Wie man nicht zu Gott kommen soll!

Ich glaube, dass die meisten Leute, die sich nach Gottes Namen nennen, gelernt haben, in Zeiten der Not zu Ihm zu gehen. In der Tat, die meisten Christen glauben an die Notwendigkeit des Gebets. Viele suchen den Herrn eifrig, kommen zu Ihm mit Tränen, gottgefälligem Kummer und Buße. Sie schütten Ihm mit Weinen und herzzerreißenden Bittgesuchen ihr Herz aus, überzeugt von Gottes Wort, wie David es war: „Als du sagtest: Sucht mein Angesicht!, sagte mein Herz zu dir: Dein Angesicht, Herr, werde ich suchen“ (Psalm 27,8; a. d. englischen King James Version).

Wahrscheinlich stimmen Sie mit mir überein, dass viele Christen betende Sucher nach Gott sind. Doch ich habe eine Frage an Sie: Erhört Gott jedes seiner Kinder, das nach Ihm schreit? Bekommt jeder, der zum Herrn kommt und Seinen Segen und Seine Gunst sucht, eine Antwort? Empfangen alle, die bitten?

Was ist mit jenen, die mit viel Fasten und Tränen zu Gott kommen? Da sind Gläubige, die manchmal zwanzig, dreißig oder sogar vierzig Tage fasten. Einige afrikanische Christen fasten über lange Perioden und glauben, dass Gott die Toten auferweckt.

Und was ist mit jenen, die lange quälende Stunden zu Gott rufen? Werden sie allein wegen ihres Fleißes, ihrer Entschlossenheit oder Aufrichtigkeit erhört?

Viele Christen haben die Vorstellung, dass alles, was sie brauchen, mehr, mehr, mehr ist: mehr Zeit, eingeschlossen mit Gott, mehr Tränen, mehr Zerbrochenheit, mehr Eifer für Sein Wort. Etwas in ihrem Innern drängt sie: Wenn ich nur mehr fasten, mehr beten, mehr schreien könnte, dann wäre ich ein besserer Christ und Gott würde meine Gebete beantworten.

David bezeugte: „In meiner Bedrängnis rief ich zum HERRN, und ich schrie zu meinem Gott. Er hörte aus seinem Tempel meine Stimme, und mein Schrei vor ihm drang an seine Ohren“ (Psalm 18,7).

Die Schrift erzählt uns, dass, weil David schrie, Gott herabkam, von den Himmeln donnernd: „Da wankte und bebte die Erde ... Er neigte die Himmel und fuhr hernieder ... Der Herr donnerte auch in den Himmeln ... Er griff aus der Höhe, erfasste mich, zog mich heraus aus großen Wassern“ (Psalm 18, 8.10.14.17; Vers 14 a. d. englischen King James Version, dort Vers 13).

Ich frage Sie: Ist das alles diesbezüglich? Sie gehen einfach zu Gott, schreien laut zu Ihm, und dann wird Er hören und Sie erlösen?

Es fehlt da bei vielen eine entscheidende Verbindung in unserem Leben. Und oft ist es dies, warum wir auf viele unserer Gebete keine Antwort erhalten – warum unsere nichtgeretteten Lieben immer noch nicht zu Jesus gekommen sind, warum wir Jahr um Jahr ohne Erlösung oder Wegweisung gehen.

Geliebte, diese Verbindung ist Glaube! „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, <ihm> wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird“ (Hebräer 11,6).

Jakobus instruiert: „Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde“ (Jakobus 1,6-7). Wenn eine Person Zweifel hegt, spielt es keine Rolle, wie viele Tränenströme sie heult. Sie wird nichts von Gott empfangen!

David wurde von Gott nicht lediglich dadurch erhört und erlöst, weil er mit Tränen zu Ihm kam. Nein – es war deswegen, weil David mit einem Herzen voller Zuversicht und Vertrauen auf Gott kam. Die Psalmen sind voll vom Zeugnis des totalen Vertrauens dieses Mannes: „Gepriesen sei der HERR, denn er hat die Stimme meines Flehens gehört. Der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden ...“ (Psalm 28,6-7).

