Wie werden wir das schaffen?
Eine Vielzahl von Christen steht jeden Morgen auf und sieht sich unbeschreiblichen Problemen gegenüber: körperlichem Schmerz, emotionalem Leiden, finanziellen Kämpfen. Viele stehen so unter Sperrfeuer durch Schwierigkeit auf Schwierigkeit, dass sie sich sorgen: „Dies ist zu viel für mich, um es handhaben zu können. Meine Probleme stehen im Begriff, mich zu besiegen. Wie werde ich es jemals schaffen?“
Unser Dienst hat viele Briefe von Heiligen erhalten, die täglich extrem schwierige Umstände durchstehen. Kürzlich verbrachten meine Frau und ich einen Tag damit, einige dieser Briefe durchzulesen:
- Eine gottgefällige Frau schrieb: „Ich bin seit über fünfunddreißig Jahren verheiratet und ich bin eine Großmutter. Aber nun wird meine Familie durch meinen ehebrecherischen Mann zerstört. Er war vom Heiligen Geist erfüllt und oft vom Herrn gebraucht worden. Aber nun ist er ein verbitterter Schürzenjäger, voll von Begierde im fortgeschrittenen Alter. Bitte beten Sie für mich. Er hat alle Liebe aus mir hinausgetrieben und ich bin so unglücklich.“
- Eine Wolke des Leidens hat sich über dem Leben dieser Frau zusammengebraut. Sie liebt ihren Mann noch immer und möchte, dass er heimkommt – aber er hat ihr all ihre Emotionen entzogen. Oft fragt sie sich: „O Gott, ich zerbreche fast daran. Ich glaube, mehr kann ich einfach nicht ertragen. Wie soll ich weitermachen?“
- Eine andere liebe Frau schrieb: „Ich lebe seit über sieben Jahren mit einem schwächenden Darmproblem. Mein Mann ist auch in einem schlechten Gesundheitszustand. Unsere Finanzen sind in einem furchtbaren Zustand, obwohl wir niemals Geld für extravagante Dinge ausgeben. Und jetzt stirbt mein neunundachtzigjähriger Vater an Krebs. Wir bitten Sie, für uns zu beten.“
- Jeden Tag muss diese Frau mit einem sterbenden Vater, einem kranken Ehemann, schlimmen körperlichen Schmerzen und finanziellen Sorgen fertig werden. Wie oft mag sie fragen: „Herr, diese Angriffe sind zu viel für mich. Wie kann eine schwache, hilflose Person wie ich weitermachen? Wie sollen wir das schaffen?“
- Ein Pastor aus Tennessee schrieb: „Im letzten Juli unterzog ich mich einer Radikaloperation an meiner Prostata, welche voll von Krebs war. Die Ärzte entfernten auch die Muskeln, die meine Kontinenz kontrollieren. Sie glauben, dass sie den ganzen Krebs erwischt haben, aber sie können nicht sicher sein. Jetzt habe ich auch Diabetes und ein Magengeschwür. Würden Sie bitte für mich beten?“
- Welch gigantischen Feinden sich dieser Mann täglich gegenübersieht. Er lebt im Schrecken, dass etwas von seinem Krebs bleiben könnte. Und er hat den Schmerz von Diabetes und einem Magen mit Geschwüren auszuhalten. Ich frage mich, wie oft er fragt: „Wie kann ich weitermachen, wenn ich mich dem gegenübersehe? Wie werde ich es jemals schaffen?“
- Eine ältere Schwester im Herrn schrieb: „Ich werde im März einundachtzig sein, und ich habe Arthritis und Zucker-Diabetes. Mein Rücken und meine Beine sind schwach, und ich kann kaum gehen. Weil ich allein lebe, muss ich meine Hausarbeit selbst machen. Ich habe nicht viel Geld oder irgendwelche lebenden Verwandten. Bitte beten Sie für mich.“
- Ich male mir diese schmerzgeplagte Frau sich jeden Morgen abmühend, nur um hochzukommen, aus, kämpfend, um Mahlzeiten zu kochen, sich anstrengend, ihren Haushalt zu führen. Sie muss sich manchmal fragen: „Wie werde ich es noch durch einen weiteren Tag schaffen? Was wird mit mir an den Morgen geschehen, an denen ich nicht mehr aus dem Bett komme?“
- Eine andere liebe Schwester schrieb: „Ich habe gerade Nachricht erhalten, dass mein Mann Krebs im Endstadium in seiner Speiseröhre hat. Er war ein gottgefälliger Ehemann und ein wundervoller Vater für meinen vierzehnjährigen Sohn. Beten Sie, dass ich stark bleiben werde, und dass mein Glaube durch dies noch wachsen wird.“
- Wie so viele andere, die uns geschrieben haben, schreit diese Frau nach der Kraft, sich jeden Tag einer gigantischen Schwierigkeit gegenübersehen zu können.
