Wie Sie Ihre Familie vor Ruin und Zerstörung bewahren
„Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann“ (1. Petrus 5,8). Die Bibel sagt uns sehr klar, dass in diesen letzten Tagen die Gemeinde Jesu Christi sich der Wut eines wahnwitzigen Teufels gegenübersehen wird. Satan weiß, dass seine Zeit kurz ist, und er ist darauf erpicht, Gottes Volk zu verschlingen. „Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er <nur> eine kurze Zeit hat“ (Offenbarung 12,12).
Wohin richtet der Teufel seine Wut? Er zielt auf Familien, sowohl gläubige als auch ungläubige, in aller Welt. Er brüllt wie ein ausgehungerter Löwe und stürzt sich auf Heime, um sie zu verschlingen. Er ist höllisch entschlossen, Ehen zu zerstören, Kinder zu entfremden, Familienmitglieder gegeneinander auszuspielen. Und sein Ziel ist einfach: Er will Ruin und Zerstörung über möglichst jedes Heim bringen.
Jesus nahm auf dieses dämonische Werk Bezug, als er Satan beschrieb und sagte: „Jener war ein Menschenmörder von Anfang an“ (Johannes 8,44). Tatsächlich sehen wir die zerstörerischen Pläne des Feindes schon bei der allerersten Familie am Werk. Es war der Teufel, der in Kain fuhr und ihn dazu trieb, seinen Bruder Abel zu töten.
Und dieser Mörder ist immer noch am Werk. Die vergangenen Jahre offenbaren dies auf erschreckende Weise. Vor vier Jahren ergriff der Teufel Besitz von zwei Teenagern in Colorado und trieb sie zu wütender Vernichtung. Als die beiden Jungen zu einer höllischen Tötungsorgie in die Columbine High School stürmten, war die Welt wie betäubt. Sie erschossen eine Schülerin aus nächster Nähe, während sie auf den Knien betete, ein Mädchen, das sie kannten und respektierten. Wer außer Satan selbst hätte sie dazu aufhetzen können, dies zu tun?
Ich denke an den Ruin, der über die Familien sowohl der Opfer als auch der Täter gebracht wurde. Es gab Selbstmorde, Nervenzusammenbrüche, Scheidungen, traumatisierte Geschwister. Die Zerstörung durch diesen Zwischenfall wirkt immer noch jenseits des Fassbaren nach. Und die Eltern und Freunde aller Beteiligten werden ein Leben lang trauern.
Ein Jahr später schlich Kathleen Hagen, eine an Harvard ausgebildete Pionierin auf dem Feld der Urologie, in das Schlafzimmer ihrer betagten Eltern in Chatham, New Jersey, und erstickte sie unter den Kissen. Ihr Vater war 92, ihre Mutter 86. Danach lebte Hagen mehrere Tage lang in dem Haus und ignorierte die Leichen im Schlafzimmer. Als sie in Untersuchungshaft genommen wurde, wirkte sie verwirrt und verwahrlost. Aber sie zeigte kein Bedauern wegen ihrer Tat. Psychologen waren auf verlorenem Posten, zu erklären, warum eine so gebildete Frau ihre Eltern ersticken und dann weiterleben konnte, als wäre alles normal.
Denken Sie an die Verwüstung, die niemals in dieser grauenhaften Kriminalgeschichte erwähnt wurde. Den Schmerz der Familienangehörigen, das gebrochene Herz der Enkel – was für ein furchtbarer Ruin und eine furchtbare Zerstörung. Wer außer Satan hätte solch eine angesehene Frau dazu treiben können, ohne ersichtlichen Grund ihre Eltern umzubringen?
