Wer Hat dir Eingeredet, Unwürdig zu Sein?
Auf das Kreuz hören und nicht auf den Ankläger
Wer hat Ihnen eingeredet, unwürdig zu sein, nichts zu taugen, für Gott nutzlos und unbrauchbar zu sein? Wer wiederholt Ihnen ständig, dass Sie schwach und hilflos sind, ein völliger Versager? Wer hat Ihnen gesagt, dass Sie Gottes Maßstab nie gerecht werden können?
Wir alle wissen eigentlich, woher diese Stimme kommt. Es ist der Teufel, der so redet. Den ganzen Tag lang hören Sie seine Lügen, eine Stimme, die Ihnen sagt, dass Gott ständig zornig über Sie ist. Diese Stimme stammt direkt aus dem Abgrund der Hölle.
Vielen Lesern dieses Predigtbriefs hat der Teufel eingeredet, dass sie nicht würdig sind, je vom Herrn gebraucht zu werden. Vielleicht fühlen Sie sich sogar unwürdig, überhaupt ein Kind Gottes genannt zu werden. Wenn Sie Ihr geistliches Leben anschauen, sehen Sie nur Inkonsequenz. Der Feind schickt Ihnen eine unablässige Flut von Lügen, erinnert Sie an Fehlschläge und plagt ständig Ihren Geist.
Natürlich sind wir in unserer fleischlichen Natur alle unwürdig. Aus uns selbst heraus können wir niemals würdig sein. Doch viele Gläubige lassen zu, dass Satan ihnen kostbares Leben raubt, indem sie seinen Lügen darüber glauben, wie Gott sie sieht. Sie glauben, dass sie in den Augen Gottes niemals würdig sein können.
Wenn jedes Gotteskind den Anschuldigungen des Teufels glauben würde, müssten alle geistlichen Werke völlig zum Erliegen kommen. Es gäbe keine Gemeinde, denn niemand könnte an der Kanzel stehen, niemand in der Chorempore sitzen, niemand die Besucher hereinbitten, niemand in der Sonntagsschule lehren und niemand auf den Kirchbänken sitzen. Wir alle würden durch Lügen um den Segen Gottes gebracht, und der Herr würde nicht das Lob und die Ehre empfangen, die ihm gebühren.
Haben Sie den Lügen Satans über Ihre Nachfolge Jesu geglaubt? Haben Sie gedacht, Sie wären unwürdig und könnten Gott nicht anbeten, solange Sie nicht alles vollkommen richtig machen? Ich habe gute Nachrichten für Sie: Sie wissen schon, dass Satan ein Lügner ist, aber ich kann Ihnen beweisen, dass Jesus Sie würdig gemacht hat. Er hat Sie in die Lage versetzt, freimütig und gerecht vor ihm zu stehen und ihm zu dienen.
Wie werden Sie würdig gemacht?
Durch das Opfer Christi am Kreuz wurden Sie würdig gemacht. Das gibt Ihnen jedes Recht, den Herrn anzubeten und ihm zu dienen.
„…um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen, fruchtbringend in jedem guten Werk und wachsend durch die Erkenntnis Gottes, gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit, zu allem Ausharren und aller Langmut, mit Freuden dem Vater danksagend, der euch fähig gemacht hat zum Anteil am Erbe der Heiligen im Licht; er hat uns gerettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe. In ihm haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden“ (Kolosser 1,10-14; meine Hervorhebung).
Im Griechischen lautet Vers 12: „Der Vater hat uns tüchtig, würdig, charakterlich qualifiziert, gut genug gemacht, Teilhaber am Erbe der Heiligen des Lichts zu sein.“
Was Jesus am Kreuz vollbrachte, qualifiziert Sie für ein ewiges Erbteil. Wenn Gott Sie also zum ewigen Leben qualifiziert hat, hat er Sie auch im Charakter tauglich gemacht. Sie könnten sich einen Monat, ein Jahr oder ein Leben lang vom Dienst zurückziehen, um an Ihrem Charakter zu arbeiten und zu versuchen, gut genug zu werden, um von Gott gebraucht zu werden, aber Sie würden dennoch nie fähig ein, sich selbst zu qualifizieren.