Natürlich, Gott möchte, dass wir zu Ihm aufschreien. Er ruft uns dazu auf, eingeweidezerreißende Schreie zu Ihm von uns zu geben. Doch Er erhört keinen solchen Schrei, wenn er nicht von Glauben begleitet ist! David sagte: „... unsere Hilfe und unser Schild ist er ... weil wir seinem heiligen Namen vertrauen“ (Psalm 33,20-21; Kursiv von mir).

„Der Herr ist mein Fels und meine Festung und mein Erlöser, mein Gott, meine Stärke, auf den ich vertrauen will“ (Psalm 18,2; a. d. englischen King James Version). David sagt hier: „Ich werde auf den Herrn warten – Er wird darangehen, mich zu befreien – weil ich auf Seinen heiligen Namen vertraue!“

David erklärt ganz klar, dass alle Väter Israels – jene, die ganz zu Anfang erlöst wurden – von Gott erhört wurden, weil sie Ihm vertrauten: „Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du rettetest sie. Zu dir schrien sie um Hilfe und wurden gerettet; sie vertrauten auf dich und wurden nicht zuschanden“ (Psalm 22,5-6).

„... auf den Herrn habe ich vertraut, ich werde nicht wanken“ (Psalm 26,1). David entschloss sich, niemals aufzugeben, weil sein Vertrauen im Herrn verankert war. In der Tat, es war Davids unerschütterliches Vertrauen, das Gott dazu bewegte, ihn zu erlösen: „Du hast meine Seele vom Tod errettet, ja meine Füße vom Sturz ... Auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was kann ein Mensch mir tun?“ (Psalm 56,14.12).

Nahezu jedes Mal, wenn David im Gebet zum Herrn schreit, hören wir sein Bezeugen des Vertrauens: „Gott erhört mich, weil ich auf Ihn vertraue! Ich schreie zu Ihm auf mit Tränen, vom Fundament des Vertrauens aus, das Er in mein Herz gelegt hat.“

Geliebte, der Heilige Geist machte mir diese Angelegenheit des Glaubens vor kurzem während einer Zeit der Zerbrochenheit im Gebet sehr real. Ich hatte eine Woche für mich allein, um sie fastend und den Herrn suchend zu verbringen. Es waren da bestimmte Dinge, für die ich beten wollte: physische Nöte, mehr Kraft in meinem Predigen, die Lasten der Kirche, eine Ausgießung des Heiligen Geistes in New York City. Ich wollte mit all diesen Nöten offen gegenüber dem Herrn sein.

Während jener Woche zitierte ich alle Schriftstellen, die über das Schreien zum Herrn und das Ergreifen der Hörner des Altars sprechen. Ich brachte mein Fleisch in Unterwerfung. Ich verbrachte mehrere Tage mit Fasten. Und ich kam mit lautem Schreien zum Herrn – mit meinem auf Ihn gerichtetes Herz, wobei ich Ihm nur gefallen wollte. Ich schritt in der Wohnung umher, rufend und zu Gott schreiend: „O Herr, du musst mir antworten!“

Ich verbrachte viele vergebliche Stunden damit, nach einer Zusicherung zu suchen, dass meine Gebete siegreich waren. Aber schließlich sprach der Geist Gottes liebevoll aber bestimmt zu meiner Seele: „David, stoppe es! Wisch dir dein Gesicht ab und hör mit dem Schreien auf!“

Der Geist fuhr fort: „Hör auf zu weinen – hör auf, in dieser Wohnung herumzugehen! Geh, setz dich. Ich habe dir etwas zu sagen: Komm niemals wieder mit Unglauben in Meine Gegenwart! Ich werde dein Weinen, Schreien oder Flehen nicht hören, bis du Meinem Wort glaubst. Du bettelst Mich an, zu tun, was ich schon verheißen habe. Du nimmst Mich nicht bei Meinem Wort!

Du kannst so lange weinen, bis keine Tränen mehr übrig sind – aber es wird dir Gutes nicht bringen. Kein Gebet, keine Tränen und kein Fasten, die du mir anbietest, können Mir jemals gefallen. Keine deiner Kämpfe oder Bemühungen nach Antworten werden funktionieren, David – bis du im Glauben zu Mir kommst!“

„Ohne Glauben aber ist es unmöglich, <ihm> wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird“ (Hebräer 11,6).