- Wir erhielten einen Brief von einer Frau aus Texas, die uns von einer Tragödie erzählte, von der wir schon aus den Landesnachrichten erfahren hatten. Diese liebe Schwester schrieb:
- „Bitte beten Sie für uns. Wir haben am 4. Oktober ein tragisches Ereignis durchgestanden. Unser siebzehnjähriger Sohn Sean erlitt eine offene Fraktur im Bein, während er bei einem Football-Spiel der High School spielte. Der Knochen ragte aus der Haut hervor und ging in den Boden. Dies verursachte einen unmittelbaren Schock in seinem Körper, und Gras und Schmutz kamen in das Bein.
- Die Sanitäter schoben den Knochen wieder zurück hinein, aber nachdem Sean ins Krankenhaus gekommen war, ging es nur bergab. Der Arzt kam nur für kurze, zweiminütige Visiten herein, obwohl er unseren Sohn Blut erbrechen und aushusten und seinen Körper zucken sah. Sean hatte eine schlimme Infektion und unerträgliche Kopfschmerzen, und Blut sickerte durch den Gipsverband.
- Der Arzt tat überhaupt nichts. Er sagte, das Blut, das Sean aushustete, wäre aus gereizten Kapillargefäßen, was durch den Tubus in seinem Hals verursacht würde. Und er sagte, die Kopfschmerzen wären nur ein Sinus-Problem.
- Am nächsten Tag starb unser Sohn. Es verheerte uns. Uns wurde später gesagt, dass Sean hätte überleben können, wenn ihm nur ein Blutverdünner gegeben worden wäre.
- Mein Mann ist ein lizenzierter Geistlicher bei der Assemblies of God, und er musste sich aus der Kirche zurückziehen. Er braucht jetzt Zeit, um geheilt zu werden, wie ich. Danke, dass Sie für uns beten.“
- Hier sind ein hingebungsvoller Diener Gottes und seine Frau, die jeden Morgen mit dem schrecklichen Schmerz aufwachen, dass ihr geliebter Sohn nicht mehr bei ihnen ist. Jeder Tag ist von Leiden gefüllt, und sie scheinen sich aus ihrer Verzweiflung nicht herausziehen zu können. Sie müssen manchmal denken: „Herr, das ist zu viel, um damit konfrontiert zu werden. Wie sollen wir das jemals überleben?“
Niemals in meinem Leben habe ich von solchen Schwierigkeiten, solchem Leiden und Schmerz unter Christen gehört – Ehekonflikte, finanzielle Probleme, körperliche Prüfungen, unendliche Trauer. Leute fragen: „Wie werde ich das schaffen? Alle diese Feinde sind zu kraftvoll für mich. Ich bin schwach, hilflos, unfähig, irgendetwas wegen ihnen zu unternehmen. Herr, wie kann ich jemals durch dies durchkommen?“
Die Wahrheit ist, dass keines dieser schrecklichen Dinge Gott überrascht hat. Er hat jede furchtbare Sache vorausgesehen, die der Menschheit jemals geschehen würde, einschließlich jeder Krise und jedes Problems, denen wir uns heute gegenübersehen. Und die Bibel sagt uns, dass Gott uns zeigen möchte, wie wir diesen Dingen gegenübertreten sollen.