Selbst wenn Sie alles Unrecht überwinden könnten, das Sie je getan oder gedacht haben, wären Sie in Gottes Augen immer noch nicht qualifiziert. Es ist unmöglich. Warum? Weil Gott keine andere Gerechtigkeit akzeptiert als die seines eigenen Sohnes, Jesus Christus.
Sie können die Gerechtigkeit Christi nicht erlangen, indem Sie daran arbeiten. Der einzige Weg, sie zu erlangen, besteht darin, an seine Gerechtigkeit zu glauben und Gott darin zu vertrauen. Durch Glauben wird sie Ihnen zuteil. Sehen Sie, Sie werden nicht nur durch Glauben errettet, sondern auch durch Glauben geheiligt, durch Glauben gerechtfertigt, durch Glauben geheilt, durch Glauben bewahrt. Das alles geschieht, indem Sie im Glauben auf das vertrauen, was Jesus getan hat, und nicht auf Ihr eigenes Tun.
Wir können in voller Gewissheit des Glaubens vor allen im Himmel und auf der Erde stehen
Durch das Kreuz können Sie sagen: „Meine fleischliche Natur widerstrebt dem Heiligen Geist noch, aber durch das Blut meines Heilandes bin ich erlöst. Ich werde dem barmherzigen Gott Loblieder singen und ihn preisen.“
Was Sie also tun müssen, fragen Sie? Erstens, hören Sie nicht auf die Lügen des Teufels. Zweitens, stellen Sie sich geistlich auf die Füße und fangen Sie an, den Herrn zu preisen. Sagen Sie: „Durch meinen Glauben an das Blut Jesu empfange ich die Gerechtigkeit Christi. Er hat mich tüchtig gemacht und qualifiziert, meinen Herrn anzubeten und ihm zu dienen.“
„In ihm haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden“ (Kolosser 1,14). Das Wort für Erlösung drückt Befreiung aus. Wir wurden durch das kostbare Blut Jesu befreit. Deshalb haben wir das Recht, jeder Anklage entgegenzutreten und zu sagen: „Das kaufe ich dir nicht ab, Teufel. Du hast mich zum letzten Mal angeklagt. Meine Bibel sagt, dass ich erlöst bin, weil ich an das glaube, was Jesus am Kreuz für mich getan hat. Ich bekenne ihm meine Sünden und bin erlöst, freigekauft und frei.“
Satan wird trotzdem kommen und Ihnen zuflüstern: „Und was ist mit der Sünde, die du gestern erst begangen hast? Du bist schuldig?“
Sie können antworten: „Nein, ich habe schon um Vergebung dafür gebeten. Ich habe Gott gebeten, mir einen Hass gegen diese Sünde zu geben, damit ich sie nicht noch einmal begehe. Sein kostbares Blut bedeckt alle meine Schuld.“
„Aber du bist immer noch in Versuchung.“
„Stimmt. Aber Jesus hat einen Ausweg für mich geschaffen. Sein Wort sagt, dass ich der Versuchung widerstehen kann. Er wird mich befreien, weil er es versprochen hat.“
„Nein, Gott hat immer noch etwas gegen dich. Denn es gibt immer noch ungeklärte Angelegenheiten in deinem Leben.“
Wenn der Ankläger eine „ungeklärte Angelegenheit“ ins Spiel bringt – irgendeinen inneren Kampf, der Ihnen noch zu schaffen macht –, können Sie mit diesem Bibelabschnitt antworten: „Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinzustellen“ (Kolosser 1,21-22).