Vor einigen Jahren druckte die New York Times einen beunruhigenden Bericht: „Verzweifelte Eltern geben ihre Kinder auf“. Der Artikel berichtete von frustrierten Eltern, die zu Dutzenden einen Gerichtssaal im sechsten Stock in Manhattan aufsuchten, um freiwillig ihre Kinder an Pflegeeltern abzugeben. Sie konnten sie einfach nicht mehr unter Kontrolle halten. Ein Vater kam nicht mehr mit seinem Sohn im Teenageralter zurecht, nachdem die Mutter des Jungen starb. Ein anderer Vater gab seine Teenage-Tochter auf, weil sie ein wildes Leben führte, total außer Kontrolle. Gerichtsbeamte, die diese Fälle anhörten, waren perplex. Ein Richter fragte eine Mutter, die ihre Tochter hereingebracht hatte: „Wollen Sie sie nicht? Möchten Sie Ihre Tochter nicht gern mit nach Hause nehmen?“ Die Mutter schüttelte erschöpft den Kopf. Daraufhin brach das Mädchen in unkontrollierbares Schluchzen aus.
Der Artikel wies darauf hin, dass Familien mit steigender Tendenz auseinander brechen. Und das New Yorker Familiengericht konnte die Fälle nicht mehr bewältigen. Viele der Kinder, die in Pflegefamilien untergebracht wurden, gerieten bald in einen noch schlimmeren Zustand. Einige liefen schließlich fort und lebten auf der Straße.
Besonders schockierend war eine weitere Nachrichtenstory, die von einer neuen Generation von Drogenabhängigen erzählte. Die Schlagzeile las sich: „Kinder nehmen zu Hause Drogen mit Eltern“ Offenbar sagen 30 Prozent der Drogenabhängigen heute, dass sie zu Hause durch ihre Eltern süchtig wurden, die sie in Drogen eingeführt hatten. Wie um alles in der Welt konnte so etwas geschehen?
Diese Eltern waren in ihren Teenagerjahren selbst Drogennutzer gewesen. Dann später, als ihre Kinder Teenager wurden, dachten die Eltern: „Wir nahmen Drogen, aber wir überlebten. Und uns geht es gut heute. Es ist viel besser für unsere Kinder, zuhause Drogen zu nehmen, als auf der Straße. Und es ist besser für sie, von uns zu lernen, mit Drogen umzugehen, als von ihren unerfahrenen Freunden.“ Also brachten sie ihren Kindern bei, wie man Pot raucht, Koks schnupft und Nadeln benutzt. Auf diese Weise, so argumentierten sie, könnten sie den Drogenkonsum ihrer Kinder kontrollieren.
Aber dann kam der Zahltag. Ihre Kinder wurden abhängig und ihr Leben geriet außer Kontrolle. Viele haben ihr Zuhause verlassen und leben auf der Straße. Sie sind sauer auf ihre Eltern, desillusioniert von ihrem grauenhaften Rat. Und sie sind durch die Gesellschaft entmutigt, dass sie keine Zukunft haben. Jetzt ist das Herz der Eltern gebrochen, sie sind von Schuldgefühlen geplagt und vergießen Tränen, für die es viel zu spät ist. Ich frage Sie: Wie können Eltern jemals eine so törichte Entscheidung treffen? Sie haben den Ruin über ihre eigene Familie gebracht. Wer außer Satan könnte ihre Augen blind gemacht haben?
Die Tragödien, die Familien heute plagen, sind jenseits des Fassbaren. Und die Beispiele, die ich erwähnt habe, sind nur jene, die in Amerika geschehen. Überall im Rest der Welt richtet ein tobsüchtiger Teufel totale Verwüstungen an. Und er wird nicht aufhören, bis er jede Familie verschlingt, die ihm über den Weg läuft.
Viele gläubige Familien wurden durch Chaos, Kummer und Leid zum Wrack. Und die dämonische Verwüstung ist auf viele Arten gekommen: durch Scheidung, rebellische Kinder, Süchte aller Art. Doch das Ergebnis ist immer dasselbe: Eine einst glückliche Familie wird auseinandergerissen und verschlungen.