Der Herr sprach zwei Worte der Hoffnung zu Moses, die auch für uns heute gedacht sind. Wenn wir einfach etwas so tun, wie er uns instruiert, werden wir es nicht nur durch unsere Nöte schaffen, sondern herausfinden, dass der Herr treu in der Erfüllung seiner Verheißungen an uns ist:
„Fürchte dich nicht vor ihnen! ...“ (5. Mose 7,18). Für Israel repräsentiert „ihnen“ die gewaltigen, gut bewaffneten heidnischen Nationen, denen sie sich im verheißenen Land gegenübersahen. Für uns heute repräsentiert „ihnen“ jedes Problem, jeden Ärger und jede überwältigende Schwierigkeit, denen wir uns im Leben gegenübersehen.
Warum wir uns nicht fürchten sollen, fragen Sie? Gott sagt das! Es wird keine andere Erklärung gebraucht. Gott ist in allem kraftvoll und genug – und er ist sich der satanischen Festungen bewusst, denen wir uns gegenübersehen. Er kennt jeden Fallstrick, jede Prüfung und Versuchung, die jemals auf uns geschleudert werden. Und er befiehlt uns: „Du sollst nichts davon fürchten!“
Gott gab diesen Befehl an Abraham. Hier war ein Mann, der in einem fremden Land lebte, umgeben von mächtigen Königen, nicht wissend, wo er landen würde.
Doch Gottes erstes Wort an ihn war: „Fürchte dich nicht!“ „... Das Wort des HERRN [geschah] zu Abram in einem Gesicht so: Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, <ich werde> deinen Lohn sehr groß machen“ (1. Mose 15,1).
Die Bedeutung dieses letzten Satzteils ist: „Ich werde eine schützende Mauer um dich sein, dein Beschützer, deine Verteidigung.“ Im Wesentlichen sagte Gott Abraham dabei: „Du wirst dich Schwierigkeiten gegenübersehen. Aber ich werde dich durch alle hindurch beschützen.“ Abraham sprach darauf an, indem er Gottes Wort für ihn glaubte: „Er glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm als Gerechtigkeit an“ (1.Mose 15,6).
Dasselbe Wort kam auch zu Abrahams Sohn Isaak. Auch er lebte in einer feindlichen Umgebung, umgeben von Philistern, die ihn hassten, ihn schikanierten und ihn aus ihrem Land haben wollten. Die Schrift sagt, dass jedes Mal, wenn Isaak einen Brunnen für die Wasserversorgung grub, die Philister ihn wieder auffüllten: „... die verstopften die Philister und füllten sie mit Erde“ (1. Mose 26,15).
Überall, wohin Isaak ging, hatte er dasselbe Problem. Er nannte einen Brunnen sogar „Esek“, was „Zank“ bedeutet. Offenbar bekam Isaak nichts als Zank in seinem Leben zu spüren. Er muss gedacht haben: „Wie soll ich jemals meine Familie versorgen und meine Herden tränken? Und wie kann ich meine Kinder ohne Furcht aufziehen, wenn die Philister uns jederzeit problemlos ausplündern könnten? Gott, warum hast du mich hier gepflanzt? Wie kann ich das jemals schaffen?“
Als diese Wolke des Zweifels über Isaak Gestalt annahm, gab Gott ihm dasselbe Wort, das er Abraham gab: „Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht! Denn ich bin mit dir, und ich werde dich segnen und deine Nachkommen vermehren wegen meines Knechtes Abraham“ (26,24).
Heute sind auch wir wie Isaak Kinder Abrahams. Und Gott gibt uns dieselbe Verheißung, wie er es Abraham und dessen Nachkommen gegenüber tat: „Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft <und> nach <der> Verheißung Erben“ (Galater 3,29).