Das führt mich direkt zu meinem Thema: „Wie man nicht zu Gott kommen soll!“ Ich fühle mich vom Heiligen Geist angetrieben, mit Ihnen mehrere Dinge zu teilen, die Sie nicht tun sollen, wenn Sie im Gebet zu Gott kommen.

Wir hören so viel Predigen über die Notwendigkeit des Gebets. Und wir kommen unter Verdammnis, wenn wir es vernachlässigen zu beten. Also ringen wir mit unserm Fleisch, bringen es in Unterwerfung, disziplinieren uns selbst, um zu beten, und werden allein mit Gott, um Ihn anzurufen.

Doch wir können uns nicht vorstellen, dass Gott unsere im Gebet verbrachten Stunden, unsere Tage des Fastens, unsere vielen Tränen missfallen könnten. Es ist undenkbar, dass Er uns nach solch großen Kämpfen nicht erhören würde – dass alles davon umsonst gewesen sein könnte und Ihm überhaupt kein Gefallen bereitet.

Jedoch ist das Wort des Herrn klar: „Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln; denn der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde“ (Jakobus 1,6-7).

Geliebte, packen Sie dieses Wort an: Es ist für Sie unmöglich, ohne Glauben Gott zu gefallen! Abraham ist ein Mann, der einen Glauben entwickelte, der nicht wankte bei dem, was Gott ihm verhieß:

„Und nicht schwach im Glauben, sah er seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an, da er fast hundert Jahre alt war, und das Absterben des Mutterleibes der Sara und zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde gestärkt im Glauben, weil er Gott die Ehre gab. Und er war völlig gewiss, dass er, was er verheißen habe, auch zu tun vermöge“ (Römer 4,19-21).

Jetzt reden wir über Unmöglichkeiten – Gott für das zu glauben, was menschlich gesehen unmöglich scheint. Der Herr verhieß diesen beiden Leuten, die erstorbene Körper hatten, ein Kind. Welch eine Herausforderung an den Glauben! Es war eine menschlich gesehen unmögliche Situation. Abraham war jetzt neunundneunzig Jahre alt, seine Reproduktionsdrüsen waren tot und auch die Gebärmutter seiner Frau Sara war tot.

„Und Gott sprach ... Sara soll ihr Name sein! Und ich werde sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn ... und sie wird zu Nationen werden; Könige von Völkern sollen von ihr kommen ... Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären“ (1. Mose 17,15-19).

Gott sagte dabei: „Obwohl eure Leiber erstorben sind, werdet ihr ein Baby, einen Jungen bekommen. Und alle Meine Verheißungen werden durch dieses Kind kommen. Abraham, du wirst zum Vater vieler Nationen werden!“

Warum gab Gott ihnen Isaak nicht schon 13 Jahre früher, als Ismael geboren wurde – als die Körper des Paares noch sehr lebendig waren? Warum wartete Er, bis die Situation menschlich gesehen unmöglich geworden war – und nur ein absoluter Glaube an Ihn die Verheißung herbeiführen konnte?

Es war deshalb, weil dieser Same einer aus Glauben sein sollte – komplett aus Glauben geboren. Abrahams Glaube war noch nicht reif. Er wankte bei Gottes Verheißung!

Doch Sara kannte die Verheißung. Und nach zehn Jahren des Wartens und noch keine Kinder habend wurde sie ungeduldig und schmiedete einen Plan. Sie sagte zu Abraham: „Ich werde dir meine Magd Hagar geben, als deine zweite Frau. Geh zu ihr ein und zeuge mir durch sie ein Kind.“

Abraham war einverstanden, wobei er schlussfolgerte: „Schließlich soll die Verheißung aus meinen Samen heraus kommen.“ Also ging er zu Hagar ein, und sie gebar ihm einen Sohn: Ismael.

Aber Sara wurde vor Eifersucht wütend auf ihren Mann: „Das Unrecht an mir <liegt> auf dir!“ (1. Mose 16,5), was bedeutet: „Es ist alles dein Fehler!“ Und sie hatte recht! Abraham hätte dem Wort des Herrn trauen sollen, dass Sara sein Kind gebären würde. Aber er wartete nicht auf Gott – und erkaufte sich die Abkürzung, versuchte, die Verheißung durch sich selbst herbeizuführen zu lassen. Er sündigte gegen das Licht, das ihm gegeben worden war. Und Gott lehnte seine Bitte rundweg ab, dass Ismael der Erbe sein solle.