Ich sah das über vierzig Jahren lang aus erster Hand, als Drogenabhängige und Alkoholiker zu den Reha-Zentren und Farmen unseres Dienstes kamen. Es war eine Freude, zu sehen, wie diese verwüsteten Männer und Frauen auf wunderbare Weise gerettet und aus ihrer Sklaverei erlöst werden. Jesus veränderte sie übernatürlich und machte sie zu neuen Kreaturen.
Eines der sichersten Zeichen für eine echte Bekehrung war es, wenn ein junger Mann oder eine junge Frau begann, zurückzuschauen und zu sehen, was der Teufel ihnen gestohlen hatte. Sie schluchzten, als sie ein zerfleddertes Foto ihres früheren Ehepartners oder Kindes oder Elternteils in den Händen hielten. Als Süchtige hatten sie sich nicht darum geschert, ihre Familie zu verlieren. Ihre einzige Sorge war Alkohol und Drogen. Aber jetzt weinten sie große Tränen über das, was sie verloren hatten. Sie zeigten auf das Foto und sagten: „Pastor Dave, das ist meine Frau. Sie liebte mich und ich liebte sie. Und dies ist mein kleiner Junge. Aber ich weiß nicht, wo sie heute sind. Sehen Sie sich an, was ich verlor ...“
Es war tragisch, niederschmetternd. In solchen Augenblicken erkennst du den zerstörerischen Einfluss Satans auf diese Familien. In der Tat war die größte Tragödie nie der verwüstete Körper der Süchtigen, ihre hagere Erscheinung, ihr leerer Gesichtsausdruck. Vielmehr war es das, was ihnen gestohlen worden war: ein Ehepartner, ein Kind, eine Zukunft. Sogar noch schlimmer war das, was den Kindern jener Süchtigen geraubt worden war: eine Chance, in einem gesunden, gottgefälligen Heim aufzuwachsen, die Liebe Jesu zu kennen, von fürsorglichen Eltern geliebt und erzogen zu werden, durch ihr Vorbild gelehrt zu werden, für den Herrn zu leben.
Dankbarerweise sind viele dieser ehemaligen Süchtigen von Gott mit wiederhergestellten Familien gesegnet worden. Oder, in einigen Fällen, haben sie in den Mitarbeitern in ihrer Dienstgemeinschaft eine neue Familie gefunden. Aber ich trauere immer noch mit ihnen über die Zerstörung, die sie erlebt haben.
Nun lassen Sie mich zum Thema dieser Predigt zurückkehren: „Wie Sie Ihre Familie vor Ruin und Zerstörung bewahren.“ Hier ist, was der Heilige Geist mir in dieser Angelegenheit offenbart hat.
Es kommt eine Zeit, in der bestimmte Lebenssituationen jenseits aller menschlichen Hoffnung sind. Da ist kein Rat, kein Arzt oder Medikament, oder irgendetwas anderes, was helfen kann. Die Situation ist unmöglich geworden. Und es erfordert ein Wunder, sonst wird es in Verwüstung enden.
In solchen Zeiten ist die einzig übriggebliebene Hoffnung, dass jemand sich an Jesus wendet. Einer muss bei ihm Gehör finden, seine Aufmerksamkeit bekommen. Es ist egal, wer es ist, Vater, Mutter oder Kind. Dieser Mensch muss die Verantwortung übernehmen, Jesus zu ergreifen. Und er muss sich entschließen: „Ich werde nicht gehen, bis ich vom Herrn höre. Er muss mir sagen: ‚Es ist getan. Jetzt geh deinen Weg.’“
Im Johannesevangelium finden wir gerade eine solche Familie in einer Krise: „Es war in Kapernaum ein königlicher <Beamter>, dessen Sohn krank war“ (Johannes 4,46). Dies war eine Familie von Rang, vielleicht sogar eine königliche. Ein Geist des Todes lag über dem Haus, während die Eltern ihren sterbenden Sohn pflegten. Es mögen da noch weitere Angehörige im Haus gewesen sein, vielleicht Tanten und Onkel, oder Großeltern, oder andere Kinder. Und uns wird erzählt, dass das ganze Haus gläubig war, einschließlich der Diener. „Der Vater ... glaubte, er und sein ganzes Haus“ (4,53).