Wir dienen demselben Gott, der für Abraham ein Schild war. Und er ist bei uns genauso mächtig!
Unser himmlischer Vater sieht jeden Schritt unseres Lebens. Und trotz all unserer Krisen und Schwierigkeiten befiehlt er uns wieder und wieder in der Schrift: „Fürchte dich nicht!“ Wir sollen nicht glauben, dass unsere Probleme uns niederwerfen und zerstören werden – weil wir wissen sollen, dass er unser Schild ist.
„Glücklich bist du, Israel! Wer ist wie du, ein Volk, gerettet durch den HERRN, <der> der Schild deiner Hilfe und der das Schwert deiner Hoheit ist? Schmeicheln werden dir deine Feinde, du aber, du wirst einherschreiten über ihre Höhen“ (5. Mose 33,29). Gott sagt uns damit: „Es ist eine Lüge, dass ich dich verlassen habe! Es ist eine Lüge, dass ich sauer auf dich bin und dass ich dich zurückgelassen habe, damit du dich selbst durchschlägst gegen deine Feinde. Das alles sind Lügen Satans!“
Wachen Sie jeden Morgen in Qualen wegen einer hartnäckigen Begierde oder Gewohnheit auf? Leben Sie in einer Qual, indem sie denken: „Diese furchtbare Sache ist immer noch in mir lebendig?“
Gott weiß alles über die Sünde, die in Ihrem Herzen geblieben ist. Und er weiß auch, wie Sie sie hassen und darüber geweint haben. Jetzt möchte er, dass Sie dieses Wort hören: „Fürchte dich nicht! Ich bin dein Schutz, dein Beschützer, dein Schwert der Heiligkeit gegen alle Feinde. Ich kenne den Weg für dich, heraus aus der Versuchung. Und ich werde dich lehren, wie du die Schlacht durchführen sollst!“
David wusste dies. Das ist es, warum er sagen konnte: „Ich [fürchte] kein Unheil ...“ (Psalm 23,4). Er realisierte, dass Satan den Sieg erlangen würde, wenn er den König nur davon überzeugen konnte, Angst zu haben.
Geliebte, das ist genau die Art und Weise, in der der Feind gegen Sie arbeitet. Er möchte, dass Sie Angst vor Ihrer Sünde haben – Angst, dass Sie niemals erlöst werden, niemals freigemacht werden.
Aber Gott sagt allen betrübten, verletzten Christen: „Fürchte dich nicht! Ich sehe und kenne dein ganzes Leid. Und ich werde Satan nicht gestatten, dich zu zerstören!“
Sie mögen fragen: „Aber was soll ich tun? Wie kann ich in all dem den Frieden und die Ruhe des Herrn haben?“
Die Antwort wird im Wort Gottes an Moses und Israel gefunden. Mit einem Meer vor ihnen, einem Feind hinter ihnen und keinem Ort für sie, dem sie sich zuwenden konnten, befahl ihnen Gott: „... Fürchtet euch nicht! Steht und seht die Rettung des HERRN, die er euch heute bringen wird! ... Der HERR wird für euch kämpfen, ihr aber werdet still sein“ (2. Mose 14,13-14).
Was bedeutet dieser letzte Satzteil: „ihr aber werdet still sein“? Er bedeutet kein weiteres Sorgen, kein weiteres Versuchen, alles herauszufinden – sondern stattdessen Gott zu vertrauen, dass er einen Weg schafft. Das heißt: Wenn er Ihnen ein Wort der Wegweisung gibt, wie er es Israel gab: „dass sie aufbrechen!“ (14,15).
Auch Josua sah sich unmöglichen Feinden gegenüber. Er und seine Armee mussten die ganze Nacht hindurch nach Gibeon marschieren, wo sie sich der gewaltigen Militärmaschinerie fünf konföderierter Könige gegenübersahen. Als Josua auf das Schlachtfeld hinunterschaute, sah er das Tal angefüllt mit mächtigen Streitwagen und gut trainierten Infanteristen. Doch alles, was er hatte, war eine erschöpfte Schar aus ungelernten Truppen.