Sie sehen, Abraham musste noch einen Glauben entwickeln, der nicht wankte, der unerschütterlich war. Und der würde nur durch Erprobung und Prüfung kommen. Am Ende bezeugt Gottes Wort von ihn: „... er wankte nicht durch Unglauben bei der Verheißung Gottes“ (Römer 4,20; a. d. englischen King James Version).

Doch die Verheißung, die Gott Abraham gab, geschah weitere vierzehn Jahre nicht. Diesmal jedoch glaubte Abraham Gott „...gegen Hoffnung ...“ (Römer 4,18). Die Schrift sagt, „... er [sah] seinen eigenen, schon erstorbenen Leib an ...“ (Römer 4,19), und er hatte überhaupt keine Zweifel mehr: „... er war völlig gewiss ...“ (4,21), dass, was Gott verhieß, Er tun würde. Ihm und Sara würde durch ein Wunder der verheißene Sohn gegeben werden – geboren aus Glauben allein!

Haben Sie aufgehört, ihre Umstände zu betrachten, wie es Abraham tat? Haben Sie aufgehört zu versuchen, selbst zu schlussfolgern und herauszubekommen, wie Gott Ihren Nöten begegnen wird? Oder stecken Sie noch fest, indem Sie über die Unmöglichkeiten und Hindernisse nachdenken?

Kommen Sie nicht im Gebet zum Herrn, bis Sie aufgehört haben, das Unmögliche zu betrachten! Kommen Sie nicht zu Ihm, bevor Sie nicht völlig überzeugt sind: Er ist fähig und willens, alles zu tun, was Er verheißen hat. Sie müssen nicht länger in Furcht oder in Gebundenheit des Unglaubens leben. Gott hat uns alles gegeben, was das Leben und die Gottgefälligkeit betrifft:

„Gemäß dem, wie seine göttliche Kraft uns alle Dinge gegeben hat, was das Leben und die Gottgefälligkeit betrifft ... wodurch uns die überaus großen und kostbaren Verheißungen gegeben sind, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur sein sollt“ (2. Petrus 1,3-4; a. d. englischen King James Version).

Geliebte, jedes Wanken, das Sie haben, kommt aus Unglauben. Zu wanken bedeutet, zu bestreiten: zu berechnen, herauszufinden, Ihre Verdienste darzulegen, das Thema zu debattieren. Die Bedeutung von „... wankte nicht ...“ in Römer 4,20 ist diese: Abraham bot keine Debatte an; er brachte keine Argumente oder Überlegungen auf, die seine Zuversicht geschwächt hätten.

Glauben haben bedeutet, Sie haben all ihre Argumente weggelegt. Wenn Sie zu Gott kommen, müssen Sie alles Debattieren, alle Überlegungen, alle Hoffnungslosigkeit, alles Hinterfragen, jeden Zweifel hinter sich lassen. Und Sie müssen völlig überzeugt sein, dass Er Sein Wort halten wird. Gott möchte das Unmögliche tun – denn je unmöglicher die Situation, desto mehr Ruhm erhält Er!

Wir haben Angst, im Glauben auszusteigen, um Gottes Verheißungen zu glauben. Also fügen wir diesen Satz unseren Gebeten hinzu: „Falls es Dein Wille ist, Herr ...“

Jener Satzteil wird nur einmal in den Schriften erwähnt. Er wurde von Jesus ausgesprochen, im Garten Gethsemane:

„... Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du <willst>“ (Matthäus 26,39).

Nun sagen einige, Gott hätte das Gebet nicht erhört – dass Jesus den Kelch trank. Aber ich glaube – wie es Finney und andere taten – dass Gott Jesu Gebet erhörte und dass der Kelch an Ihm vorüberging. Lassen Sie mich erklären: Der Kelch, den Jesus erwähnt, hat nichts mit dem Kreuz zu tun. Vielmehr war der Kelch Seine Furcht, im Garten Gethsemane vor Qualen zu sterben. „... Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod ...“ ( 26,38).