Jemand In dieser besorgten Familie wusste, wer Jesus war, und hatte von seiner wunderwirkenden Kraft gehört. Und irgendwie erreichte die Nachricht das Haus, dass Christus sich in Kana befand, etwa 25 Meilen entfernt. In Verzweiflung nahm es der Vater auf sich, zum Herrn vorzudringen. Die Schrift erzählt uns: „Als dieser gehört hatte, dass Jesus aus Juda nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm hin“ (4,47).
Im Lauf der Jahre sind dutzende Frauen in unserer Gemeinde zu mir gekommen und haben über ihre verwüstete Familie geweint. Entweder hatte der Ehemann die Familie verlassen oder ein Sohn war im Gefängnis oder eine Tochter prostituierte sich, um eine Drogensucht zu unterhalten. Oft ist die Mutter die letzte Hoffnung, die die Familie hat, zu Jesus zu kommen. Also übernimmt sie die Verantwortung, Fürbitte zu tun. Und sie ist entschlossen zu beten, bis der Herr Erlösung bringt. Sie wirbt andere, mit ihr zu beten, wobei sie sagt: „Wir befinden uns jenseits der Hoffnung für uns. Wir brauchen ein Wunder.“
Der königliche Beamte in Johannes 4 hatte diese Art der Entschlossenheit. Und er kam zu Jesus durch. Die Bibel sagt: „Er ... bat (Jesus), dass er herabkomme und seinen Sohn heile; denn er lag im Sterben“ (4,47). Was für ein wunderbares Bild für die Fürbitte. Dieser Mann legte alles beiseite, um den Herrn zu bitten, ein Wort zu geben.
Aber Christus antwortete ihm: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so werdet ihr nicht glauben“ (4,48). Was meinte Jesus damit? Er gab dem königlichen Beamten zu verstehen, dass ein Wunder der Erlösung nicht seine dringendste Not war. Stattdessen war das Thema Nummer eins der Glaube des Mannes. Denken Sie darüber nach: Christus hätte in das Haus dieser Familie gehen, dem sterbenden Sohn die Hände auflegen und ihn heilen können. Doch alles was diese Familie dann gewusst hätte, wäre, dass er Wunder wirkte.
Christus sehnte sich nach mehr für diesen Mann und seine Familie. Er wollte, dass sie glaubten, dass er Gott im Fleisch war. Also sagte er zu dem königlichen Beamten im Wesentlichen: „Glaubst du, dass es Gott ist, den du in dieser Not anflehst? Glaubst du, dass ich der Christus bin, der Retter der Welt?“ Der königliche Beamte erwiderte: „Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!“ (4,49). An diesem Punkt muss Jesus in diesem Mann Glauben gesehen haben. Es war, als würde Jesus sagen: „Er glaubt, dass ich Gott im Fleisch bin.“ Denn als nächstes lesen wir: „Jesus spricht zu ihm: Geh hin! Dein Sohn lebt“ (4,50).
Leider gehen viele Gläubige ihres Weges, bevor sie jemals von Jesus hören. Aber dieser Mann ging im Glauben weg. Was war der Unterschied? Er hatte ein Wort vom Herrn empfangen. Er hatte Gott gesucht und im Glauben auf ihn gewartet. Und er würde nicht weggehen, bis er eine Verheißung des Lebens erhalten hatte. „Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin“ (4,50).
Die Gemeinde Jesu Christi soll damit beschäftigt sein, Seelen zu gewinnen. Und die meisten Christen sind treu, dies zu tun. Wir beten für verlorene Nationen, für Erweckung in unseren Städten, für unsere nichtchristlichen Nachbarn. Ich danke Gott, dass sein Volk diese lebenswichtige Arbeit tut.