In jenem Augenblick muss sich eine Wolke der Verzweiflung über Josua zusammengebraut haben. Er dachte wahrscheinlich: „Herr, wir haben es nur knapp bis hierher geschafft – und nun müssen wir diesen starken Feind bekämpfen. Bitte sag mir: Was sollen wir tun?“
Die Schrift sagt: „Der HERR sprach zu Josua: Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn in deine Hand habe ich sie gegeben; kein Mann von ihnen wird vor dir standhalten“ (Josua 10,8).
Gott verkündete Sieg, noch bevor Josua in die Schlacht ging. Er sagte: „Der Sieg ist bereits errungen! Nicht einer dieser feindlichen Soldaten wird nach der Schlacht standhalten können. Jetzt geh und kämpfe, wissend, dass ich dir den Sieg verheißen habe!“
Das ist die Botschaft des Kreuzes! Der Sieg wurde für uns bereits errungen.
Es spielt keine Rolle, welcher Krise wir uns gegenübersehen, welche kräftezehrenden Schwierigkeiten vor uns liegen, unser Sieg ist zugesichert worden: „In diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat“ (Römer 8,37).
Soll das heißen, dass wir nichts tun sollen – Dass wir einfach danebenstehen und von Gott erwarten sollen, einen Engel zu schicken, der alle unsere Feinde erschlägt? Nein – niemals! Obwohl Gott unseren Sieg verkündet hat, wird er unseren Teil nicht für uns tun.
Wir müssen immer noch ein Schwert aufheben, um den Feind zu bekämpfen. Der Unterschied ist, dass wir es daran glaubend, dass Gott uns verheißen hat, uns zu befähigen, tun sollen: „Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!“ (1. Korinther 15,57).
Der Heilige Geist spricht auf unseren Glauben an. Wenn wir ihn anrufen, kommt er mit übernatürlicher Kraft auf uns, um die Taten unseres Fleisches abzutöten. Unser Teil ist Vertrauen – und dann im Glauben zu wandeln, dass Gottes Geist der Kraft des Übels widerstehen wird, die gegen uns vorgeht.
Moses instruierte Israel: „Fürchte dich nicht vor ihnen! Denk doch daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern angetan hat ... an die Zeichen und die Wunder und die starke Hand und den ausgestreckten Arm, womit der HERR, dein Gott, dich herausgeführt hat! Ebenso wird der HERR, dein Gott, an all den Völkern tun, vor denen du dich fürchtest“ (5. Mose 7,18-19).
Was für eine kraftvolle Botschaft! Moses erinnerte die Israeliten: „Es spielt keine Rolle, welchen Feinden ihr euch gegenüberseht: Gott hat euch Sieg über sie alle verheißen. Er befreite eure Väter von Pharao und er wird dasselbe auch für euch heute tun!“
„... damit du an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten denkst alle Tage deines Lebens“ (5. Mose 16,3). „Du sollst daran denken, dass du Sklave in Ägypten warst“ (16,12).
Moses‘ Schrei zum Volk war: „Erinnert euch an die Vergangenheit! Wenn ihr denkt, dass ihr hier in der Wildnis eine schwierige Zeit habt, dann denkt an die Schrecken, denen ihr euch in Ägypten gegenübersaht. Vergesst nicht, wie euer Leben war als ihr Sklaven wart. Und erinnert euch an alles, was Gott tat, um euch zu erlösen – um euch zu retten und von dem allen zu heiligen!“
Auch der Prophet Jesaja sprach Gottes Wort zu einem Volk, das voller Furcht war. Dies war zu einer Zeit, als Israel überzeugt war, dass Gott es verlassen hatte. Sie zitterten vor Furcht davor, was ihre Feinde ihnen antun könnten. Aber Jesaja versicherte ihnen:
„Wer bist du, dass du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt, und vor dem Menschenkind, das <wie> Gras dahingegeben wird, und dass du den HERRN vergisst, der dich macht, der den Himmel ausspannt und die Grundmauern der Erde legt, und dass du dich beständig, den ganzen Tag, vor dem Zorn des Bedrängers fürchtest, wenn er zielt, um <dich> zu vernichten? Wo ist denn der Zorn des Bedrängers?“ (Jesaja 51,12-13).