Sie sehen, Christus nahm das Kreuz immer an. Drei Jahre lang sagte Er Seinen Jüngern, dass Er Kurs darauf nahm, und Er versuchte niemals, es zu scheuen oder zu meiden. Er wusste, dass die Menschheit nicht ohne das Kreuz und ohne das Vergießen Seines eigenen Blutes gerettet werden konnte.

Also konnte Er nicht darum gebeten haben, am Kreuz vorbeizugehen. Vielmehr war der Kelch, von dem Er sprach, Qual, ein Kummer zum Tode. Es war ein Kummer über die Ablehnung von Gottes Angebot der Gnade durch die Menschheit – so tiefer Kummer, dass er Ihn blutige Tränen weinen ließ.

Und dieser Kelch ging vorüber. Jesus kam aus Seiner Gebetsagonie mit einem Frieden, einer Bereitschaft, ans Kreuz zu gehen, heraus. Etwas Wundervolles kam über Ihn, und er wusste, dass er am Kreuz geopfert werden würde. Der Kelch war vorbei gegangen – weil Gott Sein Gebet beantwortet hatte!

Der Apostel Johannes erklärt: „... dass er uns hört, wenn wir etwas nach seinem Willen bitten“ (1. Johannes 5,14). Ich glaube, dass wir in diesem Vers das Wort „Willen“ durch „Verheißung“ ersetzen können. Warum? Jede Verheißung Gottes ist eine Offenbarung Seines Willens!

Nehmen Sie zum Beispiel die Verheißung Gottes, dass Er „... euch ohne Straucheln zu bewahren und vor seine Herrlichkeit tadellos mit Jubel hinzustellen vermag“ (Judas 24). Warum sollten Sie zu Gott gehen und bitten: „Vater, falls es Dein Wille ist, dann bewahre mich vor dem Fallen“ – wenn Er schon versprochen hat, dies für Sie zu tun? Diese Art von Gebet ist eine Schande.

Doch wir denken, wir geben Gott ein Alibi, wenn wir auf diese Weise beten. Und später, nachdem wir das Beten aufgegeben haben, weil es uns an Glauben mangelt, erklären wir: „Es kann nicht Gottes Wille gewesen sein.“ Wir geben Gott einen Sicherheits-Ausgang – eine Entschuldigung dafür, nicht zu antworten!

Geliebte, wir sollten es nicht wagen, zu Gott zu kommen und zu beten: „Herr, falls es Dein Wille ist, dann begegne meinen Nöten.“ Gottes Wort erklärt klar:

„Mein Gott aber wird alles, wessen ihr bedürft, erfüllen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“ (Philipper 4,19). Und wir sollten es nicht wagen, zu Ihm zu kommen und zu beten: „Herr, falls es Dein Wille ist, dann gib mir Deinen Geist“ – weil Gott verheißen hat, auf alle, die Ihn bitten, Seinen Geist auszugießen!

In der Tat, Gott gibt uns großartige und kostbare Verheißungen, damit wir lernen, Ihm in Kühnheit zu vertrauen: „Lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe!“ (Hebräer 4,16).

Für viele Christen klingt es sehr geistlich zu beten: „Herr, falls es Dein Wille ist ...“ Aber zu oft ist diese Haltung aus Unglauben heraus geboren. Solche Leute werden schwach und zaghaft in ihrem Glauben. Obwohl sie eine großartige, herrliche Verheißung besitzen – mit Gottes vollkommen klarem Willen darin –, haben sie Angst, einen Stand darauf einzunehmen!

Der wahrhaft geistliche Weg zu beten ist, in Gottes Wort zu graben und Seinen offenbarten Willen in Seinen Verheißungen für Sie zu finden. Dann beten Sie Seinen Willen, Seine Verheißung. Halten Sie sie zu Ihm hoch!

Was ich gerade gesagt habe, mag für einige nach Irrtum klingen. Aber die Wahrheit ist, wir sind sehr träge darin geworden, Gottes Wort zu lehren, um Seinen Willen zu erkennen. Alles, was ich sage, ist, dass Sein Wille durch Studieren Seiner Verheißungen erkannt werden kann – und indem wir sie kennen, werden wir Gottes Willen kennen und werden wirklich gemäß Seinem Willen beten.

„... Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden“ (Markus 11,24).