Aber lassen Sie mich Sie fragen: „Wer betet treu für Ihre nichterretteten Vater, Mutter, Schwester, Bruder, Vetter, Großeltern?“ Gebet für unsere Lieben sollte in unserem Leben von höchster Bedeutung sein. Schließlich liegt die Verantwortung für dieses Gebet bei denen, die das Ohr des Herrn haben, die ihm nahe genug sind, um Bitten vorzutragen. Nun, wenn Sie das nicht sind, wer dann? Wer wird inbrünstig für die Erlösung Ihrer Familie beten, wenn nicht Sie?
Vielleicht sagen Sie sich: „Ich habe meiner Familie jahrelang Zeugnis gegeben. Ich habe treu mein Zeugnis vorgelebt. Sie wissen, wofür ich stehe. Ich muss sie jetzt einfach Jesus anvertrauen.“ Es ist wahr, dass wir unsere nichterretteten Lieben dem überführenden Dienst des Heiligen Geistes anvertrauen müssen. Aber dem Heiligen Geist zu vertrauen bedeutet nicht, dass wir das drängende Gebet für unsere Familie aufgeben. Wenn wir aufhören, für sie Fürbitte zu tun, sagen wir damit praktisch: „Es ist hoffnungslos.“
Dem Herrn zu vertrauen bedeutet, genau das Gegenteil zu tun. Wenn wir ihm wirklich für ihre Errettung und Erlösung glauben, werden wir flehen, wie es der königliche Beamte tat: „Bitte, Jesus, komm jetzt. Handle rasch, bevor mein Angehöriger für immer verloren ist.“ Nur das aggressive, inbrünstige Beten kann die zerstörerischen Ziele Satans bekämpfen, unsere Familie zu ruinieren. Halbherzige Gebete werden seine Festungen nicht zum Einsturz bringen. Wir müssen aus unseren eigenen Angelegenheiten herausgeschüttelt werden und bezüglich des Betens ernsthaft werden. Und wir müssen Jesus nahe bleiben, bis sein Wort kommt.
Als Christus an der Küste von Tyrus und Sidon war, „[kam] eine kanaanäische Frau ... aus jenem Gebiet … schrie und sprach: ‚Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen’“ (Matthäus 15,22). Satan hatte Einzug in das Haus dieser Frau gehalten und von ihrer Tochter Besitz ergriffen. Das Wort für „schlimm“ hier kommt von einem Stammwort, das „lasterhaft“ bedeutet. Kurz: das Mädchen war widerwärtig, böse, von Satan getrieben.
Nun, dies war keine böse Mutter. Obwohl sie eine Nichtjüdin war, glaubte sie. Schließlich sprach sie Jesus als „Herr, Sohn Davids“ an. Sie sagte damit praktisch: „Du bist der Heiland, Gottes Messias.“ An diesem Punkt entsteht eine Frage: Wie gewinnt Satan Zutritt zum Kind eines Gläubigen? Wie können Kinder von ihm besessen sein, die in einem gottgefälligen Heim leben?
Vielleicht sind Sie ein christlicher Elternteil. Sie haben Ihr Kind in der Gemeinde aufwachsen lassen und haben Ihr Bestes getan, ihm den rechten Weg zu zeigen. Aber jetzt, nachdem es jahrelang die Sonntagsschule besucht und vom Heiligen Geist gesalbte Predigten in der Gemeinde gehört hat, ist es kalt und gleichgültig gegenüber den Dingen Gottes geworden. Es könnte es gar nicht weniger kümmern, Jesus zu dienen. Und Sie fragen sich: „Herr, wie konnte das passieren?“
Mit den Jahren habe ich das bei vielen Kindern von Geistlichen gesehen. Eine Vielzahl dieser jungen Leute ist irgendwann in unsere Teen Challenge Drogenzentren gekommen, nachdem sie Süchten erlegen waren. Sie wurden in gottgefälligen Heimen aufgezogen, aber irgendwie wurden sie verdorben. Ihr Leben begann, von dämonischen Mächten getrieben zu werden. Und sie wurden abhängig von Drogen, Alkohol, Pornografie, Prostitution.