Gott sagte durch den Propheten: „Der Grund dafür, dass ihr Angst habt, ist, dass ihr vergessen habt, wer ich bin. Ihr schaut nur auf eure Schwierigkeiten als vielmehr auf meine Macht und Fähigkeit, euch zu erlösen. Ihr habt vergessen, dass meine Hand noch immer auf eurem Leben ist!“
Sie mögen Schwierigkeiten haben, sich an Gottes Wunder in Ihrem Leben zu erinnern. Sie mögen denken: „Mein Leben ist ein einziger, langer Alptraum gewesen. Ich hatte einfach nicht viel, um mich daran zu freuen. Wie kann ich mich an Gottes Wunder erinnern, wenn ich sie nicht erfahren habe?“
Sie müssen verstehen: Unsere Erfahrungen können Glauben inspirieren, aber sie sollen nicht die Grundlage unseres Glaubens sein. Deshalb weist uns Gottes Wort immer darauf hin, was Jesus getan hat. Wir sollen uns an seinen Sieg für uns am Kreuz erinnern, und uns im Glauben daran klammern. Er allein befähigt uns zum Sieg, durch seinen Geist.
Jesus sagte: „Ich gehe zurück zu meinem Vater – aber ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen“
Christus sagte seinen Jüngern: „Jetzt aber gehe ich meinen Weg zu ihm, der mich sandte ... Ich werde euch nicht trostlos zurücklassen“ (Johannes 16,5; 14,18; a. d. englischen King James Version). Das griechische Wort für „trostlos“ hier ist „Waisen“ – bedeutet „hinterblieben, vaterlos“
Manchmal mögen Sie sich so fühlen, wie es die Jünger später taten – dass Sie ganz allein sind, und Gott nicht für Sie am Werk ist. Sie sehen keinen Beweis seiner Fürsorge. Und Satan lügt Sie an, dass Gottes Geist Sie für eine Weile verlassen hat.
Aber da ist ein unfassbares Wunder, dass Sie nicht vergessen können. Es ist Jesu Verheißung an alle seine Anhänger: „Ich werde dich nicht als eine Waise zurücklassen. Ich zahlte einen Preis für euch – und ihr seid mein!“
Es spielt keine Rolle, durch was Sie gehen: Ihr himmlischer Vater hat niemals irgendeinen Gedanken an sie aufgegeben – und er wird es niemals. Hören Sie auf seine ewige, unverbrüchliche Verheißung:
„Zion sagt: Verlassen hat mich der HERR, der Herr hat mich vergessen. Vergisst <etwa> eine Frau ihren Säugling, dass sie sich nicht erbarmt über den Sohn ihres Leibes? Sollten selbst diese vergessen, ich werde dich niemals vergessen. Siehe, in <meine> beiden Handflächen habe ich dich eingezeichnet. Deine Mauern sind beständig vor mir“ (Jesaja 49,14-16).