Sie können sagen: „Auch wenn ich in meinem Denken entfremdet war durch schlimme böse Taten, auch wenn ich in der Begierde gefangen war, auch wenn ich einer der schlimmsten Feinde Gottes war – die Bibel sagt, dass er mich geliebt hat. Er hat nach mir gesucht und mich mit ihm versöhnt. Er hat mich aus dem Reich der Finsternis versetzt in sein Königreich des Lichts. Er hat mir Frieden mit Gott geschenkt. Und wie viel mehr gilt seine Liebe mir jetzt, da ich mit ihm versöhnt bin, selbst wenn ich noch zu kämpfen habe? Mein Erlöser liebt mich.“
Hier sind zwei Lügen des Teufels, vor denen wir uns weiter hüten müssen
Gott möchte, dass Sie aus jeder Falle befreit werden, in der Satan Sie gefangen hält, und sich über jede Lüge erheben, die er gegen Sie anführt. Hüten Sie sich deshalb besonders vor den folgenden zwei Lügen.
1. Satan tischt immer wieder Ihre Sünden auf, um Ihre Augen von Ihrem Erlöser abzulenken.
Der Teufel möchte, dass Sie sich so sehr mit Ihrer Krankheit beschäftigen, dass Sie darüber die Macht des göttlichen Arztes vergessen. Er will Sie vergessen lassen, dass Gott Ihr Befreier ist und auf Ihrer Seite steht, um Sie zu erretten und nicht zu vernichten.
Auf diese Lüge müssen Sie antworten: „Nein, Teufel, ich bin zwar nicht frei von jeder Versuchung – Sünde wird immer in meiner alten Natur vorhanden sein – aber ich bin frei von der verdammenden Macht der Sünde.“ Satan kann Sie plagen und anschuldigen, aber er kann Sie nicht verdammen. Er kann Ihnen alle erdenklichen Anklagen vorhalten, aber er kann Ihre Seele nicht antasten.
Das Gesetz kann Sie nicht verdammen, weil Christus das Gesetz erfüllt hat. Vergangene Sünden können Sie nicht verdammen, weil sie durch das Blut Jesu bedeckt sind. Ihr Gewissen kann Sie nicht verdammen, weil Christus größer ist als Ihr Gewissen. Es ist Ihnen also völlig vergeben worden, und da bleibt nichts mehr übrig, dass Sie verdammen könnte.
2. Wir müssen unsere Enttäuschung über unsere Sünden bereuen und davon lassen
Wenn wir entmutigt werden, ist das ein Beweis für zwei Dinge: dass wir die Barmherzigkeit und Gnade des Herrn verkennen und dass wir nicht an seine Liebe zu uns glauben. Beides ist Sünde.
Wenn Sie wegen Ihrer Sünde entmutigt werden, liegt es vielleicht daran, dass Sie in Zeiten des Versagens nicht auf Gottes Liebe vertrauen. Sie ignorieren wissentlich, dass Ihr Vater im Himmel Sie voll und ganz angenommen hat. Kehren Sie in Reue von dieser Haltung um und bitten Sie um seine Gnade.
Wenn Sie nur verstanden hätten, wie groß die Barmherzigkeit des Vaters für Sie ist, würden Sie wissen, wie sehr er Sie auch dann liebt, wenn Sie versagen. Dann könnten Sie sagen: „Ach, Gott, vergib mir. Ich war so entmutigt über meine Sünde. Ich habe nicht an deine Barmherzigkeit und Vergebung geglaubt. Erneuere mich in meinem Glauben.“
Freunde, ich bin nicht würdig, diese Predigt zu schreiben. Und Sie sind nicht würdig, lobend Ihre Hände zu Gott zu erheben. Niemand ist würdig, nicht aus eigener menschlicher Autorität und Kraft. Doch Jesus hat uns gesagt, dass er uns würdig gemacht hat. Nun können wir dastehen, ohne irgendeinen Zweifel an dem herrlichen Werk, das er für uns vollbracht hat, und in seinem Namen sagen: „Ich bin würdig durch das Blut des Lammes!“ Amen.