Wenn Sie dies lesen, mögen Sie einen Seufzer der Erleichterung ausstoßen und denken: „Gott sei Dank, das ist nicht mein Sohn, meiner Tochter. Ich habe gute Kinder. Ich habe darauf geachtet, sie in der Furcht und Erkenntnis des Herrn aufzuziehen. Sie kennen den rechten Weg. Sie mögen nicht gerade für Jesus brennen, aber wenigstens nehmen sie keine Drogen.“
Solche Eltern sind zu Recht dankbar. Doch sie befürchten nie, dass ihr Kind gegenüber Jesus lau sein könnte. Gemäß dem Herrn selbst ist lau zu sein ein genauso schrecklicher Zustand wie dämonisch unterdrückt zu sein. Als Christus warnte: „Ich werde dich ausspeien aus meinem Mund“, sprach er nicht Drogenabhängige an. Er sprach von lauen Christen in seiner Gemeinde (siehe Offenbarung 2-3). Jesus weiß, dass ein lauer Geist jeden Christen in dämonische Verführungen aus der Hölle einlullen kann.
Ihre Kinder mögen freundlich, höflich, wohlerzogen sein. Sie mögen schlechte Gesellschaft meiden, ihre Ältesten respektieren und moralisch aufrecht sein. Aber wenn sie Jesus nicht von ganzem Herzen lieben – wenn sie geistlich nur vor sich hin treiben –, sind sie in Gefahr. Sehen Sie, jedes Kind, das in einem gläubigen Heim aufwächst, ist schon ein erstklassiges Ziel Satans. Der Teufel geht solchen Familien nach, die in ihrer Liebe zu Jesus besonders leidenschaftlich sind. Aber nun hat die Lauheit Ihres Kindes dem Feind die Sache leichter gemacht. Der Teufel wird sich darüber freuen, wie leicht es ist, Ihren Sohn oder Ihre Tochter mit einem Fallstrick in sündige Sklaverei zu bringen.
Selbst die hingegebensten Christen – einschließlich Geistlicher – können blind für die Falle sein, die Satan ihren geistlich passiven Kindern gestellt hat. Der Feind versucht ständig, selbst den kleinsten Funken geistlichen Lebens, der in ihnen ist, zu ersticken. Ich dränge Sie: Lassen Sie den Teufel nicht an Ihr Kind heran. Gehen Sie täglich auf ihr Angesicht und umgeben Sie Ihr Junges mit Fürbitte. Gott hat Ihnen die Vollmacht gegeben, sie aus ihrer Lauheit aufzurütteln.
Als meine Kinder Teenager waren, dachte ich, ich könnte sie einfach in Gottes Reich hinein lieben. Ich sagte mir: „Ich werde für meine Kinder da sein. Ich werde ihnen ein Kumpel sein. Ich brauche nur für sie verfügbar sein, dann können sie mir ihre Nöte mitteilen.“
Dann kam eines Tages mein ältester Sohn Gary aus der Schule nach Hause, schluchzend. Er ging geradewegs in sein Zimmer und warf sich auf sein Bett. Als ich ihn fragte, was denn nicht in Ordnung sei, antwortete er: „Dad, ich glaube nicht, dass da ein Gott ist. Das ist alles nur ein Mythos.“
Da wusste ich, dass alle Liebe der Welt diese Art von dämonischem Angriff nicht beseitigen kann. Und einfach in der Lage zu sein, mit meinem Sohn zu reden, würde das Problem auch nicht lösen. Ich konnte mir nicht länger lediglich sagen: „Das ist nur eine Phase. Mit der Zeit wird Gary daraus herauswachsen. Er ist ein guter Junge. Und er weiß, dass ich ihn liebe.“
Nein, ich musste mit dem fertig werden, was ich vor meinen Augen ablaufen sah: Satan versuchte, meinem Sohn seinen echten, inbrünstigen Glauben zu rauben. Ich hatte Gary mit fünf Jahren sein Leben Jesus geben sehen, und ich wusste, sein Glaube war kostbar. Nun wollte der Feind diesen Glauben. Und er war dabei, Zweifel und Unglauben zu benutzen, um ihn zu zerstören. In der Tat zielte Satan direkt auf das Nervenzentrum unserer Familie: unser Vertrauen auf Jesus.
