pfeile, die auf ihn von der Hölle abgeschickt werden.
„Denn siehe, der Böse [Satan] spannt den Bogen, sie haben ihren Pfeil auf der Sehne gerichtet, im Finstern zu schießen auf die von Herzen Aufrichtigen“ (Psalm 11,2).
Also, was sind das für feurige Pfeile aus der Hölle, die auf Sie und mich gerichtet sind? Sie sind angsterfüllte, verstörende Gedanken um unsere Zukunft und die Fürsorge Gott für uns. Der Teufel ist ein Lügner und Ankläger, und jeder seiner Angriffe zielt direkt auf unseren Glauben.
5. Egal wie lange Sie bereits mit Christus wandeln, Sie werden den feurigen Pfeilen Satans gegenüberstehen.
Gerade jetzt erleiden Scharen von Gläubigen auf der ganzen Welt anhaltende Schmerzen und anderen tiefen Kummer. Diese Menschen wissen, worauf ich mich beziehe, wenn ich von den feurigen Pfeilen Satans spreche. Mit jedem Tag, an dem ihr Leiden weitergeht, sehen sie sich dem stechenden Schmerz seiner Anklagen ausgesetzt:
„Wo ist Gott jetzt? Sie haben zu ihm wochenlang, monatelang, jahrelang aufgeschrien. Warum lässt er ihr Leiden weiterhin zu, ohne eine Antwort?“
Ihre Betreuer sehen sich mit ähnlichen Schlachten konfrontiert. Sie kämpfen mit Herzeleid, während sie sehen wie ihre Geliebten die täglichen Schmerzen ertragen und dabei die Anklagen kennenlernen, die der Feind gegen sie erhebt. Sie wissen, dass sie nicht einfach Schriftstellen zitieren können oder jene, die sich inmitten eines Kampfs mit betäubenden, unendlichen körperlichen Schmerzen befinden, anpredigen können. Dennoch müssen sie diese weiterhin inmitten der andauernden Schlacht ermutigen.
Andere stehen unter massivem finanziellen Druck. Auch sie wissen, wie es sich anfühlt, von einem feurigen Pfeil getroffen zu werden. Die Lügen, die sie hören, sind, „Wo ist Gott jetzt, wo du ihn am meisten brauchst? Und wo wirst du morgen sein?“
Diese haben all die teuflischen Lügen gehört, all die verführenden Gedanken, die im Gemüt aufleuchten: „Gib einfach auf. Du bist auf dich selbst gestellt. Gott hält seine Verheißungen dir gegenüber nicht ein. Deine Gebete kommen nicht durch. Er hat dich verlassen, damit du dem allein gegenüberstehst“.
Wenn Sie sich mitten in der Schlacht befinden, wird Satan Ihnen noch eine andere Art feuriger Anklage schicken. Er wird Sie an jede vergangene Sünde, an jeden düsteren Augenblick, an jede unkluge Sache erinnern, die Sie jemals getan haben. Kein Wunder, dass Paulus solche Anklagen „flammende Pfeile“ nennt. Die Übersetzung lautet „flammender Grimm“. Viele Heilige wissen um den Schmerz von gemeinen und verletzenden Worte die zu ihnen von denen um sie herum kommen. Solche gedankenlosen Anklagen sind wahrlich feurige Pfeile flammenden Zorns.
Gelegentlich mögen Sie denken, dass Sie die einzige Person unter einem solchem Angriff steht.
In solchen Zeiten fühlen wir uns allein, abgekapselt in unserem Leiden. Sogar die, die sich am intensivsten um uns kümmern, können offenbar nicht verstehen, was wir alles durchmachen.
Der Apostel Petrus erinnert uns: „Geliebte, lasst euch durch das Feuer der Prüfung unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes; sondern freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freut“ (1. Petrus 4,12–13).
Paul fügt diesem hinzu: „Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, so dass ihr sie ertragen könnt.“ (1. Korinther 10,13).
Schließlich weist Paul an: „Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt“ (Epheser 6,16).
Was genau ist der Schild des Glaubens? Er ist eine undurchdringliche Rüstung, die auf den Verheißungen Gottes aufbaut und mit unserem Glauben zum Glänzen gebracht wird. Dieser Schild ist unser großer Schutz gegen jedes teuflische, verletzende Wort, das gegen uns ausgesprochen wird. Ihn gegen den Ansturm des Feindes hochzuhalten bedeutet, jede Stimme von Angst und Unglauben auszulöschen. Er ist eine Verteidigung, die mit Zuversicht erklärt: „Teufel, ich bin, was deine Mittel angeht, nicht unwissend. Nichts — kein stechender Schmerz, keine brüchigen Finanzen, kein Weltchaos — kann mich von der Liebe Gottes trennen“.
6. Wenn der Feind hereinbricht wie eine Flut oder eine Raserei flammenden Grimms, dann sprich schnell die Verheißungen Gottes aus.
Sprechen Sie mutig zu den bösen Stimmen, die aus der Dunkelheit kommen: „Ich werde mich nicht fürchten. Und ich werde nicht aufgeben. Ich stelle mich auf die Verheißung meines Herrn, der mich vor dem Straucheln bewahrt und mich untadelig vor sein Angesicht hinstellt. Gott verheißt, dass keine auf mich gerichtete Waffe es gelingen wird [mich zu verletzen]“ (siehe Jesaja 54,17).
Schließlich ermahnt Paulus: „Seid stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke“ (Epheser 6,10).
Hier ist mein letztes Wort an Sie aus Jakobus: „Unterwerft euch nun Gott. Widersteht aber dem Teufel! Und er wird von euch fliehen.“ (Jakobus 4,7).
Gott sei gelobt. In Krisenzeiten ist Er unser Zufluchtsort. Und Seine treuen Verheißungen sind unser Schutzschild. Klammern Sie sich an sie! Amen.