Gott ist kein Spaßmacher, kein Na-komm-schon-Gott. Er ist nicht wie jene Kaufhäuser, die mit einem gewaltigen Ausverkauf eines Artikels werben und wenn Sie ankommen Ihnen erzählen: „Entschuldigung, wir sind ausverkauft“ – und dann versuchen, Ihnen einen teureren Artikel zu verkaufen.

Nein – Gott liefert keinen Ersatz! Wenn Sie Ihn um Brot bitten, wird Er es nicht durch einen Stein ersetzen. Wenn Sie Ihn um Fisch bitten, wird Er Sie nicht mit einer Schlange überraschen (siehe Matthäus 7,9-10).

Als der Blinde gefragt wurde, was er wollte, rief er: „Dass ich sehen kann!“ Jesus antwortete nicht: „Hier, lass mich etwas noch Besseres für dich tun. Lass mich dir geistliche Einsicht geben, dass du die Gedanken der Leute lesen und die tiefen Dinge Gottes erkennen kannst. Das wird viel besser sein!“ Nein! Die Bibel sagt, dass Jesus ihm ausdrücklich das gab, um was er gebeten hatte – seine Sehkraft!

Jakobus sagt, dass, wenn irgendeine Person von Gott Weisheit erbittet, Er ihr Weisheit geben wird – nicht Geduld, oder Langmut, noch Unterscheidungsvermögen, sondern Weisheit! Wenn Sie bei Gott spezifisch werden, wird Er bei Ihnen spezifisch werden. Warum? Er möchte uns exakt darauf antworten, wie wir bitten – damit wir im Glauben danach Ausschau halten werden!

Oft schlussfolgern wir bei uns selbst: „Wenn Gott mir das nicht gewährt, worum ich gebeten habe, dann muss das, was immer Er mir gibt, genauso gut oder besser sein.“ Ein Lieblingsausspruch von mir war: „Wenn Gott eine Tür verschließt, dann hat Er eine bessere, um sie zu öffnen!“ Nein! Das ist keine richtige Theologie. Sie klingt geistlich, basiert aber auf Unglauben!

Jesus sagt uns:

  • „Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen“ (Matthäus 21,22).
  • „Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun“ (Johannes 14,13-14).
  • „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen“ (Johannes 15,7).

Gott möchte, dass Sie bei Ihm spezifisch sind. Also frage ich Sie: Was ist es eigentlich exakt, worum Sie beten?

Ist es die Rettung Ihrer Familie? Dann ergreifen Sie Seine Verheißung, Sie und Ihr ganzen Haus zu retten (siehe Apostelgeschichte 16,31). Gehen Sie kühn mit Seiner Verheißung zu Gott. Und seien Sie nicht zufrieden, bis Sie ganz spezifisch erhört worden sind!

Eine ganze Stadt mag gerettet werden. Nichtgerettete Freunde überall um Sie herum mögen zu Jesus kommen. Aber das kann nicht genug sein für Sie! Sie müssen festhalten, glaubend, bis Ihre Bitte gehört und beantwortet wird. Sie müssen sagen: „Herr, das ist alles wundervoll – aber es ist mein Geliebter, den Du retten musst!“ Seien Sie spezifisch bei Ihm – und bitten Sie weiter, bis es geschieht!

Haben Sie finanzielle Nöte, Schulden? Hundert Leute mögen Ihnen bezeugen, dass sie in ihren Bedürfnissen versorgt werden, und das ist fein. Aber Sie müssen Gott im Gebet festhalten, bis auch Ihren Nöten begegnet wird! Sie müssen sagen: „Das ist keine Antwort auf mein Gebet, Herr. Ich möchte, dass Du das für mich tust.“

Doch Sie dürfen nicht mit einem Herzen der Lust bitten. „Ihr begehrt und habt nichts ... ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden“ (Jakobus 4,2-3). Gottes Begehren ist es, Sie so im Wandel mit Ihm zu haben, dass Sie jene Dinge suchen, die Er in Ihrem Geist zur Geburt bringt. Mit der Zeit werden Sie bei sich selbst vorfinden, dass Sie zuerst nach Seinem Reich suchen und für verlorene Seelen beten. Und plötzlich werden Sie auch andere Dinge geschehen sehen, für die Sie nicht einmal gebetet haben.