Ich wusste, dass ich nur eine Wahl hatte. Ich ging in meine Gebetskammer. Und ich schloss die Tür hinter mir, ging auf mein Angesicht und gewöhnte mir den Kampf an. Ich beschloss: „Satan, meinen Sohn bekommst du nicht.“ Von diesem Tag an schrie ich für Gary zum Herrn. Ich flehte: „Herr, bewahre meinen Sohn vor dem Bösen.“
Die Veränderung, die schließlich in Gary stattfand, geschah nicht über Nacht, oder innerhalb einer Woche oder sogar Monaten. Er kämpfte immer noch mit Konfusion. Aber die Zeit kam, in der Garys Vertrauen auf Jesus wiederhergestellt war. Und wenn Sie meine Botschaften längere Zeit lesen, wissen Sie, dass Gary seit er ein Teenager war im vollzeitigen Dienst arbeitet. Er ist ein hingegebener Liebhaber Jesu. Und im vergangenen Jahr hatte ich das Vorrecht, in Versammlungen anderer Geistlicher an seiner Seite mit ihm zu predigen.
Jedes meiner drei anderen Kinder hatte seine eigenen Glaubensprüfungen. Aber genau wie es bei Gary geschehen war, war der Herr treu gewesen, Debbie, Bonnie und Greg genauso hindurchzubringen. Wie ihr Bruder wuchsen auch sie, um gottgefällige Liebhaber Jesu und Diener im Dienst zu werden. Aber meine Fürbitte für meine Familie hat nie aufgehört. Jetzt haben meine Frau Gwen und ich uns unseren erwachsenen Kindern angeschlossen, um für unsere zehn Enkel zu beten.
Die Frau mit der besessenen Tochter blieb beharrlich dabei, Jesus zu suchen. Schließlich drängten die Jüngern ihren Meister: „Herr, schick sie weg, werde sie los. Sie wird nicht aufhören, uns zu belästigen.“ Beachten Sie die Reaktion Jesu auf das Flehen der Frau: „Er aber antwortete ihr nicht ein Wort“ (Matthäus 15,23). Offensichtlich ignorierte Jesus die ganze Situation. Warum würde er das tun? Wir wissen, dass unser Herr seine Ohren nie dem Schrei irgendeines ernsthaft Suchenden verschloss.
Tatsache ist, dass Jesus wusste, dass die Geschichte dieser Frau jeder zukünftigen Generation erzählt werden würde. Und er wollte allen, die sie lesen würden, eine Wahrheit offenbaren. Also prüfte er die Hartnäckigkeit des Glaubens dieser Frau. Als er schließlich zu ihr sprach, sagte er: „Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel“ (15,24). Christus sagte damit kurzum: „Ich bin zur Errettung der Juden gekommen. Warum sollte ich ihr Evangelium an eine Nichtjüdin verschwenden?“
Nun, diese Aussage hätte die meisten von uns unserer Wege gehen lassen. Aber die Frau rührte sich nicht. Der Zustand ihrer Tochter war für sie eine Angelegenheit von Leben und Tod. Und sie würde Jesus keine Ruhe lassen, bis er ihr gab, was sie brauchte.