Diese Passage sagt uns: „Deine Bedürftigkeit nach Schutz ist immer vor meinen Augen. Es gibt niemals einen Augenblick, in dem ich nicht darum besorgt bin, meine übernatürlichen Mauern um dich herum sicher zu halten. Meine schützende Mauer ist immer da!“
Ich habe einige Mütter kennengelernt – einschließlich Pastorenfrauen – die ihre Kinder verlassen haben. Gerade vor einigen Wochen schrieb uns ein Pastor: „Ich bin seit fünfundzwanzig Jahren verheiratet, aber vor kurzem hat meine Frau mich wegen irgendeines Mannes verlassen, dem sie über das Internet begegnet ist. Sie hat unsere Kinder und mich sitzen lassen. Ich liebe sie noch immer, und möchte, dass sie nachhause kommt, aber sie will nicht. Ich bin gerade so schlimm verletzt, dass ich nicht schlafen kann. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“
Gott antwortet diesem Mann: „Selbst wenn deine geliebte Frau dich verlassen mag – aber ich werde es niemals. Meine Mauern um dich herum werden immer sicher sein!“
Unser Dienst erhält viele Briefe von Frauen, die jahrzehntelang mit alkoholsüchtigen Ehemännern gelebt haben. Während ich von ihrer Verzweiflung lese, frage ich: „Herr, warum müssen diese treuen Frauen so lange leiden, ohne ein Zeichen der Hoffnung?“
Ich werde niemals verstehen, warum meine Frau durch so viel körperliches Leiden gehen musste. Sie hatte achtundzwanzig Operationen, sechs davon wegen Krebs, mehr als vierzig Jahre des furchtbaren Schmerzes. Kein Geistlicher oder Theologe war jemals dazu in der Lage gewesen, zu erklären, warum sie weiter auf diese Weise leiden muss.
Doch es spielt keine Rolle, durch was jeder von uns gehen muss, oder wie lange wir etwas durchhalten müssen. Eines gilt vor allem:
Der Apostel Paulus schrie auf zu Gott: „Herr, bitte erlöse mich von diesem Dorn in meinem Fleisch!“ Aber der Herr antwortete ihm: „Meine Gnade genügt dir“ (2. Korinther 12,9). Gott sagte seinem Diener: „Paulus, du wirst mit diesem Dorn leben müssen. Aber inmitten deines Schmerzes werde ich dir alle Gnade geben, die du brauchst. Ich habe einen endlosen Vorrat für dich!“
Der Herr möchte, dass wir wissen, dass seine Gnade stärker ist als jede Erlösung, die er in unsere Umstände bringen könnte. Warum? Seine Gnade beinhaltet die volle Offenbarung dessen, wer er ist! Einfach ausgedrückt: Gottes Gnade ist der völlig offenbarte Jesus Christus – in aller Heiligkeit, doch mit einem sanften, mitfühlenden Herzen. Unser himmlischer Vater sieht jedes Bisschen unseres Leidens. Und er gibt uns diese wunderbaren Verheißungen:
- „Die Hilfe der Gerechten <kommt> vom HERRN, der ihre Fluchtburg ist zur Zeit der Not“ (Psalm 37,39).
- „... er hat gesagt: »Ich will dich nicht aufgeben und dich nicht verlassen«, so dass wir zuversichtlich sagen können: »Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten. Was soll mir ein Mensch tun?«“ (Hebräer 13,5-6).
- „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.
- Siehe, beschämt und zuschanden werden alle, die <in Feindschaft> gegen dich entbrannt sind. Es werden wie nichts und gehen zugrunde die Männer, die den Rechtsstreit mit dir führen. Du wirst sie suchen und nicht finden, die Männer, die mit dir zanken. Wie nichts und wie Nichtigkeit werden die Männer, die mit dir Krieg führen.
- Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine Rechte ergreift, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht! Ich, ich helfe dir! ... Die Elenden und die Armen suchen nach Wasser, und es gibt keins, ihre Zunge vertrocknet vor Durst. Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen“ (Jesaja 41,10-13.17). Sie können es durch jede Situation, Krise oder jedes Desaster schaffen – alles durch die Gnade Jesu Christi. Es spielt keine Rolle, was auf Ihrem Weg entgegenkommt, er hat mehr als genug Gnade und Trost des Heiligen Geistes für Sie!
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Bibelstellen – soweit nicht anders angegeben – nach der Elberfelder Bibel 2006. Die angegebenen Versnummern können bei einigen Bibelausgaben abweichen.