Gott segnet Sie, wenn Sie nicht selbstsüchtig bitten – wenn Sie um Dinge, nah an Seinem Herzen, bitten!

  1. Kommen Sie mit einem vergebenden Herzen zu Gott. Wenn Sie gegen irgendeinen Menschen einen Groll haben, können Sie alles über Glauben, Fasten oder Beten vergessen. Es ist Gott unmöglich, Sie zu erhören, wenn Sie nicht vergeben. „Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euer Vater eure Vergehungen auch nicht vergeben“ (Matthäus 6,15).
    Gott hat sich bei diesem Thema mit mir befasst. Ich weiß, wie es ist, ohne irgendeine Provokation angegriffen und verletzt zu werden. Doch wenn ich zum Herrn gehe, während ich noch etwas gegen jemanden festhalte, dann weiß ich, dass meine Gebete nicht einmal über meinen Kopf hinaus aufsteigen. Jetzt versuche ich nicht einmal zu beten, bis sich alles in meinem Herzen gesetzt hat.
  2. Gehorchen Sie Gottes Wort. Tun Sie, was Er sagt, „und was immer wir bitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und das vor ihm Wohlgefällige tun“ (1. Johannes 3,22).
    Der Heilige Geist wird Ihnen alles in Ihrem Leben zeigen, was Gott missfällt. Er verheißt, Ihnen alles zu offenbaren, wenn Sie einfach im Glauben zu Ihm kommen werden.
  3. Falls Sie verheiratet sind, dann behandeln Sie Ihren Partner liebevoll, intelligent und mit Ehrerbietung, „damit eure Gebete nicht verhindert werden!“ (1. Petrus 3,7).
    Falls Sie zu Gott kommen, während Sie mit Ihrer Frau kämpfen, können Sie es vergessen, jemals von ihm erhört zu werden. Ihre Gebete werden wegen Ihres ungerechten Herzens verhindert werden.
  4. Kommen Sie zu Gott in simplem, kindlichem Glauben. „... Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen“ (Matthäus 18,3).
    Dieser Vers bedeutet nicht, dass Sie in Ewigkeit verloren sein werden. Vielmehr spricht Jesus dabei vom Königreich Gottes auf Erden. Ohne kindlichen Glauben, sagt Er, werden Sie sich niemals die Versorgung aneignen können oder in sie eintreten, die Er bereitgestellt hat. Sie werden niemals den Himmel auf Erden kennenlernen – die Dinge, die Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben –, wenn Sie nicht glaubend wie ein kleines Kind zu Ihm kommen.

Durch Gottes Gnade beabsichtige ich, jeden Tag während dieses neuen Jahres zu Gott zu gehen und Seine Verheißungen mit vor den Thron der Gnade zu nehmen und sie vor Ihn zu legen. Ich möchte Ihm sagen: „Hier ist, was Du sagtest, Herr – Dein offenbarter Wille. Und ich glaube, was Du sagtest. Also werde ich anfangen, Dir gerade jetzt für die Antwort an mich zu danken. Ich werde nicht darum betteln, dass Du tust, was Du schon verheißen hast. Ich werde Dir danken, dass Du Dein Wort an mich erfüllst!“

Lieber Heiliger, liebe Heilige, lassen Sie dies Ihr Jahr des Vertrauens sein, des Glaubens. Eignen Sie sich Gottes Verheißungen an. Sie gehören alle Ihnen! Jesus verheißt: „... damit, was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er euch gebe“ (Johannes 15,16).

Glauben Sie Gott in Bezug auf die Seelen Ihrer Lieben. Glauben Sie Ihm, dass Sein Geist auf Ihr Leben ausgegossen wird. Glauben Sie Ihm hinsichtlich Ihres körperlichen Zustandes, Ihrer finanziellen Situation. Er wird Sie nicht verlassen. Stellen Sie sich auf Seine Verheißungen, auch wenn eine Million Leute etwas anderes sagen. „Gott ist wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner!“ Er verheißt: „Ich kümmere mich um alle Dinge. Und Ich werde jeder eurer Nöte begegnen.“ Amen!

„indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft! Denn er ist besorgt für euch“ (1. Petrus 5,7).

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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – in Anlehnung an die Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.

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