Ich frage Sie: Wie oft geben Sie im Gebet auf? Wie oft sind Sie erschöpft geworden und haben sich überlegt: „Ich habe den Herrn gesucht. Ich habe gebetet und gefragt. Ich habe einfach keine Ergebnisse erzielt.“? Nun, war es für Sie eine Sache auf Leben und Tod? Haben Sie den Herrn wirklich von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit all Ihrem Denken und mit ganzer Kraft gesucht, weil Sie wussten, dass es keine andere Quelle gab?
Betrachten Sie, wie diese Frau reagierte. Sie antwortete nicht mit einer Beschwerde, oder einem anklagenden Finger, wobei sie sagte: „Warum weist du mich zurück, Jesus?“ Nein, die Schrift sagt genau das Gegenteil: „Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!“ (15,25).
Was als nächstes folgt, liest sich hart. Noch einmal wies Jesus die Frau zurück. Nur diesmal war seine Antwort noch roher. Er sagte ihr: „Es ist nicht schön (recht), das Brot der Kinder zu nehmen und den Hunden hinzuwerfen“ (15,26).
Es ist wichtig für uns zu verstehen, dass jüdische Gläubige zu jener Zeit dachten, die Nichtjuden seien in Gottes Augen nicht höher als Hunde. Natürlich akzeptierte Jesus das nicht. Er würde kein Kind des Schöpfervaters rassistisch verunglimpfen. Aber er wusste, dass diese Frau sich der Einstellung der Juden zu den Heiden bewusst war. Und noch einmal stellte er sie auf die Probe.
Nun erwiderte die Mutter ihm: „Ja, Herr; doch es essen ja auch die Hunde von den Krumen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen“ (15,27). Was für eine unfassbare Antwort. Diese entschlossene Frau würde nicht ablassen, Jesus nachzugehen. Und der Herr lobte sie dafür. Jesus sagte zu ihr: „O Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an“ (15,28).
Geliebte, wir sollen uns nicht mit Krumen begnügen. Uns wurde alle Gnade und Barmherzigkeit versprochen, die wir für unsere Krisen brauchen. Und das schließt alle Krisen unserer Familien ein, gläubig oder nichterrettet. Wir sind eingeladen, kühn vor den Thron Christi zu kommen, mit Zuversicht. Und wir sollen ihm jede Not übergeben, ob es sich um einen ungläubigen Elternteil oder ein rebellisches Kind handelt. Wir mögen nicht erleben, dass jeder unserer Lieben mit dem Herrn klarkommt oder sein Leben umkrempelt. Aber wir können große Straßensperren um sie herum errichten, um ihren Lauf in die Hölle zu stoppen. Wir können Überführung auf sie herabbeten und schützende Hecken um sie herum heraufbeten. Wir können auch andere Menschen in ihr Leben hineinbeten, die ihnen Jesus bezeugen.
Aber da ist Eines, das ich Ihnen versichern kann: Diese Dinge werden nie geschehen, wenn wir sie einfach dem Schicksal überlassen. Wir mögen versuchen, uns einzureden: „Ich muss die Sache jetzt einfach im Glauben nehmen.“ Aber das ist ein trügerisches Alibi. Es hält uns nur davon ab, unseren geistlichen Schweiß tropfen zu lassen und in der Fürbitte für die Seelen unserer Lieben zu arbeiten.
Ich dränge Sie, dies zu Ihrem Gebet zu machen: „Herr, wenn jemand der Meinen verloren ist, wird es nicht daran liegen, dass ich nicht gebetet habe. Es wird nicht deswegen sein, weil ich das Wirken deines Heiligen Geistes in ihrem Leben für selbstverständlich gehalten habe. Und es wird nicht deswegen sein, weil ich nicht über sie geweint habe. Was immer es bedarf, ich werde in der Fürbitte für sie kämpfen, bis einer von uns heimgeht, um bei dir zu sein.“
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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.